Neueinsteiger verunsichert

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dnstag
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Neueinsteiger verunsichert

#1

Beitrag von dnstag »

Hallo Zusammen,

ich möchte mich erstmal kurz vorstellen: Yannick, 38 Jahre alt, verheiratet und wohne in Saarbrücken in der Nähe von Frankreich. Ich habe schon länger im Kopf, gerne die Amateurfunkprüfung abzulegen und wie man das wohl bei jedem Hobby ist, kommt der Moment in dem man sich auch über die nicht so schönen Seiten informiert.

Im Netz liest man ja allerhand, dass der Amateurfunk tot sei bzw. auf lange Sicht stirbt, von Amateurfunkgegnern deren Nachbarn plötzlich verstorben sind (Zeitlofs), verlorenen Gerichtsprozessen wg. Aufstellung einer Antenne oder wg. der nicht erfolgten Stilllegung nicht störfester Geräte durch die BNetzA, Das einprügeln auf einen Funkamateur da der Vater eins Nachbarn an Leukämie verstorben ist, etc.pp.

Das lässt irgendwie die Vorfreude auf dieses spannende Hobby deutlich schrumpfen. Da ich aber nicht sicher bin ob das nur Einzelfälle sind (ähnlich wie sich idr nur unzufriedene Kunden melden, die zufriedenen haben ja keinen Grund zu meckern), würde mich mal bei einigen Punkten eure Meinung interessieren:
  • Kommt es häufig vor dass Funkamateure mit ihren Nachbarn zutun bekommen weil sie Geräte in der Nachbarschaft stören oder kann man durch Antennenkonstruktion das ganze vermeiden?
  • Wenn ja, worauf muss man achten? (Ich habe etwas über symmetrische Antennen gelesen)
  • Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus als Wohnungseigentümer. Ich habe einen 10qm Balkon (2x5m) und dachte an einen Dipol den ich dann "unter der Decke" befestige, dass man ihn möglichst nicht sieht. Macht es Sinn in einer Stadt mit ~180k Einwohnern eher QRP Betrieb zu fahren um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden oder hat das nichts mit der Sendeleistung zutun?
  • Wie waren eure Erfahrungen mit den Nachbarn? Ist eine offene Kommunikation hier förderlich?
  • Sollte das hier auf dem Balkon gänzlich scheitern ob wegen Antenne oder den Nachbarn bleibt wohl nur Portabelbetrieb, aber das ist im Winter eher blöd. Oder gibt's andere Möglichkeiten?
Sorry für die vielen Fragen, aber ich versuche gerade herauszufinden ob es sich für mich lohnt Zeit (und ggf. Geld) zu investieren für ein Hobby, dass ich aufgrund äußerer Umstände (Nachbarn) dann ggf. nur eingeschränkt ausüben kann, wenn überhaupt.

Achso, ich sollte evtl. noch erwähnen dass mich - bisher - primäe QRP Betrieb und schmalbandige Betriebarten interessieren würden, sekundär SSB.

Herzlichen Dank schonmal an alle die Antworten und ein schönes Wochenende vorab!

Gruß,
-Yannick
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13DL04
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#2

Beitrag von 13DL04 »

Besuche doch einfach mal einen, oder zwei Ortsverbände des DARC in deiner Nachbarschaft und hole dir die Informationen, die du benötigst, aus erster Hand.
73' de "HORNSBY" (Wer Klartext redet, riskiert verstanden zu werden.)
Man kann alle Leute einige Zeit zum Narren halten und einige Leute allezeit;
aber alle Leute allezeit zum Narren halten kann man nicht. (Abraham Lincoln)
Tuberix
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#3

Beitrag von Tuberix »

Hallo Yannick,

es ist schwierig, deine Fragen so allgemein zu beantworten, denn an dem was du schreibst ist mehr dran, als dir jetzt vielleicht selbst bewusst ist!

Ich würde dir empfehlen eine kleine Lizenz (E) zu machen und dir einen günstigen Mobiltransceiver anzuschaffen. Dazu noch eine Magnetfußantenne für 2m/70cm aufs Auto und schon kanns losgehen. Damit kannst du schon vor der Prüfung/Zulassung schon mal reinhören und eigene Eindrücke gewinnen. Kurzwelle ist mobil etwas schwierig, geht zumindest auf den oberen Bändern ab 15m aber auch.
Falls du bereits auf den freien Bändern etwas Erfahrung gesammelt hast, will ich dich etwas vorwarnen, dass auf den AFU-Bändern ein anderer Wind weht - Dort wird häufig die Deutsche Kultur gelebt...
Nicht umsonst tummeln sich so viele Funkamateure im CB-Band oder auf Freenet.

Ich will dich aber keinesfalls entmutigen, denn das Funkhobby im AFU-Bereich ist global ein sehr interessantes Hobby, das viel Freude und Spaß bringen kann. Nicht ohne Grund bin ich nun schon einige Jahrzehnte dabei. Ob es deine Erwartungen erfüllt oder nicht, hängt erstmal von dir und deinen Vorstellungen ab.
Für die Zugehörigkeit zu einem Verein oder Ortsverband gilt das selbe - Ich hab diese nicht und auch nie vermisst.
Zuverlässigere Informationen bekommst du im Netz, bzw. hier im Forum.

Gib am Anfang auch kein großes Geld aus, sondern konzentriere dich auf ein günstiges, kleines und mobiles Equipment. Wenn du bisschen Erfahrung gesammelt hast, wirst du dich für einen Schwerpunkt entscheiden und dann kannst du hierfür passende Gerätschaften kaufen.

Leider ist Saarbrücken am anderen Ende meines (noch) Wohnorts in Franken (Nordbayern), was ein direktes Gespräch etwas schwieriger macht. Aber wenn du möchtest könnten wir uns Ende Juni mal treffen (bei Interesse PN)

Grüße Micha
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DF2JP
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#4

Beitrag von DF2JP »

MadMax63 hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 09:31 Das ist doch sowieso geregelt. Bei ortsfesten Anlagen mit mehr als 10W EIRP musst Du sowieso eine Selbsterklärung abgeben.
Wie der TE bereits oben erklärte, bevorzugt er QRP-Betrieb mit schmalbandigen Modes.

Definition QRP:
Die funksportliche Herausforderung bei QRP-Betrieb liegt darin, mit möglichst kleiner Sendeleistung maximale Distanzen zu überbrücken. Definitionsgemäß darf die Senderausgangsleistung 5 W bei CW und 10 W bei SSB nicht überschreiten
Bei der zur Verfügung stehenden Fläche auf dem Balkon ist auch nicht mit überragendem Antennengewinn zu rechnen, von daher entfällt wohl die Selbsterklärung.

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
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mibo666
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#5

Beitrag von mibo666 »

Hallo Yannick,

Funk (ganz egal ob Amateur- oder CB Funk) ist ein spannendes Hobby mit extrem vielen Möglichkeiten. Darauf kann man in so einem Beitrag gar nicht eingehen, da könnte man ganze Bücherreihen schreiben.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07
  • Kommt es häufig vor dass Funkamateure mit ihren Nachbarn zutun bekommen weil sie Geräte in der Nachbarschaft stören oder kann man durch Antennenkonstruktion das ganze vermeiden?
Ist meistens anders herum - die Geräte der Nachbarn stören deinen Empfang. In der Stadt ist mit einem sehr hohen Störpegel zu rechnen, leise Stationen sind da nur noch schwer zu lesen. Deshalb fahren viele Funker raus ins Grüne.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07
  • Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus als Wohnungseigentümer. Ich habe einen 10qm Balkon (2x5m) und dachte an einen Dipol den ich dann "unter der Decke" befestige, dass man ihn möglichst nicht sieht. Macht es Sinn in einer Stadt mit ~180k Einwohnern eher QRP Betrieb zu fahren um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden oder hat das nichts mit der Sendeleistung zutun?
Die Antenne sollte mglst. weit weg vom Boden oder dem Haus sein, das gesendete Signal wird sonst von solchen Strukturen regelrecht geschluckt.
Für den Balkon gut geeignet ist eine Drahtantenne am GFK Mast. Schräg nach aussen geschoben, und schnell wieder einfahrbar. Noch besser sind Loops, diese haben auch den großen Vorteil sehr schmalbandig zu sein und damit weniger Probleme mit den o.g. Störungen zu haben. Nachteil: Nicht ganz billig. Erst mit automatischer Abstimmung bequem zu bedienen, aber da muss man (je nach Leistung) halt schon richtig Geld ausgeben. Eher nichts für den Anfang.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07
  • Wie waren eure Erfahrungen mit den Nachbarn? Ist eine offene Kommunikation hier förderlich?
Heute wissen die meisten Leute über Funk nichts mehr und sind oft schwer erstaunt was mit kleinen Mitteln möglich ist. Einfach erklären was man vorhat, welche Vorteile sich für die Gemeinschaft daraus ergeben usw.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07
  • Sollte das hier auf dem Balkon gänzlich scheitern ob wegen Antenne oder den Nachbarn bleibt wohl nur Portabelbetrieb, aber das ist im Winter eher blöd. Oder gibt's andere Möglichkeiten?
Winter ist klasse, zu Fuß auf den Berg und ein paar Stunden Betrieb machen, das ist eine Herausforderung. Die Weicheivariante geht aber auch, Auto mit Standheizung oder gut eingemümmelt mit Decke und Wärmflasche(!).
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07 Sorry für die vielen Fragen, aber ich versuche gerade herauszufinden ob es sich für mich lohnt Zeit (und ggf. Geld) zu investieren für ein Hobby, dass ich aufgrund äußerer Umstände (Nachbarn) dann ggf. nur eingeschränkt ausüben kann, wenn überhaupt.
Wenn du dich für Technik interessierst, wissen willst warum was wie funktioniert(oder auch nicht) dann lohnt sich Funk auf jeden Fall.
Wie es oben schon vorgeschlagen wurde: Such dir einen DARC OV in deiner Nähe aus, schreibe den OVV an und frage wann die sich treffen und ob du da mal reinschneien kannst. Nicht auf einen einzigen OV beschränken, da sind Menschen und die sind halt unterschiedlich drauf. Manche sind offen für Neue, andere wollen nur in Ruhe ihr Bier trinken. Lass dir bei der Auswahl ein bisschen Zeit, lieber ein paar KM zum OV Treffen fahren als alte Betonköpfe zu haben. Dann mach den kostenlosen Online Lehrgang zur Klasse E, nimm die kostenlose Mitgliedschaft beim DARC an, (glaube ein halbes Jahr gültig). Und entdecke diese komische Welt, du wirst sehen, außer dem eigentlichen Funken gibts noch VIEL, Viel mehr zu sehen. Wenn du den richtigen OV hast, bekommst du dort Unterstützung, mit Ratschlägen und oft auch mit Material. Gebrauchte Geräte und Zubehör lieber dort kaufen als bei ebay usw.

Eine Warnung: Die Funkerei ist ein Virus, einmal richtig infiziert kommst du davon nie wieder los. Es wird Zeiten geben wo du dich nicht mehr so dafür interessierst, aber dann gehts immer wieder weiter. Immunität stellt sich nie ein.

Gruß

MiBo
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DocEmmettBrown
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#6

Beitrag von DocEmmettBrown »

Ich würde nicht pauschal zur Klasse-E raten, wie das einige hier vorschnell tun. Der Threadersteller scheint ganz offenbar schon ein gewisses Vorwissen zu haben und sollte sich daher überlegen, ob er nicht gleich die Technik-A schafft, besonders dann, wenn er daheim schon einen Lötkolben und ein Multimeter hat. %) Das ist aber eine Frage, die nur er selbst beantworten kann. Übrigens: Die Physik bei Technik-E und Technik-A ist die gleiche. ;)

Balkon: Da kommt es so ein wenig drauf an, in welche Richtung er zeigt. Möglicherweise zeigt er ja in Richtung Es'hail-2, das ist ein (u.a.) ein geostationärer AFu-Satellit.

Ich empföhle Dir, mit dl3cl(at)darc.de (Vorstand) und/oder dl8ga(at)darc.de (Ausbildung) mal Kontakt aufzunehmen und mal zu einem OV-Abend von Q01 hinzugehen. :tup:

73 de Daniel
Jupp
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#7

Beitrag von Jupp »

dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07 Kommt es häufig vor dass Funkamateure mit ihren Nachbarn zutun bekommen weil sie Geräte in der Nachbarschaft stören oder kann man durch Antennenkonstruktion das ganze vermeiden?
Amateurfunker lernen die technischen Details um Störungen zu vermeiden und stören nicht die Nachbarschaft, da hat man eher das umgekehrte Problem, das man durch andere mit irgendwelchen Geräteinstallationen gestört wird.
Störungen kann man nicht erst an der Antennenkonstruktion vermeiden, die entstehen meist davor in den Geräten.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07 Wenn ja, worauf muss man achten? (Ich habe etwas über symmetrische Antennen gelesen)
Symetrischen Antennen benötigen kein Gegengewicht, aber dafür hat man auf einem kleinen Balkon keinen Platz. Da kommen eigentlich nur asymetrische Antennen in Frage, und die benötigen eine ausreichende HF Erdung, wie z.B. ein Metallgeländer am Balkon.
dnstag hat geschrieben: Sa 3. Jun 2023, 03:07 Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus als Wohnungseigentümer. Ich habe einen 10qm Balkon (2x5m) und dachte an einen Dipol den ich dann "unter der Decke" befestige, dass man ihn möglichst nicht sieht. Macht es Sinn in einer Stadt mit ~180k Einwohnern eher QRP Betrieb zu fahren um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden oder hat das nichts mit der Sendeleistung zutun?
Für QRP Betrieb benötigt man einen guten Standort (hoch und freie Sicht), sowie eine gute Antenne, also nichts verkürztes. Das ist in einem Wohngebiet vom Balkon aus nicht gegeben, da erreicht man andere dann in einer Etfernung von ein paar Km. Ein solch nachteiliger Standort kann nur mit höherer Leistung ausgeglichen werden und nicht mit niedriger.
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Juergen
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#8

Beitrag von Juergen »

Hallo Yannik ! :wave:

Da möchte ich doch auch noch meinen "Senf" dazu geben.

Du solltest dich nicht mit den möglichen Problemen beschäftigen !! :think:

Mache die Prüfung, und löse die evtl. Probleme ! :book:

So geht Amateurfunk, das ist Amateurfunk ! :tup:

Alles klar ?

Da habe ich Dir doch den entscheidenden Tipp gegeben, oder ? :opa:

Viele Grüße

Jürgen, DG9ZV
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Juergen
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#9

Beitrag von Juergen »

Nachtrag !
Ich rate auch gleich zur "großen" Lizenz ! :paper:

73
Jürgen, DG9ZV
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lonee
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#10

Beitrag von lonee »

Ich würde ebenfalls zu A oder wenigstens E raten. Die "N" braucht eigentlich keiner..
Zudem ist die Frage, wann diese denn kommt.

Ich weiß nicht, wie die Hausgemeinschaft bei Euch ausschaut; hier im Nachbarort hat ein OM eine ähnliche Situation, darf sich aber auf dem Dach "austoben". Setzt natürlich das Einverständnis der anderen Wohnungseigentümer voraus.

Die Situation "Funker macht Störungen im TV" könnte auch heute noch passieren. Oder man "kloppt" in die superduper-billig-Aktivboxen aus China.
Da wird natürlich immer zuerst auf den Funker geschimpft, anstatt sich eingestehen zu müssen das man Schrott gekauft hat.

Aber das passiert in der Regel nicht, wenn man z.B. QRP-Betrieb macht. Wenn alles passt, gehen auch bis 750W ohne das man Ärger mit den Nachbarn bekommt.

Schwieriger wird es oft mit den Antennen. Unsere Nachbarn hier, sind von uns (2 Funkamateure gleich nebenan) schon so einiges gewöhnt.
Am Anfang kam auch so mancher, nachdem eine Antenne gerade stand, und meinte er hätte Störungen seit die Antenne steht.
Sinnigerweise hatten wir das Kabel aufgerollt auf dem Dachboden liegen lassen und konnten so seine These widerlegen.
Nach dem zweiten Mal, kam er dann nicht mehr...
Wobei ich solche Neurosen auch ein bisschen verstehen kann, denn hier steht mittlerweile so einiges an Antennen und auch mal temporär auf der Wiese mittels Kurbelmast...

Ich würde auch den Tip mit dem dortigen OV berücksichtigen. So bekommt man weit schneller einen Überblick und kann abschätzen was für einen selbst möglich ist. Man kann schließlich auch aus dem KFZ Kurzwelle machen, wenngleich der Wirkungsgrad der Antenne eher miserabel ist.
Trotzdem reicht es mobil auch manchmal bis über "den großen Teich".
Gruß,
André
cw-fan
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Re: Neueinsteiger verunsichert

#11

Beitrag von cw-fan »

Hallo Yannik,

ich wollte Dir einfach mal - kommentarlos - die Erfahrungen mit meinen Nachbarn mitteilen. Ich denke mal, es ist wirklich reine Glücksache, an wen Du da gerätst.... :roll:

Als ich die große Lizenz 1998 gemacht hab, wollte ich natürlich gleich auf KW und habe mir damals, in einem 5-stöckigen Mietshaus (oberste Wohnung), Gedanken um die Antenne gemacht. Ich bin da vorsichtshalber erstmal sehr vorsichtig rangegangen und nicht gleich etwas "Großes" aufgebaut.

Mein Glück war, dass direkt vor meiner Wohnung und meinem Balkon eine hohe Tanne stand, also erstmal einen Kupferlackdraht mit Gewicht am Ende hoch in die Tanne geworfen und dann langsam "in" der Tanne heruntergelassen, bis ca. 2 - 3 Meter über den Boden. Das waren dann insgesamt ca. 15 Meter Draht. (Absolut unsichtbar von außen). Das Ganze damals mit einem MFJ manuellen Tuner angepasst, das Gegengewicht war die Dachrinne, die neben dem Balkon nach unten ging.

Das ging von 80 - 10 Meter schon mal recht ordentlich, Europa immer, DX bei guten condx auch..... Leider gab es auf einigen Bändern, z.B. 15 M und 10 M doch ziemliche Störungen. Das habe ich bemerkt, als meine Tochter sich beschwerte, dass unser Fernsehbild, damals noch völlig analog, im Rhythmus der Morsezeichen komplett zusammenbrach .... :?

Habe dann reduziert auf 5 Watt (nur CW) und das klappte dann super und ohne TVI/BCI, auch mit recht ordentlichen Verbindungen in die halbe Welt.

Der Spaß war dann vorbei, als ich irgendwann aus dem Jahresurlaub zurückkam... Die Tanne war inzwischen von der Wohnungssgesellschaft gefällt worden und die Hauswand war wieder nackt..... also nix mehr mit Kuperlackdraht ....

Danach habe ich mir auf dem Balkon einen ausziehbaren Alumast (zusammengeschoben nicht sichtbar) installiert und eine Vertikal (damals von WIMO) ähnlich einer DIAMOND CP5 oder CP6 (40 - 10 m) daran befestigt. Im eingefahrenen Zustand war die Ant. zwar zu sehen, aber nicht auffällig, abends, wenn es Dunkel war, habe ich den Mast dann voll ausgefahren und die Vertikal schaute locker über das Dach des Hauses.... damit ging es deutlich besser als mit dem Kuperlackdraht, keine Störungen mehr, nur von 40 - 10 Meter, aber auf allen Bändern sehr gut ....

Dann sind wir 2003 in ein Reiheneinfamilienhaus umgezogen, beim Renovieren habe ich den Antennenmast gleich in's Dachgeschoss einbauen lassen...

So und weil ich Rentner bin und jetzt einkaufen gehen muss, kann ich, wenn es Dich interessieren sollte, ab Zeitpunkt 2003 noch mehr erzählen, eigentlich nur Postives .....

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