Antennen Trennschalter

[dl5ym]

Das andere ist eine elektrische Trennung.
Im Blitzschutz-Zwischstecker ist eine "Patrone" drin, die wird blitzschnell (Wortspiel ) niederohmig
wenn Hochspannung durch einen Blitz kommt und leitet diese über den angeschlossenen Erdleiter ab.
Es gibt auch Ableiter mit einer speziellen Gasfüllung.
Nachteil:
Die Durchbruchspannung liegt bei 200-1000V, danach ist zwar das Funkgerät defekt, aber die Bude brennt nicht ab.

Man kann aber auch beides in Reihe montieren.....

Hallo,
na ja... wenn der Blitz einschlägt (!) nützen all diese Dinger eh nix!
"Richtiger" Blitzschutz muß schon bis zu 100 KiloAmpere abkönnen - nicht umsonst. Das muß dann der Erder aber auch können !

Der andere viel häufigere Fall ist, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt, da helfen Blitzschutzpatronenen nur bedingt (ausser dem Verkäufer), wirken ja eh erst ab paar 100 Volt und damit kommt das deutlich häufigere Problem der statischen Aufladungen - selten durch Gewitter in der Nähe aber viel öfter durch (trockenen) Wind. Das wird auffällig bei Dipolen mit Koppler, wenn es auf der Antennenseite Überschläge am Dreko gibt bei 1mm Plattenabstand.
Dagegen helfen Widerstände ( 1 MOhm/1 Watt z.B.).
Gerne auch Trennschalter - z.B. Hochspannungsrelais (Suche: Relais RL 42 ) verwenden
Kritisch ist aber auch, wenn der Blitz 1..2 Kilometer entfernt in die Stromzufuhr einschlägt... da gibts auch gerne "Kleinholz" - alles wass an der SDteckdose hängt.

Fred

[Moesi61]

Ich denke auch die Trennschalter und Blitzschutzkapseln nützen nur dann was, wenn der Blitz in der Nähe einschlägt.
Bei einem Volltreffer hat man schlechte Karten.

Einen sehr wirksame Trennung hatte ich vor 40 Jahren als Bub "entwickelt": Damals wohnte ich im ersten Stock und hatte eine für damalige Verhältnisse sehr hohe Antenne auf einem Mast ca. 15m vom Haus entfert im Garten stehen. Da habe ich einfach am Stecker des Antennenkabels eine Schnur befestigt. Wenn ich die Antenne nicht brauchte, habe ich das Kabel samt Schnur vom Balkon weit weg in den Garten geworfen. Wenn ich funken wollte, habe ich einfach mit der Schnur das Kabel wieder heraufgezogen...
Das war einigermassen sicher. Aber man hat immer noch das Risiko, dass man mal vergisst das Kabel auszustecken. Ausserdem würde ein Volltreffer in eine nur 15m vom Haus entfernte Antenne sicher auch Geräte im Haus zerstören. Ich kann mich erinnern, dass vor einigen Jahren nach einem Blitzschlag in ein Haus mit Blitzableiter im ganzen Dorfteil in grossem Umkreis überall Fernseher, Festnetz-Telefone und andere Geräte kaputt waren.

Die Trennung von Antennenkabel und Geräten nützt aber auch dann was, wenn der Blitz nicht einschlägt! Googelt mal nach "Antenna" und "Lightning" oder "Thunderstorm". Da gibts ein paar sehr eindrückliche Videos, wo man Überschläge in Antennensteckern sieht. Es wird oft unterschätzt, wie hoch die Spannungen auf Antennen werden können wenn sich ein Gewitter nähert! Ein AFu-Kumpel hat an seinem Langdraht mehrere Zündkerzen montiert, um diese Spannungen gegen Erde abzuleiten. Es ist sehr eindrücklich zu sehen, wie die Zündkerzen anfangen zu "feuern", auch wenn das Gewitter noch in grosser Entfernung ist! Und ja, statische Aufladungen sind auch ohne Gewitter möglich.

73, Moesi61

[13CT925]

Hallo,
na ja... wenn der Blitz einschlägt (!) nützen all diese Dinger eh nix!
"Richtiger" Blitzschutz muß schon bis zu 100 KiloAmpere abkönnen - nicht umsonst. Das muß dann der Erder aber auch können !

Du hast Recht, das ist alles etwas "vereinfacht" ausgedrückt.

Es gibt den "inneren" und "äußeren" Blitzschutz, es gibt "Blitzfänger", "Blitzableiter", "Erdungsanlagen",
mit und ohne definierten Trennungsabstand,
es gibt den Schutz von Anlagen, elektrischen Systemen und Personen.

Ich wollte hier aber nicht zu sehr in die Tiefe gehen, der TS wollte ja eine einfache Frage möglichst "einfach" beantwortet haben

[Jupp]

Du meinst das hohe Potential verschwindet indem man die Koaxleitung verbuddelt? Oder liegen Schirm und Seele unisoliert im Boden?

Das ist eine komische Frage, ich mach doch kein Koaxkabel kaputt um das dann im Garten zu verlegen?
Das hohe Potential wird im Erdreich verschwinden, wo anders kann es nicht hin, einen besseren Ableiter findet es nicht. Oder vielleicht springt der Blitz ja auch wieder aus der Erde raus und haut in den Metallgartenzaun, weil der eine noch bessere Erde anbietet? Oder der wandert durch das Koaxkabel, was solche Ströme gar nicht ableiten kann und sich dabei zu einem ganzen Teil in Metalldampf auflöst, bis zum Regenabflussrohr?

[hackbyte]

Servus zusammen,

ich möchte mir im Garten eine Antenne aufstellen. Der Mast wird auf der Wiese einbetoniert und ist dann kippbar.
Blitzschutz ist nicht erforderlich.

Uh, dachtest du, aber leider.

Nun hätte ich aber gerne sowas wie einen Trennschalter für das Antennenkabel, falls der Blitz doch mal reinfeuert.
Ist da was auf dem Markt?

Die Geräte vom Antennenkabel im Bungalow zu trennen reicht mir nicht, denn wenn er in die Antenne schlägt überträgt sich das übers Kabel und die Hütte könnte abbrennen.

Hat da jemand eine Idee?

Ich fang mal bei den basics an. Der geneigte physiker (ich hab ein paar Diplomierte und Approbierte Physiker und Plasmaphysiker gefragt) geht davon aus, das bei mittlerer luftfeuchtigkeit eine spannung pro 1000 Volt etwa 1 Milimeter luft überbrücken kann. Schlagt mich nicht für die nicht ausreichend akkurate darstellung. Aber so pi*auge, kann mensch davon ausgehen.

Hier hatte Kalimba ein schönes video verlinkt, wie mensch sowas _wirklich_ sicher realisieren _könnte_.

https://vimeo.com/133917999

Meine persönliche kritik wäre lediglich, das die schienen viel zu dicht an der anschlussplatte nach draussen drann sind. Die müssten _VIEL_ weiter hinten liegen.

Aber lass uns mal zur physik zurückkehren.

Tatsächlich sind diese eingeschleiften blitzschutz-adapter und eben eine sinnvolle antennenerdung die einzigen besten mittel die es gibt.

Die blitzschutz-adapter verhindern wie gesagt im zweifel das dir irgendwas in brand gerät weil das meiste an leistung schon draussen gen (schutz-)erde abgeführt wird.

Das ist der physikalisch sinnvollste und einzige weg damit umzugehen. Direkt den kram ableiten so das möglichst nurnoch wenig ins haus gelangt.

Als nächstes kommt das verhindern von überspannungen und überschlägen im haus.

Und da gibt es auch wieder nichts besseres als eine möglichst große freistrecke zwischen 2 kontakten. Wo kein funken überspringen kann, musst du dir auch keinen kopp machen.

An der stelle sind halt einfache "schalter" und co erstmal vollkommen raus. Mit den paar milimetern _höchstens_, kannste keinem blitz was vormachen. Der schlägt auf dem kurzesten weg durch zur nächstbesten ableitung.

Auch hier wieder, es geht überhaupt ganz und garnichts über eine sinnvolle (lies zumindest ein paar zentimeter weite oder in schutzgas/vakuum liegende) trennung und erdung auf beiden seiten idealerweise.

Dafür kannste zum erden dann auch wieder nen einfachen schalter nehmen.... Der löst sich zwar ggf in eine metalldampfwolke auf, hat aber dann schon das meiste der energie aus dem einschlagenden blitz abgeleitet und der dann noch bestehende ionisationskanal vom überschlag, leitet den rest ab.

Also lange rede und nur wenig sinn. Es nützt alles nix. Erden, erden, erden und nochmal erden. Und bei bedarf einfach die kabel auftrennen, beidseitig(!!) erden und schauen das die enden weit genug voneinander entfernt sind um überschläge zu vereiteln.

73, Hacky

P.s.: Auf erd-spannungspotentialen durch einen in unmittelbarer umgebung einschlagenden blitz gehen wir jetzt erstmal nich sein ........ roll das aussenkabel zusammen und hängs an der terasse geschützt auf, so das der kabelrest keine spannung auf strecke aufnehmen kann.