Über den Berg funken per CB

rkdcPro
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Über den Berg funken per CB

#1

Beitrag von rkdcPro »

Hallo zusammen,

ein Freund und ich haben es uns zum Ziel gesetzt zwischen unseren Grundstücken eine Funkverbindung herzustellen. Die Entfernung beträgt ~10km.

Mit PMR446 Geräten konnten wir zwar erfolgreich Verbindungen über diese Strecke herstellen, aber eben nur unter sehr guten Geländebedingungen wie hier (Quelle: http://www.heywhatsthat.com/profiler.html):

Bild

Allerdings befinden wir uns hier im Alpenvorland mit entsprechendem Gelände. Konkret sieht da zwischen den angedachten Standorten so aus:

Bild

Nun sieht die Sache bei 27 MHz schon vielversprechender aus... Als ziemlicher Laie interpretiere ich das als: Ich kann hier dank der breiten 1. Fresnelzone über die Berge "drüberfunken"

Bild

Interpretiere ich das richtig, oder verspreche ich mir zu viel vom CB Funk?
Zuletzt geändert von rkdcPro am Di 5. Sep 2023, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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DF5WW
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Re: Über den Berg funken per CB

#2

Beitrag von DF5WW »

Bitte mal anschauen und unter "1. Fresnelzone" schauen. Da steht eindeutig das diese erste Zone frei von Hindernissen
sein muß. So können zwar hochgelegene Stationen in ihrem Fresnelbereich auch tiefer liegende Stationen kontaktieren
wegen der Elipse aber 2 Stationen jeweil hinter einem Berg geht nicht ohne andere Ausbreitungsoptionen wie bspw.
via Reflexion in der Troposphäre.

https://de.wikipedia.org/wiki/Fresnelzone
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rkdcPro
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Re: Über den Berg funken per CB

#3

Beitrag von rkdcPro »

Da steht eindeutig das diese erste Zone frei von Hindernissen
sein muß.
Und weiter "Ist dies nicht der Fall, wird die Übertragung gedämpft". Ist mir bewusst, ja.

Was ich eben nicht einschätzen kann ist, ob der freie Anteil der 1. Fresnelzone ausreichen kann, um ein Verbindung zu erreichen.
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13DL04
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Re: Über den Berg funken per CB

#4

Beitrag von 13DL04 »

Probieren geht über studieren....
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Schneeball
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Re: Über den Berg funken per CB

#5

Beitrag von Schneeball »

Wie 13DL04 schon richtig sagt, ausprobieren.

Falls ihr noch keine CB Geräte habt, schaut doch mal ob bei euch welche in der Nähe sind. Kaffee oder Grill könnten ja ein Lockmittel sein ;-)

Nicht zu unterschätzen das Thema Antenne (Balkonantenne, auf dem Dachboden, oder kann eine "richtige" aufgestellt werden).
Zum Testen wäre eine T2LT eine günstige Variante.
Hauskanal: Rottal / Inn 19 FM

Gruß
Wolfgang
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Re: Über den Berg funken per CB

#6

Beitrag von rkdcPro »

13DL04 hat geschrieben: Di 5. Sep 2023, 17:39 Probieren geht über studieren....
Tjoa, bevor ich ~1k Euro an Equipment nur zum "Probieren" anschaffe, würde ich mich schon über ein Einschätzung freuen.

Kann ja sein, dass ich da etwas grundlegend falsch verstehe.
Falls ihr noch keine CB Geräte habt, schaut doch mal ob bei euch welche in der Nähe sind. Kaffee oder Grill könnten ja ein Lockmittel sein
Nur wie macht man die ausfindig? :)
Tobias
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Re: Über den Berg funken per CB

#7

Beitrag von Tobias »

So eine T2LT kostet im Selbstbau < 20 EUR, günstige AM/FM Funkgeräte gibts bereits ab 60 EUR.
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13DL04
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Re: Über den Berg funken per CB

#8

Beitrag von 13DL04 »

Die Betrachtung mit der Fresnel-Zone gehört eher in den Bereich Richtfunk. Da sprechen wir von Wellenlängen im cm-Bereich. Von daher würde ich dieses Model nicht im Kurzwellen-Bereich anwenden wollen.

Dein Geländeprofil sieht auch für den Bereich 11m nicht sehr vielversprechend aus, von daher ist meine Einschätzung, es funktioniert nicht, oder nur über Umwegen mit einer glücklichen Reflexion und das nicht dauerhaft zuverlässig.

Denn mit einem massiven Hindernis von gut 100m direkt vor der "Nase", wird es auf 11m nicht funktionieren. Und schon gar nicht mit Funkgeräten im VHF oder UHF Bereich.

Für einen Einstieg im CB-Funk sind sicherlich keine 1k€ notwendig, da kommt man schon mit wesentlich weniger aus.
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mibo666
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Re: Über den Berg funken per CB

#9

Beitrag von mibo666 »

Grau ist alle Theorie, ganz besonders was Funk-Ausbreitung betrifft.
Probiert es einfach aus. Kauft dazu ein paar preiswerte Mobil Geräte aus der 60€ Klasse, die kann man hinterher gut als Backupgeräte verwenden und der Kapitaleinsatz hält sich in Grenzen. Wichtig sind die Antennen. So hoch und frei wie möglich sollten die stehen und so groß wie möglich.
Ordentlich funktionierende Stations-Antennen gibts so ab 60,- aufwärts, je teurer, desto besser die Haltbarkeit. Zum ausprobieren eignet sich ein GFK Telskopmast mit einer Drahtantenne, diese kann man selbst basteln, dazu findest du Anleitungen hier im Forum, Stichwort T2LT. So ein GFK Mast kostet zwischen 60 und 100 Euro. Zum Einstellen der Antennen ist noch ein SWR Meter und ein Patchkabel notwendig, Antennenkabel zum Funkgerät darf natürlich auch nicht fehlen.

Viel Erfolg

MiBo
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DF5WW
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Re: Über den Berg funken per CB

#10

Beitrag von DF5WW »

Naja, die Einschätzungen von 13DL04 und mir sind ja grundlegend die gleichen. Es wird nicht gehen außer das andere Ausbreitungen
zum tragen kommen. Ich weis auch nicht warum man gleich beim ersten Posting mit irgendwelchen "Fresnelzonen" um sich wirft und
unbedingt eine Verbindung von "Grundstück zu Grundstück" über Bergketten hinweg haben muss. Ist das jetzt wieder so eine Sache
des Preppertums oder gar eine Angelegenheit der RB ? Man weis es nicht. Kommt mir immer nur komisch vor wenn jemand einsteigen
will und gleich mit solchen Klamotten um die Ecke kommt. Da kenne ich hier eher Fragen zum Einstieg generell ohne das gleich die
komplette Physik hinterfragt wird.

Wäre ja mal was zu erfahren warum es unbedingt diese eine Verbindung sein muß. In anderen Richtungen ist ja vielleicht vieles möglich.
Oder wird das sogar gänzlich ausgeschlossen ?
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Re: Über den Berg funken per CB

#11

Beitrag von Romeo Oscar ( 13RO763) »

Als ich in den 70er Jahren in der Schweiz zu tun hatte, haben wir so etwas über 80 Meter realisiert.

Stichwort: NVIS auf 80 Meter
73&55
:sup: Joachim :sup:

"der Schwarzwälder" QTH: Nordschwarzwald ( 720 m.ü.N.N. ) QRV auf 26.975 MHz USB
https://live.dobel.de/player.html
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Memphis
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Re: Über den Berg funken per CB

#12

Beitrag von Memphis »

Servus,
Bild_2023-09-05_202717077.png
Bild_2023-09-05_202717077.png (7.5 KiB) 2027 mal betrachtet
Bild_2023-09-05_204920137.png
Bild_2023-09-05_204920137.png (7.31 KiB) 2027 mal betrachtet
Verbindungen über derartige Geländeprofile mit meinen Gesprächspartnern sind hier eigentlich die Regel

Unsere Voraussetzungen:
- Basisantennen auf den Dächern der QTH (wirklich "frei" über allen anderen Häusern)
- (oder) entsprechend hohe Masten samt Antenne im Garten (Einspeisung auf mindestens 8-10m über Grund)
- die QTH dürfen natürlich nicht mit viel QRM belastet sein
Mein Equipment:Show
Feststation: PAN Blizzard2700 | H2000Flex
Teststation: Albrecht GPA27 Neu | H155PE
Freenet: Sirio GPA 135-175 | RG213
Mobil: SG-CB1400 | DV27L | Santiago1200 | AS100PL | HyperFlex5
Diverse Funk & Messgeräte
Maulwurf
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Re: Über den Berg funken per CB

#13

Beitrag von Maulwurf »

Hallo,
Ich bin bei in Neustadt an der Weinstraße. Derzeit habe ich nur ca 8m Mast auf der Erde stehen und eine popelige Halbwelle Eco 50.
Am Wochenende habe ich mich mit einer Station bei Kusel und am nächsten Tag mit dem Bereich Donnersberg unterhalten.
Ich habe westlich von mir den Pfälzerwald mit Hügeln die mehr als 250m höher als mein Standort sind.

Es kann also durchaus funktionieren. Einsteigen kann man deutlich preiswerter als früher.

Viel Erfolg
Stefan


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BugHunter
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Re: Über den Berg funken per CB

#14

Beitrag von BugHunter »

Was auf jeden Fall klappen dürfte, wäre die Installation eines CB-Relais auf dem Berg zwischen euch. Das Ganze schön mit Solarstrom betreiben und mit einer gescheiten Antenne ausstatten. Da haben dann die Nachbarstationen auch was davon.
Wissen ist eine Hol-Schuld!
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Re: Über den Berg funken per CB

#15

Beitrag von rkdcPro »

Danke für die Erfahrungswerte.

Ich werde mir mal 2 Geräte zulegen und schauen, was geht.

Ein Simplex CB-Relais wäre sicher eine Möglichkeit, aber das erfüllt die Aufgabenstellung nicht so ganz :)

In das Thema NVIS muss ich mich erstmal reinlesen.
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