Antenne für AFU- Anfängerfrage

MFunk
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Antenne für AFU- Anfängerfrage

#1

Beitrag von MFunk »

Hallo,

ich hätte da eine Anfängerfrage und eventuell kann mir einer kurz helfen. Da es mein erster Post ist - kurz zu mir: Bei Urlaubsfahrten nutzen wir gelegentlich PMR Geräte und über die See und Binnenfunkscheine, die ich gemacht habe, bin ich wieder auf das Thema Funken aufmerksam geworden. Die Sache macht ja Spaß und über etwas weitere Distanzen ists ja auch irgendwie faszinierend. Dass es Amateurfunk gibt war mir immer bekannt, aber aufgrund der sehr aufwendigen Prüfungen war es einfach nie ein Thema. Da aber ja nun eine simplere Einsteigerprüfung angedacht ist, habe ich mich mal wieder mit dem Thema beschäftigt, um vielleicht mit der Klasse N in das Hobby einzusteigen.
Daher habe ich mir günstiges Handfunkgerät von Amazon bestellt und mich auf einen Hügel gestellt, um mal reinzuhören. Los war eigentlich nichts, aber irgendwann hat dann plötzlich doch einer über eine Frequenz im 70cm Amateurbandbereich gerufen, aber er hat leider keine Antwort erhalten. Ich war aber auch im ländlicheren Raum unterwegs.

Einige digitale Signale habe ich im 70cm Amateurbandbereich reinbekommen und hier verstehe ich etwas nicht (die eigentliche Frage):

Das Handfunkgerät Retevis RA685 hat eine kleine Antenne, die ist circa 14 cm lang und ist draufgeschaubt. Da mir von Amazon als Zubehör eine 38cm Antenne vorgeschlagen wurde (eine lustige, die man abknicken kann), habe ich die mitbestellt (gleicher Frequenzbereich).

Das digitale Signal war schwach, aber zu empfangen - dann habe ich die längere Antenne draufgeschraubt und es war nicht mehr zu empfangen (bzw. kam nicht über die Rauschunterdrückung). Mit der kleinen Antenne war es wieder da. Dann habe ich die längere mal circa in der Mitte abgeknickt und das Signal war wieder da (schwach).
Warum ist das Signal mit der kleineren mitgelieferten Antenne so viel besser zu empfagen als mit einer, die doppelt so lang ist? Also mit 14 cm (= 70 / 5) und mit 38cm bin ich doch circa bei 70 / 2, was doch grob die richtige Länge ist? Wieso ist die längere dann beim Empfang so deutlich schlechter? Gibt es hierfür eine einfache anfängertaugliche Erklärung? Oder ist die "günstige" Faltantenne einfach von der Verarbeitung schlecht?

Über einen Tipp freue ich mich.

Viele Grüße,
MFunk


(PS Mir ist natürlich bewusst, dass man in Frequenzbereichen, für die man keinen Schein hat und/oder das Gerät nicht zugelassen ist niemals die Sendetaste drückt.)
DN5WXF
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#2

Beitrag von DN5WXF »

Hejsan, die meisten Antennen sind einfach Schrott. Mit Glück sind sie vielleicht im Frequenzbereich des Afu's. Auch die mitgelieferte Antenne zum Handfunkgerät muss nicht zwingend den Frequenzbereich des Amateurfunkbandes treffen. Das liegt aber daran das die Funkgeräte auch andere Bereiche können und eben diese dort im Komerziellen mehr verkauft werden können als im Amateurfunk. Wenn du jemanden kennst oder weist wo der nächstgelegene OV ist, gehe dort hin. Frag einfach mal nach ob jemand einen RigExpert oä hat . Bei der Gelegenheit kannst du ja auch gleich Mitglied werden,hi.. .73
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mibo666
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#3

Beitrag von mibo666 »

Hallo,

mit den digitalen Signalen wirst du nichts anfangen können, dazu brauchst du ein passendes Gerät und bei den meisten Modes auch ein Rufzeichen, sonst kommst du "da nicht rein".

Wenn du mal hören willst was bei dir in der Gegend so los ist, dann gehe auf repeaterbook, such dir 2m oder 70cm aus und rolle durch die Liste bis du einen Repeater in deiner Nähe findest. Dessen Ausgabefrequenz speicherst du in deinem Gerät und dann wiederholst du das bis ein paar zusammen sind. Zusätzlich kannst du noch die Frequenzen einspeichern die oft für den direkten Funkverkehr verwendet werden, das sind z.B. auf 2m: 145.225-145.575 im 25kHz Raster, manchmal auch im Bereich um 144.700 herum. Wenn du es genau wissen willst, suche nach "Bandplan 2m" oder eben 70cm

Wenn dein Speicher gut gefüllt ist, startest du den Suchlauf und wartest, irgendwas wirst du sicherlich empfangen. repeaterbook gibt es auch als App, da kannst du dann mit einem Filter festlegen aus welchem Umkreis du Relais hören willst, je nach Umgebung (Flach oder Bergig) stellt man dort 50km oder z.B. 150km ein. Deinen Standort weis dein Telefon ja übers GPS, so ist es sehr einfach die jeweils passenden Relais zu finden. Mit dem passenden Funkgerät kann man die Frequenz dann auch gleich aufrufen, ein Tastendruck am Telefon genügt schon.

Auf 144.800 wirst du Digitale Signale hören die sich mit dem Smartphone auch decodieren lassen, das ist APRS, eine sehr nette Spielart wenn man mit anderen unterwegs ist. Einfach am PC schauen geht auch mit aprs.fi

Bevor du dich da jetzt reinstürzt, mach den Kurs auf 50ohm.de Da wird sehr viel erklärt und du vergeudest nicht soviel Zeit durch fruchtloses probieren.

Den Tipp einen lokalen OV des DARC zu besuchen kann ich nur bekräftigen. Am besten einen der eine eigene Klubstation hat. Da erlebst du dann was im Afu alles möglich ist, auch schon mit der kleinen Lizenz. Und viele Fragen lasen sich im persönlichen Gespräch viel einfacher klären. Die OVs sind auf der DARC Website verlinkt, einfach ein paar in der Nähe raussuchen und dem OVV eine nette Mail schreiben oder anrufen - keine Angst die (meisten!) beißen nicht. :wink:

Gruß

MiBo
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MFunk
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#4

Beitrag von MFunk »

Vielen Dank für eure Antworten und Tipps.

Den Bandplan hatte ich schon angesehen, der unbeantwortete Ruf, den ich hörte kam auf einer Relais Ausgabe Frequenz, die ich dann lokal ergoogelt hatte.

Dass man das digitale Signal dekodieren müsste ist mir (als ITler) klar, aber gewundert hatte mich ja an dem Signal (unabhängig vom Inhalt) dass ich es mit dem kleinen Stummel mit der Aufschrift (400-470) so enorm viel besser empfangen konnte als mit der 38cm Variante (mit gleicher Aufschrift).
die meisten Antennen sind einfach Schrott. Mit Glück sind sie vielleicht im Frequenzbereich des Afu's. Auch die mitgelieferte Antenne zum Handfunkgerät muss nicht zwingend den Frequenzbereich des Amateurfunkbandes treffen. Das liegt aber daran das die Funkgeräte auch andere Bereiche können und eben diese dort im Komerziellen mehr verkauft werden können als im Amateurfun
Ok, also dann entnehme ich dieser Antwort, dass bei der günstigeren Ware dann 400-470MHz draufsteht, und das einfach groß gefasst ist aber dann nicht zwingend zwischen 430 und 440 "gut" beim Empfang sein muss. Und daher die kleine Antenne vielleicht einfach in diesem Bereich besser empfängt als die Große, weil sie besser in auf diesen Bereich abgestimmt ist.
repeaterbook gibt es auch als App
Danke für den Tipp, das klingt sehr sinnvoll und wird mir sicher das Reinhören erleichtern.
das ist APRS
Das klingt interessant, ich denke das ist dann eine spätere Stufe ;)
. Bei der Gelegenheit kannst du ja auch gleich Mitglied werden
Davon bin ich dann doch noch etwas entfernt :D Ich stehe hier wirklich noch ganz am Anfang mit den Überlegungen. Das mit dem lokalen Verein ist aber sicher eine gute Idee, aber da würde ich mich davor erstmal noch etwas tiefer einlesen...

Beste Grüße,
MFunk
13sw001
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#5

Beitrag von 13sw001 »

aus welcher Ecke von Süddeutschland kommst du ? vielleicht reicht ja auch der Besuch
bei einem OV Abend eines dir örtlich nahen Ortsverbandes, ohne gleich die Lizenz zu machen. Da werden dir die technischen Fragen eher beantwortet, und vor allem in Echtzeit. Und wenn dir das schmeckt, siehst du ja vielleicht weiter.
MFunk
Santiago 1
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#6

Beitrag von MFunk »

Hallo 13sw001,

aus Franken - die lokalen Vereine habe ich auch schon ergoogelt, das ist ja wirklich alles recht gut zu finden. Bevor ich da irgendwo aufschlage, schaue ich mir jetzt erstmal den Aufwand zur Klasse N auf der 50Ohm Seite genau an!

Vielen Dank für eure Antworten,
MFunk
13sw001
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#7

Beitrag von 13sw001 »

Du kannst ja erstmal Kontakte knüpfen, der Fragenkatalog ist ja kein Muss.Schau dir das erstmal in Ruhe an.
MFunk
Santiago 1
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#8

Beitrag von MFunk »

Hey Leute,

ich beschäftige mich ja noch mit dem Thema und tatsächlich fand ich eine günstige Aufschraubantenne (auch circa 38 cm lang), die deutlich besser Empfängt als der mitgelieferte Stummel. Hier scheint die von euch erwähnte Abstimmung also besser zu passen. Ich habe zwischenzeitlich mal in den Lehrunterlagen geschmökert und erfahren, wenn ich nun die Klasse N machen würde, die Einsteigerbegrenzung bei 10 Watt EIRP (auf 2m/70cm) liegt.

Jetzt ergab sich für mich folgende Frage: Bei der Antenne steht dabei: Gain: 2,15 dBi (144 MHz), 2,5 dBi (430 MHz)

Das wären dann also 2,15 dbi = 1,64 Gewinnfaktor
und bei 2,50 dbi = 1,78 Gewinnfaktor

Das RA685 sendet laut Herstellerangabe mit 5 Watt , was bedeuten würde:

Fall 1:

144 Mhz Bereich: 5 Watt * 1,64 = 8,2 EIRP
430 Mhz Bereich: 5 Watt * 1,78 = 8,9 EIRP

Also die Leistung wäre auf beiden Bändern theoretisch im Rahmen und ich könnte die Antenne nutzen?

Fall 2:

Eine andere Antenne auf Amazon (mit Magnetfuss und Kabel) hatte im 70cm Bereich eine Angabe von 3,2 dBi

Das wären dann: 5 Watt * 2,09 = 10,45 EIRP (zu viel!)

würde das Gerät jetzt aber realistisch nur mit 4,7 Watt senden: 4,7 Watt * 2,09 = 9,82 EIRP (gerade in Ordnung)

Sind die Rechnungen so richtig oder mache ich irgendwo einen groben Fehler?

Ich habe auch mal nach Antennen im 10m Bereich mit Magnetfuss geschaut (bei mir müsste alles mobil sein) -> hier haben die Antennen gar keine Gewinnangaben mehr? Also auf den Internetseiten, wo ich Magnetfussantennen für 10m (bzw. CB Funk) fand, stand gar nicht mehr dabei wieviel dBi sie haben, übersehe ich hier etwas? Verhält sich die Rechnung im 10m Band anders, wenn ich hier eine Magnetfussantenne mit 145cm nutzen würde? Ich kann den Wert ja nicht selbst messen, wenn ich es richtig verstanden habe?

Beste Grüße und Danke,
MFunk
Jupp
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#9

Beitrag von Jupp »

Stark verkürzte Mobilantennen für KW haben keinen Gewinn gegenüber einem isotropen Kugelstrahler.
MFunk
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#10

Beitrag von MFunk »

Hallo Jupp,

vielen Dank für deine Antwort. Das erklärt schon mal wieso die Angabe hier meist fehlt!
Wellenangler
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#11

Beitrag von Wellenangler »

MFunk hat geschrieben: Fr 15. Mär 2024, 12:37 Sind die Rechnungen so richtig oder mache ich irgendwo einen groben Fehler?
Hallo,

Deine Berechnungen sind korrekt. Bei der Antenne mit Magnetfuß und Kabel wäre noch die Frage, worauf sich der angegebene Gewinn bezieht - nur auf den Antennenstrahler oder auf das Gesamtsystem aus Strahler, Magnetfuß und Zuleitung? Im 70cm-Band können schon einige Meter Koaxkabel eine spürbare Dämpfung haben - wenn ich das Kabeldiagramm aus der Formelsammlung zur (alten) Klasse-A-Prüfung zugrundelege, hätte beispielsweise RG58 im 70cm-Band eine Dämpfung von mehr als 0,3dB pro Meter Kabellänge, d.h. ein 3,5m langes Zuleitungskabel aus RG58 würde das Signal im 70cm-Band schon um rund 1dB dämpfen.
73,
Wellenangler
MFunk
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#12

Beitrag von MFunk »

Hey Wellenangler,

vielen Dank für deine Hilfe. Der Gedanke mit dem Kabel ist mir auch gekommen. Ich hatte es aber, da ich bei diesem günstigen Produkt nicht sehen kann, ob das Kabel mit eingerechnet ist, bei der Rechnung ignoriert und bin für von einem höheren Gewinn ausgegangen. Sollte das alles konkreter werden würde ich zu einem Hersteller greifen, den ich das dann auch fragen kann :D bzw. es ersichtlich ist.

Beste Grüße,
MFunk
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DF5WW
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#13

Beitrag von DF5WW »

Gewinnangaben bei Antennen sind grundsätzlich immer nur auf den Strahler bezogen. Unterschiede gibt es hier lediglich
in der Form das manches mal Gewinn über Isotrop (dBi) oder über Dipol (dBd) angegeben werden. Bei Angabe von dB allein
wird meist der dBi Wert genannt weil man so den Gewinn beschönigen kann. Sind ja 2,14 dB mehr als bei dBd Angabe.
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
MFunk
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#14

Beitrag von MFunk »

Hallo DF5WW,

danke für den Hinweis, das macht es klarer. Dann würde ich ja, im obigen Beispiel (Fall2) dank der Kabeldämpfung (bei 4m Kabel) bei 3,2 dBi auch bei den vollen 5 Watt unter 10 Watt EIRP bleiben:

3,2 dBi - (4 * 0,3db Kabeldämpfung) = 2 dBi (für Strahler mit Kabel)

2 dbi = 1,58 Gewinnfaktor

5 Watt * 1,58 = 7,9 Watt EIRP

Danke
MFunk
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mibo666
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Re: Antenne für AFU- Anfängerfrage

#15

Beitrag von mibo666 »

In der Praxis wird es aber egal sein ob deine EIRP jetzt rechnerische 10W oder 10,981W sind. Solange du die Gummiwurst drauf hast kommst du da sowieso nicht ran, bei einer gescheiten Antenne fürs Auto, wie z.B. der weit verbreiteten Diamond NR-770H hast du schon 3dB Gewinn auf 2m, also die doppelte Strahlungsleistung. Und bei 70cm sind es 5,5dB, da reißt du dann die Latte. ABER: Jedes AFU Handfunkgerät lässt sich in der Sendeleistung regulieren, mindestens in zwei, bessere Geräte in drei Stufen. Und die mittlere Sendeleistung liegt dann meistens bei 2,5 Watt. Also, ordentliche Antenne aufs Dach, Sendeleistung runter und du kommst nicht nur optimal raus sondern hörst die anderen auch besser als vorher. Das ist ja der eigentliche Punkt, willst du Funkverbindungen machen, dann musst du erstmal was empfangen.
Außerdem spart reduzierte Ausgangsleistung Energie und das Gerät wird nicht so warm, gut für Lebensdauer von Akku und Endstufe.

Schwierig wird es mit Mobilgeräten, also ebbes was fest im Auto verbaut wird und ein Mikrofon angeschlossen hat (nur damit wir nicht aneinander vorbei reden). Die haben fast immer mindestens 5W Leistung, und wenn man es genau nimmt ist das mit jeder einigermaßen tauglichen Autoantenne schon zuviel, zumindest bei 70cm. Ich würde mich da aber gar nicht dran aufhängen, es schadet niemandem wenn du irgendwo auf einem Parkplatz stehst und mit sagenhaften 20,348W in die Luft gehst.

Ja, das ist rein rechtlich nicht ok, aber man muss hier auch bedenken warum die Leistung auf gerade 10W EIRP limitiert ist und keine praxisgerechtere Grenze gesetzt wurde: Da geht es um die "Standortbescheinigung für ortsfeste Funkanlagen" die für alle Sender >10W EIRP verpflichten ist. Funkamateure dürfen die zwar selbst erstellen, aber und die dafür notwendigen Kenntnisse werden bei Klasse N nicht vermittelt, so sieht die BNetzA das zumindestens.

Mach dir also wegen solchen Sachen gar keinen Kopf, schau dir die Fragen auf 50Ohm.de an und wenn du meinst du schaffst das, dann warte nicht mehr lange sondern melde dich gleich zur ersten Prüfung in Friedrichshafen an.

Wenn dir Camping nicht total gegen den Stricht geht, buche den Campingplatz an der Messe dazu, das sind fünf Minuten Fußweg und auf dem Platz bekommst du ganz große Augen was Antennen und Geräte betrifft. Und du wirst da jede Menge netter Leute treffen denen du bei einem Bier und einer Grillwurst den Bauch mit Anfängerfragen löchern kannst. Die HamRadio selbst bietet einen guten Überblick übers Hobby, die Händler und die ganzen Verbände und Vereine, das ist schon sehr beeindruckend. Ist alles nicht ganz billig, sollte man aber mindestens einmal gesehen haben, und in Verbindung mit der eigenen Prüfung - besser kann es doch nicht sein, oder?

Also, hau rein!

Gruß

MiBo
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