Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

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Zintus
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Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#1

Beitrag von Zintus »

Folgendes Problem: mit dem Standard-Handmikrofon kein Problem, Modulation ist gleich da nach dem Drücken der PTT. Mit verschiedenen Standmikes probiert: Modulation ist einwandfrei aber die Modulation setzt erst nach ca. 3 bis 4 Sekunden ein - als ob sich irgendwo ein Kondensator aufladen muss. Ich habe ein Turner Super Sidekick probiert, sowie ein Astatic Silver Eagle und ein Stabo Optimike. Die Verzögerung ist definitv unterschiedlich, je nach dem angeschlossenen Verstärkermike.

Ähnliches habe ich auch bei meinem TS-570 am Zweit-QTH in NL festgestellt.

Hat jemand dies schon beobachtet? Gibt es Lösungsvorschläge?
hb9pjt
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#2

Beitrag von hb9pjt »

Mit einem Kenwood MC-60 habe ich das nie festgestellt. Ich vermute, dass Deine Mikrofone mit der PTT die Versorgungsspannung schalten, da sie für Batteriebetrieb gebaut sind. Wenn Du den PTT-Schaltkontakt für die Versorgungsspannung überbrückst, könnte das Problem beseitigt sein.

73, Peter - HB9PJT
13sw001
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#3

Beitrag von 13sw001 »

Ist leicht off topic. Aber sorry, Die o.g Standmikes hören sich schrecklich hell und gepresst an, auch für tiefere Stimmen, Zumindest in SSB, FM weiss ich nicht, aber das spielt ja eigentlich keine Rolle auf Kurzwelle. Ich musste mir so behelfen, dass ich bis auf den Taster alles innen entfernt habe und eine dynamische Kapsel ohne Verstärkung eingesetzt habe, der Optok Willen. Verstärker ist ja im Gerät eingebaut. Leider wollte ich auch lange nicht wahrhaben, dass die OMikes eigentlich schon gut sind, aber die Optik und Haptik leider sch...sind.
73 Frank
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#4

Beitrag von 13sw001 »

hb9pjt hat geschrieben: Sa 16. Mär 2024, 11:20 Mit einem Kenwood MC-60 habe ich das nie festgestellt. Ich vermute, dass Deine Mikrofone mit der PTT die Versorgungsspannung schalten, da sie für Batteriebetrieb gebaut sind. Wenn Du den PTT-Schaltkontakt für die Versorgungsspannung überbrückst, könnte das Problem beseitigt sein.

73, Peter - HB9PJT
Oder die Versorgungsspannung vom Gerät nimmst.Ich hatte dasselbe Problem mit einem Motorola Bombermike mit externer Stromspeisung.
Zuletzt geändert von 13sw001 am Sa 16. Mär 2024, 11:36, insgesamt 1-mal geändert.
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lonee
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#5

Beitrag von lonee »

3-4 Sekunden, sind selbst bei Batteriebetrieb zu lang.
Ich hatte früher auch diverse Turner und Silver Eagle, aber solche Phänomene hatte ich mit diesen nicht.
Allerdings habe ich diese Mikes zumeist auf permanente Versorgungsspannung vom TRX umgebaut. (Stichwort VOX, was aber eher schlecht funktionierte). Man will ja nicht, dass ein anspringender Lüfter eigenständig auf Sendung geht.

Testweise kann man ja mal den Batteriekontakt brücken, um die Thematik mit der Versorgungsspannung auszuschließen.
Sollte das Problem damit behoben sein, -> Verstärker permanent bestromen!

Allerdings wären die genannten Mikrofone (für mich) nicht die erste Wahl bei einem relativ aktuellem TRX.
Ist so ähnlich, wie damals bei Icom. Die älteren Geräte vertrugen ordentlich "Dampf" am Mod-In, die neueren klingen damit dann einfach schxxxx.
Oder aber man muss die Verstärkung dann schon ordentlich reduzieren.

Mein Funknachbar hatte damals ein original Kenwood-Standmike an seinem TRX. Meines Erachtens hatte dieses dem besten Klang von seinen Alternativen. Übrigens auch eine konventionelle, dynamische Kapsel drin.
Gruß,
André
Jupp
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#6

Beitrag von Jupp »

Grade mal mein MB+5 mit Batteriebetrieb am TS-870 angeschlossen und probiert, Modulation ist sofort da. Kann ich mir auch kaum vorstellen das die Batterie betriebenen Mikros erst mit einer solchen Verzögerung modulieren, da dran liegt das nicht.
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#7

Beitrag von 13sw001 »

Ich habe es gerade mit meinem ft 767 probiert. der macht dasselbe, wenn der Verstärker am Astatic Mikrofon zu weit aufgedreht ist .TX Lämpchen geht sofort, aber die Modulation geht erst eine, 2 Gedenksekunden später raus.
Zintus
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#8

Beitrag von Zintus »

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten. Hier ist ein kleines Update:
Ich habe heute auch noch mal die online verfügbaren Unterlagen (Schaltplan und Anleitung) des Turner Super Sidekick gelesen. Dort wird empfohlen, bei maximaler Einstellung des Volume Potis auf der Oberseite den Trimmer auf der Unterseite so einzustellen, dass gerade das Maximum an Modulation erreicht wird
Dadurch und durch den Beitrag von HB9PJT (Vielen Dank :thup: ) begann ich dann weiter nachzudenken mit folgendem Ergebnis: Zuvor hatte ich den Trimmer ganz offen und das Poti oben nur ein wenig.
Also der Trimmer Unterseite regelt die Verstärkung, das Poti oben ist im Prinzip nur ein Spannungsteiler für das Ausgangssignal.
Wenn nun der Verstärker auf maximaler Verstärkung eingestellt ist, wird der Einschaltknacks maximal verstärkt, was dazu führt, dass der Mic-Eingang des Transceivers herunterregelt.
Wenn der Verstärker auf kleine Verstärkung eingestellt ist, wird der Einschaltknacks viel weniger verstärkt und der Eingang des Transceivers regelt weniger oder gar nicht herunter.

Also Trimmer auf gerade ausreichend Verstärkung eingestellt und Ausgangspoti auf Maximum. Jetzt gibt es wenig bis gar keine Verzögerung nach Drücken der PTT. Wieder etwas gelernt.

73 Zintus
hb9pjt
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#9

Beitrag von hb9pjt »

Sieht so aus, als ob ein lauter Knacks durch das Laden des Kondensators am Ausgang des Verstärkermiks die ALC vom TS-590 stark zurückregelt, wenn das Mikrofon einschaltet. Danach erholt sich die ALC langsam und die Verstärkung und das Audiosignal sind wieder da. Wenn der Ausgangstrimmer zurückgenommen wird, ist der Knacks und der Effekt nicht mehr so stark.

Wenn Du den PTT-Schaltkontakt für die Versorgungsspannung überbrückst, ist der Effekt ganz verschwunden.

73, Peter - HB9PJT
Jupp
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#10

Beitrag von Jupp »

Fragt sich nur wie lange die Batterien das dann mitmachen, die Verstärker in den Mikros benötigen ja irgendwas um die 4 - 10 mA, die dann permanent gezogen werden. Beim MC-60 ist das so, das soll man dann bei Nichtgebrauch ausschalten, falls man das mit Batterien verwendet.
hb9pjt
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#11

Beitrag von hb9pjt »

Den Kontakt überbrücken, wenn statt der Batterie die Mikrofonspeisung vom TRX verdrahtet wird.

73, Peter - HB9PJT
Zintus
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Re: Kenwood TS-590 Verzögerung mit Verstärkermike

#12

Beitrag von Zintus »

Nochmals vielen Dank Peter, für deine weiteren Gedankengänge. Gerade kam mir eine andere Idee in den Sinn. Ich könnte doch parallel zur Versorgungsspannung für den Mikrofonverstärker einen größeren Elko vorsehen, vielleicht 1000 uF, oder größer, falls nötig. Also + des Elkos an die geschaltete Versorgungsspannung und - des Elkos an die Verstärkermasse. Der würde dann für einige Minuten oder länger die paar mA für den Mikrofonverstärker bereitstellen während meiner Sprechpausen. Somit gäbe es nur einen Einschaltknacks beim ersten Mal PTT drücken oder nach einer sehr langen Hörphase.

edit: gerade mal kurz gerechnet, bin von 10 mA ausgegangen. Dauert wohl doch nicht so lange, bis der Elko entladen ist. Werde wohl doch die Spannung vorm Transceiver nehmen.
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