Ca. 80 km mit der Handfunke ...

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nietoperz809
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Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#1

Beitrag von nietoperz809 »

... von Kronsberg-Aussichtshügel/Hannover bis in den Harz, im 70cm-Band mit ca. 4 bis 5 Watt.
Gegenstation saß im Auto, sendete mit 25 Watt, hatte auch keine Richtantenne, befand sich auf dem großen Parkplatz in Altenau.
Mein Gerät war eine UV82 (Baofeng), Antenne war von Retevis, ca. 15cm lang, auch nichts Besonderes.

DX-Profis mögen das belächeln, aber 80km mit einem serienmäßigen China-Handfunkgerät finde ich schon faszinierend. Wir konnten uns sehr gut verständigen, obwohl ich auf seinem S-Meter weniger als S1 hatte.
:D

Man sagt, die Baofengs haben ziemlich taube Empfangsteile? Das kann ich nun nicht bestätigen.
Donnergroll
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#2

Beitrag von Donnergroll »

nietoperz809 hat geschrieben: Do 7. Jul 2022, 08:12 ... von Kronsberg-Aussichtshügel/Hannover bis in den Harz, im 70cm-Band mit ca. 4 bis 5 Watt.
Gegenstation saß im Auto, sendete mit 25 Watt, hatte auch keine Richtantenne, befand sich auf dem großen Parkplatz in Altenau.
Mein Gerät war eine UV82 (Baofeng), Antenne war von Retevis, ca. 15cm lang, auch nichts Besonderes.

DX-Profis mögen das belächeln, aber 80km mit einem serienmäßigen China-Handfunkgerät finde ich schon faszinierend. Wir konnten uns sehr gut verständigen, obwohl ich auf seinem S-Meter weniger als S1 hatte.
:D

Man sagt, die Baofengs haben ziemlich taube Empfangsteile? Das kann ich nun nicht bestätigen.
Das ist ja wirklich sehr erstaunlich.
Das viele Baos taub sind, kann ich bestätigen. Du hast da wohl ein gut spielendes "Montagsexemplar" erwischt.
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mibo666
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#3

Beitrag von mibo666 »

Huch, dann habe ich wohl zwei "Montagsexemplare" :lol:

Es geht noch viel mehr als "nur" 80km, wenn die Sicht frei ist. Mit dem Chinaböller habe ich schon mehrfach die ISS bei Schulkontakten auf 2m verfolgen können, jeweils zufällig und mit der original Gummiwurst. Bei mir ist die 145.800 +- Dopplerversatz auf den Speicherplätzen abgelegt und wird auch im Scan mitgenommen, daher die Zufallstreffer.
Zur ISS sind es im Mittel etwa 400km - von "taub" kann also keine Rede sein. Man darf das Ding halt nicht an eine große Antenne klemmen, dann macht der Empfänger ganz schnell dicht.

Ich nutze Handfunken wirklich intensiv, jeden Tag mindestens 2-3 Stunden beim Gassi gehen. Und ich hatte noch kein Gerät was so robust ist wie das UV-5R. Das läuft jetzt seit 10(!) Jahren mit dem selben Akku, ist schon zigmal runtergefallen und nass geworden, außer ein paar Kratzern und mittlerweile etwas abgeriebener Tastenbeschriftung, funktioniert es tadellos. Das teure VX-7 ist jetzt zum zweiten mal kaputt (Filter) und da halten die extrem teuren Akkus nur etwa drei Jahre.

Gruß

MiBo

PS: Wenn der TO das nächste mal auf dem Berg so eine Weit - Verbindung hat, dann empfehle ich mal die Leistung des Gerätes runterzuschalten, ist erstaunlich was mit einem Watt auf UKW so alles geht....
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Donnergroll
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#4

Beitrag von Donnergroll »

mibo666 hat geschrieben: Do 7. Jul 2022, 15:31
Es geht noch viel mehr als "nur" 80km, wenn die Sicht frei ist. Mit dem Chinaböller habe ich schon mehrfach die ISS bei Schulkontakten auf 2m verfolgen können, jeweils zufällig und mit der original Gummiwurst. Bei mir ist die 145.800 +- Dopplerversatz auf den Speicherplätzen abgelegt und wird auch im Scan mitgenommen, daher die Zufallstreffer.
Zur ISS sind es im Mittel etwa 400km - von "taub" kann also keine Rede sein. Man darf das Ding halt nicht an eine große Antenne klemmen, dann macht der Empfänger ganz schnell dicht.

Dem ist allerdings nicht so.
Die dämpfende Atmosphäre ist nur ca. 10 km dick, danach ist kaum noch atmosphärische HF-Dämpfung vorhanden, da die Gasdichte weiter oben extrem dünn ist.
Die ISS zu empfangen ist auf 70cm und 2m ein Kinderspiel.
Weil die eben im "freien Raum" fliegt, sind die 400 km viel einfacher zu durchdringen, als 80km in der Erdatmosphäre.

Außerdem sind es meist deutlich mehr als 400km. Die 400km Höhe als Abstand gilt auch nur, wenn du sie genau über deinem Kopf hast.
Du kannst die ISS aber schon hören, wenn sie z.B. über Spanien ist. Die Geodäte ist dann > 1000 km.

Geostationäre TV-Satelliten sind sogar 36.000 km entfernt.
Jack4300
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#5

Beitrag von Jack4300 »

Donnergroll hat geschrieben: Do 7. Jul 2022, 16:09 Dem ist allerdings nicht so.
Die dämpfende Atmosphäre ist nur ca. 10 km dick, danach ist kaum noch atmosphärische HF-Dämpfung vorhanden, da die Gasdichte weiter oben extrem dünn ist.
Die ISS zu empfangen ist auf 70cm und 2m ein Kinderspiel.
Weil die eben im "freien Raum" fliegt, sind die 400 km viel einfacher zu durchdringen, als 80km in der Erdatmosphäre.
Die Verluste durch die Atmosphäre sind eh vernachlässigbar gegenüber der Freiraumdämpfung. Durch die Luft kommen lediglich höchstens 0,01dB/km dazu.

Also in Zahlen:
100Mhz, 100km Atmosphäre
Freiraumdämpfung 122dB
Dämpfung durch Luftmoleküle 1dB
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nietoperz809
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#6

Beitrag von nietoperz809 »

Donnergroll hat geschrieben: Do 7. Jul 2022, 14:18
nietoperz809 hat geschrieben: Do 7. Jul 2022, 08:12 ... von Kronsberg-Aussichtshügel/Hannover bis in den Harz, im 70cm-Band mit ca. 4 bis 5 Watt.
Gegenstation saß im Auto, sendete mit 25 Watt, hatte auch keine Richtantenne, befand sich auf dem großen Parkplatz in Altenau.
Mein Gerät war eine UV82 (Baofeng), Antenne war von Retevis, ca. 15cm lang, auch nichts Besonderes.

DX-Profis mögen das belächeln, aber 80km mit einem serienmäßigen China-Handfunkgerät finde ich schon faszinierend. Wir konnten uns sehr gut verständigen, obwohl ich auf seinem S-Meter weniger als S1 hatte.
:D

Man sagt, die Baofengs haben ziemlich taube Empfangsteile? Das kann ich nun nicht bestätigen.
Das ist ja wirklich sehr erstaunlich.
Das viele Baos taub sind, kann ich bestätigen. Du hast da wohl ein gut spielendes "Montagsexemplar" erwischt.
Mag sein, dass ich nur Glück hatte. Man merke sich "UV25". Die übliche Baofeng ist die UV5R. Meine UV25 begeistert mich jedes Mal, durch exzellenten Empfang,tolle Features und große Reichweite (hat 4...5 Watt), im 70cm-Band. Aber das Wichtigste ist wohl die Antenne.
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nietoperz809
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#7

Beitrag von nietoperz809 »

Nachtrag: nicht UV25 sondern ich habe eine UV82. UV25 ist eine Leixen (ebenfalls China) mit 12V-Akku und angeblich über 20W Sendeleistung.
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wasserbueffel
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#8

Beitrag von wasserbueffel »

MadMax63 hat geschrieben: Do 28. Jul 2022, 11:00 Das ist doch das Teil, dessen Inverkehrbringen von der BNA verboten wurde https://www.bnetza-amtsblatt.de/download/77
Das betraf aber nur die HP oder L Ausführung.
Und auch nur die Exemplare aus dem Einfuhrland Polen.

Die normalen UV 82 sind hier nicht verboten.
Nur in der Schweiz.
Aber bei denen sind ja 98 % der China Böller auf der Indexliste;-)

Walter
AH12
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Re: Ca. 80 km mit der Handfunke ...

#9

Beitrag von AH12 »

Hallo Funkfreunde,

hab den Faden hier erst spät entdeckt. Ich habe auch einige Erfahrungen mit dem Baofeng UV-5R machen können. Zum Vergleich hatte ich ein Yaesu FT65 zur Verfügung, sowie meinen steinalten FT-290RII für 2 m und ein "Intek HR-400S" für 70 cm - letzteres auch ein eher preiswertes Gerät.

Ich finde, die Empfangsleistung des Baofengs an sich ist nicht schlecht. Nur die Großsignalfestigkeit bzw. das Problem des "Zustopfens" durch Einstrahlung von anderen Frequenzen ist gravierend. Das FT65 ist da etwas robuster und gibt in diesem Fall "Geschrabbel" aus. Das Baofeng rauscht einfach so weiter, ist aber komplett taub. Nun ist das Problem, dass auf vielen interessanten Bergen, Türmen usw. eben auch kommerzielle Funktechnik steht. Bei manchem ist vielleicht auch die heimische Umgebung auch schon so betroffen, dass das Baofeng eben nie etwas hört, und das erklärt vielleicht die unterschiedlichen Meinungen hier.

Man kann sich dann mit schmalbandingen Antennen (Magnetloops, Bandleitungs-J-Antenne) helfen, oder mit einem Stubfilter. In diesem Fall dürften auch sendeseitig die Nebenwellen entsprechend gedämpft sein, so dass auch ohne bzw. mit erloschener CE-Kennzeichnung wieder regelkonform zumindest Afu-Betrieb gemacht werden kann, denn man hat ja das Problem selber technisch gelöst (nachmessen ist natürlich anzuraten...).

Mit einer J-Antenne waren von einem exponierten Standort bei mir Verbindungen zu Relais oder Bergfunkstationen bis 140 km Distanz möglich. Da waren dann natürlich beide QSO-Partner gut platziert. Und an einem sonnigen Herbstmorgen kann auch die Inversion durch die nächtliche Auskühlung noch helfen.

Am besten einfach selber von verschiedenen Hügeln aus probieren...

Viele Grüße,
Alex
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