Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

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Grünkohl
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Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#1

Beitrag von Grünkohl »

Ich will nicht verhehlen, dass ich über Videos zu Bushcraft und Prepping auch wieder auf das Thema FUNK aufmerksam geworden bin.
Aber der Wunsch, mir endlich mal wieder ein vernünftiges Funk-Setup zu besorgen, war schon seit dem Verkauf (=Verlust) meiner alten CB-Station vorhanden.

Für mich sind Themen wie Dritter Weltkrieg, Zombie-Apokalypse und Alien-Invasion so surreal, dass ich mich damit nicht befassen möchte.
Auch kurzfristigen Krisen, wie einem Blackout, sehe ich relativ entspannt entgegen.
Man braucht weder einen (privaten) Atomschutzbunker, noch Vorräte für 100 Jahre oder (wie manche Amis das sehen) Bewaffnung und Munition, die ausreicht, um ein ganzes Regiment auszurüsten.

Aber warum nicht auch das Positive nutzen, um im Ernstfall gewappnet zu sein?

Meine Camping-Ausrüstung habe ich mir primär fürs Zelten gekauft,
kann diese aber auch autark verwenden, um bspw. Wasser abzukochen und Speisen zuzubereiten/ zu erwärmen.

Auch bei der Funkausrüstung steht das Interesse an der Technik, den Möglichkeiten "mit Gott und der Welt zu kommunizieren" im Vordergrund
und weniger, um bei Hochwasser, Erdbeben, Blackout, usw. gerüstet zu sein.

Ich hätte auch keine Lust, mir irgendwelche Ausrüstung zu beschaffen, nur um diese für den Worst Case vorzuhalten.
(mal abgesehen von Erste Hilfe Set und dem Feuerlöscher)

Wer würde sich - ohne LKW-Führerschein - ein voll ausgerüstetes 6x6 Notfall-/Outdoormobil hinstellen, nur um es im Notfall zu starten, wenn es egal ist, ob man einen Führerschein hat?

Was ich damit sagen will: man sollte es beim Thema Notfunk/ Krisenfunk nicht alleine beim denkbar schlechtesten Szenario belassen und/ oder sich nur darauf vorbereiten und den Worst Case herbeiwünschen, sondern die positiven Möglichkeiten nutzen.
Auch hat das zum Vorteil, dass man im Krisenfall weiß, was man an Ausrüstung hat und wie man sie benutzt.


Just my two cents...
73, Hannes
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#2

Beitrag von DK5VQ »

Vor allem sollte man sich vorher mal informieren was Notfunk in Deutschland bedeutet und wie seine Aufgaben definiert sind...


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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#3

Beitrag von DK5VQ »

Was mich daran ärgert ist das sogar Funkamateure YouTube Videos hochladen und den Kauf von z.b. Baofeng Geräten propagieren. Jedermann bekommt eine Anleitung wie er im Krisenfall auf Amateurfunk Frequenzen "Notfunk" betreiben kann. Das ist aber kontraproduktiv. Der Notfunk ist zur Unterstützung von BOS Diensten gedacht und dementsprechend müssen gewisse Standards beachtet und das ganze entsprechend koordiniert werden.

Es spricht ja gar nichts dagegen im Not-/Krisenfall mit seinem CB Equipment Kontakt zu halten. Man sollte das aber nicht Notfunk nennen aus besagten Gründen.




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Grünkohl
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#4

Beitrag von Grünkohl »

DK5VQ hat geschrieben: Mo 15. Nov 2021, 23:12 Vor allem sollte man sich vorher mal informieren was Notfunk in Deutschland bedeutet und wie seine Aufgaben definiert sind...
Das ALLERWICHIGSTE sind die Grundlagen/ Basics:

DENKEN - DRÜCKEN - SPRECHEN

Daran könnte es bei den meisen schon scheitern, die krampfhaft die PTT gedrückt halten, alle blockieren und eigentlich nichts mitzuteilen haben.

Wobei... wenn man denen erklärt, dass das wie Whatsapp-Sprachnachrichten ist, dann könnte es zumindest schon mal klappen, dass die zwischendurch mal die Taste loslassen. :wink:

Oder noch ein Klassiker, der sich früher an Telefonzellen fand: FASSE DICH KURZ!

Sowie die aus dem allgemeinen Notruf üblichen 5 W-Fragen:
Wo ist das Ereignis? ...
Wer ruft an? ...
Was ist geschehen? ...
Wie viele Betroffene? ...
Warten auf Rückfragen!

Das heißt: darauf muss man vorbereitet sein! Also erst die Antworten parat legen und dann anrufen.

Das ind die Basics, die im Notfall JEDER Mensch kennen (und noch besser: beherrschen) sollte!

Erst dann kommt als 2. Schritt die Auswahl des Fernmeldemittels.

Und wenn Festnetz und Mobiltelefonnetz nicht mehr funktionieren, eben eben Funk.
Oder auch ganz klassich: als Melder zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Denn diese Technikgläubigkeit erlebe ich auch immer wieder im Job - Zettel und Stift sind out, es muss eine "Schnittstelle" geben, da muss auf jeden Fall etwas programmiert werden und "special" und "cooler" sein. Das hat zur Folge, dass manche Projekte gar nicht oder erst nach Jahren umgesetzt werden.

Also auch da mein Tipp an die Allgemeinheit: nciht darauf hoffen und glauben, dass man mit dem Erwerb DER Super-Duper-Funkanlage nun alle Probleme gelöst hat. Wenn es an der Umsetzung der o.g. Punkte bereits scheitert, wird einem auch ein voll ausgrüsteter ELOKA-Fuchs nicht weiterhelfen.

Kurzum: sich ein Baofeng ins Regal legen und dann glauben, im Ernstfall für alles gerüstet zu sein, ist sicherlich die falsche Herangehensweise.
73, Hannes
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lonee
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#5

Beitrag von lonee »

Ich verstehe gerade nicht den Zusammenhang von "Notfunk" mit dem "netten Nebeneffekt".
Notfunk ist das Eine, CB (oder was auch immer) einfach zum Vergnügen zu nutzen, das Andere.
Der Schritt, das Hobby im Notfall auch produktiv einzusetzen, ist da ein recht kleiner.

Wenn es wirklich mal "brennt", sind die meisten 0815 Whatz-Fraze-Dingsbumsnutzer eh damit überfordert in <5 Min die Funktion einer PTT zu verstehen und sofort umzusetzen. (Von wegen Synapsen bilden und motorische Fähigkeiten blabla..)

Ich würde aber auch mal behaupten, dass recht viele FA´s auch erweiterte TRXe ihr Eigen nennen.
Jetzt könnte man spekulieren, warum jemand bewusst diese Entscheidung trifft!?!

Um es abzukürzen; Die Amis sind und in diesen Punkten voraus. (MARS/CAP).
Um Funkbetrieb machen zu können, reicht ein kleiner Yaesu-Wollmilchzwerg, 2 Drähte und irgendwas zum Aufhängen.
Für UKW schon eine Fahrradspeiche oder ein metallenes Rollbandmaß..
Da ist der menschlichen Phantasie ja keine Grenze gesetzt..

Nichtsdestotrotz verhält sich das Thema Notfunk, wie viele andere hier in Dl.
Keiner macht was, Niemand prüft ob Pläne von 1950 funktionieren, keine übergreifenden Strukturen, und Behörden glauben allein alles besser machen zu können.
Wenn es ihnen auf die Füße fällt, schaut man dumm aus der Wäsche. Siehe Sirenen oder BOS bei den Überflutungen.
Und was ich dann viel schlimmer finde, ist die anschließende Behauptung: Man hätte mit "so etwas" ja nicht rechnen können.

Nichtsdestotrotz finde ich es richtig, so viele Menschen wie möglich mit dem Thema Funk in Berührung zu bringen.
Aber ich sehe es ebenso als problematisch an, dem hypochondrischen Prepper AFU-Geräte zu empfehlen.
Im worst case sind es genau diese Menschen, die zu funktechnischen Problemen führen werden.
Gruß,
André
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#6

Beitrag von noone »

Oh das Thema Not und Kriesenfunk wieder

Das begleitet den CB-Funk schon seit seiner Entstehung.

Es hat sogar einmal einen "amtlich mit der Vertretung des CB-Funks betrauten Dachverband" gegeben mit Notfunk im Namen, das stand sogar in den amtlichen Dokumenten zum CB-Funk. Dessen Tätigkeit ergoss sich in Sicherung seiner Bedeutung, Selbstdarstellung, Pöstchenschieberei, Speichelleckerei bei den Herstellern und Sicherung der eigenen Existenz. Denn ein Funk ohne oder mit wenig Probleme braucht keine Vertretung. So wurde der CB-Funk schneller als es "natürlich" im Wandel der Zeit gewesen wäre zum Funk mit sehr wenig Nutzer, geblieben ist hauptsächlich ein unbürokratischer Betriebsfunk, Rangier sowie Hoffunk der Land und Forstwirtschaft.

Das mit dem Notfunk hat nie richtig geklappt, sei es weil die Bänder zu voll waren bzw bei DX-Lage nicht nutzbar waren, weil die CB-Funker .... zum Schluss ging die Ausrüstungen nach Bundesweiter Auflösung der Notfunkzentren auf den Schrott das waren überzahlte Geräte von Stabo und Kaiser und Geräte aus der DDR SEG15d und SEG100D und zwar gitterboxenweise.

Es gab in der CB-Geschichte CB-Geräte bei Polizei, den Feuerwehren, THW und Rettungsdiensten sowie der Straßenwacht alles wurde jeweils recht zügig aufgegeben.
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Grünkohl
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#7

Beitrag von Grünkohl »

lonee hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 12:31 Ich verstehe gerade nicht den Zusammenhang von "Notfunk" mit dem "netten Nebeneffekt".
Ganz einfach: ich finde, es ist der falsche Weg, sich eine "Notausrüstung" zusammen zu stellen,
diese über Monate oder Jahre hinweg nicht zu benutzen und darauf zu vertrauen, dass man im Ernstfall top ausgestattet ist.

Mein Ansatz ist eher: das Zeug haben, im Alltag benutzen - und idealer Weise Spaß daran haben.
und als nützlichen NEBENEFFEKT für mögliche Worst Case Szenarien gerüstet sein.

Also nicht wie den Feuerlöscher einfach nur kaufen und in die Ecke stellen,
sondern wie die Camping-Ausrüstung: benutzen, Spaß haben und auch im Notfall (z.B. Wasser abkochen/ Essen erwärmen; Notunterkunft) verwenden können.
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#8

Beitrag von lonee »

Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 13:14 Mein Ansatz ist eher: das Zeug haben, im Alltag benutzen - und idealer Weise Spaß daran haben.
Achsoooo, Du meinst, wir sollen weiterhin das machen, was uns Spaß macht. Also wie gewohnt! :-)

Und natürlich macht das Sinn! So weiß man jederzeit, dass die Anlage im blödesten Fall auch so funktioniert wie sie soll.
Und Basteleien in diesem Zusammenhang ist ebenfalls sinnvoll. Könnte ja sein, dass man sich "mal eben" ein Antennchen bauen muss.

Nichtsdestotrotz sehe ich Versäumnisse durch die verantwortlichen Behörden.
War schon vor gut 35 Jahren so, als ich noch Dienst im THW tat.
Wenn wir wirklich mal auf DL-weite Funkverbindungen angewiesen wären, würde wohl nur was im Bereich 80, oder 60m funktionieren.
Was ich auch vermisse, ist der direkte funktechnische Zugang zu Behörden; ähnlich wie es in Amiland gehandhabt wird.
(zumindest war meine letzte Information dahingehend, dass die dortigen Dienststellen auch über z.B. CB-Geräte verfügen.)

Was die "Campingausrüstung" anbelangt, passe ich mich altersgemäß an und habe den Wohnwagen genommen! :lol:
Mit Bordbatterie, 12V Bordnetz, Solarpaneel, und 12V nachlademöglicheit vom KFZ kann man schon eine Weile funken..
Gruß,
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#9

Beitrag von Fensterbrettfunker »

Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 10:59 Wo ist das Ereignis? ...
Wer ruft an? ...
Was ist geschehen? ...
Wie viele Betroffene? ...
Warten auf Rückfragen!
Punkt 2 bitte streichen, sollte mittlerweile überall überholt sein. Wenn die das unbedingt wissen wollen (für mich als Unbeteiligter ein Grund, direkt wieder aufzulegen), dann läuft das unter Punkt 5. Die genutzte Handynummer zwecks Erreichbarkeit bestätigen, und gut ist..
Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 10:59 DENKEN - DRÜCKEN - SPRECHEN
Ja, das ist wohl wahr. Könnte man üben. Müsste man sogar, gerade in CB-Kreisen. %)
Leider sind Notfunkübungen hierzulande rar, und jeder Versuch bleibt mangels Beteiligung/Interesse auf der Strecke.
Wozu CB-Funk in unserer Wohlstandsgesellschaft für irgendwelche Notfunkspinnereien "missbrauchen"?
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#10

Beitrag von Grünkohl »

Naja, beim Funk kann man eben nicht sehen, wer anruft. :wink:
Außerdem macht es schon einen Unterschied, ob man als Opfer, Täter, Zeuge, usw. anruft.
Also geht es nicht nur darum, ob die meine Telefonnummer sehen können.

Was die Funkdisziplin angeht... ich kann nur aus Erfahrung berichten:
drücke mal ein paar Ungedienten ein paar Funkgeräte (z.B. PMR) in die Hand und schaue/ höre zu,
was passiert... :sdown:

"Hallo, ich bin hier!"
"Wo is hier?"
"Na hier. Bei dem Haus."
"Welches Haus (wir sind hier in einer Siedlung)?"
"Ich wollte nur mal sagen. Wenn nachher jemand Durst hat, ich war vorhin noch einkaufen beim Aldi. Die haben diese Woche XY im Angebot.
Und da dachte ich mir, da muss ich zuschnappen! Also habe ich mal schön den ganzen Wagen voll gemacht. Die an der Kasse hat ganz schön geschaut.
Viel problematischer war das, alles in den Kofferaum zu bekommen, denn ich hatte ja noch die leeren Getränkekisten an Bord, die ich tauschen wollte. und ich wollte ja auch noch zum Baumarkt. Ich brauche für mein Balkongitter neue Schrauben. DIe alten hatten nur so einen LInsenkopf mit einfachem Schlitz. Die waren schon voll runter gerockt. Also habe ich mir überlegt, dass ich da jetzt M6er aus Nirosta nehme und ... blablablabla... "
"Huhu!"
"Hä? wer is huhu?"
"Na ich!"
"Stefan, bist Du das?"
"Nee, ich (Stefan) bin hier."
"Ich meine "huhu"."
"Erkennst du mich nicht? HUHU! Ich bins, Kai!"
"Du kommst hier ziemlich verrauscht..."
"Weiß jemand wie das Spiel der Kicker ausgegangen ist?"
"Sag bloß, das interessiert dich noch?"
....


Kindergartenkinder sind da leichter zu disziplinieren. :sup:
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#11

Beitrag von Fensterbrettfunker »

Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:29 Außerdem macht es schon einen Unterschied, ob man als Opfer, Täter, Zeuge, usw. anruft.
Nein, nicht primär. Bzw. wird das ja i.d.R. durch die "Was?"-Frage ersichtlich.
Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:29 beim Funk kann man eben nicht sehen, wer anruft.
Stimmt natürlich, das geht nur mit AFu-CS. Interessante Diskussionsgrundlage, wie man das bei Jedermannfunk händeln könnte, ohne unnötig Zeit zu verschwenden.
Grünkohl hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 15:29 Was die Funkdisziplin angeht... ich kann nur aus Erfahrung berichten:
drücke mal ein paar Ungedienten ein paar Funkgeräte (z.B. PMR) in die Hand und schaue/ höre zu
Naja aus deinem Beispiel geht aber auch hervor:
Ja, die können sich kurz fassen. So können die richtigen Gegenfragen gestellt werden. Der ambitionierte CB-Funker quatscht erstmal drauf los, das Mike gehört ja mir! Gerade so, als würde auf CB bedingtes Gegensprechen funktionieren :lol:
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#12

Beitrag von mibo666 »

Nur Krempel kaufen und für den Notfall hinlegen, das funktioniert mit einfachen Dingen wie einer Taschenlampe, einem Messer usw.
Alles was ein bisschen komplizierter ist, das muss man üben, und zwar wiederholt. Sonst steht man nämlich da, hat die tollsten Spielzeuge und nichts funktioniert weil irgendein Kleinteil vergessen wurde.

Und das bezieht sich nicht nur auf den Funk, es fängt mit so banalen Dingen an wie: "Wo verdammt nochmal ist denn die Power Taste an dem blöden Gaskocher?" Oder, "Wie soll ich denn den Wasserfilter befüllen, da läuft ja ohne Trichter alles daneben". Oder, "Wie legt man jetzt nochmal das Pflaster um die Fingerkuppe das es nicht gleich wieder abgeht?"

Könnte man unendlich fortsetzen und wenn ich auf youtube aus versehen mal über solche prepper stolpere die tolle Krisensets vorstellen (natürlich mit ama*n AffilLink) dann gruselt es mich.

Üben, ausprobieren und die Ausrüstung immer wieder verbessern, ergänzen und AUCH entschlacken. Für uns Funker ist das am besten mit Portabelfunk zu machen, da kommt dann auch der Spaß nicht zu kurz, bei Campern das gleiche. Wer aber nicht gerne raus geht MUSS das mal machen sonst fehlt jeder Bezug zur Praxis. Ohne Übung geht es einfach nicht. Militärmanöver sind nicht immer und überall pures Säbelrasseln....

Und was die Empfehlung von BAOFENGS an nicht Amateure betrifft: Ich würde sie auch empfehlen, ganz klar weil die Geräte wesentlich besser sind als alles was man (zu ähnlichen Preisen) als PMR Gerät bekommt. Mit besser meine ich die Robustheit und zuverlässigkeit und die erweiterten Möglichkeiten SEHR viele Frequenzen zu hören. Einmal die PMR und Freenet Kanäle programmiert, dazu noch die 2m direkt Frequenzen der Funkamateure und ein paar der umliegenden Relais, fertig. Und dann muss man das Ding aber auch mal auf den PMR Frequenzen nutzen, sich mal mit der Bedienung vertraut machen.

Aber auch ein Billig PMR im Set für 29,90 ist besser als gar nichts und für die Kommunikation von Haus zu Haus reicht es aus. Und die einfachen Dinger haben auch den Vorteil das sie meistens mit Batterien ausgerüstet sind, die kann man tauschen wenn die Notlage mal länger wie einen Tag dauert, beim Baofeng wirds da schon schwieriger.

Bei der Flutkatastrophe im Sommer, da saßen Leute die ganze Nacht über auf Dächern und Brücken fest, sahen zu wie das Wasser stieg und stieg.
Und sie hatten keine Chance auf sich aufmerksam zu machen. Viele hätten gerettet werden können wenn daheim in der Schublade das "kleine Besteck" griffbereit gewesen wäre. Einfach eine kleine Tasche (z.B. sowas) mit:

- Taschenlampe + (Ersatz)Batterie
- Feuerzeug
- Taschenmesser
- Rettungsdecke, ein paar Pflaster und Binden aber keinen kompletten EH Kasten.
- Funkgerät
- Bonbons mit Zucker
- Aspirin
- kleiner Block und Ikea Bleistift

Das ist meine Ausrüstung für den "Notfall". Aber nicht nur dafür, diese Tasche haben ich jeden Tag auf der Hunderunde dabei, denn auch dort können Notfälle entstehen, sei es ein Zuckerschock, eine aufgerissene Pfote oder irgendwas in der Art. Es muss ja nicht immer gleich der dritte Weltkrieg sein, wenn man sich und anderen im kleinen helfen kann ist viel gewonnen und gleichzeitig bleibt man vertraut im Umgang mit der Ausrüstung.

Wenn jeder Bürger so etwas ähnliches griffbreit hätte und ab und zu mal damit "spielt", dann wäre schon viel gewonnen. Dann würde auch die Akzeptanz unseres Hobby Funks wieder etwas steigen.

Ums kurz auszudrücken:
10 Sinnvolle Sachen bereit legen
20 Damit üben
30 Sammlung überarbeiten
40 Wieder bereit legen
50 Goto 10
Gruß

MiBo
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
noone
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#13

Beitrag von noone »

Aber vorerst mal die Frage, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass Leute auf den Dächern saßen, dass Häuser weggeschwommen sind oder Ufer weggespült wurden die vor 30 Jahren noch schon für über 100 Jahre lang vermauert waren bzw mit großen Steinblöcken befestigt waren.

Wer sich die Bilder genau anschaut erkennt, dass da auch in den letzten 30 Jahre neu gebaute Gebäude geschädigt wurden.

Ich kenne einige Orte in denen der ausgemauerte Graben mit tiefem rechteckigen Profil aus der Zeit von der 1870er bis 1900er Jahre der durch den Ort ging durch ein flaches unbefestigtes Uferprofil ersetzt wurde und einige Fälle in denen sich seither der Bach am Ufer gütlich getan hat.

Anfang der 90er war in der Ecke auch schon die Hölle los, ich war damals dort unterwegs und damals sind im wesentlichen nur Straßen außerhalb weggerutscht bzw verschüttet worden eine auf 30km Länge.

Ich weis auch, dass dort damals viele Verwehrungen und Erlen bzw Eschen Wäldchen im die Bäche existierten (Kahlschlag Eschenspitzensterben?) ich war dann vor ein paar Wochen in der Ecke und habe einige zum Teil große Kahlschläge auf den Bergen gesehen nur eben im Vorbeifahren. Ich werde wenn ich mein "neues" Auto habe mal in die Ecken zum Schürfen/Suchen fahren dort war zum Teil nur nach Schotter an den Hängen keine Erde mehr in den Bächen dürfte in den Oberläufen auch nur das schwere Material liegengeblieben sein.

Im Moselbereich kommt dann dazu dass viele Bachverbauungen die einen Rückstau und eine Verzögerung erzeugt hätten in den letzten 30 Jahren der Renaturierung zum Opfer fielen.

Hat es nicht letztes Jahr eine Sirenen-Leistungschau gegeben?

Na ja.

Deutschland hat noch immer keinen Warnfunk entsprechend dem NOAA-Warnfunk übernommen keine Anzeichen dazu.

AM-Analogradio das ist das Radiomedium bei denen die Batterien eines Empfängers bei hochohmigem Kopfhörerbetrieb fast ewig halten würden ist down.

Man hat es bis heute nicht fertig gebracht das in alle Handys und Mobilfunknetze integierte Notinformationssytem in DL zu etablieren es gibt in den Mobilfunknertzen für Bedarfsträger die Möglichkeit Nachrichten an Public Adress zu schicken, das nennt sich Cellbroadcast und ist bereits integiert ich bekomme monatlich 3-4 Testnachrichten mit dem Inhalt 0 (null).

Stattdessen Warnapps was Blödsinn ist, denn wenn die App hängt warnt sie nicht und die App benutzt beide Richtungen.

Taschenlampe (im Handy ist eine drin) ja aber da muss man auch den Batterievorrat regelmäßig pflegen, das heißt auch man muss welche Verbrauchen sonst vergisst man die.
Ich persönlich brauche ca 10-15 AA und AAA Zellen 4 9V-Blocks und Pro Jahr dazu alle paar Jahre 10C Zellen für Haushalt und Messgeräte. Die Uhren sind dann der Gnadenhof für meine Batterien.
Nur Taschenlampen -- meist sind die leer oder schwach wenn man sie braucht.

Sinnvoll wären dann wenn man auf dem Dach sitzt Warnbaken mit Blitzer mit Abrissschnur und Luftzellen.

Funkgeräte leider ist das PMR nicht so eine Anwendung wie das FRS der USA bei dem es eine erwachsene Anwendung wie des GMRS (störungsarmes UKW-CB in den USA) gibt die sich mit ernsthafterer Technik einen überschneidenen Bereich teilt.

Die bedeutende Frage ist aber wann waren Bergungsmannschaften unterwegs die Menschen hätten von den Dächern retten können ab wann Hubschrauber, wenn dann, haben die fliegen können UND haben die PMR149 und PMR446 AFU und CB an Bord bzw hat es eine Leitstelle gegeben die 11m/2m/70cm Bürgerfunk und 2m/70cm AFU hätte bedienen können.

In Japan gibt es Schreine und Stehlen an Küsten Flüssen und Bächen mit Inschriften in alter unüblicher Japanischer Schrift da steht zb. "drauf baue nicht an diesem Hang" "Baue nicht unterhalb dieses Schreines" und so weiter, nach dem letzten großen Tzunami haben Linguisten die Inschriften übersetzt - peinlich. In Deutschland gibt es Sagen und Legenden, man kommt aber immer erst danach auf den Trichter was diese bedeuten, nach 3-4 Generationen wurde eben alles vergessen.
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Fensterbrettfunker
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#14

Beitrag von Fensterbrettfunker »

noone hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 18:49 ab wann Hubschrauber, wenn dann, haben die fliegen können
Nachts ganz schlecht, da kommen von ziviler Seite eigentlich nur die wenigen nachtflugtauglichen ITH in Frage, die aus dem gesamten Bundesgebiet erstmal zusammengezogen werden müssen. SAR wurde die letzten Jahrzehnte deutlich reduziert, viele Standorte weggespart.
Und trotzdem war es die BW, die recht schnell vor Ort war und mit schwerer Technik allen anderen zuvor kam. Respekt. Hätte ehrlichgesagt nicht gedacht, das nach der Abschaffung der Wehrpflicht das noch so gut klappt.
noone hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 18:49 UND haben die PMR149 und PMR446 AFU und CB an Bord bzw hat es eine Leitstelle gegeben die 11m/2m/70cm Bürgerfunk und 2m/70cm AFU hätte bedienen können.
Natürlich nicht, wer sollte sich dann noch darum kümmern? Das wäre mal eine sinnvolle Aufgabe für die organisierte Lizenzfunkerschaft, und zwar unter Einbeziehung interessierter Jedermannfunker. Bürgerfunk=Bürgeraufgabe.
noone hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 18:49 da saßen Leute die ganze Nacht über auf Dächern und Brücken fest, sahen zu wie das Wasser stieg und stieg.
Und sie hatten keine Chance auf sich aufmerksam zu machen. Viele hätten gerettet werden können wenn daheim in der Schublade das "kleine Besteck" griffbereit gewesen wäre.
Ja, so traurig es ist: Denen wäre auch schon geholfen gewesen, wenn nur jeder 10. bei den ersten Vorzeichen den Feuerwehrfunk gehört hätte, sofern noch analog. Die waren es nämlich malwieder, die zuerst den Ernst der Lage erkannt haben. Andere waren da im Urlaub oder Feierabend.
Die Wege über die Medien sind einfach zu lang und bürokratisch.
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Re: Notfunk/ Krisenfunk - als netter Nebeneffekt

#15

Beitrag von lonee »

Fensterbrettfunker hat geschrieben: Di 16. Nov 2021, 19:02 Das wäre mal eine sinnvolle Aufgabe für die organisierte Lizenzfunkerschaft
Vergiss es, wurde ja angeboten und ist abgelehnt worden. Das ist es, was ich meine, wenn ich schreibe: "Behörden können alles besser, als diejenigen die sich mit z.B. Funk auskennen."

Ich würde mir ja auch nicht anmaßen, einem Feuerwehrmann zu sagen wie man ein Feuer löscht...

Wenn man heute noch BOS abhören könnte, wären vielleicht einige, wenige informiert gewesen.
Bei einem übergreifenden Funk, meinetwegen auch via UKW wären vermutlich mehr Leute eingebunden gewesen.
Die Notinfo über Handy hätte ebenfalls einige retten können, was wir Deutschen ja nicht implizieren können.
Logisch, dazu müsste man den Netzbetreibern ja Vorgaben machen müssen.

Jetzt ruft die Arbeit...
Gruß,
André
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