Antennenfrage

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charly56
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Antennenfrage

#1

Beitrag von charly56 »

Sollte eigentlich ins Forum Antennen, da "darf" ich allerdings nicht ?

Nun zu meiner echt brennenden Frage die mich schon lange Zeit beschäftigt:

Ist eine gute 5/8 Antenne für den CB Funk auf den Bändern 40/20/15 m besser als eine CP 5
Die Frage kommt daher, dass ich beim Haus auf 6 m Alumast eine CB Antenne für knapp 70,00 €
betreibe mit der ich recht gute Ergebnisse sowohl im CB als auch im AFU Bereich habe, bewerkstelligt
wird das Ganze mittels eines ATU 100 für 70,00 € der mit die AFU Bänder entsprechend abstimmt.

Auf dem Dach habe ich eine CP 5 montiert, diese obwohl einige Meter höher als die CB im Garten angebracht,
spielt mir auf CB einigermaßen schlecht, obwohl ich die Radiale dafür (11m) abgestimmt habe.

Die entscheidende Frage für mich: kann man das mittels Berechnung herausfinden (ich kann das nicht)
ob eine CB Antenne 5/8 mit ATU nicht besser spielt, als die 3,60 m lange CP 5 ?

Alternativ wäre ein 25 m Kabel in den Shack legen, um die 5/8 mittels Umschalter anzuzapfen, ist aber eher
zweite Wahl..
Solarman
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Re: Antennenfrage

#2

Beitrag von Solarman »

Hallo,
Ich versuche mal mich in deine Überlegung rein zu denken:

Du hast eine Antenne (Was genau das für eine ist, ist erst mal völlig egal) die genau auf 11m abgestimmt ist. Da scheint sie ganz gut zu funktionieren.

Jetzt betreibst du die für 11m abgestimmte Antenne auf 40m, 20m und 15m.

Mein erster Gedanke off Topic: Der hat doch Lizenz gemacht, sogar Klasse 1, denn sonst dürfte er auf 40m und 20m nicht Betrieb machen. Woher kommt die Frage dann????? Das lernt man doch für die Prüfung!

Also auch hier die Frage an dich: Was denkst du, wie gut wird eine Antenne auf Frequenzbändern funktionieren, für die sie nicht vorgesehen ist? Was ist die Aussage wie "5/8 Lambda für 11m" auf den anderen Bändern noch wert? Wie wird die Antenne auf diesen Bändern eingespeist? Einfach dran ohne Überlegung?
Wie diese Antenne völlig unabgestimmt für 20m und 40m "funktioniert", kann dir so keiner sagen. Gefühlt schlecht wird sie gehen. Wenn du doch eine CP5 hast, kannst du doch einfach vergleichen. Und die CP5 wird auf 11m genauso schlecht funktionieren wie die CB-Antenne auf den Amateurbändern.

Der Geländewagen wird auf dem Racetrack nie die Performance eines Sprtwagens haben und der Sportwagen wird im rauen Gelände nicht weit kommen.

Wenn du alle Bänder abdecken willst, musst du eine neue Antenne erstellen, die auch alles kann!

Gruß Stefan
Man darf nicht alles glauben, was man denkt! :tup:
charly56
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Re: Antennenfrage

#3

Beitrag von charly56 »

Hallo nochmal,

um keine endlose Diskussion auszulösen, hier nochmal meine Frage noch etwas präziser:

"Ist eine gute 5/8 Antenne für den CB Funk auf den Bändern 40/20/15 m besser als eine CP 5 bei gleicher Aufbauhöhe?"



Ich meine, es gibt doch sicher die Möglichkeit, das mittels Simulation herauszubekommen, ich kann das leider nicht,
auch wenn ich die Klasse A habe, befähigt das mich leider nicht dazu, mir die Frage zu beantworten, daher ersuche ich hier
um Antwort, ganz einfach...


Charly56 leidenschaftlicher CB AFU OM mit A-Lizenz (ich hatte das doch tatsächlich mit S statt Z am Ende geschrieben) , wie immer ohne profundes Fachwissen :-)))))))

@Stefan. Mein erster Gedanke off Topic: Der hat doch Lizenz gemacht, sogar Klasse 1, denn sonst dürfte er auf 40m und 20m nicht Betrieb machen. Woher kommt die Frage dann????? Das lernt man doch für die Prüfung!"

Welche Katalog-Fragenummer von den 2.000 Fragen erklärt das :-))
Wie diese Antenne völlig unabgestimmt für 20m und 40m "funktioniert", kann dir so keiner sagen. Gefühlt schlecht wird sie gehen. Wenn du doch eine CP5 hast, kannst du doch einfach vergleichen. Und die CP5 wird auf 11m genauso schlecht funktionieren wie die CB-Antenne auf den Amateurbändern.


Ich erkläre das doch oben im Eingangspost, dass ich einen ATU 100 für die AFU Bänder nutze...
Die SWR Abstimmungen können sich sehen lassen...

"
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mibo666
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Re: Antennenfrage

#4

Beitrag von mibo666 »

Auch mit der Lizenz zum Löten kann man nicht alles wissen, nicht jeder hat eine Affinität zur Antennentechnik. Ist ja nicht schlimm, der Afu ist so breit, da findet sich immer was, auch wenn es mit "klassischer Technik" weniger zu tun hat, ist das nicht weniger "wert".

Zu deiner Frage: Du kannst dir mit den diversen Programmen zur Antennensimulation das ausrechnen lassen. Es gibt tonnenweise Videos dazu, ist nicht so schwer und kostet mittlerweile auch nichts mehr. Dabei gibst du die CB Antenne einfach als vertikalen Strahler mit der entsprechenden Länge an. Und dann schaust du wie der Abstrahlwinkel ist und machst dir deine Gedanken dazu.

Oder du sch*t auf die ganze Theorie und wirfst FT-8 an. 15 Minuten laufen lassen, dann die Antenne umklemmen. So das die Ausbreitungsbedingungen keinen Einfluss auf das Ergebnis haben. Nach ein paar Stunden auf den Bändern schauen wo du gehört wurdest und wie die Unterschiede zwischen den Antennen sind.

Wie die Antennen beim Empfang sind, kannst du über die CW-Baken gut ermitteln. Geht auch ohne CW Kenntnisse, mit ein bisschen macht es aber mehr Spaß.

Ich habe hier auch eine 1/2 Lambda CB Antenne, so abgestimmt das sie für 11 und 10m nutzbar ist. Mit dem Tuner geht auch auf 15m noch was, auch wenn die Drahtantenne da deutlich besser funktioniert. Ich kriege sogar 80m abgestimmt, aber da ist dann der Wirkungsgrad nicht der Rede wert und mit QRP Leistung ist es witzlos dort, zum hören reicht es und ist besser wie eine Indoor Teleskopantenne.

Gruß

MiBo

PS: Schau mal ob du auf deinem Grundstück irgendwie eine endgespeiste Drahtantenne aufgehängt bekommst, wird, je nach Länge, besser funktionieren als beide Vertikals, zumindest unterhalb von 12m.
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
Solarman
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Re: Antennenfrage

#5

Beitrag von Solarman »

charly56 hat geschrieben: Fr 29. Mär 2024, 22:54
@Stefan. Mein erster Gedanke off Topic: Der hat doch Lizenz gemacht, sogar Klasse 1, denn sonst dürfte er auf 40m und 20m nicht Betrieb machen. Woher kommt die Frage dann????? Das lernt man doch für die Prüfung!"

Welche Katalog-Fragenummer von den 2.000 Fragen erklärt das :-))
Genau das ist das Problem, lieber Funkfreund! Du hast zwar die Prüfung bestanden, aber wahrscheinlich nicht den Sinn hinter der Frage über die Funktion einer Antenne! Jetzt weiß ich zumindest schon mal, wo man mit der Erklärung anfangen muss. Also, am Anfang war Strom und Spannung... :lol:

Mibo hat schon den richtigen Ansatz rübergebracht, der wird dich aber nicht weiter bringen, weil die Bedienung eines solchen Simulationsprogramms ist auch nicht einfach und selbsterklärend und man sollte schon wissen, was man eingibt, sonst funktionier aus ein nasser Schnürsenkel.

Die Antenne ist ein Schwingkreis, der auf einer Frequenz in Resonanz ist. Das ist bei deiner CB-Antenne das 11m-Band. Wird die Antenne auf 10m betrieben, dürfte sie wahrscheinlich noch ordentlich funktionieren. Dein Tuner macht aus einer schlechten Stehwelle halt eine gute Stehwelle, aber ein Dummyload hat auch eine gute Stehwelle, sogar eine super Stehwelle, das ist aber kein Indiz dafür, wie gut die Antenne die Leistung abstahlen kann.
Weiter wird gerne vergessen, dass der Tuner in der Funkbude nicht die Antenne anpasst, sondern das komplette System vom Tuner über Kabel und Antenne zusammen. Jetzt kommt die Frage aus dem Fragenkatalog bezüglich Leistungsübertragung: Auf 11m Hat deine Antenne einen Fußpunktwiederstand "Z" von 50 Ohm, das Kabel ist darauf ausgerichtet und die Endstufe auch, dass Leistung optimal übertragen werden kann. Nutzt du jetzt die Antenne auf 20m, dann ist der Fußpunktwiederstand mächtig anders! In dem Fall also wesentlich niedriger, ich schätze mal so um die 10 ohm. Diese 10 Ohm bilden mit dem Kabel zusammen "irgendetwas", das der Tuner anpassen kann. In wie weit dabei Leistung auf dem Kabel und im Tuner in Wärme umgesetzt wird, lässt sich so einfach gar nicht sagen, aber ganz sicher wir die Antenne auf 40m nur sehr schlechte Ergebnisse bringen.

Wenn du alle Bänder nutzen willst, und zwar mit Freude und schönen Ergebnissen, dann solltest du dir z.B. einen 6,5m lange Vertikalstrahler aufstellen, an dessen Speisepunkt dann ein Automatiktuner montiert ist und als Gegengewicht so viele Drähte aufspannst, wie du kannst. Das wird dann eine Antenne sein, die dir ab 40m aufwärts Spaß bereiten kann. Da eine Simulation die komplette Erfassung der Umgebung am Aufbauort notwendig macht, um die Ergebnisse einsortieren zu können, ist das nur für jemanden geeignet, der aus Erfahrung weiß, was er tut.

Ich hoffe, ich habe etwas Licht ins Dunkel bringen können, auch wenn ich dir keine Prozentwerte sagen kann, wie gut oder schlecht welche Antenne auf welchem Band funktioniert, weil zu verschieden.

Gruß Stefan
Man darf nicht alles glauben, was man denkt! :tup:
charly56
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Re: Antennenfrage

#6

Beitrag von charly56 »

Hallo an euch beide,

Ihr habt mir wirklich weiter geholfen, das Thema einigermaßen zu verstehen.
Für HF habe ich insgesamt drei Örtlichkeiten, eine ist im Garten mit einer 20m HyEnd Fed am FT 818
Prima für den Sommer
----------------
Eine zweite ist im ursprünglichen Shack, da wie schon gesagt, an einer CP5 mit Ft 450D

(Weil wir es von der Lizenz hatten:
Da habe ich mehrere Anläufe und Erklärungen eindringlicher Art aufwenden müssen, um einem
AFU Kollegen zu erklären, dass (CP5) es ein Vertikalstrahler ist, und nicht wie er mehrfach behauptet hat, die Radiale
würden senden und der Strahler empfangen ts ts ts....)

Und dann Platz Nummer drei, eine 5/8 CB Funkantenne zum Eszimmmer, hier werkelte lange Zeit nur ein CB-Gerät.
Was mir fehlte, war die Möglichkeit auch hier AFU zu betreiben. Versuch macht kluch und ich habe nicht schlecht gestaunt,
als ich das FT 891 mit einem Automatik-Tuner anschloss und die SWR Werte mich wirklich überraschten:

12 15 17 20 40


1,33 1,25 1.6 1,2 1,17

Und zum Schluss fragt man sich, warum fragt der überhaupt :-))

Überlegung 1: ist die CP5 grundsätzlich schlechter als die 5/8 (CB 11m, weil sie in meinem Fall ja den Vorteil gegenüber der CB Antenne hat, dass sie mindestens vier Meter höher am Fußpunkt ( ca. 11m über Grund) als die 5/8 mit 6 m über Grund und dann noch nah am Haus im Garten aufgestellt ist, und trotzdem empfängt sie (die 5/8) zumindest besser als die CP 5 mit ihrem 3,60 m Strahler

Überlegung 2i: richtig vergleichen könnte ich das sicher nur, CP5 runter, 5/8 rauf, das ist aber ziemlicher Krampf

Letztens werde ich wohl alles so lassen wie es ist, sobald es wieder wärmer ist, zieht es mich ohnehin nicht mehr unters Dach, nur grundsätzlich
hätte mich das schon mal interessiert,

CP 5 Anschaffung: 360,00 € im Vergleich dazu die 5/8 zum Preis von 70,00 €
da kommt man schon ins Grübeln...


73 Heinz
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lonee
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Re: Antennenfrage

#7

Beitrag von lonee »

Der Vergleich hinkt...
Die CP5 hat doch eine Dachkapazität, um den eigentlichen Strahler zu verlängern!?
Und noch dazu Traps für die jeweiligen Bänder und jeweils einen abgestimmten Radial.
Ist halt eine sehr stark verkürzte Multibandantenne, wo man mit den entsprechenden Einschränkungen leben muss.
Incl. der Verluste innerhalb der Traps.
Wenn Du diese Antenne mal realistisch betrachtest, ist diese für 20-40m recht kurz.
Ohne die Dachkapazität wäre es gerade mal etwa Lambda 1/4 für 15m.

Wie schon geraten wurde; wenn CB nicht die Priorität hat, Spule der 5/8 raus (bzw. unten die Verbindung zu den Radialen lösen) und einen ATU am Speisepunkt anklemmen. Würde dann gut von 40m -10m funktionieren. Jedenfalls weit besser als die CP5.

So ähnlich schaut meine Urlaubsantenne übrigens auch aus. Strahler aus Draht und GFK-Mast, ATU knapp über dem Boden und die Radiale liegen auf dem Boden auf. Selten auch mal abgestimmte, hoch gespannte Radiale.
Allerdings habe ich auch noch einen längeren Draht dabei, den ich als inverted L aufhängen kann. Dann funktioniert auch 80m und 160m eingeschränkt.

Letztendlich gilt hier auch, "Draht" strahlt. Also so viel "Leiter" in die Luft "hängen", wie es einem möglich ist.
Und da hat Deine 5/8 nunmal die "Nase" vorn.

Vielleicht noch etwas zum SWR. Bloß weil man ein brauchbares SWR erreicht, sagt das nichts über die abgestrahlte Energie der Antenne aus.
Einzig dass Dein TRX seine gewünschten 50 Ohm am Antennenanschluss "sieht" und die Leistung nicht herunterregelt. Was aber dann von den z.B. 100W abgestrahlt wird, kann man so nicht ermitteln. Dazu müsste man den Antennenstrom messen.
Und hier würde bedeuten: Je höher der Antennenstrom ist, je mehr Energie kommt an der eigentlichen Antenne an. (und je mehr kann auch in elektromagnetische Wellen umgesetzt werden).
Gruß,
André
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