Motorola T82 vs. XT420 vs. DP1400 - suche gute Funkgeräte für Autotouren in den Alpen

[Go4Gold]

ich denke mir wird nichts anderes übrig bleiben als verschiedene Geräte zu bestellen und zu testen...

[prof.dr.m]

Nun so groß sind die Unterschiede im Prinzip nicht, haben ja alle die gleichen Werte.
Allerdings haben höherpreisige Geräte normalerweise auch bessere Komponenten eingebaut und dadurch z.B. bessere Sende/Empfangsleistungen.
Da bringt es also tatsächlich mehr ein teuereres Gerät zu kaufen als die Sendeleistung zu friesieren!
Ebenfalls wichtig ist die "Handhabung".
Handgerät soweit es geht "oben" und "frei" , also nicht am Körper oder anderen Gegenständen welche die Abstrahlung/Empfang beinträchtigen können.
Ich habe mal einen Test mit einem normalen PMR Handfunkgerät aus dem Auto heraus zu einem anderen PMR Handgerät im Auto gemacht.
Zwischen den Fahrzeugen war ein kleiner Wald.
Die Entfernung war mit GPS gemessen 450m.
Dann das gleiche mit einer Magnetaußenantenne und schwupp war die Reichweite trotz gleicher Leistung bei 1.400 Meter.
Mit Leistungssteigerung hättest du da ein mehrfaches der 0,5 benötigt!
Für eine doppelte Reichweite braucht man glaube ich die 4-fache Sendeleistung

[oberlaender]

Wäre da nicht das https://www.midlandeurope.com/en_150/products/gb1-r geeignet dafür?

[prof.dr.m]

Nicht so ganz!
Zum einen ist das eher für den Festeinbau mit 12V, ist meines Wissens nur in Deutschland zugelassen und hat keine Freisprecheinrichtung bzw. VOX!

[oberlaender]

Zugelassen ist es zum Glück bereits in DE, NL, CH.
Aber VOX hat es tatsächlich nicht...
Das TEAM MiCO hätte es.
https://www.sat-online.ch/shop/Team-MiC ... 21786.html
Zigarettenanzünder-Stecker wäre wohl schnell dran...

Ein Problem dürfte wohl AT sein...

[prof.dr.m]

Nun Geräte wie Midland GB1-R oder Team MiCo PMR446 haben zwar eine Außenantenne für bis evtl. zu 3x bessere Reichweiten, sind aber eben keine praktikablen Handgeräte die man irgendwo im Auto ablegt oder hinhängt. Man sollte solche Teile schon irgendwo befestigen, man benötigt einen 12V Anschluss, muss die Antenne nach außen verlegen und die Antenne irgendwo am/auf dem Auto anbringen. Ist bei Autobahnfahrten mit höherer Geschwindigkeit vielleicht auch nicht so ganz das optimale.
Ebenso bei Cabrios mit Stoffverdeck auch nicht so ganz optimal anzubringen.
Und beim Einsatz von verschiedenen Fahrzeugen muss man auch jedes Mal umbauen.

[Go4Gold]

Ich wollte euch mal ein Update von meinen Tests (auf der Autobahn) geben:

Mit dabei waren:

- Motorola T82
- Motorola XT420
- Kenwood TK-3701DE
- President Randy III

Ich bin alles andere als ein Funk-Profi, aber ich habe ja auch den Anspruch, dass sie möglichst einfach und idiotensicher zu bedienen sind.

Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass das recht große (im Vergleich zu den PMR-Geräten) Randy III die Nase vorne hat, aber unser absolut eindeutiger Gewinner war das Kenwood. Dieses kann ja sowohl analog, als auch digital und wenn ich es richtig verstanden habe, dann entspricht Zone 1 analog und Zone 2 + 3 digital. Hier war nicht nur beim unmittelbaren Hintereinanderfahren die Verständigung am besten, sondern es hatte auch ganz klar die beste Reichweite. Die Motorolas waren einfach nur schlecht (T82 noch schlechter als XT420), Reichweite winzig und Verständigung schwierig. Das Randy III hatte für mich überraschend sowohl FM als auch AM eine sehr kurze Reichweite. Da haben schon geschätzt 400-500m auf der Autobahn gereicht und man hat einfach NICHTS mehr gehört bzw der Empfänger hat einfach gar nicht mehr auf den Sender reagiert.

Vielleicht ist meine Anwendung (aus einem faradayschen Käfig in einen faradayschen Käfig zu funken) auch sehr speziell und gerade für die CB-Frequenzen schwierig, aber meine Anwendung ist nun mal so wie sie ist.

Nach dieser Erfahrung und vorausgesetzt ich habe bei den Einstellungen keinen Quatsch gemacht und eines der Geräte unwissentlich "kastriert", ist mein klarer Favorit also dPMR. Macht es denn aus technischer Sicht Sinn, dass ausgerechnet dPMR bei mir so viel besser abschneidet als die anderen (PMR und CB)?

Viele Grüße, Daniel

[sebastian_emsland]

Ich finde das Ergebnis auch überraschend, aber jede Funk-Situation ist anders. "Die Wege der HF sind unergründlich".

Im allgemeinen soll die Reichweite im Digitalmodus nicht höher sein als im Analogmodus, Zitat aus dem Shop von Markus Neuner: "PMR446-Digitalgeräte haben vor allem den Vorteil, dass man zusätzlich zu den 16 Frequenzen im Analogmodus weitere 32 Frequenzen im Digitalmodus zur Verfügung hat. Außerdem ist die Verständigung mit Digitalgeräten an der Reichweitengrenze meistens noch verständlicher als bei Analoggeräten, weil es hier kein Rauschen gibt. Die Reichweite an sich entspricht aber der Entfernung im Analogmodus, nur das Rauschen am Limit fällt hier weg."

[prof.dr.m]

Wie Sebastian schon schrieb gibt es so viele verschiedene Möglichkeiten, dass man nicht grundsätzlich sagen könnte X wäre besser wie Y.
Analog dürfte in den meisten Fällen eine etwas höherer Reichweite haben wie ebenfalls bereits geschrieben.
Das heißt aber auch wieder nicht dass Digital grundsätzlich eine geringere Reichweite hat.
Wenn ich mich recht erinnere haben digitale Geräte z.B. in einem Gebäude durchaus ihre (Reichweiten) Vorteile und eben in der Abhörsicherheit.
Wobei Sicherheit bei unseren Touren für mich vernachlässigbar ist, denn was dort von uns gesprochen wird, kann gerne jeder hören!
Interessanter wie analog/digital oder evtl. Sendeleistung sind gute Komponenten und eine gute (evtl. längere) Antenne!

[mibo666]

Das Randy III hatte für mich überraschend sowohl FM als auch AM eine sehr kurze Reichweite. Da haben schon geschätzt 400-500m auf der Autobahn gereicht und man hat einfach NICHTS mehr gehört bzw der Empfänger hat einfach gar nicht mehr auf den Sender reagiert.

Das ist wenig überraschend. CB hat eine Wellenlänge von ~11m, PMR ~0,7m. Du sitzt im Auto, rundherum Blech bis auf ein paar kleine Fensteröffnungen. Die Windschutzscheibe ist vermlt. gegen Sonneneinstrahlung metallbedampft und die Heckscheibe ist mit Heizdrähten versehen. Beide Scheiben sind so für HF ein Hindernis, je größer die Wellenlänge desto weniger Energie kann da "durchschlüpfen". Genauso verhält es sich auch mit den Seitenscheiben, 70cm passt da viel besser durch als 11m. Das Blech ist sowieso ein Problem, das hast du ja sekbst schon erkannt. Die obige Beschreibung ist technisch nicht vollständig, da spielen noch andere Faktoren eine Rolle, aber ich denke so ist anschaulich.

Hättest du deinen Test mit Dachantennen gemacht, dann wäre die CB Reichweite meistens deutlich höher, aber auch da gibts Situationen wo es sich wieder umdreht, Stichwort Reflektionen. Übrigens: Mit der CB-Handgurke, 4W Sendeleistung und Gummiantenne muss man in modernen Autos etwas vorsichtig sein, das kann zu lustigen Effekten führen.

Gruß

MiBo

[Go4Gold]

ich werde jetzt wohl noch das Dynascan DA350 im Vergleich zum Kenwood testen und mich dann entscheiden, welche (teure) Lösung es für uns wird. Scheinbar ist das Dynascan bei Bedarf etwas "flexibler", da man wohl die Antenne wechseln und die Ausgangsleistung (nur für entsprechende Länder) anpassen kann...