Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

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RalRam
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Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#1

Beitrag von RalRam »

Moin,

Ganz neu an Bo(a)rd und schon auf der Suche nach Hilfe:
Ich bin auf der Suche nach Handfunkgeräten, kenne mich aber null mit dem Thema aus und hoffe hier auf Unterstützung.

Ich benötige die Geräte für mein Hobby.
Ich betreibe Bogensport und das auf sogenannten 3D - Parcours.

Das sind meist Gelände im Wald, auf Wiesen, manchmal auch innerhalb von Häusern/Burgen/Ruinen...

Dabei sind die Gebiete von weitläufig ~6km und Siedlungsarm bis eng und teilweise mit einiger Bebauung.
Das Geländeprofil reicht von absolut flach bis leck mich am Hintern, da muss ich hoch? Sprich sehr hügelig.(Harz z.B.)

Erreicht werden soll eine Kommunikation zweier Gruppen untereinander. Wenn meine Frau z.B. in einer anderen Gruppe unterwegs ist als ich.
Wir haben es mit so Pseudo Funk Apps auf dem Handy ausprobiert ... die aber nicht so recht überzeugt haben und immer auf einem Empfang des Handies angewiesen sind - was ironischerweise in Deutschland nicht selbstverständlich ist.

Auch zur Absprache innerhalb eigener Turniere wäre das Dingens toll.

Ich habe noch aus Motoradzeiten so ein uralt Stabo FreeComm 220 hier herumliegen. Das ist nicht ausreichend. Sowohl in Reichweite als auch in Sprachqualität und Bedienung ist das Ding räudig. Das taugt bestenfalls zum Einparkens des Wohnwagens mit Einweiser.

Nun hab ich mir angelesen das es PMR gibt (/Scheint mein Stabo zu sein), das nur in D zugelassene Freenet mit etwas höherer Reichweite und dann die "richtigen" CB-Handfunkgeräte.

Die Priorität liegt bei mir zuerst in der Reichweite, im Preis, der Bedienung und der allgemeinen Kompatibilität (Wenn jemand anderes sich mit seinem "eigenen" Gerät irgendwann mal anschliessen möchte. Und Rucksackgroß müssen die Dinger auch nicht sein. Ach und Hello Kitty Optik ist auch nicht so meins. Regensicher wäre auch nicht verkehrt.
Da ich die Geräte vermutlich eher selten benutzen werde, müssen die Geräte keine 200€ kosten, wenn es allerdings gute Gründe dafür gibt, wäre das kein absolutes Ausschlusskriterium. Eins der Kriterien könnte sein, das ich das Ding lange im Regal habe und nach einem halben Jahr wieder rausnehme - auflade und das Ding funktioniert dann einfach. Und kein Akku ist breit, ausgelaufen oder sonstwas ist kaputt.
Das Gerät muss auch für Anfänger bedienbar sein... Am besten Soldatensicher, wenn ihr wisst was ich meine.

So wie ich jetzt ein bissl gestöbert habe, könnte schon die Freenet Variante der Retevis RT24V etwas für mich sein ... Oder nicht?
Das wäre natürlich super günstig.

Oder doch so etwas "professionelles" wie z.B. ein President Randy III?
Wie ihr seht - ich habe gar keine Ahnung.


Ich werde vermutlich nicht tiefer in die Funkwelt einsteigen wollen. Also habt Nachsicht und erklärt es am besten wie für Dreijährige, das ist vermutlich mein Fachniveau. Dafür wäre ich Euch dankbar.

In der Hoffnung auf gute Tipps und hilfreiche Denkanstösse :-)


Gruß

Ralf

Edit: Ich vergass: Die Geräte sollten zumindest bei gelegentlicher Nutzung einen Tag akkutechnisch durchhalten. Toll wäre es, wenn wechsel und nachkaufbare Akkus/Batterien möglich sind. Da viele Turniere über 2Tage gehen und wir dort oft keinen Strom und somit Nachlademöglichkeit haben (Es sei denn eine Powerbank eigenete sich dafür)
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mibo666
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#2

Beitrag von mibo666 »

Hallo Ralf,

die Funk-Reichweite wird sehr oft als erstes nachgefragt. Und die Antwort darauf ist auch immer gleich: Es kommt drauf an! Auf die Umgebung, die Frequenz und die Antennen. Ganz vereinfacht gesagt, je höher die Frequenzen desto mehr wird die Strahlung vom umliegenden Gelände reflektiert. Das kannst du dir wie beim Billard spielen über Bande vorstellen, mit jeder Bande (=Reflektion) geht Energie verloren, das Signal wird schwächer und ist irgendwann nicht mehr zu hören. Ist das Gelände weitläufig und befindet sich zwischen Sender und Empfänger keine Hindernisse kann man weite Entfernungen überbrücken, das sind mit einem PMR(70cm Band!) Gerät auch mehrere Kilometer überhaupt kein Problem. In der Stadt, zwischen Gebäuden oder in Geländeeinschnitten ist schon nach wenigen hundert Meter Schluss. Schaltet man jetzt z.B. auf ein Freenet Gerät um (das arbeitet im 2m Band) wird die Verbindung oft noch eine ganze Zeit lang weiter möglich sein. Wie lange, hängt halt von der Umgebung ab.
Zwischen den einzelnen Geräten gibts es qualitative Unterschiede aber nichts wirklich dramatisches was wie Traktor und ICE anmutet. Es ist eher Verarbeitung und Ausstattung, denn die gesetzlichen Vorgaben (Sendeleistung/feste Antenne usw) sind ja für alle gleich. Wenn du also mit deinem jetzigen Stabo PMR nicht zufrieden bist, wird ein neues, teureres PMR auch nicht weiterhelfen.

CB Funk ist eine etwas andere Sache, dort ist die Frequenz viel niedriger, die Strahlen können besser DURCH Strukturen dringen und auch die Reflektionen sind anders. Damit geht im bebauten Gebiet oder in engem Gelände mehr. Das funktioniert aber nur wenn eine ordentliche Antenne montiert ist und das könnte zu (d)einem Problem werden. Bei 70cm oder 2m (also PMR und Freenet) lassen sich die Antennen mit ein paar Tricks relativ kompakt bauen, die Geräte sind damit klein und Handlich. CB Funk findet im 11m Band statt, die Antenne für ein Handfunkgerät muss also extrem stark verkürzt werden damit so ein Ding noch handlich bleibt. Mit jeder Verkürzung wird die Leistung der Antenne schlechter, optimal wäre z.B. eine ~550cm lange Antenne, auf einer Handfunke etwas unpraktisch. Die meisten Antennen sind daher auf ~20cm Länge verkürzt und funktionieren im Nahbereich. Tauscht man diese aus (und das ist bei CB ja legal möglich) und setzt eine 50cm lange Antenne drauf steigt die Reichweite schonmal ein ganzes Stück an, mit einem 130cm langem Teleskopstrahler wirds noch besser. Aber eben auch immer unhandlicher. Dazu kommt das die Antennen auf den Körper des Träger reagieren, einfach so an den Gürtel clipsen, damit "durch den Busch hüpfen" und gleichzeitig funken geht nur schlecht, man muss das Ding schon in der Hand tragen, oder es so am Rucksack befestigen das die Antenne frei steht und nicht irgendwo dagegen drückt. Das gilt natürlich auch für PMR/Freenet Geräte, ist da aber kein Problem weil deren Antennen ja nur wenige cm lang sind.

Bei CB Funk ergeben sich manchmal besondere Ausbreitungsbedingungen, dann sind Funkverbindungen auch über tausende (!) Kilometer möglich. Dann werden die Funkstrahlen nämlich in der Atmosphäre reflektiert und das geht dann wirklich weit, ob man will oder nicht. Hat zur Konsequenz das man hier in Deutschland die CB-Funker aus Spanien oder Italien genauso laut hört als wären sie gerade zwei Häuser weiter. Dann kommen noch Signale aus anderen Ländern dazu und manchmal mischt sich alles zu einem unverständlichen Brei zusammen. So etwas passiert auf 2m/70cm nur extrem selten, auf CB schon häufiger, abhängig von der Tages- und Jahreszeit. Gegen solche Überreichweiten kann man nur wenig tun, die einzige Möglichkeit ist der Einsatz von CTCSS/DCS Codierung. Da wird dann ein bestimmter Toncode mitgesendet und der Empfänger hört zwar die Signale aus dem Ausland, öffnet sich aber nur wenn der richtige Code mit übertragen wird. Das ist keine Verschlüsselung, jeder kann euch hören, aber ihr werdet dann nicht mehr durch die anderen unterbrochen. Nur ein paar CB Handunken können das Verfahren, z.B. das President Randy III. Bei Freenet/PMR ist es weiter verbreitet, da ist es schon bei den billigen Dingern häufig vorhanden.

So, das mal als Grundlage, ich hoffe du kannst die Vor- und Nachteile der einzelnen Funkanwendungen jetzt besser erkennen. Ist in der Theorie nicht ganz einfach, das gebe ich zu.

Du musst dir also überlegen WIE du dein Funkgerät bedienen und tragen willst, musst du ständig Kontakt halten, reicht dabei nur hören oder muss auch eine Bestätigung gesendet werden usw. Es sind einige Faktoren und die kennst du für dein Hobby besser.

Zu den anderen Fragen:
Richtig wasserdichte Geräte sind selten, kenne ich nur aus dem Afu Bereich, Schutz gegen Spritzwasser bieten aber viele Geräte, ein paar Tropfen Regen machen nix aus.
Die Mehrheit der Funkgeräte kommt heute mit LiIo Akku, die können auch monatelang im Schrank liegen und verlieren nur wenig Ladung. Das aufladen über eine Powerbank ist mit einem Adapterkabel möglich, man muss nur eines mit passendem Stecker finden, bei höherwertigen PMR Geräten gibts das heute schon ab Werk dazu. Der Stromverbrauch eines kleinen Funkgerätes ist ziemlich niedrig, zwei Tage (zu 12Stunden) Einsatz sind eigentlich kein Problem. Kommt drauf an wieviel man sendet, beim Empfangen oder eben im Standby wird nicht viel verbraucht.
CB Geräte haben mehr Leistung und brauchen deshalb auch beim Senden mehr, haben aber auch größere Akkus.
Handfunkgeräte sind relativ robust, viel stabiler als ein Smartphone aber eben auch kein Faustkeil. Eine gute Schutztasche/Hülle hilft. Schäden treten meistens nur auf wenn es unglücklich runter fällt, auf Antenne, Display oder Knöpfe kracht. Oder im Teich landet.
Die eigentliche Bedienung ist einfach, einmal eingerichtet, Codes und Frequenzen und fertig. PTT drücken und losreden.

Jetzt hast du viele Infos, bist aber vermutlich auch nicht schlauer. Sorry, aber du musst es selber ausprobieren welcher Funk für dich am besten geht. Besorg dir eine CB Handfunke und (als Kompromiss zw. Reichweite und Größe) eine 54cm "Hyflex" Antenne, das ist sowas wie der Golf bei den Antennen - hat jeder und funktioniert ziemlich gut. Dazu nimmst du deine Stabo PMR und zieht mit der Kombi mal los und prüfst was wo wie funktioniert.

Gruß

MiBo

PS: Kaufe keine Geräte die mit einem Camouflage Muster bedruckt sind. Sowas sieht cool aus, findet sich im Gelände aber nur selten wieder wenns mal weg ist...
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#3

Beitrag von 13HN135 »

mibo666 hat alles wunderbar und verständlich beschrieben, es deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Besitze auch 2 PMR-Geräte, jedoch obwohl vom Händler mit 10 km Reichweite angepriesen, ist in der Stadt schon bei der Bebauung nach 800 m Schluß mit Lustig. Bei meinem 2-Meter Funkgerät (integriert PMR), dem TeCom-Duo sieht es zumindest besser aus. Nachteil: bei diesem Gerät darf man keine Antennen tauschen ! Also anderes Freenet-Funkgerät kaufen (Retevis RT24V) ! Dann kann man z.B. eine Taktikantenne verwenden, die ist für den Outdoor-Bereich gut geeignet. :wink:
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Fensterbrettfunker
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#4

Beitrag von Fensterbrettfunker »

So offtopic ist das doch gar nicht :)
Eigentlich wurde ja schon alles gesagt, nur in einem Punkt scheiden sich immer wieder gerne die Geister:
mibo666 hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 00:13 CB Funk ist eine etwas andere Sache, dort ist die Frequenz viel niedriger, die Strahlen können besser DURCH Strukturen dringen und auch die Reflektionen sind anders. Damit geht im bebauten Gebiet oder in engem Gelände mehr.
Ich widerspreche Mibo wirklich sehr ungern, aber meine bescheidene Erfahrung sagt: Gerade in dichter Bebauung und engen Schluchten braucht es höhere Frequenzen für mehr Reflexionen. Ich funke hier unter solchen Bedingungen. Ein Kollege ist keine 2km entfernt, aber eben durch enge Bebauung im Tal. Auf CB hören wir uns mit ca. S5. Das geht nur, wenn der Störpegel nicht zu hoch ist. Freenet kein Problem, mit den Handgeräten. Er muss damit lediglich auf den Balkon, wo er auch die Boomerang für CB hat. Mit PMR würde das sehr wahrscheinlich auch gehen, musste ich bislang mangels Gerät aber passen.
Beide können wir aber mit umliegenden CB-Bergstationen sprechen, weiter als mit Freenet.
Kurz: auch meine Empfehlung geht in diese Richtung. Ich würde aber grundsätzlich Geräte empfehlen, die man entweder selbst per Software programmieren kann oder aber einen Fachhändler das machen lässt. Squelch auf 2 und die Kanäle zusätzlich nochmal einheitlich DCS-codiert, damit man da keine Fahrschulen oder Hobbyfunker empfängt :wink:

Jetzt auch mit PMR :!:
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#5

Beitrag von jx-frank »

Fensterbrettfunker hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 10:11 Squelch auf 2 und die Kanäle zusätzlich nochmal einheitlich DCS-codiert, damit man da keine Fahrschulen oder Hobbyfunker empfängt :wink:
Was hilft es dir, die Fahrschulen und "Hobbyfunker" nicht zu hören ?

Der Kanal ist doch durch diese belegt,
aber du hörst sie nicht und musst mit deinem Trägersignal diese obendrein noch plätten,
damit dein Gesprächspartner dich hört.

Das ist dann sogar kontra-produktiv.
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Fensterbrettfunker
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#6

Beitrag von Fensterbrettfunker »

Berechtigter Einwand. Grundsätzlich empfiehlt es sich natürlich, die 6 Kanäle vorher uncodiert abzuscannen. Ich mache das schon auf Anfahrt zu Veranstaltungen. So bin ich auch mal in eine Lokalrunde geplatzt, war sehr angenehm. Die haben mir auch gleich verraten, das auf der 2 noch ein Papagei zwitschert. Hatte ich also immernoch 4 freie Kanäle.
Die Fahrschulen haben schlimmstenfalls eine Minimag auf dem Auto, hier funken die sogar mit dem Handgerät aus dem Auto. Manchmal hört man auch was aus einem Gateway oder von oberkünftigen Stationen weiter weg.
Das ist mMn alles verkraftbar in der Signalstärke, ich hatte da jedenfalls noch keine Probleme..

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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#7

Beitrag von mibo666 »

Fensterbrettfunker hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 10:11 Ich widerspreche Mibo wirklich sehr ungern...
Oh, wenn das mal meine Frau sagen würde.... :lol:

Es hängt wirklich von der Umgebung ab was besser geht, in deinem Fall sind die Reflektionen eben günstig. Ich habe das hier im Ort schonmal ausprobiert und bin an verschiedene Stellen mit der CB Handfunke und dem UV-5R (als Freenet/PMR Simulator mit kleiner Leistung und original Antenne!) gegangen. Da gibts dann Situationen in denen das eine Band unhörbar ist während auf dem anderen das Signal mit Vollanschlag ankommt. Eine Ecke weiter dann ein annähernd umgekehrtes Verhältnis. Auch im Feld habe ich das: DF0MOT ist ein Relais im Taunus das auf 10m und 70cm bei uns in der Ecke gut zu erreichen ist. Spaziere ich durch die Weinberge, kann ich es auf 70cm prima benutzen, sobald es aber in einen Einschnitt reingeht, so etwa 20m tiefer aber halt relativ steil, dann ist das 70cm Signal komplett weg. Auf 10m funktioniert es dagegen noch prima.
jx-frank hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 10:44 Was hilft es dir, die Fahrschulen und "Hobbyfunker" nicht zu hören ?
Der unerwünschte stört Sender nicht die eigene "Ruhe", man wird also nicht von Stationen abgelenkt die man gar nicht hören will.
Eine Fahrschule wird einem auch nicht überbügeln, die haben (wie oben schon erwähnt) nur kleine Antennen und i.d.R. auch gesetzeskonforme Leistungen. Das passiert eher wenn Schwarzfunker mit Amateurfunkgeräten auf Freenet oder PMR unterwegs sind. Mit viel Leistung aber wenig Ahnung was sie da anrichten.
Um da Störungen zu vermeiden gibt es die Funktion "BCLO" - BusyChannelLockOut". Dann kann mit dem eigenen Gerät nur gesendet werden wenn der Kanal frei ist, ansonsten gibts beim drücken von PTT einen Fehlerpieps und man muss es nochmal probieren. Macht natürlich nur Sinn wenn gleichzeitig CTCSS oder DCS aktiv ist.

Gruß

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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#8

Beitrag von Juliett Sierra »

RalRam hat geschrieben: So 8. Okt 2023, 22:35Ich bin auf der Suche nach Handfunkgeräten, kenne mich aber null mit dem Thema aus und hoffe hier auf Unterstützung.
Willkommen im Forum. :wave:
So einiges wurde ja schon geschrieben zu deinem Anliegen, v.a. von mibo. :)
mibo666 hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 00:13CB Funk findet im 11m Band statt, die Antenne für ein Handfunkgerät muss also extrem stark verkürzt werden damit so ein Ding noch handlich bleibt. Mit jeder Verkürzung wird die Leistung der Antenne schlechter, optimal wäre z.B. eine ~550cm lange Antenne, auf einer Handfunke etwas unpraktisch. Die meisten Antennen sind daher auf ~20cm Länge verkürzt und funktionieren im Nahbereich. Tauscht man diese aus (und das ist bei CB ja legal möglich) und setzt eine 50cm lange Antenne drauf steigt die Reichweite schonmal ein ganzes Stück an, mit einem 130cm langem Teleskopstrahler wirds noch besser. Aber eben auch immer unhandlicher.
Fast wäre ich geneigt, dem Ralf alte DNT HF 12 zu empfehlen. :lol:
Die paar, die ich besitze, tun genau das, was sie sollen. Sehen noch gut aus, alle mit Metallgehäuse (wichtig) und haben pro Stück 7 Euro gekostet inkl. anteilig berechneter Versandkosten!
Im Reichweitentest über hügeliges Wald- und Wiesengelände ohne Probleme Kontakt zu 9 KM entfernter Basis Station mit Balkonantenne. Und 'untereinander' auch bei ca. 5 KM noch gute Verständigung möglich, erst recht bei der Verwendung von Schleppradialen. Wär mit Sicherheit auch noch weiter als 5 KM untereinander gegangen.
Ja - unhandlich, schwer und mit 140 cm langer Antenne.
Aber scheißegal, denn sie tun das, was man von einem Handfunkgerät erwarten sollte, nämlich Verbindungen zu ermöglichen, die weit über das Sichtfeld hinaus gehen - sie funktionieren also! 8)
RalRam hat geschrieben: So 8. Okt 2023, 22:35Die Priorität liegt bei mir zuerst in der Reichweite, im Preis, der Bedienung und der allgemeinen Kompatibilität (Wenn jemand anderes sich mit seinem "eigenen" Gerät irgendwann mal anschliessen möchte.
Tja - sofern wir beide das gleiche verstehen, wenn von "Priorität" die Rede ist, dann würde ich dir in der Tat zu alten, gebrauchten DNT HF 12 (oder DNT HF5) mit Metallgehäuse raten.
Ansonsten empfehle ich Anfängern jedoch niemals, sich als erstes Equipment gebrauchtes zu kaufen.
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lonee
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#9

Beitrag von lonee »

Ich unterstelle mal, dass Parcours-Bogenschießen eher eine recht aktive Geschichte sein wird.
Da wären lange Antennen und schwere Geräte sicherlich hinderlich.

Ansonsten würde ich hier auch eher zu Freenet raten, sofern die Geräte nicht außerhalb von Dl eingesetzt werden sollen.
Ist so ein "Deutsch-Ding" und nirgends anders erlaubt.
Immerhin 1W auf 149Mhz, und die Baugrößen halten sich in Grenzen.

Jetzt kommt der "Haken"..
Es gäbe ja Modelle, die schon Betriebsfunkgeräten nahe kommen. Also wirklich robust und einfach zu bedienen.
Aaaaber,.. die kosten einzeln schon mehr als die angestrebten 200 Teuros / Pair.
Wenn man die mit den kleinen Chinabüchsen vergleicht, hätte man schon fast den besagten "Faustkeil".
Da fallen mir so Dinger von Kenwood und Yaesu bzw. Vertex ein.
Das betrifft PMR, wie auch Freenet.

Das, schon genannte, Duo-C wäre vielleicht noch eine Alternative. Zumindest das Duo-H (gleiche Hardware wie das Duo-C) war haptisch recht gut.
Wie die Akkulaufzeit bei dem -C ist, kann Dir hier sicherlich jemand berichten.
Das wäre dann die legale Weise Freenet plus PMR in der Tasche zu haben.
Da ist es also egal, welches Gerät eine andere Gruppe hätte, man könnte miteinander schnacken.

Dazu käme ja vermutlich auch eine Art Headset oder kleines Mike, damit man das Gerät nicht immer aus der Tasche pöngeln muss.

Ich sehe also für Dein Budget ziemlich schwarz...
Gruß,
André
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Fensterbrettfunker
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#10

Beitrag von Fensterbrettfunker »

mibo666 hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 12:34 Auch im Feld habe ich das: DF0MOT ist ein Relais im Taunus das auf 10m und 70cm bei uns in der Ecke gut zu erreichen ist. Spaziere ich durch die Weinberge, kann ich es auf 70cm prima benutzen, sobald es aber in einen Einschnitt reingeht, so etwa 20m tiefer aber halt relativ steil, dann ist das 70cm Signal komplett weg. Auf 10m funktioniert es dagegen noch prima.
Volle Bestätigung. Empfang auf 70cm ist hier in der Schlucht ein reiner Eiertanz, da man wohl auf die letzten Rest-Reflektionen angewiesen ist.
2m geht deutlich stabiler, 10m habe ich weit und breit leider nix zum hören :(
lonee hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 18:18 Da fallen mir so Dinger von Kenwood [...] ein.
Bei der Gelegenheit vielleicht, wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt, auch mal auf Digitalgeräte schielen.
Sind zwar wirklich sündhaft teuer und ich hoffe, Kenwood hat es für den Preis mittlerweile geschafft, auf 1W umzurüsten, aber: Hier ist es wirklich sehr umwahrscheinlich, durch Irgendwas oder Irgendjemanden gestört zu werden. Denn grundsätzlich gilt natürlich: Damit muss man in jedem Jedermannband rechnen. Auch die Fahrschulen. Ob ihnen das klar ist oder nicht..
Aber, bitte keine falschen Vorstellungen in Sachen Reichweite. Digital geht auch nicht weiter, bleibt nur länger rauschfrei. Danach gibt es kein "geht gerade noch so", sondern nur "geht" oder "Feierabend", wie bei den Apps halt auch^^

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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#11

Beitrag von RalRam »

Oha, also erst mal, vielen lieben Dank für Eure ausführlichen Erklärungen.

Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sich 10 Funkforisten einig wären mit kauf Gerät xyz und Du wirst glücklich :lol:
Story of life, ich will immer das, was so nicht geht.

Ja die Funken müssen halbwegs mobil sein. Mit einer 140cm Antenne würden sich aber die Gruppenmitglieder vermutlich nicht mehr allein auf mein Schiessergebnis konzentrieren um mich zu mobben %)
Da meine Frau aber nur ein 160cm Scheinriese ist, wird die mir sowieso einen Vogel zeigen, wen Ich Ihr so eine Angel in die Hand drücke.

Wegen Fahrschulen oder anderer Mitteilnehmer mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Die meisten Parcours sind wirklich am Arsch der Welt und die Turniere finden meist am WE statt, da sind eh nicht so viele Fahrschüler unterwegs. Stell ich mir auch amüsant vor, wenn der Fahrschullehrer sagt bei der nächsten links und wir angeben, ja genau beim Wildschwein erst links und dann beim Luchs schon wieder hoch.

Im Wald auf den Balkon zu gehen um Empfang zu haben wird auch schwierig vermute ich, aber Ich habe hier im Forum schon rausgelesen, das Wald und leichte Hügel weniger das Problem sind, als Beton und Stahl.

Das Retevis scheint so zu sein, dass man da nicht viel falsch machen kann. Auch wenn ich hier irgendwo gelesen habe, dass die Freenet Variante wohl PMR Antennen hat und daher nicht seine "echte" Leistung ausspielen kann.
Was würdet Ihr denn sagen, der Aufpreis z.B. zum Midland G9 Pro ist gerechtfertigt? Das scheint so der VW Golf unter den freien PMF/Freenet Handfunken zu sein. So richtig schlechtes habe ich über das noch nicht gelesen hier.

Oder reicht mir das Retevis?

Vielen Dank auch für den Hinweis mit den Camofarben: Neh bei mir hat alles was ich wiederfinden muss leuchtende Farben. Neongelbe Fahrzeugscheinmappe, knallrote Handyschutzhülle und beim Bogenschiessen verwende ich als Federfarbe ein überaus maskulines Pink :banane:
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#12

Beitrag von mibo666 »

Da kann noch so viel "Pro" draufstehen, die Reichweite wird sich dadurch nicht dramatisch verbessern. Der Unterschied liegt, wie oben schon geschrieben, in der Verarbeitung, Ausstattung und Bedienung. Geräte ohne Display müssen über den Computer programmiert werden, im Feld etwas unpraktisch. Viele Tasten bedeutet weniger herumsuchen in Menüs. Auf solche Sachen solltest du achten.

Und warum ist jetzt ein Gerät für 100€ nicht viel besser als eines für 30€? Weil die gesetzlichen Vorgaben und die Herstellungskosten es nicht zulassen. Die verbaute Technik verwendet für die wichtigsten Teile ICs. Davon gibts nicht unendlich viele, deshalb sind diese Teile beim Billig und beim "pro" identisch oder sehr ähnlich. Tiefer will ich da nicht einsteigen. Spielzeug Geräte für 20€ das Paar sind aber eine andere Sache, da fehlen dann wichtige Teile um ein paar Ct. zu sparen. So ab 30-40€ bekommst du was brauchbares das aber (ich wiederhole mich) nicht wesentlich anders sein wird als dein altes Stabo.

Wenn dir die unterschiedlichen Aussagen im Forum Kopfschmerzen bereiten, dann ruf bei Markus Neuner an. Der ist Spezialist für solche Geräte und kann dir wirklich sagen was etwas taugt und was nicht. Außerdem sind seine Preise konkurrenzfähig und der Service echt gut - auch blöde Fragen werden super fix beantwortet.
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#13

Beitrag von Fensterbrettfunker »

RalRam hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 19:18 das Wald und leichte Hügel weniger das Problem sind, als Beton und Stahl.
Definitiv. Letzteres ist der absolute Killer, jedenfalls für die hier relevanten Frequenzen..
RalRam hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 19:18 Auch wenn ich hier irgendwo gelesen habe, dass die Freenet Variante wohl PMR Antennen hat und daher nicht seine "echte" Leistung ausspielen kann.
Das werden Duoband-Antennen sein. Ein üblicher Kompromiss, aber eben ein Kompromiss. Der kann bei der geringen Sendeleistung schon Unterschiede machen. Auf Freenet abgestimmte Antennen gibt es mW nur bei Team, außer beim angesprochenen Duo. Da ist das bauartbedingt nicht möglich.
Antennen sollten sich aber (gegen Längere, z.B. die genannte Tactical) tauschen lassen, auch bei Retevis. Zumindest bei den Freenet-Varianten. Ich glaube, dazu muss man nur eine Madenschraube lösen. Aber, bei Retevis bin ich raus. Habe ausschließlich Team im Stall, da lohnt sich die teure Software wenigstens^^
Wichtig nur: Auf richtigen Frequenzbereich (sind meist sehr breitbandig angegeben) und Anschluss achten. IdR SMA oder eben das Gegenteil: SMA female/reverse.
RalRam hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 19:18 Was würdet Ihr denn sagen, der Aufpreis z.B. zum Midland G9 Pro ist gerechtfertigt?
Das klingt nach Äpfel und Birnen. Midland hat mW nur PMR, Retevis gibt es in PMR-und eben auch Freenetausführung. Muss man beim Kauf wirklich höllisch aufpassen..

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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#14

Beitrag von lonee »

Ich tröte auch mal in das "Horn"-> Call Fachhandel!
Z.B. einer der hiesigen Sponsoren.

Zumindest hast Du dann große Chancen, mit etwas funktionierendem auf die Pirsch zu gehen..
Bei entsprechendem Zubehör macht das auch Sinn, denn dann passt der Kram auch ordentlich zusammen.
Gruß,
André
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Juliett Sierra
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Re: Absoluter Anfänger sucht die richtigen Handfunkgeräte

#15

Beitrag von Juliett Sierra »

RalRam hat geschrieben: Mo 9. Okt 2023, 19:18 Oha, also erst mal, vielen lieben Dank für Eure ausführlichen Erklärungen.
Hallo Ralf,
was ist aus der Sache geworden. Würde mich mal interessieren. :)
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