Remotebetrieb bzw. Fernsteuerung ICOM IC-7300 und Co. ?

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Wingman
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Remotebetrieb bzw. Fernsteuerung ICOM IC-7300 und Co. ?

#1

Beitrag von Wingman »

Moin zusammen,

ich habe es inwzischen endlich hinbekommen, dass WSJT-X für FT8 zusammen mit GridTracker und Log4OM parallel läuft (via OmniRig 1.20).
Ich greife gerne via Fernzugriff auf meinen Rechner über AnyDesk zu, was auch sehr gut funktioniert.
So kann ich WSJT-X bedienen, auch, wenn ich nicht am PC bin, allerdings ist das dann immer etwas auch ein "Blindflug", da ich die Einstellungen meines IC-7300 natürlich nicht im Blick habe und auch keine Einstellungen vornehmen kann.
Mir geht es weniger darum Phonie via Remote zu machen, da das wahrscheinlich ohnehin schwierig werden würde - mein Shack ist über unserer Garage, die wiederum abgesetzt vom Haus ist und dort habe ich den Internetzugang über eine WLAN Linkstrecke realisiert, also nicht per Kabel am Router angeschlossen.
Da wird es also bei Pile-ups schwierig bis unmöglich bei dem zeitlichen Versatz, auch, wenn er vermutlich gering ist, etwas zu reißen.
Bei den Digimodes dagegen ist das unkritisch.

Ich möchte also zu dem o.g. "Konstrukt" noch die Komponente Remotebetrieb bzw. primär Fernsteuerung meines IC-7300 hinzunehmen, ohne, dass ich bei meiner Konfiguration wieder von 0 beginnen muss :roll:

Die Frage, die mich nun beschäftigt ist, wie ich das am Besten realisieren kann und mit welchem Programm?
So viele gibt es hier ja nicht.
Zum einen haben wir die originale Lösung von Icom (RS-BA Version 2), dann wfview (open source, kostenlos) und dann noch Win4Icom (kostenpflichtig)

- Bei der Lösung von Icom streiten sich die Geister, dort kann man den Wasserfall wohl nicht vergrößern, die EInrichtung ist wohl sehr hakelig und auch sonst sind die Bewertungen z.B. auf eham.net eher schlecht als recht.
- Win4Icom - sagt mir aktuell am Meisten zu, obwohl ich optisch natürlich die Icom typische Oberfläche vom RS-BA am Schönsten finde, allerdings bietet Win4icom wohl noch entsprechende virtuelle COM Ports mit denen man dann einzelne Programme, wie die von mir genannten etwa, einfach einbinden kann, man spart sich dadurch dann auch OmniRig (?) schätze ich.
- wfview - hierfür spricht, dass es kostenlos verfügbar und OpenSource ist, allerdings finde ich die Oberfläche nicht wirklich ansprechend, auf den ersten Blick sieht es außerdem so aus als hätte man kaum Einstellmöglichkeiten, virtuelle COM Ports bietet die Lösung auch nicht und die Audioübertragung beim IC-7300 klappt(e) hier wohl ebenfalls nicht so wirklich.

Aus dem Grund tendiere ich aktuell eher zu Win4icom oder was meint Ihr? Tipps und Anregungen hierzu sehr gerne :wave:

Egal welche Lösung es am Ende wird, jetzt mal Win4icom angenommen, gibt es hier irgendwie ein Tutorial, das beschreibt wie man das Programm einrichtet, inklusive Einbindung von WSJT-X, GridTracker und Log4OM, optimalerweise noch in Verbindung mit einem IC-7300, das wäre spitzenklasse :lol: Muss auch nicht unbedingt ein Youtube Video sein, eine Anleitung - gerne auch hier - würde mir schon mehr als ausreichen :tup:

In erster Linie geht es mir also hauptsächlich um den Empfang sowie die Möglichkeit meinen IC-7300 aus der Ferne einzustellen, das SWR, ALC usw. abzulesen. Tests, wie das ganze in SSB funktioniert, könnte man dann ja noch durchführen.

Und zum Schluss noch, reicht das CAT Kabel, mit dem ich meinen 7300 mit dem PC für die Digimodes verbunden habe oder wird ein anderes Kabel benötigt?

Danke vorab
13EK222 - 13DK725 - 13TH725 - 13GD725 - QTH: Nähe Bremen (Niedersachsen) - 19m ü.NN. [JO43OC]
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Bobby1
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Re: Remotebetrieb bzw. Fernsteuerung ICOM IC-7300 und Co. ?

#2

Beitrag von Bobby1 »

Selber habe ich oft meinen IC-7600 im Urlaub mit RS-BA1 fernbedient.
Dabei machte ich NUR phonie.
Es hatte sich nicht bewährt das WLAN im Hotelzimmer zu benutzen weil die Bandbreite oftmal von zu vielen Hotelgästen gleichzeitig benutzt wurde,
d.h. der Internetzugang des Hotels ist für sowas zu langsam.
Bewährt hatte sich ein 10" Netbook mit Slot für SIM-Karten. Ich bestellte mir immer vorher eine spanische Telefonkarte mit Datentarif.

Dann muß man aber auch seine eigene Hardware ansprechen können. Oft kollidiert das mit den Internetprovidern die ihre IP-Adressen über Proxy im Pool benutzen.
Dadurch spart der ISP zwar IP-Adressen, aber wenn hunderte User die gleiche IP haben funktioniert der Remote-Betrieb nicht.
In meinem Fall hatte ich meinen ISP nach einem Businesstarif gefragt um eine eindeutige IP zu bekommen.
Erstaunlicherweise schaltete man mir zum Nulltarif eine feste IPv4 die sich 1x täglich ändert. Das reichte für den Zweck aus.
Mit der spanischen Telefonkarte hatte ich auch nur IPv4-Zugang zum Internet.

Hier bekommt man einen DynDNS-Dienst kostenlos:
https://www.goip.de/
Die Aktualisierung wird im Router eingetragen, d.h. immer wenn der ISP meine IP ändert teilt der Router GoIP.de die neue IP-Adresse mit.

Also bis hier ist nur die dynamische IP-Adresse an sich erklärt.
Für RS-BA1 braucht man bei meinem IC-7600 einen PC als Server. Der IC-7700 braucht keinen, der kann das an seiner LAN-Buchse selbst!
Wie das jetzt bei IC-7300, IC-7610 usw aussieht weiß ich jetzt nicht, sollte aber in der Anleitung nachzulesen sein.
Beim Server-PC (ein alter Pentium 4-1,8GHz) habe im BIOS "wake on power on" aktiviert, d.h. der fährt hoch sobald der Strom eingeschaltet wird.
Dafür braucht man aber eine fernbedienbare Steckdosenleiste. Bei mir ist das eine "Energenie EG-PMS2-LAN".
https://energenie.com/item.aspx?id=7415
Diese hat ein Webinterface. Es gibt auch eine Fernbediensoftware aber die funktioniert nicht richtig.
Stattdessen habe ich Port 80 einfach auf die Steckdosenleiste gelenkt.
Es gibt aber auch ein App für Android von einem Fremdanbieter das hervorragend funktioniert.
Natürlich muß man auch die Portweiterleitungen für RS-BA1 im Router programmieren.

Weil es unschön ist dem Server-PC einfach den Strom abzustellen statt ihn herunterzufahren gibt es auch dafür Software.
Ich hatte das einfach so eingestellt daß der PC immer 2Uhr morgens von selbst herunterfährt und danach schaltete die Steckdosenleiste alles aus.

Dann ist die Reihenfolge der zu schaltenden Steckdosen wichtig.
Erst muß das Netzteil des Funkgerätes eingeschaltet werden und danach der PC.
Wenn man das umgekehrt macht findet die Software nicht das Funkgerät und streikt.
Ein etwas übler Trick bei mir war das Einschalten des Funkgerätes. Der IC-7600 schaltet im Standby-Modus auch die USB-Buchsen aus.
Dann kann man den also nicht wieder über USB einschalten! Also bestand die Urlaubsschaltung darin das Funkgerät eingeschaltet zu lassen
und dann einfach das Netzteil über die Steckdosenleiste auszuknipsen. Wenn der IC-7600 wieder Saft bekommt erinnert er sich an den
eingeschalteten Zustand und schaltet sich ein.
Wenn man nur einmal im Urlaubsort den IC-7600 in Standby schaltet hat man die A-Karte und kriegt den nicht wieder an!

Die Sache läßt sich aber noch steigern.
An einem weiteren Netzteil ist noch ein Transverter für 2m und eine Endstufe dran.
Wenn der Transverter Strom kriegt schaltet der per Schaltspannung den TRX in den Transverter-Modus und schon geht auch 2m aus dem Hotelzimmer.

Zur Sicherheit hatte ich die Steckdosenleiste auch noch mit Timern so programmiert daß sie Abends die Steckdosen ein und Nachts wieder aus schaltete.
Weiterhin gab ich zwei Freunden die Zugangsdaten der Steckdosenleiste damit sie mir notfalls den Stecker ziehen können wenn etwas schief läuft.
Man will ja nicht daß der TRX 2 Wochen lang auf Senden stehen bleibt bis die Hütte in Rauch aufgeht.
Von daher ist auch eine Einstellung im TRX zur Begrenzung der maximalen Sendezeit sehr sinnvoll.

Einen fernbedienbaren Antennenumschalter habe ich nicht, aber der IC-7600 hat ja 2 Buchsen und der Transverter+PA seine eigene Antenne.
Sehr sinnvoll ist ein Automatiktuner oder man benutzt den eingebauten.

Solche Kunststücke sollte man im Vorfeld einer Reise antesten indem man irgendwo einen freien WLAN-Hotspot in Heimatnähe benutzt.
Es geht oft etwas Schief, z.B. ist mir mal während des Urlaubs die Speicherbatterie des Server-PCs verreckt und das wars dann.
Dann ist mir mal folgendes Passiert: RS-BA1 benutzt, dann abgestellt, selber mit Mikrofon in der Hand funken wollen
und dann hatte ich keine Modulation mehr. Das passiert wenn man für die Fernbedienung Mic auf USB gelegt hatte.
Man sollte sich angewöhnen vor Beenden der Remote-Sitzung wieder Mic auf das Mikrofon zu legen!
55+73, Carsten
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lonee
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Re: Remotebetrieb bzw. Fernsteuerung ICOM IC-7300 und Co. ?

#3

Beitrag von lonee »

Ich habe meinen 7300 und Remote noch nicht in Angriff genommen und bisher nur mit dem 9700 herumgespielt.
Dieser hat aber den eingebauten "Server" im Gegensatz zu 7300.
Im Prinzip brauchst Du am 7300 ja einen separaten "Rechenknecht". Da ich aber nur einen recht lahmen AFU-PC im Shack stehen habe, wollte ich es mal mit HFview und einem Raspi versuchen. Wenn ich mich gerade nicht irre, gab es dafür auch ein Softwarepaket.
Die Icom Soft ist (meines Erachtens) zu teuer für das gebotene. Auch das es sie nur für Windoof-Rechner gibt.
Was das tückische Einrichten betrifft, kann ich das nicht sagen. In meinem Netzwerk hat die lokale Einrichtung mit dem Wizzard sofort funktioniert.
Sofern die Ports im Router freigegeben sind, funktioniert es auch via Wan. Der einzige, hakelige Punkt ist hier die dynamische IP-Verteilung seitens der Netzbetreiber. Bei statischen IPs funktioniert so etwas wesentlich einfacher.
Gruß,
André
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Bobby1
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Re: Remotebetrieb bzw. Fernsteuerung ICOM IC-7300 und Co. ?

#4

Beitrag von Bobby1 »

Und wenn der ISP nicht so kulant wie meiner eine feste IPv4 herausrückt und gar nicht mit sich reden läßt gibt es noch eine Radikallösung die aber etwas Geld kostet:
https://www.feste-ip.net/fip-box/allgem ... rmationen/

Ansonsten ist es auch nicht schlecht eine galvanische Trennung im USB-Kabel zum Funkgerät zu haben.

Diese Software hatte ich auch mal für den IC-706 gekauft:
https://www.maniaradio.it/en/ic706_bkt.html
Im LAN funktioniert die gut. Nur vom WAN aus habe ich die nie zum Laufen gekriegt.
Für Audio kommt dann noch ein Mumble-Server hinzu und das bekam ich auch nicht hin.
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