Notfunk, die 12 te

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DocEmmettBrown
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Re: Notfunk, die 12 te

#31

Beitrag von DocEmmettBrown »

Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22Wenn eine grosse Katastrophe passiert ist und überall Verletzte und Tote herum liegen. Dann wird von den Einsatzkräften (hoffentlich) überall wo die hingebracht werden eine Liste erstellt.
Also solange uns keine nuklearen Sprengköppe auf den Schädel fallen, würde ich das mit den Verletzten und Toten gerne mal etwas beiseite schieben. Ich rechne erst einmal mit einem europaweiten Stromausfall für eine gewisse Zeitspanne, wobei auch dieser relativ ist, weil diesem natürlich vorab schon durch Lastabwurf gegengesteuert wird, ohne jetzt zu sehr ins Detail gehen zu wollen.
Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22Natürlich kann man die notfalls per Sprachfunk übermitteln. Aber stell Dir das mal vor, wenn da hunderte, zum Teil ausländische Namen in so einer Liste sind. Da funkst Du Dir einen Bruch.
Und nun den schwarzen Peter zurück: Willst Du ernsthaft für einen nicht lebensnotwendigen Kokolores irgendwelche Namen übermitteln, die Du nicht aussprechen kannst? Ist nicht Dein Ernst!
Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22Bitte trau wenigstens dem Roten Kreuz ein bisschen Erfahrug in Katastropheneinsätzen zu.
Nö, ich bin von der Konkurrenz, von den Maltesern. %)

Spaß beiseite: Ich habe mal von einem vom BRK (Bayerisches Rotes Kreuz) gehört, daß die bei Noteinsätzen wie Erdbeben auf Whatsapp setzen, und er fand Kurzwelle völlig rückständig. Ich denke, ich muß das nicht weiter kommentieren. :wall:
Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22Das sind keine Theoretiker. Die sind laufend in Katastrophengebieten.
Da stellt sich gleich die Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst da war. :lol:
Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22
DocEmmettBrown hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 05:43Ich gebe Dir eine andere Frage zurück: Wenn das alles so wahnsinnig einfach ist, wie Du glaubst, warum gibt's dann noch die teure und aufwendige Funkausbildung? Ich meine, die könnte man sich doch dann sparen. Oder sind die BOSler alle doof?
Du vermischt da alles! Brauchst Du eine Ausbildung, bevor Du per Telefon einen Krankenwagen rufen kanst?
Kann jeder auf der Leitstelle oder in der Einsatzleitung gleich Dienst machen, sobald er ein Telephon bedienen kann?
Moesi61 hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 12:22Ja, vielleicht sind sehr viele Leute auf dem Kanal. Aber das Telefon funktioniert auch nicht, wenn hunderte gleichzeitig die gleiche Nummer anrufen. Auch dieses Problem konnte die Menscheit bisher meistern.
Ich hatte die Problematik doch mit dem Schichtenmodell beschrieben und einen noch wirklich sehr, sehr groben Weg aufgezeigt, wie man die Übermittlung von (gesprochenen) Daten lösen kann. Was genau wurde dabei nicht verstanden?
lonee hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 11:09Ich glaube aber auch kaum, dass uns hier ein "7-Schichten Iso-Modell" helfen wird.
Man sollte sich am einfachsten auf das Vorwarding der Informationen beschränken.
Dann lies es nochmal durch und ersetz "Forwarding" durch "Routing"! ;)

73 de Daniel
frankme
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Re: Notfunk, die 12 te

#32

Beitrag von frankme »

War irgendwie nicht das Ziel der Frage.

Egal
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Re: Notfunk, die 12 te

#33

Beitrag von Wurstauge »

frankme hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 23:24 War irgendwie nicht das Ziel der Frage.

Egal
Hier kannst nichts mehr fragen,ohne das immer die selben Personen Bücher schreiben,bis einer heult…
Ich verschwinde wieder
DO8ZZ
Nur verrückte hier! ;)
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lonee
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Re: Notfunk, die 12 te

#34

Beitrag von lonee »

frankme hat geschrieben: Do 3. Nov 2022, 23:24 War irgendwie nicht das Ziel der Frage.
Dann präzisiere doch einmal, was Du genau mit "Erweiterung" meintest? :D
Darunter kann man wirklich viel verstehen und schreiben.
Gruß,
André
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Re: Notfunk, die 12 te

#35

Beitrag von frankme »

Hallo Andre

wie gesagt, ich bin raus und mach das hier für<"mich<" alleine, wie Lars schon richtig schrieb, werden irgendwelche Abhandlungen kreiert, die nicht wirklich was mit dem Thema zu tun haben.

73
Peter
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lonee
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Re: Notfunk, die 12 te

#36

Beitrag von lonee »

frankme hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 10:59 die nicht wirklich was mit dem Thema zu tun haben.
Hallo Peter,

Na, indirekt hat das schon miteinander zu tun, wenn die Überschrift "Notfunk" lautet.
Letztendlich versucht man sich auf einen eventuellen Katastrophenfall vorzubereiten; Wie auch immer dieser dann aussehen mag.
Im "günstigsten" Fall ist der Strom weg. Im ungünstigsten bekommen wir Gammastrahlung umsonst.
(Wobei wir uns im letzteren Fall, hinsichtlich Funk, wohl kaum noch Gedanken machen müssten...EMP und so..)

Aber ich möchte mal eine These aufstellen..
Aktuell sind alle Behörden aufgescheucht, wie Kaninchen die sich den Hintern verbrannt haben.
Plötzlich fällt auf, dass man hinsichtlich Kommunikation völlig an der Realität vorbei gesteuert hat. Die alten BOS-Werksttten mit fachkundigen Personen gibt es nicht mehr, daher sitzen da oft "Entscheider" die im Prinzip nur gering "vorbelastet" sind.
Also versucht man nun nn allen "Stellschrauben" zu drehen, damit man wenigstens noch ein wenig agieren kann. Also auch den "Weg": "ach, holen wir uns doch ein paar Funkamateure dazu, die bekommen das schon irgendwie hin. Und wenn nicht, dann tragen wir nicht die Schuld dafür!"

Und selbst wenn das nun ordentlich ausgearbeitet werden würde, wird die Zusammenarbeit mit AFU ganz schnell wieder im Keller vergraben.
Also genau so, wie es in der Vergangenheit bereits geschehen ist.
Wir hatten im OV über Jahrzehnte ein Notfallrelais sowie Aggregat und Sprit im OV-Heim.
Nicht eine einzige Übung hat es in den letzten 30 Jahren gegeben.... Und nun ist dieser Relaiskram auf dem Schrott.

Realistisch betrachtet, ist es eigentlich handhabbar. Selbst ohne "Verbindung" zu BOS, wären wir in der Lage weiterhin zu kommunizieren.
Ob nun über Direktfrequenz oder auch Relais, sofern das Notstrom hat.
So etwas wäre aber auch wieder ein Grund, AFU-Relais auf öffentlichen Gebäuden zu errichten, die dann auch Notstrom haben. Aber keiner will das! :dlol:
Gruß,
André
Moesi61
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Re: Notfunk, die 12 te

#37

Beitrag von Moesi61 »

lonee hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 12:03Na, indirekt hat das schon miteinander zu tun, wenn die Überschrift "Notfunk" lautet.
Ganz genau. Wer unter "Notfunk" die Möglichkeit versteht Polizei, Feuerwehr und Sanität zu Rufen, der kommt nicht darum herum, sich auf die bestehende Infrastruktur anzupassen. Darum habe ich die hier versucht zu beschreiben.

Wem das nicht passt, was die so aufbauen, der kann sich für den Notfall auch ein gutes Paar Schuhe zulegen. :lol:


lonee hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 12:03 So etwas wäre aber auch wieder ein Grund, AFU-Relais auf öffentlichen Gebäuden zu errichten, die dann auch Notstrom haben. Aber keiner will das! :dlol:
Doch, die wollen das! Aber nicht, wenn die selbsternannten "Notfunker" weiterhin alle bisher aktiven Behörden,Einsatzgruppen und Organisationen wie das DRK und den DARC als unfähig einstufen und alles, was die bisher aufgestellt haben nur für blöd verkaufen. “Notfunk“ funktioniert nur, wenn die angestrebte Gegenstelle auch bereit ist Euch zuzuhören!

Ansonsten läuft das wie in der Ukraine, wo das DRK gesagt hat:“ Was nicht gebraucht wird, sind Leute, die meinen, dass sie mit ihren Notfunkkoffern jetzt “die Welt retten” und sowieso alles besser wissen.“

Wie bereits erwähnt haben sich bei uns einige lokale Amateurfunker an das zuständige Amt für Bevölkerungsschutz gewandt und ein detailliertes Konzept vorgestellt, wie der Amateurfunk im Notfall die Behörden unterstützen könnte.
Ja, die ersten Sitzungen verliefen ziemlich harzig, weil die Übermittlungs-Experten “unqualifiziertes Kreuz- und Querparlaver “ befürchteten.
Doch mittlerweile ist man zur Einsicht gekommen, dass im Falle einer Überlastung oder eines Ausfalls des POLYCOMs die bereits vorhandene Infrastruktur der Amaterfunker inklusive Datenfunk im Bedarfsfall ein sinnvoller Backup oder eine sinnvolle Erweiterung sein kann.

Deshalb beteiligt sich nun die Regierung auch an den Kosten, um die lokalen AFu Relaisstationen im Stromausfall autark zu machen. Gleichzeitig hilft nun das Amt für Kommunikation mit optimalen Antennenstandorten für das aufzubauende Datenfunk-Netz.
Ich kann Euch darum nur empfehlen: Tut Euch mit den lokalen Funkern zusammen und sprecht als Gruppe mit den lokal zuständigen Behörden.
Das ist viel besser, als alle bisherigen Bemühungen als "sinnlos" zu bezeichnen.

PS: Nein, ich bin kein Beamter. Ich arbeite in der Industrie und bin nur ehrenamtlich in der Übermittlungsgruppe. So Ungefähr wie jemand, der in der freiwilligen Feuerwehr ist.

73, Moesi61
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Derby Station
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Re: Notfunk, die 12 te

#38

Beitrag von Derby Station »

lonee hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 15:33 Ehm,... ob ich DEN aber als Operator haben möchte? :dlol:
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lonee
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Re: Notfunk, die 12 te

#39

Beitrag von lonee »

Moesi61 hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 18:22 Doch, die wollen das! Aber nicht, wenn die selbsternannten "Notfunker" weiterhin alle bisher aktiven Behörden,Einsatzgruppen und Organisationen wie das DRK und den DARC als unfähig einstufen und alles, was die bisher aufgestellt haben nur für blöd verkaufen. “Notfunk“ funktioniert nur, wenn die angestrebte Gegenstelle auch bereit ist Euch zuzuhören!
Ich weiß ja, dass wir in unterschiedlichen Realitäten leben...
Was die "Unfähigkeit" der Entscheider hier in Dl betrifft, hast Du den Beweis doch schon in der Vergangenheit, während/nach der Überschwemming, bekommen.
Gleiches erleben wir mit der Feuerwehr hier vor Ort, dass diese nicht einmal ihre Einsatzwagen erreichen können.
In bergigen Regionen geht es halt nur richtig, wenn entsprechende Umsetzer vorhanden sind. Das ist aber hier nicht der Fall!
Analog, also das alte System, hat hier noch ausreichend funktioniert, wenngleich auch nicht zu 100%.

Also,... wenn das nicht in der Verantwortung der Behörden und Organisationen lag... dann weiß ich es auch nicht mehr.

Der Grund dafür liegt vermutlich aber in den Strukturen und manchmal auch in einer gewissen Überheblichkeit mancher "Organisationen" gegenüber den "Verstrahlten". Ich hatte ja bereits beschrieben, wie es hier mit dem vorhandenen Notfunkrelais geschehen ist.
War übrigens zu meiner Zeit beim THW nicht anders; egal worum es ging, es war immer diese "Blasenüberheblichkeit" vorhanden.
Z.B. solch Sprüche wie: "Wir sind da, wo sich die Feuerwehr nicht mehr reintraut", wobei die "Gegen"-Organisation beliebig war.

Btw. wir hatten auch mal angefragt, ob denn ein AFU-Relais auf dem Rathaus möglich sei; da steht ein Feuerwacht-Aussichtsturm ungenutzt drauf herum.
Was glaubst Du, wie die Antwort lautete?
Gleiches gilt für den großen Fernmeldeturm hier im Ort.
Ist quasi der absolut höchste Punkt und wäre einer der herausstechenden Standorte
(da müsste man die zulässige Leistung schon massiv reduzieren, damit man nicht in halb PA gehört werden würde)!
Nix ist!
Im Gegenteil scheint man unsere Vorschläge und Ideen als eher lästig zu betrachten.
Wir bekommen hier aktuell absolut keinerlei "Unterstützung" seitens der Obrigkeit. Sei es nun Stadt, Land oder Bund.

Und JETZT, wo es "kneift", sollen wir die Kuh vom Eis holen, indem man auf privater Basis die "Leuchtturm-Version" umsetzt.
Tut mir leid, aber das ist echt heuchlerisch.

Ich würde mich allerdings wirklich freuen, wenn es Anderenorts anders ist und eine sinnvolle Kooperation zwischen AFU (oder sonstigen, privaten Gruppen) und Behörden/Organisationen besteht.

Egal; ich wüsste trotzdem gern, was Peter mit dem Begriff "Erweiterung" gemeint hat?

Nachtrag:
@Derby Station
Schön gemacht, ich musste wirklich schmunzeln!
Aber fällt das nicht auch unter Verunglimpfung der Staatsorgane? :dlol: :dlol:
Gruß,
André
Moesi61
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Re: Notfunk, die 12 te

#40

Beitrag von Moesi61 »

lonee hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 13:13Ich weiß ja, dass wir in unterschiedlichen Realitäten leben...
Was die "Unfähigkeit" der Entscheider hier in Dl betrifft, hast Du den Beweis doch schon in der Vergangenheit, während/nach der Überschwemmung, bekommen.
Nein! Den grössten Unterschied bei Euch erlebe ich als Aussenstehender in Euren Medien. Da wird eigentlich immer und überall ständig über etwas gejammert und genörgelt und irgendjemandem die Schuld zugeschoben. Aber irgendwie schafft Ihr es dann doch immer wieder Meisterleistungen zu vollbringen.

Bei der Flutkatastrophe hätte ein funktionierendes Funksystem auch nicht mehr viel geholfen: Als die Flut für alle völlig überraschend hereinbrach, konnten die Retter die Eingeschlossenen eh nicht mehr erreichen. Neben allen Kommunikationsleitungen waren auch die ganzen Strassen weg, oder standen meterhoch unter Wasser. Da gab es für die Retter mit oder ohne Notfunk stundenlang kein Durchkommen mehr.

Die eigentliche Katastrophe passierte lange vorher: Die Wetterdienste haben lange vorher gewarnt! Hätte man diese Warnungen rechtzeitig durchgegeben, dann hätte man die Bevölkerung rechtzeitig evakuieren oder wenigstens vorwarnen können. Das hätte viele Menschenleben gerettet. Die Mittel dazu hätte man gehabt. Aber dass man die nicht genutzt hat, DAS war die eigentliche Katastrophe.

lonee hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 13:13…wir hatten auch mal angefragt, ob … Was glaubst Du, wie die Antwort lautete?
Dann habt Ihr zu wenig weit oben gefragt. Auch bei uns sind die ausführenden Organe der Meinung, dass sie alles richtig machen und dass sie keine Hilfe brauchen. Wär‘ ja schlimm, wenn es anders wäre!

Unsere Amateurfunker sind direkt auf die zuständigen Amtsleiter zugegangen und haben in einem interessanten Vortrag vorgezeigt, wie die Amateurfunker das Amt für Bevölkerungsschutz im Katastrophenfall unterstützen könnten.
Natürlich kam dann von den anwesenden “Übermittlungsprofis“ nicht gleich ein begeisterter Applaus.
Aber schon nach kurzer Diskussion wurde erkannt, dass die behördlichen Systeme auch nicht 100% der Aufgabe gewachsen sein könnten.

Man muss für dieses “Backup-System“ ja auch nicht erst Millionen investieren!
Die Infrastruktur der Amateurfunker existiert bereits und kann im Bedarfsfall innert weniger Stunden “hochgefahren“ werden.
Es müssen nur noch die “Schnittstellen“ definiert werden.

Du musst wissen, dass die meisten Beamten und Normalbürger keinen Unterschied machen zwischen CB-Funkern und Amateurfunkern. Für viele sind wir einfach die mit den langen Antennen mit dem Fuchsschwanz auf dem Auto … dieses alte Klischee aus den 80-ern ist für viele das Einzige, was sie über “Funker“ wissen. Entsprechend überrascht waren viele, als sie im Vortrag gesehen haben, was wir in Sachen Sprech- und Datenfunk für Möglichkeiten haben.

lonee hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 13:13Wir bekommen hier aktuell absolut keinerlei "Unterstützung" seitens der Obrigkeit. Sei es nun Stadt, Land oder Bund.
Da kannst Du Dich bei den grossen “Obermackern“ bedanken, die mit einem grossen Aufkleber “ich bin Notfunker“ am Auto vorfahren und Behörden und Mitbürger mit stundenlangen Vorträgen über ihre eigene Wichtigkeit langweilen. Solche gibt es leider viel zu viele.
Als ich bei der Übermittlungsgruppe angefangen habe, war am Anfang die Befürchtung meiner Kollegen gross, dass ich auch so einer sein könnte. Die wollen definitiv keine Besserwisser, die allen ständig erklären, wie dumm sie doch sind.

Niemand hat etwas dagegen, wenn sich Leute mit Funkgeräten für den “Notfall“ vorbereiten. Aber sie sollten bitte akzeptieren, dass es im Notfall verschiedene Schichten von “Notfunk“ braucht. Das was die Behörden machen ist die hoffentlich sichere Kommunikation innerhalb von Einsatzkräften, Amtsstellen, Einsatzleitung, Regierung und, relativ neu: zu den Sammelstellen (“Leuchttürmen“).
Aber genau das wird von den vielen “ich bin wichtig“ und “im Notfall ist alles erlaubt“ entweder nicht verstanden oder absichtlich ignoriert (siehe Diskussionen hier im Forum).

Die Verbindung innerhalb der obigen Stellen muss in jedem Fall garantiert sein. Sonst bricht jegliche Hilfe zusammen.
Wie die Hilferufe zu den “Sammelstellen“ kommen, ist nicht mehr so gravierend. Da reicht es, wenn Du mit dem Auto, dem Fahrrad oder notfalls zu Fuss dahin gelangst. Der Weg zum nächsten “Leuchtturm“ wird nicht sehr weit sein. Und dort ist Dein Hilferuf an der richtigen Stelle.

Natürlich könnte man das im Sinn vom Vorschlag Soest mit privaten Funkgeräten erheblich verbessern. Aber Du siehst ja schon hier im Forum, dass die “Notfunker“ das mit allen Mitteln torpedieren. Ihnen ist diese Vorstellung einfach nicht “sexy“ genug. Die wollen lieber von der warmen Stube zu Hause aus DIREKT die Einsatzkräfte herumdelegieren können. Dass es dazu seitens der Einsatzkräfte gar nicht genug Kapazitäten gibt, ist ihnen offensichtlich schnurz.

Ausserdem wirst Du kaum genug Freiwillige finden, die sich mit Funkgeräten 7 Tagen @ 24 Stunden an solchen Sammelstellen platzieren würden, um “Notfunk“ aus der Bevölkerung zu ermöglichen. Alle wollen sich Notfunker nennen und von zu Hause aus “notfunken“ können. Aber etwas dafür tun dann lieber doch nicht.

Ich gebe aber die Hoffnung nicht auf, dass sich im Falle eines längeren Blackouts lokale Funknetze aufbauen könnten, die die Kommunikation im Dorf oder in die nächsten Dörfer und in die abgelegeneren Gebiete erleichtern können .. falls genug Leute dem Vorschlag Soest folgen und sich schon mal mit Geräten und Batterien eingedeckt haben. Aber Foren wie dieses hier machen hier alle Bemühungen zunichte.

Privater “Notfunk“
Die andere Ebene des “Notfunks“ sind die privaten Mitteilungen unter Familien und Freunden, ohne dass eine Rettungsorganisation angerufen werden muss: Hier organisieren sich die Leute ja bereits selbst, je nach Distanzen, die sie überwinden müssen. Für manche reicht PMR, andere müssen zu CB, FN, AFu oder Sat greifen. Vielleicht wird auch die gute alte Briefpost noch irgendwann ankommen.

lonee hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 13:13Egal; ich wüsste trotzdem gern, was Peter mit dem Begriff "Erweiterung" gemeint hat?
Falls er damit die Erweiterung des Funkgeräts gemeint hat, um direkt mit den Rettungsorganisationen zu sprechen, dann ist er auf dem Holzpfad. Die dürften ihm gar nicht antworten und würden ihm höchstens eine Anzeige oder einen Peilwagen auf den Hals setzen.
Ganz anders sieht es aus, falls die Behörden mit ihrem Funksystem tatsächlich an den Anschlag kommen würden. Dann könnten sie auf die lokalen Amateurfunker zugreifen. Und genau darum meine ich, dass Eure Amateurfunker wie bei uns mit den lokalen Behörden die Schnittstellen abmachen sollten...

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Re: Notfunk, die 12 te

#41

Beitrag von lonee »

@Moesi61
Es war ja nicht nur die, nicht durchgeführte Evakuierung oder Warnung. Es sind zu der Zeit kaum noch funktionsfähige Sirenen auf den Dächern gewesen. Und ich denke schon, dass ein funktionierendes Funksstem auch ein paar Leben mehr gerettet hätte.
Dazu wäre aber auch eine Schnittstelle zu den Helfern und Rettern notwendig gewesen.
Diese existiert nicht und wird es vermutlich auch nicht geben.

Abgesehen davon, muss ich feststellen das Du ziemlich masochistisch veranlagt bist, wenn Du deutschen Medien folgst.
Da schauen doch schon viele Deutsche nicht mehr hin!

Was das "weiter oben anfragen" betrifft, so ist bei unseren Städten der Bürgermeister der Typ ganz oben.
Weiter hoch wäre dann die Landesregierung.
Wenn ich aber lokal etwas bewirken möchte, ist zunächst beim Bürgermeister Schluss. Und der... naja.. "Am Arsch vorbei, ist auch ein Weg!".

Du siehst, in Dl gehen die Uhren anders als bei Euch Eidgenossen.

Es mag ja sein, dass es bei Euch hinsichtlich der BOS-Komikationsmittel es weit besser funktioniert. Hier hat man sich für eine Schiene entschieden, die faktisch nicht alle Notwendigkeiten abdeckt. Wer das jetzt in den Sand gesetzt hat, ist mir persönlich völlig egal. Es zeigt halt nur wieder auf, dass entweder die Umstände der Anwendung nicht richtig beschrieben wurde oder aber der "Anbieter" hat den Mund zu voll genommen.
Ggf. auch nicht alle Umstände kommuniziert.
Ich möchte auch nicht wissen, wer da von wem gebauchpinselt wurde und Besuch von den Lobbyisten hatte.
Mir stinkt einfach, dass hier wieder mal eine Riesensumme an Geld investiert wurde und dieser teure Scheiß teilweise unbrauchbar ist!

Und logisch, dass so mancher keine "Besserwisser" haben möchte. Denn dann müsste man sich ja anhören müssen, dass man Mist gemacht hat!
Und gerade in den Kreisen "weiter oben", will sich das doch keiner an die Weste klemmen lassen.
Und vergiss bitte auch nicht, dass gerade Dl mit Behörden und Amtsstellen die allerbesten Schildbürgerstreiche hinbekommt.
Gruß,
André
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Re: Notfunk, die 12 te

#42

Beitrag von frankme »

„ Wenn die Abteilung Bonn dazu „bereit“ wäre, dann könnte man vllt über eine Erweiterung nachdenken?“

Erweiterung bezog sich auf das aktuelle Notfunk Programm Ahrtal, dass wohl im Aufbau ist. G xx ist aktiv dabei, den Rest erfahre ich nä. Woche. Ich schicke es dann per PM.

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Re: Notfunk, die 12 te

#43

Beitrag von lonee »

frankme hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 20:09 Erweiterung bezog sich auf das aktuelle Notfunk Programm Ahrtal, dass wohl im Aufbau ist.
Ah, OK. Dann laufen aktuell wohl einige Sachen parallel.
Ich meine auch, dass sich welche aus Ddorf (Land) hinsichtlich Hamnet interessiert gezeigt hatten.
Ich bin mal gespannt, inwieweit man dann bereit ist sich zu "bewegen. Oder aber sich befleißigt, den Satz mit den 10 A zu verwenden.
(Alle Anfallende Arbeit Auf Andere Abwälzen, Anschließend Anscheißen Aber Anständig!) ;-)
Gruß,
André
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Re: Notfunk, die 12 te

#44

Beitrag von Moesi61 »

@Ionee
Wenn die Behörden für den einfachen Bürger zu hoch oben erscheinen, dann gibts ja noch die Verbände.
Aber soweit ich hier immer wieder lese, haltet Ihr vom DARC ja auch nicht grad viel?
So wirds natürlich schwierig... aber soweit ich mich erinnere, macht der DARC ja auch schon einiges in der Richtung.
Das dürfte dann Euch allen zu Gute kommen.

Ausserdem gibts im Moment ja auch keinen direkten Grund für Panik.
Im Moment wird die Gefahr eines längeren "Blackouts" als eher gering eingeschätzt.
Und selbst wenn er tatsächlich eintreten würde, dann wären die Behörden vermutlich in der Lage das zu bewältigen.

Ansonsten:
Katastrophen kommen normalerweise völlig unvorhergesehen und grundsätzlich immer anders als man sich vorstellt.
Die Funker, die in der Geschichte wesentliches in Sachen Notfunk geleistet haben, waren nie auf dieses Ereignis vorbereitet.
Es ist aber die Eigenschaft des Amateurfunkers, schnell und flexibel Funkverbindungen jeglicher Art herstellen zu können.
Sogar dann, wenn alles rund herum in Schutt und Asche liegt.
Darum ist die beste Vorbereitung die Du machen kannst die, dass Du Dein Funkgerät und das notwenige Zubehör einzusetzen weisst.
Falls diese Funkgeräte tatsächlich mal zu etwas anderem als für unser Hobby gebraucht würden, dann wären wir schnell einsatzbereit.
Da müssen wir uns keinen Kopf machen.

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Re: Notfunk, die 12 te

#45

Beitrag von Moesi61 »

frankme hat geschrieben: Sa 5. Nov 2022, 20:09Erweiterung bezog sich auf das aktuelle Notfunk Programm Ahrtal, dass wohl im Aufbau ist. G xx ist aktiv dabei, den Rest erfahre ich nä. Woche. Ich schicke es dann per PM.
Das würd mich auch interessieren :-)
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