Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

Frequenzwaschl
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Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#1

Beitrag von Frequenzwaschl »

Dere

Diskutiere gerade im Ö-Forum über die erlaubte Hubhöhe bei CB-Funkgeräten. Ich bin der Meinung 1,9-2,0 Khz sind erlaubt.
Ein Kollege meint 2,7 Khz sind gesetzlich erlaubt. Bin mir aber nicht sicher, da ich in den Funkstellenbeschreibungen nichts finden kann.
Vielleicht weis ja jemand bescheid, die gesetzlichen Bedingungen sind ja in Österreich und Deutschland gleich dafür.
Eine Antwort eines Fachhändlers wäre auch sehr dienlich. ( zb. 3900 Hub zu hoch, wird eingestellt.)

73 helmut
Spike05de
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#2

Beitrag von Spike05de »

Schau mal hier:

https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... onFile&v=4

(PDF Suche: Freuquenzhub)

-+2kHz
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Frequenzwaschl
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#3

Beitrag von Frequenzwaschl »

Serwas Spike05de

Vielen herzlichen Dank für deine Antwort...2,0Khz!!!!!!!! :holy:
Da in A und D gültig ,bin jetzt sehr zufrieden, daß meine Meinung richtig war.

73 helmut
Hornet
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#4

Beitrag von Hornet »

Was mir irgendwie erst jetzt aufgefallen ist, ist, dass das ja +/- 2 kHz sind - also effektiv 4 kHz im Spektrum?
Bin in den Tiefen der Frequenzmodulation leider nicht sonderlich bewandert... :oops:

Ach ja, noch was, man liest öfters mal was von 10 % Toleranz - davon steht in der Allgemeinzuteilung (auf den ersten Blick) aber nichts? Wahrscheinlich nur wieder einer dieser "Mythen"...
Frequenzwaschl
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#5

Beitrag von Frequenzwaschl »

+/- sagt mir auch nix, aber mit 4khz Hub wird dich auf CB keiner mehr verstehen denke ich mir.

73 helmut
Hornet
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#6

Beitrag von Hornet »

Frequenzwaschl hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 11:36 aber mit 4khz Hub wird dich auf CB keiner mehr verstehen denke ich mir.
Dass ich keine 4 kHz einstellen darf, ist klar :wink:
Die Frage wäre eher, ob bei eingestellten 2 kHz dann 4 kHz im Spektrum belegt werden? Sonst würde die Angabe (für mich) irgendwie keinen Sinn ergeben.
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Zeroboy
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#7

Beitrag von Zeroboy »

|- 2khz nach unten | Mittenfrequenz | + 2khz nach oben|
| -----------------Bandbreite 4khz --------------------------------|
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Badewanne
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#8

Beitrag von Badewanne »

Wenn das so einfach wäre, würde das verbindlich irgendwo stehen.

Bei der Einstellung des Modulationsgrades der Frequenzmodulation ist der Hub
eine resultierende Größe, die kommt bei jedem Funkgerät anders raus.
Das hängt von der benutzten Tonfrequenz ab, wie von der Kurvenform und der Bandbreite.
Deshalb hat man schon früh erkannt, daß man das anders messen und definieren muß.
Es ist die Nachbar-Kanal-Leistung, die unter einem bestimmten Grenzwert von -55dBc bleiben muß,
das macht die Sache sehr einfach, das kann man definiert messen.

Das eine Funkgerät mit einem Clipper-Kompressor hat ein Audio mit einem hohen Klirr-Anteil,
da darf der Hub z.B. nicht mehr als 1,6kHz sein, weil sonst die Nachbarkanalleistung überschritten wird.
Da ist der Hub klein, aber die genutzte Bandbreite trotzdem groß.

Bei anderen Geräten, die den Clipper etwas dezenter dimensioniert haben und weniger klirren,
kann man da durchaus auch mal 1,9kHz einstellen, um noch in den geforderten Grenzen zu bleiben.

Das andere klassische Funkgerät mit AGC-Regelung im Mikrofoneingang wird
mit einem Sinus-Ton von 1250Hz auf 1,75kHz Hub eingestellt, weil es zum Einen sauberer ist,
also kaum Klirr hat und es ein Mittelwert mit einem Dauerton ein zu stellen ist,
die Modulationsspitzen der Bässe gehen bei dem Gerät bis auf 3,2kHz Hub hoch, alles noch im grünen Bereich.

Bei Frequenzmodulation hat es einen Modulationsindex, der beachtet werden muß.
Danach könnte man bei 500Hz Modulationsfrequenz einen Hub von 4kHz nutzen,
ohne die gesetzlichen Grenzen zu überschreiten.
Tatsächlich will das aber niemand, weil diese Modulation dann sehr sehr dumpf wäre.

Bei 3000Hz Modulationsfrequenz wird es dann schon eng , da muß man schon unter 2kHz Hub bleiben.

Bei 4000Hz Modulationsfrequenz muß man unter 1kHz Hub bleiben.

Bei 4500Hz Modulationsfrequenz muß man unter 0,5kHz Hub bleiben.

Bei 5000Hz darf nichts mehr übertragen werden.

Das sieht hier bei einem Funkgerät mit etwas schmaler Übertragung in etwa so aus,
mit den rosa Punkten ist in etwa der legal mögliche Frequenzgang eingezeichnet :
Bild

Ich hab da mal versucht in einem Frequenzgangsbild eines Funkgerätes,
das da eigentlich gut drauf liegt
mit violett gepunktet einen idealisierten FM-Frequenzgang zu ein zu zeichnen:
Bild

Du siehst also, das ist nicht so einfach.
Die Frequenzmodulation hat auch nur einen bestimmten und endlichen Frequenzgang,
der berücksichtigt werden muß.

President testet da mit einem Doppelton, wobei der obere bei 2200Hz liegt,
da stellen die dann 2,2kHz Hub ein, was aber auch nicht ganz zielführend ist.

Es ist auf alle Fälle sinnvoll, die Nachbaranalleistung nicht zu überschreiten,
nicht wegen der Nachbarn, in dem Fall mal nicht,
weil alles, was da auf dem Nachbarkanal auf taucht,
fehlt ja in dem Moment auf diesem Kanal und
ist als dropout-Kratzen deutlich zu hören.

Es ist ein Verlust der Sendeleistung auf die Nachbarkanäle.

Obwohl der Nachbarkanalleistungsmesser im Pflichtenheft für Funkmeßplätze der Post seit 1978 drin ist,
wird das von den "einstellenden" Werkstätten kaum berücksichtigt und
gerne mal "einfach auf 2,0kHz eingestellt", was aber dann oft schon zu viel ist.

Zuletzt geändert von Badewanne am Mo 13. Nov 2023, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#9

Beitrag von Zeroboy »

Ich dachte, ich bleibe mal einfach und simpel....und Du haust so n Ding raus. :-D
Aber sehr gut erklärt, sehr gut bebildert. Vielen Dank, das ist natürlich die beste Erklärung.
Hervorragend !!!!
Hornet
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#10

Beitrag von Hornet »

@Badewanne: Spannend, muss ich erst mal sacken lassen.
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jx-frank
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#11

Beitrag von jx-frank »

Badewanne - Perfekte Erklärung ! :tup:
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Badewanne
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#12

Beitrag von Badewanne »

Danke,
aber perfekt ist anders, ich bin da nur sehr gut.
Was noch fehlt, ist eine einfache Aufdröselung,
wie das mit den Frequenzen im Modulationsindex gerechnet wird.
Das bekommen die Hersteller manchmal nicht richtig hin,
also reicht es für uns aus, wenn wir das nur annähernd verstehen.

Der Kanal ist voll,
gut,
voller bringt es nicht,
das läuft über.

Original ist die Sache eher kompliziert und reicht in die Mathematik zu weit rein,
als daß ich Euch damit belasten möchte, die die es gelernt haben, mal weg schauen,
einfach dar gestellt ist das ungefähr etwa so, daß man einen tiefen Ton viel lauter modulieren darf:
Kanalbreite = zwei mal Hub und zwei mal Modulationsfrequenz

10kHz = 2 x 2kHz + 2 x 3000Hz
10kHz = 4kHz + 6000Hz

oder

10kHz = 2 x 4,5kHz + 2 x 500Hz

wie auch

10kHz = 2 x 0kHz + 2 x 5000Hz

Das ist jetzt nur ein vereinfachtes Rechenmodell zum Verständnis der rosa Kurve,
nicht verbindlich,
nicht daß da morgen einer vor der Tür steht und mir Mathe Nachhilfe geben will.
Auch kann man damit keine Leistung bei einem Händler einfordern, oder so. :nono:
Im normalen Alltag müssen wir uns nicht damit ab geben und uns darum kümmern.
Im Funkgerät macht das der Tiefpassfilter nach dem Modulationsbegrenzer.
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#13

Beitrag von atreju »

Kurze Frage, ich beschäftige mich seit kurzem auch mit dem Abgleich von (CB) Funkgeräte und gehe da soweit nach Manual vor. Den Frequenzgang kann man ja nicht wirklich beeinflussen, oder? Da müsste man schon schaltungstechnisch umbauen?

Wie machst du das bei den Geräten? Zweitonmessung bei Presidentgeräten oder immer mit dem 1750Hz Ton und dann die Nachbarkanalmessung durchführen?


mfg
Atreju
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#14

Beitrag von Newcomer »

:tup:
Ganz nah am besten Funk-Ohr in Bayern / Nürnberg http://nbgsdr.ddns.net/index.htm
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Badewanne
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Re: Hub Höhe bei CB-Funkgeräten.

#15

Beitrag von Badewanne »

atreju hat geschrieben: Mo 13. Nov 2023, 15:55 Wie machst du das ?
Nach dem Amtsblatt mit den allgemeinen Richtlinien zur Messung an Funkgeräten
mit 1250Hz Modulationsfrequenz und dem Nachbarkanalleistungsmesser vom Meßplatz.

Dann kann man auch mal ein Bauteil "korrigieren",
man kann ja gleich messen, ob man noch im "postalischen Fenster" ist.
Manchmal ist da noch Luft.

Die President Geräte kann ich nach dem Zweitonverfahren abgleichen,
einen Zweitongenerator habe ich im Meßplatz integriert.
Ich drehe die meißt zurück und mache das mit 1250Hz.
Zu laut wird wieder leiser.
Meine fünf Jackson II sind alle auf 1,85kHz Hub mit 1250Hz Modulationsfrequenz eingestellt.
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