4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

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Funkey
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4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#1

Beitrag von Funkey »

Bisher habe ich mein selbst gebautes 4-Elemente-Yagi für Freenet auf meinem Balkon betrieben. Es war auf einem 2m langen Kunststoff-Isolationsrohr und lieferte hervorragende Ergebnisse. Es liefert auch beim Empfang von AFU bei 145 MHz gute Ergebnisse.

Das Yagi ist gemäß DK7ZB als 28 Ohm Yagi gebaut, beinhaltet daher eine Anpassungsleitung auf 50 Ohm und von dort führt eine fest angebrachte ca. 5m lange Zuleitung zum Gerät bzw. zum NANOVNA. Dort erhalte ich sehr gute Werte betr. SWR und Z=50 Ohm sowie eine saubere Resonanz. (siehe Bild) Auch der einfache Test, mit der Hand das ZUleitungskabel zu umfassen und daran entlang zu gehen, führte zu keiner Änderung der Resonanzkurve oder vom Z.

Nun stört sich aber meine YL an der Antenne und so habe ich diese auf den Dachboden (unter Dach) gesetzt und auf die Giebelwand ausgerichtet, da das gedeckte Dach mit Alufolie und Rockwool isoliert ist. Die Giebelwand zeigt in leicht nordwestliche Richtung, wo ich glücklicher Weise etliche Stationen und AFU-Relais hören kann.

Nachdem ich das Yagi dort aufgebaut hatte, habe ich es natürlich sogleich mittels NANOVNA überprüft. Es gab keine Beeinträchtigung der Daten!

Nun muss ich aber eine ca. 10m lange Verlängerung nutzen, um an mein Gerät zu kommen. Die habe ich aus hochwertigem RG-58 und guten Steckern zusammen gelötet und natürlich auch mit dem NANOVNA überprüft. Keine Auffälligkeiten.
Nachdem ich diese Verlängerung an die Yagi angeschlossen hatte, überprüfte ich zunächst wieder mit dem NANOVNA und war entsetzt: Links und rechts von der Resonanzfrequenz gab es zwei neue Resonanzstellen und das SWR war deutlich schlechter geworden (aber immer noch im guten Bereich!). Auch das Z hatte sich verändert. Mit dem einfachen "Handtest" prüfte ich auf Mantelwellen. Nichts! Keine Beeinflussung am NANOVNA feststellbar.
Eine nochmalige Überprüfung aller Steckverbinder und dass ich sie sauber zusammen geschraubt hatte, ergab keinen Fehler.

Die Empfangsleistung der Antenne hat kaum unter der Veränderung gelitten. Da ich wenig Gegenstationen habe, um die Sendeseite zu erproben, kann ich zu den Abstrahleigenschaften nichts sagen.

Die angehängten Bilder sind mit ihren Titeln wären selbstbeschreibend gewesen, wenn denn das Forum mir den Upload gestattet hätte. Ich versuche, die Bilder in einem Kommentar zu meinem Post nachzureichen.

Nun frage ich mal hier in die Runde:
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und mit welchen Maßnahmen konnten die negativen Effekte solch einer Verlängerung reduziert oder beseitigt werden?
Welche technisch einwandfreie Erklärung gibt es für dieses Phänomen?
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Funkey
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#2

Beitrag von Funkey »

Hier die Bilder dazu
Dateianhänge
2m-YAGI_20230807_an-fixer-Zuleitung__.jpg
2m-Yagi_20230807_mit-10m-Verlaengerung__.jpg
2m-Yagi_20230807_10m-Verlängerung-mit-50-Ohm-Abschluss__.jpg
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StefanR
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#3

Beitrag von StefanR »

Das selbe musste ich auch schon erfahren. Wenn die Verlängerung nicht der selbe Kabeltyp ist haste schlechte Karten. Nimm nur das selbe Kabel und nicht mit anderen mischen. So bei mir, ich hatte das rg58 montiert und mit dem Hyperflex 5 verlängert, SWR komplett daneben. Die Verlängerung dann mit dem RG 58 gemacht und alles war gut.
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#4

Beitrag von Funkey »

Tja nur habe ich nicht nur zufällig das gleiche RG58-Kabel verwendet – für das 5m Stück fix zur Antenne und die 10m-Verlängerung.

Verblüffend ist ja die Messung der 10m Leitung einmal offen und einmal mit 50 Ohm-Abschluss.
Dateianhänge
2m-Yagi_20230807_10m-Verlängerung-mit-50-Ohm-Abschluss__.jpg
2m-Yagi_20230807_10m-Verlaengerung-offen__.jpg
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#5

Beitrag von 13CT925 »

Funkey hat geschrieben: Mi 16. Aug 2023, 14:01 Die habe ich aus hochwertigem RG-58 und guten Steckern zusammen gelötet....
Naja, "hochwertig" und "RG-58" sind eigentlich ein Widerspruch in sich %)

Kleiner Tipp:
In der Typenbezeichnung steckt das Jahr der Standardisierung durch das amerikanische Militär
(Joint Electronics Type Designation System JETDS, später MIL-STD-196)
Seither hat sich bei Koaxkabel sehr viel getan.

Wenn du bei einem Durchmesser von 5mm bleiben willst, ist immer mindestens ein Aircell5 zu empfehlen.
Das kostet kaum mehr, hat ein klein wenig mehr Biegeradius, aber deutlich weniger Verluste.

Welche Antennenstecker hast du verwendet?
Der PL-Stecker hat KEINEN definierten 50 Ohm Übergang, der liegt oft etwas tiefer.
https://www.koax24.de/produktinfos/stec ... pl259.html
Wenn du mit einer PL-Kupplung ein Kabel verlängerst gibt es für die HF eine zusätzliche "Stoßstelle" mit Reflektionen.

Aber schön das du dein Projekt hier vorstellst, das sind immer schöne Anregungen für Nachbauten.
....73 Joe
krauseBe
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#6

Beitrag von krauseBe »

Funkey hat geschrieben: Mi 16. Aug 2023, 14:01 Nun frage ich mal hier in die Runde:
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht und mit welchen Maßnahmen konnten die negativen Effekte solch einer Verlängerung reduziert oder beseitigt werden?
Welche technisch einwandfreie Erklärung gibt es für dieses Phänomen?
Zunächst mal zur Klarstellung: sowas wie"gutes" RG58 gibt es nicht. Und mit den "guten Steckern" meinst du wahrscheinlich auch PL Stecker :wall: Wobei die wahrscheinlich noch nicht mal das Problem sind.

Versteh mich nicht falsch: wenn man mit der miserabelen Schirmung und der nicht unerheblich Dämpfung von RG58 kein Problem hat kann man sowas sogar zum senden auf VHF benutzen- für FM Laberfunk ist das durchaus machbar, da gehts ja eher selten um Verbindungen an der Rauschgrenze wo es ja um jedes db geht :clue:
Um die 4element legal zum Senden auf Freenet zu benutzen bräuchtest du ja auch noch erheblich mehr Dämpfung/Kabel- selbst bei einem legalen Freenet Gerät :clue:

Die wahrscheinlichste Ursache ist aber die PL zu PL Kupplung mit der du das Kabel verlängert hast. Die hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine 50Ohm. Und das erklärt schon die ganze Fehlanpassung. Die ist im übrigen auch unerheblich und Senden/Empfangen sollte trotzdem quasi unverändert damit so funktionieren. Nimm vernünftiges Kabel und N-Stecker (oder hilfsweise BNC- obwohl ich da auch schon "faule" Kupplungen hatte) und Kupplung(en) und vernünftiges Kabel (H155 reicht) und die Sache sieht anders aus...
Funkey
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Re: 4-Elemente-Freenet-Yagi - Problem mit Verlängerungsleitung

#7

Beitrag von Funkey »

Das RG 58 habe ich von Neuner bezogen und es ist nicht das billigste. Aus einem beliebigen Datenblatt zu RG58:

Dämpfung (bei 20°C)
10 MHz 4,5 dB/100m
100 MHz 17 dB/100m
200 MHz 24 dB/100m
500 MHz 39 dB/100m

Im für mich hier wichtigen 2m-Band betr#gt die Dämpfung bei insgesamt 15m Leitung demnach ca. 3 dB. Bei PMR sähe das natürlich schon anders aus mit ca. 5,5 dB.

Ja ich verwende relativ hochwertige PL-Stecker (mit Teflon-Isolation usw.). Aber ich weiß auch, dass PL-Stecker keinen definierten Wellenwiderstand haben und daher jede Steckverbindung mit PL-Stecker eine Störung ins System bringt. Erstaunlich ist aber dennoch, wie sich diese beiden Resonanzstellen im 2m-Band ausprägen, wenn ich lediglich die Verlängerung selbst messe mit einem 50 Ohm-Abschluss dran. Wir haben dann im Messweg folgende Elemente:
50 Ohm-Widerstand mit SMA-Anschluss. Adapterstecker von SMA-Stecker auf PL-Buchse. PL-Buchse auf PL-Stecker vom Verlängerungskabel.
PL-Stecker vom Verlängerungskabel auf PL-Buchse zu SMA-Stecker-Adapter. SMA-Adapter auf NANOVNA.

Und bei der Über-Alles-Messung der Antenne mit Verlängerung:
NANOVNA auf SMA-PL-Adapter. PL-Adapter-Buchse auf PL-Stecker von Verlängerung
PL-Stecker vom Verlängerungskabel auf PL-Buchse-Buchse-Adapter. Pl-Buchse-Buchse-Adapter auf PL-Stecker von Antennenzuleitung.

Wenn ich die Vielzahl der Steckverbinder betrachte, wird wohl das RG58-Kabel das geringste Problem sein. Andererseits: Wie viel Verbesserung würde die Verwendung der doch recht teuren N-Steckverbinder bringen, wenn ich die folgenden Ergebnisse betrachte?

Aktuell höre ich mit der Yagi im 2m-Band folgende AFU-Realis: das Heidelberger Relais mit S8 bis S9, das auf dem Melibokus bei Zwingenberg mit S6, das auf dem Kalmit mit S2 und ein mir unbekanntes mit S4 mit der Ausgabe auf 145,65000 MHz. Dazu kommen mindestens zwei Freenet-Funker.

Mein QTH liegt in Muldenlage mit ca. 350m Höhe, umgeben von sanften Hügeln von ca. 450m aber auch über 550m Höhe in rund 1km Abstand. Mit Ausnahme des Relais auf dem Melibokus empfange ich alle anderen Stationen nur über Reflektionen.
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