Grundlagen Antennenbau
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Grundlagen Antennenbau
Grüße zusammen,
Ich bin neu hier im Forum, man nennt mich "Jacke", ich bin 21 Jahre alt und von Beruf Mechatroniker in der Instandhaltung.
Ich habe mir nun, nachdem ich 1 Jahr mal mehr, mal weniger mit einem China-Knaller auf 70cm/2m gelauscht habe, ein CB Funkgerät zugelegt. Größtenteils interessiert mich die Technik und der Antennenbau.
Ich bin nicht ganz blöd, was Elektrotechnik angeht, habe aber beruflich selten mit mehr als 50Hz zu tun .
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einige Seiten oder Bücher empfehlen könnte, wo von Grund auf alles über Antennenbau für Funk bzw. auch generell Funktechnik erklärt ist. Ich habe mir zwar schon etliche Videos zu Gemüte geführt, da sind die Grundlagen aber immer nicht wirklich erklärt.
Des Weiteren hätte ich noch ein paar einzelne Fragen:
Warum wird ein Koaxialkabel nicht als Antenne erkannt? Letztendlich sind es ja auch "einfach" zwei Drähte.
Wodurch ergibt sich Lambda/4 als ideelle länge? Warum hat ein Lambda/2 Draht nicht die erforderlichen 50 Ohm Impedanz?
Welche Auswirkungen haben Wicklungen auf die Antenne?
Das sind sicherlich alles Fragen, die sehr einfach beantwortet werden können, aber ich konnte nirgends wirklich eindeutige Antworten finden, die auch für Anfänger verständlich sind.
Des weiteren bin ich erstmal auf der suche nach einer einfachen Empfangsantenne, die ich mir bauen kann. Dann ich nur eine Wohnung ohne Balkon habe, ist das ganze Platztechnisch nicht optimal. Was wäre da einfaches zu empfehlen, was auch indoor genutzt werden kann, ohne dass ich meterlange Strippen durch die Wohnung ziehe?
Ggf. würde auch etwas Portables in Frage kommen, was ich draußen aufbauen kann. Die Lage leicht im Tal meiner Wohnung ist nämlich auch nicht wirklich förderlich.
Entschuldigt meine Unwissenheit als Anfänger, ich hoffe ihr könnte mir weiter helfen.
Viele Grüße,
Jacke
PS: Sollte es schon sehr ähnliche Threads dazu geben, könnt ihr diese natürlich auch gerne teilen.
Ich bin neu hier im Forum, man nennt mich "Jacke", ich bin 21 Jahre alt und von Beruf Mechatroniker in der Instandhaltung.
Ich habe mir nun, nachdem ich 1 Jahr mal mehr, mal weniger mit einem China-Knaller auf 70cm/2m gelauscht habe, ein CB Funkgerät zugelegt. Größtenteils interessiert mich die Technik und der Antennenbau.
Ich bin nicht ganz blöd, was Elektrotechnik angeht, habe aber beruflich selten mit mehr als 50Hz zu tun .
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einige Seiten oder Bücher empfehlen könnte, wo von Grund auf alles über Antennenbau für Funk bzw. auch generell Funktechnik erklärt ist. Ich habe mir zwar schon etliche Videos zu Gemüte geführt, da sind die Grundlagen aber immer nicht wirklich erklärt.
Des Weiteren hätte ich noch ein paar einzelne Fragen:
Warum wird ein Koaxialkabel nicht als Antenne erkannt? Letztendlich sind es ja auch "einfach" zwei Drähte.
Wodurch ergibt sich Lambda/4 als ideelle länge? Warum hat ein Lambda/2 Draht nicht die erforderlichen 50 Ohm Impedanz?
Welche Auswirkungen haben Wicklungen auf die Antenne?
Das sind sicherlich alles Fragen, die sehr einfach beantwortet werden können, aber ich konnte nirgends wirklich eindeutige Antworten finden, die auch für Anfänger verständlich sind.
Des weiteren bin ich erstmal auf der suche nach einer einfachen Empfangsantenne, die ich mir bauen kann. Dann ich nur eine Wohnung ohne Balkon habe, ist das ganze Platztechnisch nicht optimal. Was wäre da einfaches zu empfehlen, was auch indoor genutzt werden kann, ohne dass ich meterlange Strippen durch die Wohnung ziehe?
Ggf. würde auch etwas Portables in Frage kommen, was ich draußen aufbauen kann. Die Lage leicht im Tal meiner Wohnung ist nämlich auch nicht wirklich förderlich.
Entschuldigt meine Unwissenheit als Anfänger, ich hoffe ihr könnte mir weiter helfen.
Viele Grüße,
Jacke
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- Santiago 3
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Re: Grundlagen Antennenbau
Hallo Jacke,
mir haben die Videos vom Heinz sehr viel geholfen. Schau einfach einmal rein. Sind einfach zu verstehen und sowohl für CB-Funk als auch für den Amateurfunk brauchbar.
Viel Erfolg damit
https://www.youtube.com/watch?v=agE5Tcj ... dsFsDF-i-2
mir haben die Videos vom Heinz sehr viel geholfen. Schau einfach einmal rein. Sind einfach zu verstehen und sowohl für CB-Funk als auch für den Amateurfunk brauchbar.
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Gruß vom Bodensee
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Gerd
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Re: Grundlagen Antennenbau
73' de "HORNSBY" (Wer Klartext redet, riskiert verstanden zu werden.)
Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit;
aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht. (Abraham Lincoln)
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- Santiago 0
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Re: Grundlagen Antennenbau
Ich danke für die zahlreichen Links.
Videos von Heinz habe ich mir schon reichlich angeschaut. Die sind auch wirklich gut und konnten schon viele Fragezeichen klären, aber mir fehlt dann doch häufig etwas der physikalische Hintergrund.
Videos von Heinz habe ich mir schon reichlich angeschaut. Die sind auch wirklich gut und konnten schon viele Fragezeichen klären, aber mir fehlt dann doch häufig etwas der physikalische Hintergrund.
- OffroadIgel
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Re: Grundlagen Antennenbau
In weiten Teilen kommts tatsächlich nur auf die Verwendung und die Formgebung an, ob ein Koaxkabel nur als Leitung oder als Antenne betrachtet wird. Paradebeispiel: T2LT. Ist nicht mehr als eine definierte Länge Koaxkabel, das am unteren Ende ein paarmal zur Luftspule gewickelt wird. Trotzdem wird wohl niemand das Ding NICHT als Antenne anerkennen.
73 vom Igel
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Re: Grundlagen Antennenbau
Ups, da sollte man sich aber die T2LT nochmals in Ruhe anschauen.
Gruß vom Bodensee
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Gerd
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- OffroadIgel
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Re: Grundlagen Antennenbau
Ups, da hat wohl jemand vergessen, seinem Kommentar noch anzufügen, warum "man" sich die T2LT nochmals in Ruhe anschauen sollte.
Anders formuliert: Dann erleuchte uns doch mal bitte mit deinem Wissen, warum eine T2LT mehr ist als nur ein leicht umgearbeitetes Koax-Kabel.
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Re: Grundlagen Antennenbau
Eben umgearbeitet, der obere Teil, also der Strahler, ist kein Koaxkabel mehr, nur noch der Innenleiter als Antennenstrahler. Das Schirmgeflecht wird entfernt. Ohne Umarbeitung, also entfernen der Schirmung am oberen Strahler teil, wird keiner viel Spaß damit haben beim Funken, weil es dann keine Antenne ist sondern nur eine Antennenleitung.
Gruß vom Bodensee
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Re: Grundlagen Antennenbau
Alles klar. Hab mich schon gefragt, was da jetzt groß kommen würde. Danke für die Bestätigung.Kumulus hat geschrieben: ↑Di 11. Apr 2023, 18:13 Eben umgearbeitet, der obere Teil, also der Strahler, ist kein Koaxkabel mehr, nur noch der Innenleiter als Antennenstrahler. Das Schirmgeflecht wird entfernt. Ohne Umarbeitung, also entfernen der Schirmung am oberen Strahler teil, wird keiner viel Spaß damit haben beim Funken, weil es dann keine Antenne ist sondern nur eine Antennenleitung.
Ich hoffe bloß, du hältst eine Packung Miracoli nicht für was anderes als Convenience-Food, nur weil du die Soße mit etwas Sahne, Knoblauch und Tabasco aufgebrezelt hast...
Gut, dass ich in.meinem Kommentar explizit von "umgearbeitetes RG58" geschrieben hab. Nicht, dass noch jemand denkt, ich würde ein Stück aufgehängtes RG58 als Antenne bezeichnen.
Mann, Mann, Mann ey....
73 vom Igel
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Re: Grundlagen Antennenbau
Man will überhaupt nicht, daß eine Antennenleitung strahlt; man ist bestrebt, genau das zu vermeiden.OffroadIgel hat geschrieben: ↑Di 11. Apr 2023, 12:23 In weiten Teilen kommts tatsächlich nur auf die Verwendung und die Formgebung an, ob ein Koaxkabel nur als Leitung oder als Antenne betrachtet wird.
Das ist so nicht richtig. Schau Dir mal den Aufbau einer T2LT an: oberhalb der Spule ist das Koaxkabel auf der Hälfte der Länge abgemantelt, es liegt also nur der Innenleiter vor. Es ist also keineswegs nur eine "definierte Länge Koaxkabel".OffroadIgel hat geschrieben: ↑Di 11. Apr 2023, 12:23 Paradebeispiel: T2LT. Ist nicht mehr als eine definierte Länge Koaxkabel, das am unteren Ende ein paarmal zur Luftspule gewickelt wird. Trotzdem wird wohl niemand das Ding NICHT als Antenne anerkennen.
https://www.robkalmeijer.nl/techniek/el ... index.html
MfG
P2000
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Re: Grundlagen Antennenbau
Meine Güte, man könnte meinen, das Entfernen von Isolation und Schirmung sei eine hochkomplexe Wissenschaft.
Aber ist schon okay, lasst das Hobby gerne viel komplexer wirken als es das tatsächlich ist. Wäre ja unerhört, wenn Leute auf die Idee kämen, Funken sei zugänglich, günstig und, bewahre, auch noch spaßig und zum Basteln einladend. Eine T2LT ist also eine superduperkomplizierte Antenne, die sich an zigtausenden Punkten von ein paar Metern RG58 unterscheidet...
Mann, Mann, Mann, Leute, kommt mal wieder aus eurer Theorie hervor und packt das elitäre Denken in die Kiste
1) RG58 abmessen und markieren
2) Im oberen Teil die äußere Ummantelung und die Schirmung entfernen
3) An der Spitze mittels Lüsterklemme ne Schlaufe zum Einstellen der Stehwelle basteln
4) Unteres Ende in definierter Anzahl um ein Stück 110mm Abwasserrohr wickeln
Mehr ist es nicht, egal wie sehr das aus wissenschaftlicher Sicht einen Unterschied macht. Eine T2LT IST und BLEIBT nur ein Stück leichtmgearbeitetes RG58. Gerade deshalb ist diese Antenne so extrem beliebt.
Und ja, zwischen RG58 und einer Antenne stehen nur ein paar Schnitte und andere einfache Handgriffe.
Oder sollte ich vielleicht auf die beliebte (Radio-)UKW-Dipolantenne eingehen? Bei der gehts sogar ohne Luftspule. Isolierung nach Abmessen entfernen, Schirmung und Innenleiter trennen. Das eine waagerecht nach links aufhängen, das andere waagerecht nach rechts. Ins Radio einstecken - FERTISCH.
Aber ist schon okay, lasst das Hobby gerne viel komplexer wirken als es das tatsächlich ist. Wäre ja unerhört, wenn Leute auf die Idee kämen, Funken sei zugänglich, günstig und, bewahre, auch noch spaßig und zum Basteln einladend. Eine T2LT ist also eine superduperkomplizierte Antenne, die sich an zigtausenden Punkten von ein paar Metern RG58 unterscheidet...
Mann, Mann, Mann, Leute, kommt mal wieder aus eurer Theorie hervor und packt das elitäre Denken in die Kiste
1) RG58 abmessen und markieren
2) Im oberen Teil die äußere Ummantelung und die Schirmung entfernen
3) An der Spitze mittels Lüsterklemme ne Schlaufe zum Einstellen der Stehwelle basteln
4) Unteres Ende in definierter Anzahl um ein Stück 110mm Abwasserrohr wickeln
Mehr ist es nicht, egal wie sehr das aus wissenschaftlicher Sicht einen Unterschied macht. Eine T2LT IST und BLEIBT nur ein Stück leichtmgearbeitetes RG58. Gerade deshalb ist diese Antenne so extrem beliebt.
Und ja, zwischen RG58 und einer Antenne stehen nur ein paar Schnitte und andere einfache Handgriffe.
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie du darauf kommst, dass ich das mit meinem Satz ausdrücken wollte. Hab ich vielleicht zu komplex geschrieben, dass man nicht erkennen konnte, dass ich darauf abheben wollte, wie leicht man ein Koaxkabel zur Antenne machen kann? Fun-Fact: Genau deshalb habe ich ja das Beispiel mit der T2LT gebracht.
Oder sollte ich vielleicht auf die beliebte (Radio-)UKW-Dipolantenne eingehen? Bei der gehts sogar ohne Luftspule. Isolierung nach Abmessen entfernen, Schirmung und Innenleiter trennen. Das eine waagerecht nach links aufhängen, das andere waagerecht nach rechts. Ins Radio einstecken - FERTISCH.
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Re: Grundlagen Antennenbau
Nein, ist es nicht, aber das ist auch nicht der Punkt. Du schriebst:OffroadIgel hat geschrieben: ↑Mi 12. Apr 2023, 10:05 Meine Güte, man könnte meinen, das Entfernen von Isolation und Schirmung sei eine hochkomplexe Wissenschaft.
und das ist gerade in einem Antennen-Einsteigerthread zu ungenau. Deine Beschreibung ist unvollständig.Paradebeispiel: T2LT. Ist nicht mehr als eine definierte Länge Koaxkabel, das am unteren Ende ein paarmal zur Luftspule gewickelt wird.
Nun, man sollte über die T2LT schon einmal nachgedacht haben, vor allem wieviele Windungen welchen Durchmessers die Luftspule haben muß. Oder ob es überhaupt eine Luftspule sein muß, ob nicht auch was anderes geht.OffroadIgel hat geschrieben: ↑Mi 12. Apr 2023, 10:05 Eine T2LT ist also eine superduperkomplizierte Antenne, die sich an zigtausenden Punkten von ein paar Metern RG58 unterscheidet...
Naja, Du hattest geschrieben:OffroadIgel hat geschrieben: ↑Mi 12. Apr 2023, 10:05Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie du darauf kommst, dass ich das mit meinem Satz ausdrücken wollte. Hab ich vielleicht zu komplex geschrieben, dass man nicht erkennen konnte, dass ich darauf abheben wollte, wie leicht man ein Koaxkabel zur Antenne machen kann? Fun-Fact: Genau deshalb habe ich ja das Beispiel mit der T2LT gebracht.
Nur ist halt eine T2LT kein einfaches Koaxkabel, weil eben auf der Hälfte der Schirm fehlt.... ob ein Koaxkabel nur als Leitung oder als Antenne betrachtet wird
Nö. Nicht fertsch, weil ein Dipol symmetrisch ist, ein Koaxkabel hingegen unsymmetrisch. Man braucht also noch einen Symmetriewandler (Rothammel Kap. 7 Symmetriewandler).OffroadIgel hat geschrieben: ↑Mi 12. Apr 2023, 10:05 Oder sollte ich vielleicht auf die beliebte (Radio-)UKW-Dipolantenne eingehen? Bei der gehts sogar ohne Luftspule. Isolierung nach Abmessen entfernen, Schirmung und Innenleiter trennen. Das eine waagerecht nach links aufhängen, das andere waagerecht nach rechts. Ins Radio einstecken - FERTISCH.
Wer gern bastelt, kann sich ja z.B. einen Ärmeldipol bauen.
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Re: Grundlagen Antennenbau
Hallo,Jacke01 hat geschrieben: ↑Mo 10. Apr 2023, 16:07
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand einige Seiten oder Bücher empfehlen könnte, wo von Grund auf alles über Antennenbau für Funk bzw. auch generell Funktechnik erklärt ist. Ich habe mir zwar schon etliche Videos zu Gemüte geführt, da sind die Grundlagen aber immer nicht wirklich erklärt.
als "allumfassendes" Werk zum Thema Funktechnik kann ich das "Radio Communication Handbook" der RSGB (Radio Society of Great Britain) empfehlen. Die RSGB ist der britische Amateurfunkverband und Zielgruppe des Buches sind primär Funkamateure bzw. Menschen, die Funkamateur werden möchten, aber ich kann es jedem ans Herz legen, der sich ernsthaft für Funktechnik interessiert. Das Buch fängt ganz vorne bei den elektrotechnischen Grundlagen an und deckt auf über 800 Seiten so ziemlich alles ab, was im Bereich Funktechnik relevant ist.
Damit das Buch Spaß macht, sollte man allerdings in technischem Englisch einigermaßen sattelfest sein und genug Zeit mitbringen; es ist eher nicht die kleine Lektüre für zwischendurch . Auf dem deutschsprachigen Buchmarkt kenne ich leider nichts Vergleichbares.
Im stationären Buchhandel in Deutschland ist das Buch meiner Erfahrung nach nur schwierig zu bekommen, es ist aber im Online-Shop der Zeitschrift "Funkamateur" verfügbar. Hinweis: auf Amazon tauchen ab und an Gebrauchtangebote für das Buch auf, die dafür geforderten Preise liegen aber teilweise erheblich über dem aktuellen Neupreis, insofern sollte man da sehr aufpassen.
Das liegt zu einem gewissen Grad sicherlich auch daran, dass Antennen ein durchaus komplexes Thema sind, bei dem man sehr schnell "von Hölzchen auf Stöckchen" kommt, wenn man die Zusammenhänge alle korrekt darstellen möchte. Ich versuche mich mal an einer sehr vereinfachten Darstellung der Sachverhalte und hoffe, das hilft Dir weiter.Des Weiteren hätte ich noch ein paar einzelne Fragen:
[...]
Das sind sicherlich alles Fragen, die sehr einfach beantwortet werden können, aber ich konnte nirgends wirklich eindeutige Antworten finden, die auch für Anfänger verständlich sind.
Weil es zwei parallel geführte Drähte sind und nicht zwei Drähte, die voneinander weg zeigen. Solange die Drähte in engem Abstand parallel geführt werden, ist das Signal sozusagen zwischen den Drähten "gefangen" und wird nicht als elektromagnetische Welle abgestrahlt (zumindest in der Theorie, in der Praxis strahlt auch eine Paralleldrahtleitung ein ganz klein wenig ab). Erst wenn die Drähte voneinander weggebogen werden (im Idealfall zu einem gestreckten Dipol, d.h. der linke Draht wird 90 Grad nach links und und der rechte Draht um 90 Grad nach rechts abgeknickt) findet eine nennenswerte Abstrahlung statt.Warum wird ein Koaxialkabel nicht als Antenne erkannt? Letztendlich sind es ja auch "einfach" zwei Drähte.
Beim Koaxkabel kommt noch der Effekt dazu, dass der eine Draht in Form des Innenleiters vollständig vom zweiten "Draht" in Form des Außenleiters bzw. Schirmgeflechts umschlossen ist und dieser das Feld zwischen den Leitern nach außen hin abschirmt, so dass hier noch weniger Abstrahlung stattfindet als bei einer Paralleldrahtleitung.
Streng genommen ist Lambda/4 gar nicht die ideale Länge, es ist die Hälfte der idealen Länge. Die Grundform einer (Sende-)Antenne ist ein Dipol mit einer Gesamtlänge von Lambda/2, bestehend aus zwei Dipolschenkeln zu jeweils Lambda/4. Ein Antennenstrahler mit einer Länge von Lambda/4 ist nur eine Hälfte der Antenne, die andere Hälfte der Antenne wird dabei von etwas Anderem gebildet - im Fall einer PKW-Mobilantenne beispielsweise von der PKW-Karosserie.Wodurch ergibt sich Lambda/4 als ideelle länge?
Warum nun Lambda/2? Ein sinusförmiger Wechselstrom besteht aus zwei punktsymmetrischen Teilen - einer positiven und einer negativen Halbwelle. Damit eine Antenne "perfekt" funktioniert, muss sie in Resonanz sein, und das ist sie, wenn genau eine solche Halbwelle auf die Länge der Antenne passt.
Weitere Informationen zum Thema Dipol und Lambda/4-Groundplane-Antenne findest Du im folgenden Posting: viewtopic.php?p=621090#p621090
Impedanz ist die Kombination aus Gleich- und Wechselstromwiderstand. Den Gleichstromwiderstand ignorieren wir für diese Betrachtung mal, weil er bei "normalen" Antennen (Lambda/2-Dipol, Lambda/4-Groundplane) im Verhältnis zum Wechselstromwiderstand sehr klein ist, und schauen nur auf den Wechselstromwiderstand.Warum hat ein Lambda/2 Draht nicht die erforderlichen 50 Ohm Impedanz?
Nach dem ohmschen Gesetz ist Widerstand = Spannung geteilt durch Stromstärke. Was erstmal nicht sonderlich intuitiv ist, ist dass Spannung und Stromstärke auf einer Antenne nicht überall gleich sind, sondern an jeder Stelle der Antenne unterschiedlich. Bei einem klassichen Lambda/2-Dipol ist in der Mitte die Stromstärke am höchsten und nimmt nach außen hin immer weiter ab. Bei der Spannung ist es genau umgekehrt - in der Mitte ist die Spannung am geringsten und steigt zu den Enden hin an.
In der Mitte des Lambda/2-Dipols ergibt sich also ein niedriger Wechselstromwiderstand (kleine Spannung durch große Stromstärke -> kleiner Widerstand) und an den Enden ergibt sich ein hoher Wechselstromwiderstand (große Spannung durch kleine Stromstärke -> großer Widerstand).
Klassischerweise speist man das Signal in der Mitte eines Lambda/2-Dipols ein. Wie oben beschrieben, ist der Fußpunkt einer Lambda/4-Groundplane-Antenne ja eigentlich auch der Mittelpunkt eines Lambda/2-Dipols, insofern haben eine Lambda/4-Groundplane und ein mittengespeister Dipol beide eine relativ niedrige Fußpunktimpedanz (irgendwo um die 50 Ohm herum - bei der Lambda/4-Groundplane etwas unter 50 Ohm, beim gestreckten Dipol etwas über 50 Ohm, wobei die konkrete Impedanz u.a. auch von der Höhe der Antenne über dem Boden und bei der Groundplane vom Winkel zwischen Radialen und Strahler abhängt).
Nun muss man einen Dipol aber nicht zwingend in der Mitte speisen, man kann den Speisepunkt auch in Richtung eines Endes verschieben, das ergibt dann einen sogenannten "OCF-Dipol" (OCF="off-center-fed"). Wie oben beschrieben, steigt die Impedanz aber immer weiter, je näher man an das äußere Ende des Dipols kommt. Wenn man den Einspeisepunkt bei etwa 1/3 der Länge des Lambda/2-Dipols setzt, erhält man eine sogenannte "Windom"-Antenne, deren Speisepunktimpedanz irgendwo zwischen 200 und 300 Ohm liegt. Treibt man das Verschieben des Speisepunktes "auf die Spitze" und speist ganz am Ende ein, hat man eine endgespeiste Halbwellenantenne (EFHW="end-fed-halfwave"). Deren Speisepunktimpedanz liegt dann irgendwo zwischen ca. 2500 und 3200 Ohm.
Wenn man eine Antenne mit einer Speisepunktimpedanz ungleich 50 Ohm an einem Funkgerät mit 50 Ohm Ausgangsimpedanz betreiben möchte, benötigt man ein Impedanztransformationsglied zwischen Funkgerät und Antenne. Generell sind solche Transformationsglieder immer mit gewissen Verlusten behaftet, dafür ist eine außermittige Einspeisung in mechanischer Hinsicht oft einfacher zu realisieren und sie eröffnet Möglichkeiten, eine Antenne auf zusätzlichen Frequenzbändern zu nutzen, die bei mittiger Einspeisung nicht zur Verfügung stehen (letzteres spielt im CB-Funk keine Rolle, im Amateurfunk allerdings schon).
Die weiter oben im Thread angesprochene T2LT ist übrigens keine endgespeiste Antenne, auch wenn sie auf den ersten Blick so aussieht. Elektrisch ist die T2LT ein ganz normaler mittengespeister Dipol mit zwei jeweils Lambda/4 langen Dipolästen und einer Speisepunktimpedanz im Bereich von 50 Ohm. Das wird mit einem trickreichen Antennendesign erreicht, das im folgenden Posting genauer beschrieben wird: viewtopic.php?p=647441#p647441
Stark vereinfacht: wenn die Antenne für die gewünschte Frequenz mechanisch zu kurz ist, kann man sie mit einer Spule elektrisch "verlängern". Ein typischer Anwendungsfall dafür sind Mobilantennen. Ein Lambda/4-Mobilstrahler für CB-Funk müsste knapp 2,7m lang sein - das ist auf einem fahrenden PKW aber eher unpraktisch . Wenn man den Strahler nun mechanisch kürzer macht, ist er ja nicht mehr Lambda/4 lang und wäre damit nicht mehr in Resonanz. Durch das Einschleifen einer passend bemessenen Spule sorgt man dafür, dass sich der Strahler elektrisch so verhält, als wäre er Lambda/4 lang, obwohl er mechanisch kürzer ist als Lambda/4. Der "Ersetzen" der fehlenden mechanischen Länge durch eine Spule hat aber Nachteile - die Bandbreite der Antenne und der Wirkungsgrad der Antenne werden deutlich geringer, und zwar um so mehr, je kürzer die Antenne im Verhältnis zur eigentlich erforderlichen Länge ist, daher sind verkürzte Antennen immer nur ein Kompromiss.Welche Auswirkungen haben Wicklungen auf die Antenne?
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