Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

heavybyte
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#271

Beitrag von heavybyte »

Radnor hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 21:15 das,
ich sehe das nicht so "verbissen" ...es ist ein Hobby und es soll Spaß machen,
Das ist doch der Punkt wo der Hund das Wasser lässt; man braucht es garnicht verbissen zu sehen, denn der von dir beschriebene Spaß ist nur sehr eingeschränkt möglich.
Auf den analogen Relais ist doch fast kein regulärer Betrieb möglich, Trägerdrücker und ähnliches vermiesen doch den Spaß am Hobby.
Das kenne ich aus früheren Zeiten des AFu nicht in diesem Umfang.
letztendlich sind mir belebte Frequenzen auf denen etwas los und man hört, dass die Beteiligten Spaß miteinander haben lieber, als "das große Rauschen", weil die ach so niveauvollen OMs im Keller vorm Lötkolben sitzen
Erkennst du den Fehler?
Das mit dem Spaßhaben ist der Fehler :sup:

Du beschreibst eine Märchenwelt, die es so nicht gibt.

Gruß
Lothar
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Charly Whisky
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#272

Beitrag von Charly Whisky »

Die Prüfungen zur Erlangung der Lizenz(en) sind zu einfach.

Punkt.

Und der Titel „Funkamateur“ ist abzulehnen. Der ist nicht zeitgemäss. „Funkbachelor“ (E) und „Funkmaster“ (A) wären angesagter. :mrgreen:

73
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Freiburger
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#273

Beitrag von Freiburger »

heavybyte hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 21:28
Radnor hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 21:15 das,
ich sehe das nicht so "verbissen" ...es ist ein Hobby und es soll Spaß machen,
letztendlich sind mir belebte Frequenzen auf denen etwas los und man hört, dass die Beteiligten Spaß miteinander haben lieber, als "das große Rauschen", weil die ach so niveauvollen OMs im Keller vorm Lötkolben sitzen
Erkennst du den Fehler?
Das mit dem Spaßhaben ist der Fehler :sup:

Du beschreibst eine Märchenwelt, die es so nicht gibt
Da stellt sich mir doch die Frage, wenn es alles so ernst sein soll, warum soll ich mich dann wochenlang auf die Prüfung vorbereiten, mehrere hundert bis tausend Euro investieren um mir dann das Grundrauschen anzuhören? Das geht auch ohne Prüfung

Ich höre seit Wochen zum Beispiel auf 70 cm und 2 m rein. Analog absolute Stille. Ich weiß dass digital mehr läuft, zwar wohl etwas chaotisch aber zumindest was los. Sonst stirbt es wie die Kurzwellensender.

Kai
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#274

Beitrag von Wellenangler »

DL16LMA hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 16:45
DocEmmettBrown hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 16:38 Also Du weißt doch, was eine Periodendauer ist, also in diesem Fall eine volle Sinusschwingung. Das kennst Du noch aus dem Physikunterricht aus der Schule. Bei 3 µs pro Kästen brauchst Du für eine Periode vier Stück von den Kästchen, also 4 * 3 µs macht 12 µs. Und es gilt

Code: Alles auswählen

     1
f = ---
     T
µ gibst Du in Deinem Taschenrechner mit der EE, EEX, EXP oder ähnlichen Taste je nach Hersteller ein, also
1 / 12 EXP - 6 = 83333, also 83333 Hz oder 83,3 kHz. Ist ganz simpel und reines Schulwissen. :)

73 de Daniel

Und wie merke ich mir die Formel?! :D
Hallo,

die musst Du Dir nicht merken - sie ergibt sich ganz logisch aus der Problemstellung. Du möchtest die Frequenz wissen, und die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen, die innerhalb einer Sekunde stattfinden. Diese Information kannst Du aber nicht unmittelbar aus dem Diagramm ablesen, also schaust Du Dir an, welche Information Dir das Diagramm statt dessen unmittelbar liefert: die Dauer einer Schwingung, in diesem Beispiel 12 Mikrosekunden bzw. 0,000012 Sekunden. Also fragst Du Dich: wie viele dieser Schwingungen zu je 0,000012 Sekunden passen in eine Sekunde? 1/0,000012=83.333. Und schon hast Du Anzahl der Schwingungen pro Sekunde und damit die Frequenz.
DL16LMA hat geschrieben:Den Teil betriebliche Kenntnisse und den Teil Vorschriften schaffe ich gut, nur bei den Technischen Kenntnissen scheitere ich komplett...
Jeder Jeck ist anders wie die Rheinländer sagen, aber genau den Bereich Vorschriften und Betriebstechnik finde ich persönlich viel schwieriger als den Bereich Technik für die Klasse E, und zwar aus folgendem Grund: die allermeisten Fragen im Bereich Technik basieren auf logischen Zusammenhängen und man kann ihre Lösungen aus einem recht überschaubaren Grundstock an physikalischen Gesetzmäßigkeiten logisch herleiten, und selbst diesen Grundstock muss man noch nicht mal zwingend im Detail auswendig können, sondern nur die prinzipiellen Zusammenhänge verstanden haben, denn die Formelsammlung der Bundesnetzagentur, die man in der Prüfung verwenden darf, enthält quasi alle relevanten Informationen (z.B. das ohmsche Gesetz und verschiedene daraus abgeleitete Dinge, Regeln zur Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen und Kondensatoren, Methoden zur Berechnung von Effektivwerten, induktiven und kapazitiven Widerständen, die Thomsonsche Schwingungsgleichung, Formeln zur Berechnung von Spiegelfrequenzen, die Eigenschaften verschiedener Modulationsarten, Informationen zur Feldstärkeberechnung und zu Sicherheitsabständen, etc.).

Quasi das komplette Handwerkszeug, das man zur Beantwortung der Fragen des Bereichs Technik E benötigt, steht in der Formelsammlung und man kann es jederzeit nachschlagen. Ich weiß, dass viele Leute ein eher gestörtes Verhältnis zu Formeln und Formelsammlungen haben, aber die Formelsammlung ist ein wunderbares Hilfsmittel. Falls man Schwierigkeiten mit dem Umrechnen von logarithmischen Verhältnissen in dB zu linearen Faktoren haben sollte: die Formelsammlung ist des Prüflings bester Freund. Sie enthält für alle in den Klasse-E-Fragen vorkommenden Leistungs- und Spannungsverhältnisse in dB die entsprechenden linearen Faktoren in einer Tabelle. Wenn man sich mal unsicher ist, ob es nun der kapazitive oder der induktive Widerstand war, der mit zunehmender Frequenz fällt: ein Blick in die Formelsammlung verrät es einem. Die Formelsammlung hängt hinten am offiziellen Fragenkatalog der Bundesnetzagentur für die Klasse E: https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... -v1-2z.pdf

Es ist natürlich trotzdem sinnvoll, einen gewissen Grundstock an physikalischen Zusammenhängen im Kopf zu haben und nicht alles und jedes nachschlagen zu müssen, aber die Formelsammlung nimmt dem Technikteil wirklich den Schrecken.

Im Gegensatz dazu erfordern die Bereiche Vorschriften und Betriebstechnik ein stupides Auswendiglernen von etlichen Tabellen und Listen, die keiner intrinsischen Logik folgen - ein typisches Beispiel sind die Landeskenner, bei denen man aus dem Namen des Landes in den allermeisten Fällen den zugehörigen Landeskenner nicht logisch ableiten kann.
DL16LMA hat geschrieben:Also darf man in der Prüfung einen Taschenrechner nutzen?
Ja, darf man, in der Praxis braucht man ihn aber nur selten. Die meisten Technikaufgaben für Klasse E, bei denen man rechnen muss, sind so gestellt, dass sie sich problemlos im Kopf lösen lassen. Manchmal muss man zur Beantwortung der Frage noch nicht einmal exakt rechnen, sondern es reicht aus, die Größenordnung des Ergebnisses im Kopf zu überschlagen.
DL16LMA hat geschrieben: Ich blick da echt nicht durch und finde es schwer zu erlernen.
Schau Dir mal die Formelsammlung an, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht abschreckend wirkt, aber sie hilft wirklich sehr.
73,
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#275

Beitrag von DocEmmettBrown »

Wellenangler hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 22:23ein typisches Beispiel sind die Landeskenner
Also die Landeskenner sind ja wohl das geringste Problem.

73 de Daniel
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#276

Beitrag von heavybyte »

Krampfader hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 21:56
Vielleicht lässt der Spaß am Amateurfunk zu wünschen übrig. Wir am CB-Funk lassen uns immer was Neues + Verrücktes einfallen, siehe "Pendelfunk", mit "kleinem Besteck":
Andreas, kannst du deine narzisstischen Darbietungen nicht auf den CB-Bereich beschränken?

Das ist ja zum Kotzen wie du dich hier quer durchs ganze Forum, selbst auf die Schulter klopfend, immerwieder mit den selben Bildern in den Vordergrund drängst.

Du hast doch deine Bühne im von dir so benannten Schmalbandfunk, dann bleib auch bitte dort, zumal du ja auch vehement das Ansinnen, die AFu-Prüfung abzulegen, abgelehnt hast.

Dein Narzissmus ist schon fast pathologisch.

Das Wort fast streiche ich.
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#277

Beitrag von Jack4300 »

DL16LMA hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 16:45 Und wie merke ich mir die Formel?! :D
Also darf man in der Prüfung einen Taschenrechner nutzen?

Ich blick da echt nicht durch und finde es schwer zu erlernen.
Als ob ich mir später nen Oszilloskop aufm Tisch stelle :D
Die Formeln brauchst du dir im Detail gar nicht merken. Du hast die Formelsammlung in der Prüfung neben deinem Taschenrechner auf dem Tisch liegen. Wenn du es dir einfach machen willst nimmst du einen Taschenrechner der Dezimal-Präfixe in der Eingabe und Ausgabe kann.
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#278

Beitrag von Freiburger »

Jack4300 hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 08:55
Die Formeln brauchst du dir im Detail gar nicht merken. Du hast die Formelsammlung in der Prüfung neben deinem Taschenrechner auf dem Tisch liegen. Wenn du es dir einfach machen willst nimmst du einen Taschenrechner der Dezimal-Präfixe in der Eingabe und Ausgabe kann.
Und grade das ist ja einfach. Viele Rechner haben eine Taste mit der du die dargestellte Potenz ändern kannst. Damit kann man die Kopfrechnung bei der Endkontrolle der Antworten noch mal checken.
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#279

Beitrag von DC5WP »

Radnor hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 18:54 ...verstehe voll und ganz was Du meinst!

der Prüfungsstoff für die Klasse E und die Klasse A taugt für nichts! Der Lernstoff ist nicht mal im Ansatz zum erlernen von Selbstbauwissen geeignet. Jemand der lediglich den Stoff für die Klasse A gelernt hat, kann damit nichts brauchbares selbst bauen. Deshalb werde ich nie verstehen, weshalb dieser Mumpitz ein Selbstbaurecht begründen soll?
Das ist so nicht richtig ... das ist wie im echten Leben auch - man lernt etwas um etwas zu lernen ... Also man lernt irgendwelche absolut grundsätzlichen Dinge um sich dann weiter damit beschäftigen zu können. Wer denkt nach einer Prüfung kann er alles (egal welche Prüfung, ob Beruf oder Hobby) liegt komplett auf dem Holzweg - er hat höchstens sich selbst die Möglichkeit geschaffen weiter zu lernen. Und darum geht es in der Amateurfunkprüfung - wenn ich etwas tun will muss ich grundsätzlich wissen wo nach ich suchen soll um dieses Problem zu lösen.

Radnor hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 18:54 Deshalb nochmal: der Stoff für die Klasse A muss deutlich! umfangreicher werden.
Das bringt mich schon "fast" ein wenig auf die Palme - da kann ich Dir leider überhaupt nicht zustimmen. Derjenige der basteln will kann sich jederzeit weiterbilden und sollte dies auch tun. Bei der Prüfung geht es nur um grundlegendes Wissen. Wobei Wissen hier auch falsch ist - es geht um "grundlegende Ahnung".

Und das Thema Selbstbaurecht - naja, zuerst einmal hat jeder das Recht etwas zu bauen. Das einzige wobei sich jeder andere vom Funkamateur unterscheidet ist die Tatsache, dass der Funkamateur die selbstgebauten Dinge die senden auch betreiben darf - und das nur, weil er in der Lage sein sollte die möglichen Störungen und Nebenaussendungen zu erkennen und diese dann auch zu unterdrücken bzw. zu beseitigen. Und das "Erkennen", "Unterdrücken" und "Beseitigen" ist das was man auch in der Klasse E erklärt bekommt. Keiner der die Klasse A hat ist nur wegen der Klasse A in der Lage auch nur irgendetwas zu bauen - aber man hat einen kleinen Nachweis erbracht, dass wenigstens in der Lage ist grob die Funktion einer Schaltung zu erkennen. Eine Amateurfunkausbildung ist keine "Berufsausbildung" - wobei auch ein Elektriker oder Elektroniker der Betriebstechnik einfach so in der Lage ist etwas derartiges "selbst" zu bauen - dafür müssen auch solche Leute nochmal Zeit dafür investieren.

Alles was nicht sendet darf auch jeder selbst bauen und betreiben, sofern er sich dafür in Lage sieht und eventuell mal grundlegend sich mit ein paar Inhalten von VDE und IEC anschaut (sofern es sich um Spannungen bis maximal 25 VAC und 50 VDC handelt). Und das kann dann auch ein Nichtfunkamateur sein.

Aus dem Amateurfunkgesetz:
Mit Bestehen der fachlichen Prüfung werden die Kenntnisse,Fähigkeiten und Fertigkeiten zu einer selbständigen und verantwortlichen Teilnahme am Amateurfunkdienst nachgewiesen.


Wenn man sich das Gesetz vll. einmal durchliest werden viele Dinge klar :-) --> Ganz wichtig ist hier der §7 Schutzanforderungen - da steht drin was der Funkamateur wissen muss - darum geht es bei der Prüfung hauptsächlich (was die Technik angeht).
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Radnor
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#280

Beitrag von Radnor »

DC5WP hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 10:00
Radnor hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 18:54 Deshalb nochmal: der Stoff für die Klasse A muss deutlich! umfangreicher werden.
Das bringt mich schon "fast" ein wenig auf die Palme - da kann ich Dir leider überhaupt nicht zustimmen. Derjenige der basteln will kann sich jederzeit weiterbilden und sollte dies auch tun. Bei der Prüfung geht es nur um grundlegendes Wissen. Wobei Wissen hier auch falsch ist - es geht um "grundlegende Ahnung"
wenn Du dann schon auf der Palme bist, bring bitte ne Cocosnuss mit runter :roll:

ich bringe nochmal das Beispiel mit dem Motorboot Führerschein: Wenn jemand den Bootsführerschein macht, ist er auch noch lange kein richtiger "Seebär". Trotzdem kann er sämtliche erforderliche Knoten knoten, kann mit dem Kompass umgehen, weiß wie er eine Person sicher aus dem Wasser retten kann usw. Diese Fähigkeiten wurden praktisch nachgewiesen und das reicht als "Grundwissen". Damit kann man den Prüfling aufs Wasser lassen, alles Weitere erlernt er dann autodidaktisch, alles gut...

Hat jemand aber die A-Lizenz gemacht dann kann es durchaus sein, dass er noch nicht einmal in der Lage ist einen Antennenstecker oder ein Mikrofonkabel anzulöten. Man lernt nach der derzeitigen Prüfungspraxis absolut null und nichts, was einem Neueinsteiger einen praktischen Nutzen bringt, dass ist es was ich meine.

Bestes Beispiel ist meine Lebensgefährtin: Sie ist Erzieherin und hat mit Elektrotechnik oder mit Funk allgemein gerade mal garnix am Hut. Sie hat von meinen "Schreiborgien" zum Thema Amateurfunklizenz immer wieder mal was mitbekommen und hat sich zu einem Experiment überreden lassen: Sie hat (mit wie gesagt null Vorkenntnis) sich die ausgedruckten Prüfungsfragen zur Klasse A vorgenommen und diese paralell mit dem Moltrecht Onlinekurs durchgearbeitet. Nach sechs Wochen wurde die Prüfung in Eschborn erfolgreich abgenommen und Sie ist jetzt Funkamateuse der Klasse A, hat aber trotzdem nichts gelernt was Ihr im praktischen Betrieb helfen würde. Von Selbsbau (von was auch immer) reden wir jetzt besser erst gar nicht. Genau das ist es was ich meine, Sie musste jede Menge doch "schwierigen Kram" lernen, der Ihr aber unterm Strich absolut nichts gebracht hat und genau das gehört meiner/unserer Meinung nach eben geändert bzw. verbessert.

Gerade für einen interessierten Neueinsteiger ist der Prüfungsstoff abschreckend und praxisfern und dabei ist es egal ob Klasse E oder Klasse A, der Stoff ist nahezu identisch. Meiner Lebensgefährtin war es egal, ob sie jetzt auf E oder A lernt, beides waren Böhmische Dörfer und für die A sind es eben noch ein paar Böhmische Dörfer mehr, darauf kam es dann auch nicht mehr an.

Jetzt ist sie ein Klasse A Funkamateur und schämt sich fast dafür, eben weil Ihr eigentlich sämtliche Kenntnisse fehlen. Den Prüfungsstoff kann man erlernen und die Prüfung bestehen aber eine praxisorientierte Prüfung hätte Ihr deutlich mehr gebracht ...jetzt hat Sie das Recht einen Sender selbst zu bauen ...das ist einfach lächerlich und ja, so fair ist Sie und sieht das absolut genauso. Diese schwachsinnige, praxisfremde Prüfpraxis ist es, was mich fast auf die Palme bringt :roll: ...Neueinsteiger/Afu-Interessierte brauchen eine Art "Funk-Führerschein" mit einem Prüfungsstoff welcher das praktische Handwerkzeug an die Hand gibt. Damit sollten sie dann in Teilbereichen am Amateurfunkhobby teilnehmen dürfen. Wer mehr will soll dann die A Klasse mit all ihren Möglichkeiten machen aber bitte nicht mit so einem Mumpitz der von jeder Hausfrau (nur eine Metapher, nicht abwertend gemeint), erlernt und bestanden werden kann. Wer Klasse A Funkamateur sein will, sollte die nötigen Kenntnisse vorweisen müssen, damit er auch stolz auf das Erreichte sein kann und deshalb muss die Prüfung einfach deutlich "schwerer" gemacht werden. So wie die Prüfpraxis aktuell ist, ist sie schlicht und einfach nichts wert und schadet meiner Meinung nach dem Amateurfunk mehr, als sie nutzt. Wenn Dich diese Meinung auf die Palme bringt, dann tut mir das sehr leid und liegt nicht in meiner Absicht, wirst aber damit leben müssen :holy:
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#281

Beitrag von Kanalratte I »

Das die Prüfungsfragen in sich oft wenig mit der Praxis zu tun haben, ist ein Thema das schon länger bekannt ist. Daher ist die BNetzA derzeit dabei die Fragebögen zu überarbeiten. Dazu wurde auch aufgerufen, daß sich Leute melden, die sich Gedanken machen, welche Fragen in Zukunft sinnvoll sind.
Also nicht quatschen, machen. Melde Dich, und wirke an einem sinnvollen Fragebogen mit.
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#282

Beitrag von Jack4300 »

Radnor hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 11:21
ich bringe nochmal das Beispiel mit dem Motorboot Führerschein: Wenn jemand den Bootsführerschein macht, ist er auch noch lange kein richtiger "Seebär". Trotzdem kann er sämtliche erforderliche Knoten knoten, kann mit dem Kompass umgehen, weiß wie er eine Person sicher aus dem Wasser retten kann usw. Diese Fähigkeiten wurden praktisch nachgewiesen und das reicht als "Grundwissen". Damit kann man den Prüfling aufs Wasser lassen, alles Weitere erlernt er dann autodidaktisch, alles gut...

Hat jemand aber die A-Lizenz gemacht dann kann es durchaus sein, dass er noch nicht einmal in der Lage ist einen Antennenstecker oder ein Mikrofonkabel anzulöten. Man lernt nach der derzeitigen Prüfungspraxis absolut null und nichts, was einem Neueinsteiger einen praktischen Nutzen bringt, dass ist es was ich meine.
Gerade ein Beispiel mit dem Motorbootführerschein untermauert doch die gängige Prüfungspraxis.

Deine YL hat genug gelernt um sich sicher auf den Bändern zu bewegen. Sie weiß was zu beachten ist um die wichtigen Parameter einzuhalten und hat das technische Handwerkszeug gelernt um die Einhaltung der Parameter sicherzustellen. Wenn sie doch mal die Lust verspürt einen einfachen CW-TX zu bauen, so könnte sie das im Prinzip auch schon. Sie hat gelernt, was ein Schwingkreis ist und wie man den Dimensioniert und gelernt, wie man HF Verstärken kann...

Und ich bin mir sicher, wenn sie es mal versucht klappt es auch mit dem Löten. Vielleicht nicht beim ersten Versuch, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

Sind die schon massenhaft OMs auf den Bändern begegnet welche es nicht schaffen ihre Bandbreite einzuhalten oder reichlich harmonische produzieren? Dann wäre der Technikteil eventuell zu leicht. Das habe ich aber so definitiv nicht beobachten können.
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#283

Beitrag von Radnor »

Kanalratte I hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 11:34 Das die Prüfungsfragen in sich oft wenig mit der Praxis zu tun haben, ist ein Thema das schon länger bekannt ist. Daher ist die BNetzA derzeit dabei die Fragebögen zu überarbeiten. Dazu wurde auch aufgerufen, daß sich Leute melden, die sich Gedanken machen, welche Fragen in Zukunft sinnvoll sind.
Also nicht quatschen, machen. Melde Dich, und wirke an einem sinnvollen Fragebogen mit.
sollte endlich eine wirkliche Einsteigerklasse für das Amateurfunk-Hobby eingeführt werden, bin ich gerne bereit mich in diesem Sinne einzubringen.

Um einen "vernünftigen" Fragekatalog für die Klasse A zu erstellen, gibt es sicherlich geeignetere Personen als mich :dlol:
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#284

Beitrag von DF5WW »

Radnor hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 11:51 sollte endlich eine wirkliche Einsteigerklasse für das Amateurfunk-Hobby eingeführt werden, bin ich gerne bereit mich in diesem Sinne einzubringen.
Und wieder einer der es nicht begreifen will. Die BNetzA hat vor Jahren (als die Klasse K Diskussionen hochkamen)
schon geäussert das man kein Interesse an der Einführung einer dritten Lizenzklasse unterhalb der Klasse E hat.
Das muss sie im übrigen auch nicht da es sich bei der ELL nur um eine CEPT Empfehlung handelt.

Im übrigen umfasst der Stoff Technik bei Klasse a etwa 1100 Fragen und für E gerade mal 300. Also etwas mehr als
1/4 der Klasse A Fragen. Die Differenz untereinander ist also groß genug. Sicher sind die Prüfungsfragen nicht alle
auf dem Stand der derzeitigen Technik aber da ist man ja dran.

:clue: :clue:
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
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Re: Zulassung zum Amateurfunkdienst (Lizenz) machen, ja oder nein?

#285

Beitrag von Radnor »

Jack4300 hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 11:43 Deine YL hat genug gelernt um sich sicher auf den Bändern zu bewegen. Sie weiß was zu beachten ist um die wichtigen Parameter einzuhalten und hat das technische Handwerkszeug gelernt um die Einhaltung der Parameter sicherzustellen.
Sie hat soviel "unnötigen Kram" gerlernt, dass Sie mehr verunsichert als gesichert ist. Für Neueinsteiger ist die Prüfung praxisfern und hilft für den praktischen Funkbetrieb nicht. Wenn man heute einen Führerschein (egal für was) macht, dann weiß man nach bestandener Prüfung für was die ganzen Bedienelemente wie Knöpfe, Schalter, Hebel und Pedale da sind und was man damit macht. Wenn meine YL heute vor einem Kurzwellengerät sitzt, weiß Sie nicht für was die ganzen Knöpfe und Schalter eigentlich da sind. Wie man einen CTCSS Ton bei einem UKW Gerät einstellt oder ähnliche alltägliche Dinge welche man eben braucht ...null und nichts davon wird im Prüfungsstoff behandelt. Für uns erfahrene Funker ist alles so normal und selbstverständlich, da verliert man schnell den Blick fürs Wesentliche :rolleyes:
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