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13 Lima-Hotel 69

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#1

Beitrag von 13 Lima-Hotel 69 »

EIN FERNGESTEUERTES FADENKREUZ ERFASST ALLE STÖRER:

Die Bundesnetzagentur ( RegTp alt) hat ihr Peilnetz erneuert.

Ein abgedunkelter Raum in Tegel auf dem Bildschirm die Karte
von Berlin. "172,70" ruft ein Uniformierter in die Runde.
Zitternd wandern Peilstrahlen von Hoppegarten im Osten,
Glienicke im Süden und eben Tegel im Nordwesten über die
Hauptstadt. Sooft nehmen sie Kreuzberg im Visier, wo nach
Vergrößerung der Karte die dortige Friesenstraße in der
Mitte eines kleinen Dreiecks erscheint. Damit hat das neue
Peilnetz der Regulierungsbehörde für Post und
Telekommunikation (RegTP) seine erste Bewährungsprobe
bestanden, denn genau im Mittelpunkt des Dreiecks befindet
sich die Polizeidirektion mit unübersehbarem Funkturm. Mit
dieser Demonstration nahm die Postbehörde in der vergangenen
Woche ihr Peilnetz in Betrieb, das sich über das ganze
Bundesgebiet erstreckt und für etwa 5 Millionen Euro mit
Elektronik von Rohde & Schwarz digital runderneuert wurde.

An 21 Standorten kontrolliert die Behörde mit diesen spitzen
Ohren den deutschen Äther. Dort hat sie die gleichen
Aufgaben wie die Polizei auf den Straßen. Das wird umso
wichtiger, je mehr Kommunikation in die Luft verlegt wird.
Denn damit nimmt die Möglichkeit von Kollisionen zu. Der
klassische Schwarzfunker, der vom Dachboden aus mit seiner
Lieblingsmusik den Polizeifunk stört, ist dabei heute eher
eine aussterbende Spezies. Massiv störend wirkt dagegen etwa
das Kabelfernsehen, daß in vielen Häusern unfachmännisch
verlegt wurde: Dann funktionieren die sonst zuverlässig
dichten Koaxialkabel als Antenne und strahlen ihrerseits
das Sportstudio etwa auf den sensiblen Kanälen des Flugfunks
aus. Aber auch der UKW-Sender, der mit Erhöhung des Hubs
illegal für ein besonders lautes Signal sorgt, stört andere.
Und die versehentlich klemmende Mikrofontaste in einem
Taxi kann ein ganzes Funknetz lahm legen. Und solche
Störungen zu beseitigen, müssen sie präzis lokalisiert
werden. Dazu dient das Peilnetz, das den Bereich von
20 Megaherz bis 3 Gigaherz lückenlos überwacht. Mit den
DDF05M-Peilern von Rohde & Schwarz gelingt das über einen
großen Frequenzbereich nahezu in Echtzeit: Jedes Funksignal
wird in verschiedenen Fenstern mit Frequenz, Richtung,
Stärke und Zeit dargestellt. Entsteht damit eine Autonomie
ganzer Bereiche wie des Flugfunks, so lassen sich im
Einkanal-Betrieb noch Signale zuverlässig orten, die nur für
50 Mikrosekunden zu hören sind. Das knüpft ein Netz in dem
selbst moderne Frequenzsprung - Verfahren hängen bleiben,
mit denen über Handy telefoniert wird.

Fortsetzung folgt...
Zuletzt geändert von 13 Lima-Hotel 69 am Sa 25. Feb 2006, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
13 Lima-Hotel 69

Re: BNetzA

#2

Beitrag von 13 Lima-Hotel 69 »

Fortsetzung:
Für eine zielgerechte Peilung sollte das Signal von
mindestens drei Stationen empfangen werden. Bis 1989 drehten
sich bei der Überwachungsbehörde dafür noch mechanisch
Antennen in Richtung des jeweils stärksten Pegels. Diese
Meldungen von verschiedenen Orten wurden mit Hilfe von Fäden
auf der Karte übertragen und bilden ein Dreieck, das den
wahrscheinlichen Ort des Senders markierte. Die Antennen
waren zwar sehr empfindlich, hatten aber einen recht breiten
Blickwinkel, so dass manches Peil-Dreieck größer war, als es
für einen schnellen Zugriff wünschenswert sein konnte. Denn
bis man für eine Nahpeilung am Ort eintraf, war die Störung
mitunter schon verstummt. Die Antennen der jetzt ingeführten
Peiler drehen sich elektronisch. Sehr kurze Signale werden
nach dem bereits seit 1926 bekannten Watson - Watt -
Verfahren gemessen, während für höchste Präzision das
Prinzip des korrelativen Interferometers verwendet wird. Die
Peilwerte der verschiedenen Empfangsstationen werden ohne
Verzögerung elektronisch in eine Karte eingeblendet; das
erhöht die Präzision und Geschwindigkeit. Ein weiteres
Plus liegt darin, daß dieses System komplett ferngesteuert
ist. Es kann in seinen wesentlichen Funktionen selbst von
einem Laptop und einem Handy aus einem Fahrzeug heraus
gesteuert werden. Die Regulierungsbehörde sieht darin
zugleich Einsparmöglichkeiten. Schicht - und Wochenenddienst
soll bald nur noch in der Meßstation Konstanz geschoben
werden, wo dann Störmeldungen aus allen Regionen
Deutschlands automatisch landen. Vom Bodensee aus läßt sich
ferngesteuert jede Störung anpeilen - ob im Emsland, im
Ruhrgebiet oder in der Lausitz. Erst wenn daraufhin
Hilfe am Ort notwendig wird, rückt ein Bereitschaftsdienst
aus.

Das neue Peilnetz ist der modernste Teil des
Instrumentariums, mit dem die Behörde den Äther überwacht.
So betreibt sie an fünf Standorten Peiler für Kurzwelle.
Schaut man sich die Auftragsmappen an, horchen diese
hauptsächlich in Richtung CB-Funk und jener Zeitgenossen,
die sich oberhalb des 49-Meter Europabandes ebenso drahtlos
wie illegal unterhalten. Auch wenn der Amateurfunk von
Taxis aus der Ukraine gestört wird oder das Bundespresseamt
den Rundfunk aus dem den Iran nicht mehr empfangen kann,
weil er von einem defekten Sender aus Rumänien zugedeckt
wird, peilen die behördlichen Horcher die Lage und setzen
ein international abgestimmtes Verfahren in Gang, das oft
wieder für freie Bahn sorgt. Doch nicht alles läßt sich von
einem festen Standort aus erkunden. Deshalb betreibt die
Behörde Meßwagen, auf denen sich mancher Antennenaufbau
unter einer Plastikhülle tarnt und eine sechsköpfige Familie
auf Urlaubsfahrt nimmt. Neben dem Aufspüren von Störern
werden Frequenzbelegungsmessungen immer wichtiger. Noch sind
vieler dieser Dienstleistungen so gut wie kostenlos. Aber
es dürfte kein Zufall sein, daß in Berlin zu hören war, man
hole derzeit nur ein Viertel der Kosten über Gebühren wieder
herein. Noch.

Autor: Nils Schiffhauer
Bild

...gefunden irgentwo im Internet...
http://www.rohde-schwarz.com/

Bild
Zuletzt geändert von 13 Lima-Hotel 69 am Sa 25. Feb 2006, 20:19, insgesamt 1-mal geändert.
Heinz F.

Re: BNetzA

#3

Beitrag von Heinz F. »

Bundesgebiet erstreckt und für etwa 10 Millionen Mark mit
Elektronik von Rohde & Schwarz digital runderneuert wurde.
Ist schon leicht veraltet der Text !
13 Lima-Hotel 69

Re: BNetzA

#4

Beitrag von 13 Lima-Hotel 69 »

Das Projekt war Mitte der 90er ausgeschrieben, ist seit 11/99 im Betrieb.
Deshalb die jetzt geänderte Angabe.
Ändert allerdings nichts am Verfahren.
Fox5oo1

Re: BNetzA

#5

Beitrag von Fox5oo1 »

Zitat von der Bundesnetzagentur:

Nicht gestattet sind:
.......
- Daueraussendungen(mit unmoduliertem-oder moduliertem Träger)
-Aussendungen ohne Nachrichteninhalt
- Aussendungen,die nicht unmittelbar der Aufnahme einer
Funkverbindung oder der Teilnahme am bestehenden Funkverkehr dienen,


sind also fuchsjagten nicht erlaubt ???
frequenzbesen

Re: BNetzA

#6

Beitrag von frequenzbesen »

[quote="5834";p="147162"]Zitat von der Bundesnetzagentur:

Nicht gestattet sind:
.........
sind also fuchsjagten nicht erlaubt ???[/quote]Musste man nicht gegen ein Salär beim DAKfCBNF eine FJ anmelden??? :sup:


Der Rest steht in jeder (alten) Genehmigung. :D
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