T2LT will ungewöhnlich langen Strahler

[OffroadIgel]

Hi, folgendes:

ich hatte einem Bekannten vor über nem Jahr eine T2LT gebaut, die war im Dauereinsatz draußen. Dadurch hat sich die nicht UV-feste Ummantelung vom Innenleiter zerlegt.

Okay, kein Problem, Innenleiter passend abgeschnitten und stattdessen ein passend langes Stück Litze mit Quetschverbindern befestigt

So weit so gut. Bloß: Der Strahler ist jetzt laut zwei verschiedenen VNA locker 10cm zu kurz obwohl die mechanische Länge 1:1 so ist wie beim alten Strahler, bei dem wiederum alles völlig okay war.

Kurz zu den Daten:
- RG58
- 10 Wicklungen um 50er Rohr
- 275cm Gegengewicht
- 275cm Strahler

Also ne furznornale T2LT im Ausgangszustand. Jetzt hingegen (hab nicht gemessen sondern nur nach VNA-Ergebnissen verlängert) ist der Strahler zirka 285 lang und hat dadurch erst die passende Stehwelle.

Einer ne Idee, woran das liegen könnte?


Edit: natürlich beziehen sich die 275 und 285 nur auf die mechanische Gesamtlänge und nicht die funktechnische Länge. Sind also oben zur Öse umgelegt und dadurch real kürzer. Dennoch ist der neue Strahler wesentlich länger um auf ein ordentliches SWR zu kommen

[lonee]

Duchmesser (also Querschnitt des Kupferleiters) und Isolierung der neuen Litze.
Die "Standartwerte" beziehen sich zumeist nur auf RG-58 und nicht auf andere Antennenlitzen.

Wenn man "Ackerschnacker-Draht" als Antennenstrahler verwendet (verwende ich gern für Experimente), erlebt man auch solche Dinge.
Wechselt man dann, bei gleichen Abmessungen, auf "ordentliche" Antennenlitze, ist immer ein nachtrimmen notwendig.
Daher stehen bei mir die Experimente oft länger als geplant und bleiben als ewiges Provisorium oft Jahre stehen.

Besonders wirkt sich so was bei den höheren Frequenzen aus. Z.B. Ein Strahler ist exakt für eine Frequenz auf dem 70cm-Band resonant.
Jetzt nimm ein bisschen dünnen Schrupfschlauch und miss das Ding noch einmal. Du wirst Augen machen, was da passiert.
Andererseits kann man mit solchen Tricks auch "abweichende" Strahler manipulieren. Dummerweise ist das Ergebnis nicht immer reproduzierbar.
Also nicht mit unseren simplen Messmitteln.

[OffroadIgel]

Duchmesser (also Querschnitt des Kupferleiters) und Isolierung der neuen Litze.
Die "Standartwerte" beziehen sich zumeist nur auf RG-58 und nicht auf andere Antennenlitzen.

Wenn man "Ackerschnacker-Draht" als Antennenstrahler verwendet (verwende ich gern für Experimente), erlebt man auch solche Dinge.

Das mit dem Querschnitt hatte ich in Verdacht. Zumal es in der Tat beinahe Ackerschnacker-Draht ist. Bzw. Einadrige Elektrolitze von der Rolle. Also kein spezieller Antennendraht.

[Charly Whisky]

Das Zauberwort nennt sich Verkürzungsfaktor:
https://www.hb9f.ch/bastelecke/pdf/verk ... faktor.pdf

[DMA284]

Moin!

Kannst du ausschließen das die Antenne nicht irgendwo Wasser gezogen hat? Wenn sich die Isolierung des Innenleiters aufgelöst hat, ist mit Sicherheit Wasser im Innenleiter durch den Kapillar Effekt weit ins Koaxkabel eingedrungen. Das beste wäre die Antenne nochmals ganz neu zu bauen. Als Strahler gute Antennenlitze mit UV beständiger Isolierung verwenden. Übergänge mit Selbstverklebenden Schrumpfschlauch gut abdichten. Dann hat man was von Dauer.

55 & 73

[OffroadIgel]

Eigentlich hatte ich damals den Übergang mit selbstverklebendem Schrumpfschlauch dichtgesetzt, sogar doppelt. Aber wo sich die Innenleiter-Ummantelung zerlegt hat, würde ich die Hand jetzt nicht dafür ins Feuer legen, dass der Bereich noch völlig dicht ist.
Stehwelle steht zwar jetzt wieder, aber ich glaube echt, dass ich die Antenne ganz neu bauen werde.
Aber dann weiß ich ja wenigstens, woran ich bin. Wieder was gelernt: Litze ist beim Funk nicht gleich Litze.
Danke euch

[Bastelfred]

Nimm doch mal einen Analyzer zur hand ung gucke auf die Resonanz der ANtenne zusätzlich zum SWR.

Wenn du selbst keinen Analyzer hast dann frage mal in deiner Umgebung herum um zu testen bevor du vom übelsten ausgehst.


Die Beschaffenheit deines "oberen Strahlers" kann schon ordentliche Auswirkungen auf das Gesamtkonstrukt habe,

Ich habe T2LT und Gaun Master NAchbauten gestrickt und es war ein Unterschied ob ich nun Koaxialkabel gabe durchlaufen lassen oder Lautsprecherlitze für das Ende genutzt habe.

[OffroadIgel]

Autsch ich hab den VNA erst seit vergangener Woche und bin froh, ihn genug kontrollieren zu können, um mit korrekter Kalibrierung die Stehwelle zu messen. In so Sachen muss ich mich erst noch tief reinfuchsen