Mein erster 11-Meterbandsender

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Artoo
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Mein erster 11-Meterbandsender

#1

Beitrag von Artoo »

Anfang der 1970-er interessierte mich die Sendetechnik im 11-Meterband. Da entsprechende Literatur zum Bau dieser Geräte in der DDR verfügbar war, fing ich damit an. Eine Lizenz zum Bau eines Senders war problemlos zu beantragen und wurde kurzfristig erteilt. Diese Lizenz galt aber nur für den Bau und die Inbetriebnahme (inkl. Tests). Nach Fertigstellung des Tx hätte dieser von der Deutschen Post technisch abgenommen werden müssen.

Man muss wissen, in der DDR gab es Preisbindungen. Jeder Artikel hatte einen festen Preis, der vom Staat festgelegt wurde. Oftmals stand dieser Preis auf den Artikeln aufgedruckt.

Ein Quarz für 27,12 MHz kostete damals ca. 69,00 Mark der DDR, war also für einen 13-jährigen recht teuer.

Irgendwann hatte ich das Geld zusammen und ging in den Laden und verlangte einen Quarz. Die Verkäuferin holte das Objekt der Begierde aus dem Regal. Dann schaute sie nach dem Preis. Auf dem Quarz stand die Frequenz von 27,12 MHz aufgedruckt. Dass da "MHz" und nicht "M", fiel ihr nicht auf. Sie meinte dann nur, das kleine Teil wäre ja ganz schön teuer sei, 27,12 Mark sei ja eine ganze Menge für so ein kleines Teil.

Naja, statt 69,00 Mark nur 27,12 Mark zu zahlen, damit hatte ich kein Problem. ;) :wave:

Habe mich jedenfalls sehr gefreut!
13DX
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#2

Beitrag von 13DX »

Nette Anektode 😜👍🏻☝🏻
Artoo
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#3

Beitrag von Artoo »

Ist mir eingefallen, weil ich den besagten Quarz gefunden habe. das war noch so ein großer Quarz, wie ein Mini-USB-Stick.

73 Artoo
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64Digger295
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#4

Beitrag von 64Digger295 »

Oh man bin icht alt,

Preisbindung gab es bei uns auch


73 Digger
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gernstel
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#5

Beitrag von gernstel »

Das waren noch Zeiten.
War der Sender für Modellbau oder tatsächlich für Sprechfunk?
Gab es in Reichenbach einen Laden, der Bauteile führte oder musstest Du zum Radio Herrmann oder nach Chemnitz?
Und wie ging es dann weiter?
Artoo
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#6

Beitrag von Artoo »

Damals wohnte ich noch in Berlin. Im Warenhaus am Alexanderplatz, wo heute die Sparkasse drin ist, war im ersten Stock ein Modellbauladen. Da gab es Modellbahnen, aber auch Motoren für Modellflugzeuge, Balsaholz, Schiffsmodelle. Und eben Quarze.

Mir ging es damals nicht um Funkfersteuereungen, sondern um die Funkerei, oder die Elektronik.
Der Sender wurde daher offiziell nie fertig, ich wollte funken, nicht fernsteuern. Also war zuerst der Modulator an einem Tongenerator angeschlossen, so dass ich per AM "piepsen" konnte.

Später schloss ich den Modulator an einen Mikrofonverstärker an. Und ich hatte mal ein ganz kurzes QSO mit einem CB-Funker in Westberlin ...
Aber nur einmalig, weil natürlich die Stasi das 11-Meterband überwachte.
Das war dann so ca. 1976 herum. In Polen habe ich einen Quarz für 27,125 MHz bekommen, als Empfänger nahm ich ein Pendelaudion ohne Quarz.
Die Leistung des Senders war nicht unerheblich, meine ich, denn hinter die Endstufe hatte ich noch einen Linearverstärker mit zwei BD137 gesetzt.
Der ganze Sender bestand dann aus vier Stufen: Oszillator, Puffer und (Amplituten-)Modulator, Treiberstufe und Endstufe.

Nach dem Mini-QSO bekam ich dann aber doch Angst vor der Stasi. Außerdem war die Aufbaulizenz nach mehreren Verlängerungen abgelaufen.
Zwar fand ich die Funkerei weiterhin interessant, aber ohne GST führte da kein Weg hin. Und die GST wollte meine Verpflichtung für 3 Jahre NVA.

Ab 1978 fand ich dann Mikroprozessoren viel spannender, als illegalen CB-Funk. Obwohl ich weiterhin so manches QSO aus Westberlin mitgehört habe.

Tja, so war das ...

Vy 73

Artoo


@ Admin:
Vielleicht diesen Post verschieben, da in dieser Rubrik "Lustiges" ja doch etwas OT ?
Willi
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#7

Beitrag von Willi »

Hallo Artoo!

Hier im Westen gab es bei "Arlt" in Frankfurt etliche Bausätze von "Kemo".
Alles quer durch die Elektronik, auch einfache Empfänger und Sender. Letztere wären als "Prüfsender/ -generatoren" deklariert... .
Da Du dich mit der Technik in der DDR auskennst, habe ich mal eine Frage:
In den 60er Jahren war ich paarmal zu Besuch beim Großvater in der DDR.
Der hatte neben seinem Fernseher einen schwarzen Kasten stehen, etwa so gross wie ein Feldtelefon.
Er erklärte mir, dieses Ding wäre notwendig, um die Spannung für den Fernseher konstant zu halten.
War dies damals üblich/notwendig, und wie haben diese Dinger funktioniert?

Gruß, Willi.
uboot
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#8

Beitrag von uboot »

Er meinte vermutlich die "Stabilisierung" bzw. Verstärkung des Empfangssignals vom Westfernsehen :D Derartiges musste früher verschwiegen werden damit Horch&Guck (Stasi) nichts mitbekommt. Kann mich an unseren Nachbarn erinnern der Ende der 80er eine Satellitenschüssel gebaut hat (aus Blech gedengelt, in der DDR war viel Selbstbau angesagt. Ich sag nur "Rothammels Antennenbuch" :D). Als ich ihn fragte was das wird erklärte er in vollem Ernst: Ein Springbrunnen!

Edit: wobei es damals wirklich solche Spannungskonstanthalter gab wie mich Google gerade gelehrt hat, hier sind ein paar Erklärungen und Bilder: https://www.dampfradioforum.de/viewtopi ... 1&start=45
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dxantennen
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#9

Beitrag von dxantennen »

Ich kann dann auch mal meine kleine West-Geschichte erzählen:

Hier noch mal die Story von meinem kleinen illegalen UKW-Sender

Sommer 1978: Irgendwann ging es mittags mal wieder zum "Herrn Starke" dem kleinen Elektronikgeschäft in der Stadt.
Ich hab mir die Bausätze im Schaufenster natürlich wieder genau angeschaut und hab mir dann den UKW-Sender "HF-65" ausgesucht. 2 Transistoren, 1 Watt stand drauf. Genau weis ich es nicht mehr, ich glaub aber der Bausatz hat 15 Mark gekostet.

http://bilder.hifi-forum.de/max/322830/hf-65_10491.jpg

Also nach Hause und losgelötet. 9 V Batterie dran, Mikrofonkapsel dran und eingeschaltet und kaum zu glauben, das Ding ging tatsächlich. Ich konnte mich im eigenen UKW-Radio hören. Die Modulation war wesentlich besser als die von allen CB-Geräten, die ich je gehört hatte. Unglaublich!
Jedoch hatte das Teil den Nachteil, dass man mit dem kleinen Drehkondensator es nie schaffte eine Frequenz genau einzustellen. Kaum war die Hand nur in der Nähe des Senders, war die Frequenz schon verstimmt. Also hab ich mit nem alten Filzstift, den ich vom Innenleben befreit hatte eine Verlängerung der Einstellschraube gebastelt.
War schon viel besser als vorher. Dann war da noch ein Problem, je schwächer die Batterie wurde, desto mehr lag die Frequenz wieder daneben. Also hab ich das Teil dann an meinen EBRO das war das Netzteil, dass ich mir mal im Kaufhaus gekauft hatte, angeschlossen. Nun war immer noch die Empfindlichkeit gegenüber jeder leitfähigen Annäherung an den Sender. Ich hab dann ein altes ausgeschlachtetes CB-Mobilgerät geopfert und den Sender eingebaut. Antennenbuchse angeschlossen, Mikrofonbuchse angeschlossen, Strombuchse angeschlossen.
Jetzt war´s spitze. An der Antennenbuchse hab ich dann über ein CB-Wattmeter und als Antenne die 5/8 SuperMagnum auf 6m Mast im Garten 1 Watt gemessen. Bei höherer Spannung und fast glühendem Endstufentransistor waren es 2 Watt HF.

Dann bin ich raus mit dem Fahrrad und losgefahren. Dabei war mein kleiner Kofferradio im Militärlook. Als Frequenz hatte ich so um die 106 MHz gewählt. Damals waren die Frequenzen von 104 - 108 MHZ nach vollständig leer, da es keine privaten Sender gab. Also losgefahren und geschaut wie weit der Sender ging, unglaublich auch in 3 km Entfernung war ich noch gut zu hören. Da bin ich gleich weiter in die Siedlung zu den Kumpels und den Mädels. Denen hab ich dann klar gemacht, dass der Sender meiner ist und gerade Zuhause steht. Die haben mich natürlich ausgelacht. Also wieder reingetreten und Zuhause dann das Mike in die Hand genommen und meine coolen Sprüche an die Kumpels losgelassen. Und dann wieder mit dem Fahrrad zurück in die Siedlung. Die sind fast zusammengebrochen. Ich war der King, der mit dem eigenen Radiosender. Das war einmalig, das konnte sonst keiner.
Ja das war die kleine West-Geschichte vom meinem kleinen illegalen UKW-Sender anno 1978.
vy 73 Volker
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#10

Beitrag von Artoo »

Willi hat geschrieben: Mi 3. Mär 2021, 23:14
Der hatte neben seinem Fernseher einen schwarzen Kasten stehen, etwa so gross wie ein Feldtelefon.
Er erklärte mir, dieses Ding wäre notwendig, um die Spannung für den Fernseher konstant zu halten.

Gruß, Willi.
Hallo Willi,

In der DDR war Strom knapp. So knapp, dass es nur mit Sondergenehmigung erlaubt war, elektrische Heizkörper zu benutzen. Entsprechend gab es diese auch nicht zu kaufen. Lediglich bis in die 1960-er gab es elektrische Heizsonnen im Handel, die dann schnell verschwanden.

Der Strom war so knapp, dass die Frequenz immer unter 50 Hz lag, manchmal sogar betrug sie nur 47 Hz.
Entsprechend war die Spannung. Mein Vater hatte ein Voltmeter am Zähler montiert, das ging manchmal nur bis 205 Volt.
Die Röhrenfernseher reagierten auf solche Zustände "allergisch", das Bild wurde klein, verzerrte sich, usw.
Um dies zu vermeiden gab es Spannungsstabilisatoren. Ich erinnere mich an einen "automatischen Spannungsstabilisator", der war recht teuer und sah in etwa so aus, wie Du beschrieben hast. Wie der funktionierte kann ich nicht sagen. Bestimmt irgendwas mit Sättigung des Magnetfeldes im eingebauten Trafo.
Recht populär waren manuelle Regler. Das war ein Spartrafo, mit mechanischem Abgriff. Der Trafo war auf einem Ringkern gewickelt. Der Abgriff lies sich über die Windungen bewegen, so wie bei einem Potentiometer. Dann hatten diese Regler ein Voltmeter, oder eine optische Anzeige, womit man den Ausgang auf 220 Volt einstellen konnte.

Was die Antennen betrifft, so kann ich nur sagen, dass zu meiner Kindheit (1960-er Jahre) niemand wegen Westfernsehens bestraft wurde. Es wurde sehr ungern gesehen, wenn jemand Westfernsehprogramme oder Radioprogramme konsumierte. Und es gab auch Aktionen von FDJ-Gruppen, die die Antennen (auf Westsender ausgerichtet) vom Dach holten. Aber bestraft wurde niemand, außer vielleicht SED-Mitglieder innerhalb der Partei...
Aber die Lehrer in der Schule interessierten sich schon, ob (in der Region Berlin) der Fernseher auf Kanal 5 (DDR-TV) oder Kanal 7 (West-TV) eingestellt war, wann die Nachrichten kommen, ob die Uhr im Fernsehen Ziffern hatte, oder nicht.

@dxantennen:
Schöne Geschichte!
Und sein eigenes Radioprogramm zu "stricken", damit konntest Du schon Eindruck schinden! Bravo! Was für tolle Zeiten waren das damals!


Vy 73

Artoo
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DF2JP
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#11

Beitrag von DF2JP »

Moin Leute,
Zwar fand ich die Funkerei weiterhin interessant, aber ohne GST führte da kein Weg hin. Und die GST wollte meine Verpflichtung für 3 Jahre NVA.
da hab ich auch noch einen "Schwank" zu, aus Erzählungen meines Vaters und seines Bruders.
Diese Art der "Dienstverpflichtung" ala GST und NVA ist nicht Neues gewesen, das gabs auch vorher schon in "Gesamtdeutschland", ich wollte jetzt nicht "Groß..." schreiben.
Zur Sache, die Beiden interessierten sich schon sehr früh für Funktechnik und experimentierten mit Selbstbausendern. Da der Strom auch zu dieser düsteren Zeit knapp war, wurde der irgendwo "abgezwackt". 1937 wurden die Zwei dann von einem SS-Mann erwischt. Der ließ ihnen die Wahl, entweder Anmeldung beim DASD mit "Funkliebhaber-Lizenz" ( so hieß das damals wirklich) oder Zuchthaus. Da fiel die Wahl nicht schwer. So waren die beiden dann ab 1938 unter D3DQL und D3DQP in der Luft. Das es aber in Diktaturen keine Geschenke für die Bevölkerung gibt haben sie dann ein Jahr später erfahren, mit der Vorbildung ging es dann auf die berühmt, berüchtigte "Europa-Tour", mit Abstecher ins "warme" Nordafrika und anschliessender "Abkühlung" in den russischen Steppen.

73 Joe

PS. Keiner der Beiden hat nach dem Krieg je wieder ein Funkgerät bedient...
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#12

Beitrag von Willi »

Moin!

Danke @Artoo, für Deine Erläuterungen zu dem Spannungsstabilisator.

Auch die anderen Beiträge sind sehr interessant.
Den Bausatz "HF 65" hatte ich auch mal. Als Antenne ein Stück Draht von 75cm Länge, ein gleiches Stück an Masse.
Dem dicken Transistor habe ich einen sternförmigen Aufsteckkühlkörper verpasst.
Aber das Ding driftete trotzdem heftig in der Frequenz. Da hätte nur ein "Warmlaufen" und anschliessendes neues Abstimmen geholfen.
Was aber nicht so ratsam gewesen wäre...
Irgendwann habe ich das Ding verschenkt, da ich keine wirkliche Verwendung dafür hatte.

Willi.
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#13

Beitrag von nietoperz809 »

Ich hab früher (irgendwann in den 80ern) gern einfache Minispione gebastelt, dabei war auch einer mit quarzgesteuertem Oszillator. Dem habe ich einen Fernsteuerquarz spendiert, ich glaube der hatte 27.095 Mhz.

Dann hatte mir ein Kumpel einen sogenannten "Brenner" geschenkt, das war ein CB-Leistungsverstärker, der 30W bei 0.5W Ansteuerung liefern sollte. Mein Oszillator hatte bei 12V etwa 0.5 Watts. Das war auch die Nennspanung des "Brenners".

Beides zusammengefrickelt und eine DV27 als Sendeantenne benutzt, reichte von Hanover-Ahlem (Gartenkolonie) bis Lathwehren (erste Etage). Gesendet wurde eine Seite einer Black-Sabbath-LP, etwa 20 bis 30 Minuten lang. :D
noone
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#14

Beitrag von noone »

uboot hat geschrieben: Do 4. Mär 2021, 07:37 Er meinte vermutlich die "Stabilisierung" bzw. Verstärkung des Empfangssignals vom Westfernsehen :D Derartiges musste früher verschwiegen werden damit Horch&Guck (Stasi) nichts mitbekommt. Kann mich an unseren Nachbarn erinnern der Ende der 80er eine Satellitenschüssel gebaut hat (aus Blech gedengelt, in der DDR war viel Selbstbau angesagt. Ich sag nur "Rothammels Antennenbuch" :D). Als ich ihn fragte was das wird erklärte er in vollem Ernst: Ein Springbrunnen!

Edit: wobei es damals wirklich solche Spannungskonstanthalter gab wie mich Google gerade gelehrt hat, hier sind ein paar Erklärungen und Bilder: https://www.dampfradioforum.de/viewtopi ... 1&start=45
Der Empfang von Westprogrammen war nur kritisch beäugt, störend waren die Nachrichtensendungen aus dem Westen. Ich kann mich noch an die 80er erinnern und was wir in den Osten zwischen 86 und 89 verschoben haben. Es gab zb. 9cm und 3cm Amateurfunk LNC Bauanleitung und ATV-Empfängerbauanleitung, die Kopien dieser Bauanleitungen kamen an (mit der regulären Post) wenn sie von Werbung befreit waren. Genau wie Ostsendungen Geschenke oder geerbte Gegenstände ankamen wenn sie nicht mit Zeitungspapier ausgestopft oder verpackt waren. Es gab im Osten wie im Westen je eine gemeinsame Abteilung wo Sendungen mit unerwünschtem gedrucktem verschwinden lies und es gab im Westen eine Müllkippe allein für solche Sendungen!

Wenn ich Zeit habe werde ich mein Fach-Antiquariat auf Fordermann bringen, es gibt mehrere Berichte darüber.

Ich hab derzeit mehrere Projekte am laufen. Derzeit ist zwar im Betrieb Kurzarbeit aber das Wetter und die Lage machten nicht mit. Zu kalt zu nass oder das Material konnte nicht gekauft werden kann, bzw nicht zu einem vernünftigen Preis (Handwerker Fachmarkt) bzw. mit Bestellen und Abholen bekommt man nur den Müll zb. bei Bretter und Balken der vorher über blieb.
Willi
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Re: Mein erster 11-Meterbandsender

#15

Beitrag von Willi »

Moin!

Meine Mutter hat etliche Päckchen an Verwandte, Bekannte usw. in die DDR verschickt.
Als Verpackungsmaterial durften keine Bestandteile von hiesigen Druckerzeugnissen verwendet werden. Dies wurde hier von diversen Stellen angeraten.
Mein Grossvater schickte mir altes Radiobastlerzeug aus den 20er Jahren, Detektoren, Detektorempfänger, Kopfhörer, Steckspulen, usw.
Das war z.T. in das "Neue Deutschland" eingewickelt.
Kam hier an, samt dem "Neuen Deutschland".
Viele Jahre später habe ich 2 PAL/SECAM-Decoder in die DDR verschickt.
An zwei Adressen, beides kam an.

Auf die fragwürdige Sache mit der Schokolade aus Leipzig, und ähnlichen Äusserungen, werde ich nicht weiter eingehen... .

Willi.
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