DF2JP hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:00ich glaube Du gehst von falschen Voraussetzungen aus...Soest ist in Deutschland
Ich sehe keine zu dem Projekt passende Infrastruktur, die kostet Geld und das ist hier in DL, bei den meisten Gemeinden sehr knapp.
Hinsichtlichs des möglichen Blackouts braucht es ja nicht viel neue Infrastruktur:
An den "Sammelstellen" braucht es, falls der Stom wirklich bei extrem tiefen Temperaturen ausgeht, in erster Linie Notunterkünfte und Notküchen inklusive Heizung und Beleuchtung und ein paar Arbeitsplätze für die Einsatzkräfte.
Das kann man mit verhältnismässig wenig Aufwand in kurzer Zeit zum Beispiel in Turnhallen oder bestehenden Zivilschutzanlagen einrichten.
Die nötigen Stromgeneratoren könnte man auch kurzfristig von Baufirmen organisieren.
Für die Kommunikation mit Rettungsdiensten und Einsatzzentrahlen sorgen die Einsatzkräfte mit ihren bestehenden Funksysemen (BOS, POLYCOM..., und wenn wirklich nötig, dann können innert kurzer Zeit auch Amateurfunker mobilisiert werden).
Idealerweise würden noch einige Bürger mit dem "Bürgernotfunk" die Kommunikation mit der umliegenden Bevölkeung unterstützen.
Im Falle eines Blackouts würde speziell die Feuerwehr sehr viel zu tun kriegen, sobald Hunderttausende ihre Kerzen anzünden und vielleicht auch mit fraglichen Mitteln versuchen werden zu Heizen. Da dürfte es vermehrt Brände geben. Dazu noch einige Unfälle, wenn Ampeln und Strassenbeleuchtung plötzlich erlöschen. Und dann gibt es sicher auch Probleme mit steckengebliebenen Fahrstühlen, ausgefallenen Kühlsystemen, Wasserpumpen...
Für einen zurzeit durchaus möglichen "Atomkrieg" würde ich eh nichts vorausplanen. Zwar könnten einige Prepper tatsächlich den Atomschlag überleben und danach aus den Bunkern kriechen und ihre Funkgeräte einschalten... Aber wie wollen die danach den Atomaren Winter überleben... wer hat schon Vorräte für 40, 50 Jahre gebunkert. Da bin ich zu realistisch, um hier was zu fantasieren.
Alle anderen Katastrophen wie Überschwemmungen, Dammbrüche, Erdbeben... sind eher lokal. Das heisst, es können relativ schnell Einsatzgruppen aus nicht betroffenen Gebieten anrücken und unterstützen. Da gibts nichts Neues.
lonee hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:07
@Moesi61
Du missverstehst mich.
Ich beschrieb, wie man es hier in DL andenkt. Oder besser: so sind anscheinend die aktuellen Denkansätze!?
Abgesehen davon, wäre es sträflich nachlässig, wenn man eine notstromversorgte Zentrale aufgeben würde.
Niemand will die Zentrale aufgeben. Aber es macht keinen Sinn wenn viele Hilfesuchende dahin latschen, wenn man doch extra für den zu erwartenden grossen Ansturm die Notfall-Sammelstellen schaffen will. Anders als "im Treppenhaus" vom Polizeigebäude gibt es an den Sammelstellen alles, was sie voraussichtlich benötigen könnten (je nach Art der Katastrophe).
lonee hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:07Die "Leuchttürme" sollen ja dann von den jeweiligen, anderen Personen "betrieben" werden. Nur keiner weiß wie das geschehen soll!
Doch! Soweit ich bei uns und in der Schweiz gesehen habe und wie ich auch an Beispielen wie Soest erkennen kann, wird das in vielen Gegenden ziemlich detailiert vorausgeplant. Wende Dich mal an Deine lokalen Zivilschutzorganisationen.
Die informieren auch bei uns noch nicht die Bevölkerung. Erstens sind die Planungen noch in vollem Gang und zweites wird von den Behörden davon ausgegangen, dass ein eventueller Blackout, wenn überhaupt(!), frühestens im März passieren könnte...
Der aktuelle Füllstand von Gasspeichern und Stauseen und die Wiederinbetriebnahme, bzw. "Noch nicht Abschaltung" von mehreren AKWs in mehreren Ländern Europas geben derzeit Anlass zur Hoffnung, dass wir keinen, oder zumindest keinen längeren Blackout befürchten müssen.
(Aber Vorsicht: Es könnte ja rund um den Krieg auch noch zu Sabotageaktionen kommen).
lonee hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:07Das Alles hat nichts mit dem eigentlichen "Notfunk" zu tun und würde sich auch nicht mit diesem überschneiden
Was ist "Notfunk"??
Egal, ob Du die Behörden fragst, oder die Amateurfunker, oder die CB-Funker, oder die Prepper.. Du kriegst von allen eine komplett andere Antwort.
Das ist in diesem Forum das eigentliche Problem. Jeder sieht nur das was er sich selbst vorstellt und (zu-) viele trauen den anderen gar nichts zu.
Der klassische "Notfunk", wie ihn Prepper im Kalten Krieg propagiert haben geht so, dass sie nach dem Atomschlag aus dem Bunker kriechen, die Antenne aufstellen und hoffen, dass ihnen jemand antwortet...Das wird so hoffentlich nie passieren müssen.
Die Funksyteme der Behörden sind bei weitem nicht soo schlecht, wie uns seit dem Ahrtal vorgebetet wird. Dort ist die Katastrophe schon VOR der Flut passiert. Die Unwetterwarnungen waren rechtzeitig da und wurden, wieso auch immer, nicht an die Bevölkerung weitergegeben. DAS war die Katstrophe.
Dass dann die Flut grad alle Leitungen weggeschwemmt hat. Das ist tragisch. Aber das dürfte nicht bei jeder Katastrophe so passieren.
Und für Notstromsysteme dürfte derzeit überall gesorgt werden.
Unsere privaten Funksyteme (PMR, CB, FN, AFu) sind einfach Werkzeuge, die wir in Katastrophen einsetzen könn(t)en, um gewisse Vorgänge zu ermöglichen oder zu erleichtern. In den beschrieben Szenarien würde das insbesondere die Kommunikation zu den Sammelstellen erleichtern können.
Wenn uns das nicht gelingt, weil so viele Altfunker bei Funkbasis.de das mit aller Kraft bekämpfen wollen, dann muss man halt notfalls zu Fuss zu den Sammelstellen latschen. OK, das geht auch. Die Kommunikation ab den Sammelstellen zu den Einsatzzentralen steht so oder so.
Eine Sonderrolle wird AFu haben, weil damit auch über die Landesgrenzen hinaus Informationen übertragen werden können.
Und auch der Datenfunk der Amateurfunker kann eine wichtige Rolle bekommen, bzw. hat sie bereits.
lonee hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:07Was die Weiterleitung von Notfallinformationen betrifft, nun, warum hat man plötzlich Interesse am Prinzip Hamnet?
Mit Hamnet und Notstrom wäre es tatsächlich möglich, ein kleineres Funknetz aufzubauen. Also so, dass auch die Wege via Computer genutzt werden könnten. Möglicherweise glaubt man auch dass man Tetra so ausfallsicherer machen kann. Wer kann schon in deren Köpfe schauen?
Zu solchen Datennetzen laufen regional verschieden Projekte. Bei uns wird vorallem das "Modell Zug" hervorgehoben, weil im Schweizer Kanton Zug schon ein sehr detailiertes Konzept ausgereift und erprobt ist.
Aber ja, in Funk-Datennetzen sehen viele Die Zukunft.
lonee hat geschrieben: ↑Do 3. Nov 2022, 13:07Was das DRK in Katastrophengebieten angeht, nutzen diese auch keine "normalen" Kommunikationsmittel. Hier läuft oft digital via KW.
Nur hätte keiner so viele Geräte ad hoc zur Verfügung!
Doch! Das Rote Kreuz nutzt zwar nach meiner Information die recht teuren Pactor Modem für Winlink.
Du kannst aber mittlerweile via VARA HF und VARA FM im Prinzip schon mit jedem PC mit eingebauter Soundkarte fast gleichschnell mit WinLink kommunizieren.
Ich habe das mit einem wirklich uralten SOMMERKAMP FT-757GX gemacht. Da habe ich ein Kabel gebastelt, dass ich mit dem Lautsprecherausgang des PCs auf den Mikrophon Eingang des Funkgeräts und mit dem Lautsprecherausgang des Funkgeräts auf den Mikrofoneingang des PCs konnte.
PTT ging über CAT, aber das könnte man auch über die VOX Funktion machen. Das hat tadellos funktioniert (VARA HF auf WinLink)
Noch besser gehts natürlich mit Soundkarten-Interfaces wie Signalink etc.. , Da hat jeder der FT8 etc kann schon die passende Hardware.
Alles was Du noch brauchst ist die VARA Lizenz (glaub 69 US$ ?), damit Du mit der vollen Übertragunsrate fahren kannst. .
Die kannst du nur über Internet bestellen. Das geht vermutlich im Blackout nicht mehr.
Bezüglich "NotFunk" ist WinLink ein sehr interessantes Thema. Ich kann da ohne Internet und praktisch ohne zusätzliche Hardware mit meinen Funkgeräten (international!) Emails versenden und via VARA auch chatten. Doch das hat in diesem Forum bisher niemanden interessiert.
Dabei wird das genau im Hinblick auf "Notunk" von vielen Regierungen stark gepusht.
Früher musste ich noch via Kurzwelle hunderte Kilometer weit senden, um auf einen Repeater zu kommen. Mittlerweile kann ich bequem über VARA FM auf einen Repeater in Liechtenstein zugreifen.
73, Moesi61