Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

Alles rund um das Thema Notfunk
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Grünkohl
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#16

Beitrag von Grünkohl »

Dann frag dazu doch mal den Initiator - die Heimatstiftung Greiz!
Torsten Röder, Präsident der Heimatstiftung Greiz-Vogtland
oder Vizepräsident René Kramer

Wir können hier nur mutmaßen. :clue:
73, Hannes
Goldi63GRZ
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#17

Beitrag von Goldi63GRZ »

Moesi61 hat geschrieben: Mi 2. Nov 2022, 12:28 Im ursprünglichen Link ist ja alles beschrieben:
Die suchen im Vogtland technikbegeisterte Unterstützer, die im Notfall bereit sind, unter anderem via Funk Informationen zu übermitteln.
Das ganze ist noch im Aufbau. Für interessierte gibts sogar eine Telefonnummer.

Wer lieber an allem nur rumstänkert und ständig schreiben will, dass die Behörden nichts tun, der ist in diesem Forum natürlich sehr viel besser aufgehoben :lol:
Hallo in die Runde,

mein Name ist Torsten Röder und ich bin der angesprochene Präsident. Beruflich als Risikomanager unterwegs, denke ich in Risikostrukturen (also vom Ende - worst case - her). Bei der Armee und Polizei war ich Funkanwender - das ist aber 30 Jahre her und so starte ich mit PMR-/CB-Funk komplett neu. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Denn wie man heute Funksprüche aufbaut, hat mich doch einige Zeit der Recherche gekostet. Darauf gehe ich nachher noch ein.

Hier scheinen sich ja die Experten zu tummeln, die schon 1.000 Meldeformular entworfen haben. Speziell de Daniel ist Sieger auf meiner persönlichen Beliebtheitskala geworden. ;-) Ihnen sei gesagt: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Denn unten mittig im Screenshot ist angegeben, dass wir uns am DARC-/IARU-Notfallprotokoll orientiert haben. Das ist übrigens in Deutsch und Englisch. Könnte ja sein, dass im Notfall (und sei es nur die Überreichweiten) der Notruf im Ausland aufgenommen wird. Ich gehe noch darauf ein, warum das Formular so aussieht, obgleich es doch viel simplere gibt. Die kennen wir, die wird man im E-Fall ganz sicher auch nutzen (müssen). Im Zweifel ist man dann froh, einen Schreibblock zu haben.

An Moesi61 zunächst einmal vielen Dank. Sie sind der Einzige, der wirklich reflektiert hat und neben weiteren sachlich blieb. Sie haben auch ziemlich exakt den Punkt getroffen. So wie andere User, die auf "Meldekette" getippt haben. Der abgebildete Screenshot wäre die finale Fassung nach vier (!) Weiterleitungen. Die Empfänger vielleicht eine Rückantwort geben wollen, wäre es nicht schlecht, wenn der Endschützer Amateurfunker in diesem fiktiven Beispiel (nur die Orte gibt es wirklich, dann noch wüsste, dass der Adressat als erstes einen PMR- Funker aufgesucht hat (und daher via AFu eben nicht erreichbar ist). Das Formular wollen wir zunächst für Übungen nutzen (denn keiner will wirklich den Ernstfall). Wir würden das aber auch - so gewollt - in der Feuerwache hinterlegen, wenn dort Funker zugelassen werden sollten (sind wir noch ab abstimmen). Spätestens mit der Übergabe an Truppen mit BOS-Hintergrund, erfolgen Zeitangaben als taktische Zeit- deswegen gibt es dieses Feld neben der UTC-Zeit. Das wird sicher nur auf der Feuerwache genutzt, wo diese Notfunk-Meldung ausliegen sollte. Der normal sterbliche Bürger weiß übrigens weder was BOS ist noch was eine taktische Zeit oder UTC ist. Die meisten haben schon Probleme, bei Anfang/Ende der MESZ die Uhr richtig zu stellen. Deswegen gibt es dazu ein Feld.... Hinter jedem Punkt gibt es gedankliche Überlegungen! Aber der Reihe nach.

1. Meine Frau ist Krankenschwester ist einer Pflegeeinrichtung, ich bin gewählter Stadtrat und Kreisrat. Die Pflegedienstleitung (PDL) meinte auf Frage einer Kollegin (meine Frau hält sich da raus) zum Thema Krisenvorbereitung "In Deutschland wird es keinen Blackout geben". Unser Bürgermeister gab uns auf unsere Anfrage Blackout (u.a. zum Thema Dieselversorgung Notstromaggregate) schriftlich: "Das ist kein Thema. Wir werden künftig E-Autos anschaffen und können damit das Essen ausfahren". Thema verfehlt- 6, setzen.
2. Wir wollen alle potentiellen Funker/Technikinteressierte ansprechen (und wir kennen auch die Bedeutung des Kanal 9 und 1). Wir folgen bei unserem Projekt aber der 3-er Regel, weil es Kanal auf allen Geräten gibt. Das können eben auch ganz normale Bürger sein, die nicht so naiv sein wie die unter 1. zitierten. Die man aber behutsam an die Themen PMR/Freenet/CB-Funkt (von AFunk ga nicht zu reden) heranführen müss.
3. Wer nicht aktiver Funker ist, wird kaum die Buchstabiertafel beherrschen. Da sind vielleicht ehemalige NVA-/Grenztruppen-Angehörige wie auch Polizisten darunter, die sich (so wie ich) dunkel an alte Funkerfahrungen erinnern. Wir hatten aber kein NATO (ICAO)-Alphabet, sondern die deutsche Fassung. Deswegen steht die da mit auf dem Zettel. Nur für den Fall der Fälle, dass man auf dem Schlauch steht, wenn die Hütte brennt.
4. Mit den sog. W-Fragen können auch die wenigsten etwas anfangen. Als Hilfestellung steht das ebenso auf dem Blatt wie die Hinweise, dass man Sprechpausen machen muss. Schließlich will/so der Empfänger die Meldung mitschreiben.
5. Fragen Sie doch mal einen x-beliebigen Passanten, wie man Funksprüche absetzt! Viel Spaß. Im Krisenfall kann es also vorkommen, dass der Notfunker mal schlafen/ essen/ auf´s Klo muss. Und just in diesem Moment (Murphy´s Gesetz) sitzt die Frau/ der Nachbar an der Funke zur Hörwache. Deswegen haben wir oben mit aufgenommen, wie man Funksprüche absetzt bzw. wie die ggf. reinkommen. Wenn de Daniel sich jemals mit Notfunk auseinander gesetzt hätte wüsste er, dass im IARU-Protokoll (und zwar in der LANGfassung) die Anzahl der Wörter mit aufgeführt ist. Ein kleines Sicherungselement (auch beim militärischen funken) bzgl. Funkstörungen/ Missverständnissen etc. Ist nicht zwingend (die Notfunk-Meldung laut IARU besteht z.B. aus "Benötigen zwei weitere Rettungswagen in der ...straße")
und final 6.
Das Formular wollen wir primär und zuerst zum ÜBEN nutzen (deswegen steht oben "Das ist (k)eine Übung"). Man muss die Interessierten langsam heranführen und wird ihnen auch langsam das Formular Stück für Stück erklären müssen. Als Antwort auf die Frage "Für was steht das da, wie hilft mir das?". Denn wie oben ausgeführt: Im Krisenfall können wir froh sein, wenn wir a) überhaupt Funker/Funkgeräte b) den dafür nötigen Strom (Akku, Solar) und c) ein Stück Papier und Bleistift vorfinden.

Der bisherige Diskussionsverlauf ist sooooo typisch für Deutschland. Es melden sich dann viele "Experten", die sich über alles aufregen und nieder machen. Die sich aber erkennbar noch nie mit der IARU-Notfallprozedur befasst haben. Wir wollen Menschen mit dem Thema vertraut machen und befähigen, damit umzugehen. Ob im E-Fall dieses Formular oder ein karierter Schreibblock genutzt wird, dürfte dann niemanden interessieren. Wenn ich das aber zig- mal geübt habe (so wie die Feuerwehr Brandeinsätze übt), dann sitzen selbst dann die Abläufe.

Für weitere Fragen stehe ich gern zur Verfügung. Schönes Wochenende allen Lesern.
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DocEmmettBrown
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#18

Beitrag von DocEmmettBrown »

Goldi63GRZ hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 15:45Speziell de Daniel ist Sieger auf meiner persönlichen Beliebtheitskala geworden. ;-)
[...]
ich bin gewählter Stadtrat und Kreisrat.
[...]
Wer nicht aktiver Funker ist, wird kaum die Buchstabiertafel beherrschen.
[...]
Der bisherige Diskussionsverlauf ist sooooo typisch für Deutschland. Es melden sich dann viele "Experten", die sich über alles aufregen und nieder machen.
Was UTC betrifft: Wenn der Funker eine Zeit notieren soll, dann kostet das Zeit (Stift in die Hand nehmen, auffe Zwiebel glotz'n und auf's Papier kritzeln, aber bitte in Schönschrift). Wenn jetzt die Uhrzeit vorher noch im Kopf je nach Sommer- oder Normalzeit in UTC umgerechnet werden muß, dann kostet das Zeit. Sicher, diese Zeit ist kurz, aber meßbar. Und mit jeder Notiz fällt diese Umrechnung erneut an. Wenn jetzt die Zeit ohnehin schon knapp bemessen ist, weil möglicherweise noch lauter Kokoloresmeldungen zu übermitteln sein sollen und die Antenne schon glüht (daher auch "Leuchtturm" :lol: ), dann führt der Streß dazu, daß die Fehlerhäufigkeit steigt. Das heißt, ja stärker Du den Melder mit Arbeit belastest, desto mehr nehmen dessen Fehler zu - ist doch immer so. Also muß es das Ziel sein, den Melder oder das Nadelöhr so gut es geht von allen Arbeiten, die nicht wirklich zwingend notwendig sind, zu entlasten. Nichts anderes hatte ich beschrieben. Das ist wie mit einer Telephonnummer: Bleibst Du innerhalb Deines Ortsnetzes, läßt Du die Ortsvorwahl weg. Bleibst Du innerhalb des Landes, läßt Du den Landesvorwahl weg. Und nur im Bedarfsfall wählst Du Landesvorwahl und Ortsvorwahl.

Übrigens: Wußtest Du, daß UPS mit einer Rechensoftware die zu fahrenden Routen der Paketautos so plant, daß möglichst wenig links abgebogen werden muß? Man hat festgestellt, daß es beim Linksabbiegen häufiger zu Unfällen kommt. Nicht bei einem einzelnen Fahrer, aber in der großen Masse eben schon. ;)

Beliebtheitsskala:
Wenn Du in einer Diskussion die Inhalte nach einer Beliebtheitsskala klassifizierst, dann könnte die Sachlichkeit darunter leiden. Du bist mir weder beliebt noch unbeliebt, sondern es geht mir hier nur um die Sache. Den anderen übrigens genauso und DIr doch bestimmt ebenfalls, gell? ;)

Stadtrat/Kreisrat:
Angenehm: Informatiker, Funkamateur, Malteser. (Aber ich möchte ausdrücklich betonen, daß es mir um die Sache geht und nicht um meine Person.)

Buchstabiertafel:
Spielt keine Rolle, welches Alphabet Du benutzt. Im Gegenteil, in einer Streßsituation würde ich nicht lange nach dem korrekten Wort suchen, sondern das erstbeste nehmen, welches Dir gerade einfällt. Grund wie bei der Uhrzeit.

Experten:
Ich bezeichne mich nicht als "Experten", denn es geht mir nur um die Sache und nicht um meine Person. Und hier im Thread hat sich niemand aufgeregt und es wurde niemand niedergemacht von keinem hier. Die einzelnen Ansichten waren sicherlich teilweise kontrovers, dies ist aber dem unterschiedlichen Erfahrungsschatz und Bewertungen der Forenten geschuldet. Und dann gibt es leider auch z.T. schwere Mißverständnisse auf allen Seiten, aber das ist ja immer so im Leben.

vy 73 de Daniel
Moesi61
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#19

Beitrag von Moesi61 »

Goldi63GRZ hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 15:45An Moesi61 zunächst einmal vielen Dank. Sie sind der Einzige, der wirklich reflektiert hat und neben weiteren sachlich blieb. Sie haben auch ziemlich exakt den Punkt getroffen.
Vielen Dank für die Blumen.
Ich bin halt aktiv an den Themen dran und bei uns ist Nörgeln verpöhnt. Wir suchen lieber nach Lösungen die machbar sind, als nach Gründen etwas nicht zu tun... Ja, das ist nicht ganz einfach in diesem Forum. Aber lass Dich nicht davon entmutigen.

Auch wenn Eurer Formular am Anfang noch nicht perfekt ist: Es ist hundert mal besser als nichts zu machen und nur über die angeblichen Fehler anderer zu Nörgeln. Wenn alle so denken würden, wie hier geschrieben wird, dann würdet Ihr in Deutschland besser gute Schuhe verkaufen als Funkgeräte. Aber zum Glück ist das nicht so. Viele lesen hier nur mit und antworten dann auf anderem Weg, weil sie das Forum schon genug kennen.

73, Moesi61
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DF2JP
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#20

Beitrag von DF2JP »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Fr 4. Nov 2022, 22:58
Stadtrat/Kreisrat:
Angenehm: Informatiker, Funkamateur, Malteser und Demokrat (Aber ich möchte ausdrücklich betonen, daß es mir um die Sache geht und nicht um meine Person.)

vy 73 de Daniel
Moin Daniel,

den Zusatz habe ich mir erlaubt :D , nachdem ich den Herrn Torsten Röder in Greiz gegoogelt habe und darauf gestoßen bin, bin ich hier raus...

https://www.otz.de/regionen/greiz/vielf ... 89699.html
TR.jpg
Das braucht kein Mensch...

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
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Romeo Oscar ( 13RO763)
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Re: Bürgerstiftung Greiz: "Bürger-Notfunk kann in Krisenlagen Leben retten!"

#21

Beitrag von Romeo Oscar ( 13RO763) »

So, nun kommt die Politik in`s Spiel und damit ist das nix für die Funkbasis!

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73&55
:sup: Joachim :sup:

"der Schwarzwälder" QTH: Nordschwarzwald ( 720 m.ü.N.N. ) QRV auf 26.975 MHz USB
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