Rückspannung bei Labornetzgeräten

Antworten
atreju
Santiago 6
Beiträge: 433
Registriert: Mi 17. Okt 2018, 14:49
Standort in der Userkarte: 4900

Rückspannung bei Labornetzgeräten

#1

Beitrag von atreju »

Hallo zusammen

Eine kurze Frage, wo ich keine eindeutige Antwort darauf gefunden habe.. Ich kenne es so, dass Labornetzgeräte normalerweise nicht rückstromfest sind, also wenn man z.b. eine Batterie damit laden möchte muss man entweder eine genug potente Diode dazwischenschalten und den entsprechenden Spannungsabfall beachten, oder gut aufpassen, dass die Spannung am Ausgang nicht höher ist als beim Netzgerät eingestellt.

Die Frage nach dem warum konnte ich mir bisher nur so beantworten, dass beim Ausgang Widerstände zum entladen der Ausgangskondensatoren sind, welche nicht für dauerstrom ausgelegt sind - korrekt?


Nun bin ich auf ein Netzteil gestossen welches für mich Interessant wäre und im Manual steht:

Code: Alles auswählen

In addition to OVP and OCP for forward over-voltage and over-current protection, the output is
protected from reverse voltages by a diode; the continuous reverse current must not exceed 3
Amps although transients can be much higher.
Das verstehe ich aber nicht ganz, das würde ja bedeuten wenn eine Diode dazwischen ist, dass hier gefahrenlos z.b. eine Batterie angehängt werden kann zum laden, aber wie soll denn ein Rückstrom von 3A entstehen, wenn da die Diode dazwischen ist..? :clue:


Hintergrund ist, dass ich mit dem Netzgerät gerne auch mal meine LiFePo4 Akkus laden würde, an welchen ein entsprechendes BMS hängt.


Gruss und Danke fürs aufklären :lol:
Atreju
Tuberix
Santiago 2
Beiträge: 92
Registriert: So 21. Mai 2023, 13:51
Standort in der Userkarte: Bamberg

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#2

Beitrag von Tuberix »

Mit dem letzten Satz erschließt sich dein Anliegen....

Ums kurz zu machen:
Ein BMS ist keine Ladeschalting sondern dient lediglich den Schutz der Zellen in einem LiFePO'.
Zum Laden brauchst du ein Ladegerät, welches die Ladekennlinie und Regelung für LiFePO's hat. Mit einem Laboenetzgerät wird das nix.

Den Rest deiner Frag kann ich nicht nachvollziehen, denn was juckt es ein vernünftiges! Laboenetzgerät, wenn am Ausgang eine Akkuspannung anliegt?
Die Spannung vom Akku wird als Ausgangsspannung erkannt u d das Laboenetzgerät regelt dann eben nur Oder halb, bzw als Stromtegler.
Kalimba
Santiago 2
Beiträge: 90
Registriert: Mi 22. Nov 2023, 18:45
Standort in der Userkarte: Bad Hersfeld

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#3

Beitrag von Kalimba »

Mit Ladeschlusspannung laden u. gut so. :wave:
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4128
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#4

Beitrag von noone »

Oder den Klassiker Bleisäure verwenden!
Der ist schwer, groß und muss gepflegt werden.
Aber er brennt oder explodiert nicht und braucht keine Fürze außer einem gut entstörtem Laderegler.

Ich hatte bis jetzt 3 Powerbank die durchgegangen sind alle 3 haben plötzlich gestunken 2 waren nur aufgebläht eine hab ich gerade so aus dem Auto rauswerfen können bevor sie aufgeplatzt ist und gebrannt hat.

Die Teile die man ja braucht für Handyladespannung und zum Betrieb der Gimmiks kommen jetzt in eine speziellen Kasten zum Lagern und Laden das Ding ist aus 3mm Blech und ist innen mit Platten aus geliertem Wasserglas mit Glimmer ausgekleidet und absolut feuerfest.

Pufferspeicher bekomme ich die nächsten Wochen erst mal 4 mal 12V 250 AH Glasfilz und 4 mal 12V180A mit großer Säuremenge.
Servicegerät für 6 bis 48V hab ich also Laden Regenerieren usw. geht Schwefelsäure und eventuelle Zusatzsalze bekomme ich auch.

Das ist zwar als Teil einer Nassmetallurgischen Trennanlage gedacht aber eigentlich ein Universal Ladegerät.

Ursprünglich hab ich das Teil für den Betrieb einer Funkendstufe aus IRF-Transistorbündeln gemünzt. Aber hab ich bleiben lassen Kurzwelle im Ort geht nicht mehr.
atreju
Santiago 6
Beiträge: 433
Registriert: Mi 17. Okt 2018, 14:49
Standort in der Userkarte: 4900

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#5

Beitrag von atreju »

Tuberix hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 18:03 Mit dem letzten Satz erschließt sich dein Anliegen....

Ums kurz zu machen:
Ein BMS ist keine Ladeschalting sondern dient lediglich den Schutz der Zellen in einem LiFePO'.
Zum Laden brauchst du ein Ladegerät, welches die Ladekennlinie und Regelung für LiFePO's hat. Mit einem Laboenetzgerät wird das nix.

Den Rest deiner Frag kann ich nicht nachvollziehen, denn was juckt es ein vernünftiges! Laboenetzgerät, wenn am Ausgang eine Akkuspannung anliegt?
Die Spannung vom Akku wird als Ausgangsspannung erkannt u d das Laboenetzgerät regelt dann eben nur Oder halb, bzw als Stromtegler.
Das BMS ist mir absolut klar :lol: Aber man kann ohne Probleme jegliche Akkus mit einem Labornetzgerät speisen, beim BMS sogar mit dem Komfort von Balacing und Zellenüberwachung. Die schöne Ladekurve muss man halt entweder von Hand machen oder nicht bis voll laden z.b.

Aber meine 320Ah LiFePo kann ich mit 100A laden wenn ich möchte, wenn ich da mit meinem kleinen 8A Ladegerät dahintergehe, wird das nie fertig, dann schliesse ich jeweils normalerweise mein 20A Labornetzteil an und mache den grössten Teil damit.


Aber bezüglich der Rückstromung, bei vielen Netzgeräten steht das so in der Anleitung explizit drin wie z.b. beim EA-PS 7065-10A:

Code: Alles auswählen

Zum Laden von Batterien muß das Netzgerät durch eine
Entkoppeldiode, die in die + Ausgangsleitung geschaltet
wird (siehe Abbildung), geschützt werden. Die Diode
muß den Strom, den das Netzgerät zum Laden liefert,
aufnehmen können. Das Netzgerät soll, gemessen zwi-
schen der Kathode der Entkoppeldiode und -Ausgang,
vor Anschluß der Batterie im Leerlauf auf die Lade-
schlußspannung eingestellt werden.
Und EA ist ja ein Hersteller, der grundsätzlich Netzteile bauen kann :)

Der genaue Grund dafür ist mir aber wie gesagt nicht zu 100% klar, es könnten nur die Wiederstände für die Ausgangskondensatorenentladung heiss werden wenn da dauerhaft ein Strom rückfliesst, oder?

Und wie gesagt beim anderen Netzteil, wie kann da in Rückflussrichtung ein 3A Strom entstehen, wenn da eine Diode in Sperrrichtung drin ist..? :clue:
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3545
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#6

Beitrag von Charly Whisky »

Akkus lädt man mit Ladegeräten- daher deren Name.

Labornetzteile- was immer der Einzelne darunter versteht- haben die Aufgabe, eine lastunabhängige, stabile Ausgangsspannung bereitzustellen.
Ein Labornetzteil an einem LiFePo als Ladegerät zu betreiben, bedeutet für das Netzteil immer Vollast (wenn man den Ausgangsstrom nicht begrenzen kann).

73
Benutzeravatar
DocEmmettBrown
Santiago 9+30
Beiträge: 7616
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 02:37
Standort in der Userkarte: nein

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#7

Beitrag von DocEmmettBrown »

Tuberix hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 18:03Zum Laden brauchst du ein Ladegerät, welches die Ladekennlinie und Regelung für LiFePO's hat. Mit einem Laboenetzgerät wird das nix.
Na, das ginge schon, aber halt nicht so gut wie ein echtes Ladegerät (Victron Energy?) mit Kennlinie.
noone hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 19:21Oder den Klassiker Bleisäure verwenden!
[...]
Ich hatte bis jetzt 3 Powerbank die durchgegangen sind
atreju hat aber LiFePO4, die speziell bei häufigen Ladezyklen auch viel geeigneter sind als Naßbatterien. Die Powerbänke sind Li-Akkus und keine LiFePO4. Erstere sind tatsächlich deutlich brandgefährlicher. Ich halte es z.B. für reichlich "mutig", ausgediente Tesla-Akkus im Keller als PV-Speicher zu nutzen.

73 de Daniel
Tuberix
Santiago 2
Beiträge: 92
Registriert: So 21. Mai 2023, 13:51
Standort in der Userkarte: Bamberg

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#8

Beitrag von Tuberix »

Charly Whisky hat geschrieben: Do 22. Feb 2024, 23:23 Akkus lädt man mit Ladegeräten- daher deren Name.

Labornetzteile- was immer der Einzelne darunter versteht- haben die Aufgabe, eine lastunabhängige, stabile Ausgangsspannung bereitzustellen.
Ein Labornetzteil an einem LiFePo als Ladegerät zu betreiben, bedeutet für das Netzteil immer Vollast (wenn man den Ausgangsstrom nicht begrenzen kann).

73
So ist das :tup:

Wobei ich noch nie verstanden hab, warum man auf Biegen und Brechen ein Gerät für einen nicht konzipierten Zweck vergewaltigen muss, wenn man für einen Bruchteil der Kosten eine passende Lösung bekommen kann ?
Am Ende steht dann häufig kaputtes Equipment und Gemaule.
gernstel
Santiago 7
Beiträge: 668
Registriert: Sa 24. Mai 2008, 10:47

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#9

Beitrag von gernstel »

Das Problem trat ja schon mit den einfachen dreibeinigen Spannungsreglern auf und wurde durch eine simple Diode vom Ausgang zum Eingang gelöst.

"Die überlebenswichtige Rückfluss-Diode" - https://www.elektronik-kompendium.de/pu ... eg3pin.htm
Solarman
Santiago 5
Beiträge: 340
Registriert: Fr 3. Feb 2023, 11:32
Standort in der Userkarte: Esslingen

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#10

Beitrag von Solarman »

Es gibt einen Punkt, bei dem man sich das mit dem Netzgerät als Lademöglichkeit betrachten könnte: Ich betreibe ein Funkgerät an einem Akku, der Akku wird konstant geladen, dass wenn das Netz mal weg ist, ich dennoch den Funk ohne Unterbrechung weiterführen kann. Z.B. Relais mit Notstrom aus Akku.

Ansonsten sind die Ladegeräte oder Solarregler wirklich sehr billig geworden.

Gruß Stefan
Man darf nicht alles glauben, was man denkt! :tup:
atreju
Santiago 6
Beiträge: 433
Registriert: Mi 17. Okt 2018, 14:49
Standort in der Userkarte: 4900

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#11

Beitrag von atreju »

Also die Aussage mit dem Ladegerät finde ich so pauschal nicht korrekt. Wenn man sich die Ladekurve der Akkus anschaut und auch versteht, kann man das problemlos mit einem Labornetzgerät machen, insbesondere wenn man dies testweise tut.

Gerade LiFePo4 akkus in Kombination mit einem BMS können mit einem Labornetzgerät, welches auf den empfohlenen Strom und Spannung eingestellt ist sehr gut geladen werden. Wieso auch nicht?

Mir würde es nie in den Sinn kommen ein Akku mit dem Labornetzgerät unbeaufsichtigt laden zu lassen, generell lade ich akkus NIE unbeaufsichtigt.


@gernstel
Vielen Dank für den Link, sowas habe ich gesucht :tup:

Bleibt nur noch die Frage, wie beim anderen Netzteil der Hersteller in der Anleitung darauf kommt, dass der Rückstrom unter 3A bleiben soll, wenn da eine Diode in Sperrichtung verbaut ist > kann ja kein Rückstrom entstehen ausser man zerstört die Diode?
noone
Santiago 9+30
Beiträge: 4128
Registriert: Mi 24. Mär 2010, 15:34
Standort in der Userkarte: Oedheim(Dl)
Wohnort: Oedheim(Dl)

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#12

Beitrag von noone »

Li Speicher im Haus

Ne besser nicht besser in einen "vom Haus deutlich getrennten festen Bau mit aufgelegtem Deckel.

So wie die WK2-Flakbunker bei denen sich beim Versuch sie nach dem Krieg zu sprengen nur der Deckel gehoben hat und hinterher wars wie vorher weil er wieder weitestgehend in Position gefallen ist.
ACCUS DIE BRENNEN KÖNNEN GEHÖREN NICHT INS HAUS
Stäbe von Li gehen auch auf Gemüt.

Dioden mit niedriger Durchflussspannung sind inzwischen nicht mehr so leicht zu bekommen. Ich hab das letzte mal einen 200A Brückengleichrichter nehmen müssen.
Benutzeravatar
lonee
Santiago 9+30
Beiträge: 4377
Registriert: Mi 17. Feb 2021, 10:35
Standort in der Userkarte: JO31MH

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#13

Beitrag von lonee »

Es gäbe ja auch die Möglichket, einen LiFePo4 mittels eines stinknormalem RC-Lader aufladen zu können.
Manche davon haben sowohl einen12V Eingang, als auch 230V.
Ballanceranschlüsse obendrein und in der Regel auch einstellbare Stromstärken.

Ab etwa 50 Flocken aufwärts, kann man so ein Teil schon bekommen. Die kleineren haben dann etwa 5A Ladestrom.
Die etwas besseren Labornetzteile kosten in der Regel mehr.

Falls man mehrere verschiedene Akkus laden möchte, und nicht jedesmal in den Speichern rumsuchen möchte, gäbe es z.B. ein BID-System von Multiplex. Das ist dann quasi eine Art ID-Chip pro Akku, mittels dessen der Lader die zuvor gespeicherten Parameter aufruft.

Dabei ist es übrigens egal, um welche Akkutyp es sich handelt. Man kann also von NiMh auf LiPo oder LiFePo "umswitchen", ohne auch nur eine einzige Taste betätigen zu müssen. Allerdings mit nicht zu unterschätzendem Kostenfaktor, denn die Dinger sind nicht billig.

Oh, eine Sache noch. Ein Solarregler wäre nicht gut brauchbar. Dieser schaltet die Eingänge quasi auf "Kurzschluss", wenn die Ladeschlussspannung des Akkus erreicht ist. Wäre dann, bei einem Netzteil als Stromquelle, eher blöd..
Gruß,
André
atreju
Santiago 6
Beiträge: 433
Registriert: Mi 17. Okt 2018, 14:49
Standort in der Userkarte: 4900

Re: Rückspannung bei Labornetzgeräten

#14

Beitrag von atreju »

Um das Ganze aufzulösen, ich habe das Netzgerät gekauft und zumindest kurzzeitig schadet es ihm nicht wenn der Akku daran gelassen wird. Die Diode ist auch gut ersichtlich vor dem Ausgang.

Damit lade ich jetzt über das BMS mit bis zu 50A die LiFePo Akkus.
Antworten

Zurück zu „Technik allgemein“