Antennenempfehlung

Neuland
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Re: Antennenempfehlung

#16

Beitrag von Neuland »

Hallo, Moesi61!
Moesi61 hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 00:28 Magnetfuss (Mobil-)Antennen
Ein grosses Stück Blech darunter oder ein paar lange Drähte als "Gegengewicht" kann ein wenig Abhilfe schaffen. Aber so richtig gut gehen die nicht.
Schade eigentlich, denn ich konnte mich inzwischen recht gut mit dieser Antennenart anfreunden, gerade auch im Hinblick auf Nutzbarkeit für das Auto. Aber wenn sie letztlich nicht so besonders gut auf dem Balkon funktioniert, ist sie vielleicht doch weniger überlegenswert (außer eben speziell für das Auto).

Magnetic Loop
Das Abstimmen geht mit einem Motor mit Fernsteuerung erstaunlich gut innerhalb von ein paar Sekunden.
<...>
Je nach Standort können Magnet Loops gut funktionieren. Es kann aber auch sein, dass Du zu viele Störungen oder zu viel Metall in nächster Nähe hast. Du selbst solltest auch nicht grad daneben stehen: In unmittelbarer Nähe droht Gefahr wegen der Hochspannung, die sich am Kondensator aufbaut (bis zu mehreren 1000V!). Auch das Magnetfeld ist nicht zu unterschätzen. Da solltest Du immer ein paar Meter zwischen Dir und der Antenne haben. Bei 4W ist das noch kein Problem. Aber wenn Du mit der Leistung höher gehst, solltest Du das beachten.
Hm, wenn eine Magnetic Loop bei mir am Fenster stünde, wäre durchaus Metall in der Nähe (der Heizkörper). Was die Nähe zu meinem Sitzplatz angeht, so mache ich mir halt auch Gedanken. Ist 1 Meter Abstand bei 4W noch in Ordnung? Und welche Spannung am Kondensator ist es bei 4W?

Ich nehme mal an, nahe am Vorhang dürfte sie auch nicht stehen, oder? :-) Irgendwo habe ich sogar gelesen (ich glaube, es war sogar dieses Forum hier...), daß angeblich bei Sendebetrieb über eine Magnetische Loop sogar das Fenster kaputtgehen könnte! Aber die Antworten waren, glaube ich, sehr kontrovers.

Wenn all diese Bedenken jedoch bei "nur" 4W unberechtigt sein sollten, dann wäre das vielleicht doch eine sehr sinnvolle Sache für mich, abgesehen von der leidigen Abstimmerei.

DX-100 End-Fed (oder ähnliche λ/2 Draht Antennen) an "Fischerrute" (GFK-Mast),
Diese Antenne wird in der Schweiz zur Zeit als Balkon-Notlösung immer populärer. Diese ca. 5.3m lange Drahtantenne lässt sich an einem einer Fischerrute sehr ähnlichen 8m-Mast auch schräg über den Balkon hinaus hängen und geht dann auch schon im 1.Stock sehr gut ab. Besser war bis jetzt keine von all meinen Antennen.
Ja, wenn das die beste Antenne für dich war, ist das toll. Aber ich wollte eigentlich nichts sehr langes über den Balkon hinausragen lassen - wäre dann ja für die Nachbarschaft wirklich unübersehbar.

Bootsantennen (z.B. SIRIO CRUISER 2000 CB)
Anders als Mobilantennen brauchen die kein Blechdach unter sich, weil sie für den Betrieb auf Booten aus Holz oder Kunststoff vorgesehen sind.
Ein paar meiner Kumpels haben damit auf dem Balkon recht gute Erfahrungen gemacht. Bei einigen funktionierte sie aber eher schlecht.
Hm, war bei oberflächlichem Lesen dieses Vorschlags ziemlich davon angetan, aber da du ja schriebst, daß sie bei manchen doch nicht so gut funktioniert, hat sich meine Begeisterung wieder etwas zurückgezogen. Was ich auch als Problem sehe, daß sie überall nur ohne Stecker angeboten wird, man sich dann wohl also selbst den PL-Stecker anbringen muß. Das kann ich nicht, da schlagen meine fehlenden Vorkenntnisse und Erfahrungen voll zu. Es sei denn, ein Händler würde den extra montieren für mich.

Wie kann die Antenne eigentlich 1/4 Lambda sein, wenn sie lediglich 1,60m lang ist?

Boomerang
Kann je nach Fassade ziemlich unauffällig montiert werden und ist damit für viele Balkonbesitzer der geeignetste Kompromiss.
Soll bei manchen Leuten auch recht gut gehen.
Okay, auch hier muß ich nachforschen, aber dauerhafte Montage am Balkon wollte ich eigentlich vermeiden, statt dessen die Antenne immer wieder zurück in die Wohnung bringen.

Dachrinne oder Balkongeländer via Antennentuner
Ich habe letzte Woche einen sehr guten Antennentuner (MFJ-945E) an meine Dachrinne gehängt und war überrascht, wie gut das geht! So viel schlechter als die λ/2 über dem Dach war das nicht! Du brauchst aber einen guten Anschluss an Masse (Heizkörper, Wasserleitung, Blitzableiter...) und Du musst die Dachrinne oder eines der Abflussrohre der Dachrinne "anzapfen" können. Auch das Balkongeländer oder den Blitzableiter kannst Du versuchen.
<...>
Den Tuner kann ich aber auch verwenden, um die Magnetic Loop noch besser zu machen: Je nach Position der Loop kann ich nicht immer auf 1.0:1 abstimmen. Manchmal komme ich einfach nicht unter SWR 1.2 oder sogar 1.5. Wenn ich den Rest noch mit dem Antennetuner abstimme, erhöht sich die Leistung der Antenne beträchtlich. Da liegen locker 0.5 bis 1 S-Stufen bei der Gegenstation drin! So ein Tuner ist für jede Antenne praktisch.
Hm, eine erreichbare Dachrinne habe ich hier nicht.

Wenn keinen Antennentuner, so werde ich aber sicher auch ein Stehwellenmeßgerät benötigen. Auch hier fehlt mir der Überblick, inwiefern bereits ein sehr billiges ausreicht usw. und ob das überhaupt richtig funktioniert, wenn noch Adapter (PL-TNC) ins Spiel kommen etc.

Probier so viel wie möglich aus. Du wirst nicht auf Anhieb die perfekte Lösung finden. Aber das Probieren macht auch Spass und ist ein grosser Bestandteil von diesem Hobby. Im August kam ich mit meiner Mobilantenne auf dem Balkon kaum von Vaduz bis ins Nachbardorf Buchs (CH)... heute erreiche ich täglich Stationen tief im Bündnerland bis zum Bodensee ... und das mit nur 4W wohl gemerkt!

73 zurück, und wirklich großartig, wieviel Mühe du dir (aber andere hier auch) mit deinem ausführlichen Post gegeben hast!
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mibo666
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Re: Antennenempfehlung

#17

Beitrag von mibo666 »

Neuland hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 01:55 Wie kann die Antenne eigentlich 1/4 Lambda sein, wenn sie lediglich 1,60m lang ist?
*GRINS*

Genau sowas hatte ich mich immer wieder gefragt. Aber damals gabs noch keine Foren im Internet und meine CB Kumpels hatten genausoviel Ahnung wie ich.... Viele "Geheimnisse" habe sich für mich erst gelüftet als ich für die Afu Prüfung gelernt habe, das hat wirklich sehr vieles klar gestellt.

Zu deiner Frage: Die Antenne wird elektrisch verkürzt, es ist (min.) eine Spule verbaut. Bei Mobilantennen meistens unten, oft gut sichtbar (sieht halt wichtig aus). Je kürzer die Antenne desto schlechter ist sie, ab einer gewissen Länge sind die Unterschiede aber nur noch mess- und nicht mehr hörbar.

Die schon angesprochene DV27s ist so ein Kandidat, 1,40lang und durch eine Spule (aber am "Kopf"ende) verkürzte Lambda 1/4 Strahler. Die funktioniert bei vielen Leuten gut solange ein "Gegengewicht" da ist, also eine mgl. große Metallfläche. Manchmal reicht schon ein Balkongeländer, manchmal muss man noch ein paar Drähte drunter spannen. Da ist ausprobieren angesagt, zum Messen braucht man auch nicht unbedingt den SuperDuper Antennenanalysator sondern es reicht ein SWR Meter, das ist dann halt ein bisschen mehr Arbeit geht aber auch.

Um mal zu verdeutlichen wie sich der Wirkungsgrad (kein theoretischer Wert, sondern einfach wie die Antenne "spielt") mit der Antennenlänge verändert:
Von der DV27S gibts noch zwei Varianten, beide ebenfalls als Lambda 1/4. Eine nur 60cm lange, die DV27T und eine mit ~270cm die DV27lang.
Letztere ist eben eine viertel Wellenlänge lang und braucht daher keine Spule, die kleine hat eine viel größere Spule als die DV27S (ist ja auch viel kürzer).
In der Spule wird ein Teil der Sendeleistung in Wärme umgewandelt, das ist ein unerwünschter aber nicht vermeidbarer Nebeneffekt der Verkürzung. Platt gesagt, je mehr Spule desto weniger Abstrahlung. Deshalb funktioniert die große Antenne auch ein Stückchen besser als die kleine. Aber, und das ist wichtig, nur im extremen. Wenn du also ganz leise Gegenstationen hast die kaum zu hören sind, dann ist das letzte bisschen abgestrahlter Sendeleistung entscheidend. Im normalen Betrieb in einer Hausrunde, wo alle sich so gut hören können das man nicht "ins Gerät kriechen muss" ist der Unterschied zwischen der 270cm Antenne und dem kleinen 60cm Stummelchen gar nicht mehr so groß. Die DV27S liegt mittendrin und ist deshalb immer noch der Klassiker bei den zweckentfremdeten Mobilantennen.

Das mal als stark vereinfachte Erklärung warum eine viertel Wellenlänge auch schonmal nur 160cm (oder auch 60cm) lang sein kann. Hey, das erinnert mich an meine CB-Antenne im (Anfangs der 90er stark angesagten) 16V Design. Das Ding war 15cm (!) lang und hatte ein tolles SWR. Komischerweise hat mich damit nie jemand gehört, auch wenn ich eigentlich ziemlich viele Stationen aufnehmen konnte. Jetzt weiß ich woran das lag, und du auch....

Zu deiner Sehbehinderung: Ich habe "die Funker" als SEHR hilfsbereite Leute kennengelernt, vor allem (aber nicht nur) bei den Funkamateuren. Niemand kann oder weiß alles, niemand hat für jeden Zweck das richtige Werkzeug, Messgerät usw. Man hilft sich gegenseitig und das ist auch ein schöner Teil des Hobbys. Lass die Leute wissen in welcher Ecke der Stadt du wohnst, und wobei du konkret Hilfe brauchst. Ich bin mir SICHER das sich dann jemand bei dir meldet! Wenn sich zu deinem Problem niemand hier im Forum findet, dann gehe auf die Seite des DARC und suche dir den nächstgelegenen Ortsverband raus. Schreibe den OVV an und schildere deine Lage, auch dort bekommst du Hilfe!

Gruß

MiBo

PS: Gerade noch diesen Beitrag von @Krampfader gefunden. Musst du nicht komplett durch ackern, aber schau dir mal das Bild im ersten Post an. Das ist eine DV27T und die Befestigung am Balkon ist gut gemacht, einfach und ohne zu bohren. Ob das an deinem Balkon auch so funktioniert ? Versuch macht kluch! Übrigens die DV27S kostet um die 20,-€ und zwar schon mit Antennenfuß, Kabel und Stecker - wenn das nicht zum Probieren einlädt....
Lokal: Der Vagabund
DX: 13DO666 oder 13DO and the Number of the Beast
Afu: DO3MIB
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Teutonet
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Re: Antennenempfehlung

#18

Beitrag von Teutonet »

Krampfader hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 06:24 Daheim habe ich ständig einen urbanen Störpegel zwischen S5 und S7 (welcher mir auf Dauer nur die Birne weich macht), schwache Stationen höre ich daher nicht. Ich bin von meinen outdoor-Funkaktionen S0 (in Worten S-Null) gewöhnt, sprich nur das sanfte Eigenrauschen des Empfängers.
Aber ist das denn nicht eher dem schwachen Empfänger geschuldet ? Ich habe in unserem Wochenendhaus in Waldlage auch um die S5 Grundrauschen, zuhause (sehr leichte Bebauung) sieht es nicht sehr viel schlechter aus. Selten mal um die S2-3
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lonee
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Re: Antennenempfehlung

#19

Beitrag von lonee »

S 0? für mich immer nur eine Illusion gewesen. Außer ich klemme einen geschirmten 50 Ohm Dummy direkt an den TRX.
Der Begriff "Stehwelle" kommt ja von "stehenden Wellen", also VSWR. Ist quasi nur CB-eingedeutscht.

Nochmal zurück zum Magnetfuß, auch wenn ich so etwas als nicht effektiv ansehe.
Der Magnetfuß hat auf dem KFZ-Blechdach eine kapazitive Kopplung. Do etwas funktioniert auch auf einem Stück Stahlblech auf dem Balkon, wenn man an diesem Blech noch ein paar Radiale vorsieht. Der Haken dabei ist aber auch, dass die Antenne im direkten Einflussbereich des Balkons ist.

Daher halte ich den "ausschwenkbaren" Dipol (egal ob nun aus 2 CB-Strahlern oder Alu mit Gamma-Match) für die bessere Variante.
Oben dran noch ein DL-Fähnchen und fertig. Den Nachbarn "verkauft" man das dann als KW-Radio-Empfangsantenne.
Vorteile davon: Weiter weg von der Hauswand, man kann die Polarisation ändern und es ist nur ein "Stäbchen" an einem Halter.

Was die Mag-Loops angeht, so muss man sich bewusst sein, dass diese (je nach Größe und qualitativem Aufbau) um 4-5% der eigentlichen Sendeleistung in die Luft bringen. Vorteile bringen diese nur, wenn man wirklich absolut nichts anderes aufstellen kann. (ich beziehe mich gerade auf das 11m Band, bei z.B. 80m sieht das anders aus, denn so mancher kann für die unteren Bänder keine Drähte aufhängen).
Vielleicht bringt das hier etwas mehr Info bzgl. Mag.Loop-> http://hb9bxe.ch/pdf/Magnetic%20Loop%20 ... sch(1).pdf

Anm. QRP beteutet soviel wie kleine Leistung. Also in etwa mit der Ausgangsleistung Deines CB-Gerätes vergleichbar.
Und da können am Kondensator schon 200V-1KV anliegen (je nach Frequenz und Leistung).

Mein Fazit für Dich, Neuland, versuche die Mag-Loop zu vermeiden.

Aaaaaber, Du solltest versuchen zu erlernen, wie man einen Stecker anlötet.
Der Tipp mit dem Amateurfunk-Ortsverband ist wirklich nicht schlecht. Manchmal finden in diesen auch solche "Bastelkurse" statt. Eigentlich sind diese immer verwertbar, sofern man irgendwas mit E-Technik als Hobby hat.
Des Weiteren sind SWR-Meter und Multimeter ein Must Have. Viele haben mittlerweile auch einen VNA, mittels dem man viel genauerere Aussagen über die eigene Antennengeschichte treffen kann. Auch sehr hilfreich zur Fehlersuche und zur Antennenoptimierung.

Ups, Firma ruft..
Gruß,
André
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Re: Antennenempfehlung

#20

Beitrag von criticalcore5711 »

Krampfader hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 11:18 Ich finde derartiges improvisiertes "Feuerzeug-Löten" sollte Bestandteil einer jeden AFU-Prüfung werden, als praktischer Teil ;)
Es geht zwar, für Notfälle. Ist trotzdem ziemlich Pfusch!
Das flussmittel ist so schnell verdunstet und so heiß das es teils verbrennt das du am Ende keine vernünftige lötstellen hast.

Für den Notfall wenn mal auf dem Berg ein stecker abgeht oder so kann man das mal machen, ansonsten besser nicht.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
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DH2PA
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Re: Antennenempfehlung

#21

Beitrag von DH2PA »

Krampfader hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 06:24
Neuland hat geschrieben: Di 11. Mai 2021, 01:55 Wie kann die Antenne eigentlich 1/4 Lambda sein, wenn sie lediglich 1,60m lang ist?
Speziell Mobil-Antennen werden mechanisch verkürzt (z.B. auf 1,40m) um dann mit einer Spule elektrisch wieder auf Lambda/4 verlängert zu werden (deswegen nennt man diese Spule auch "Verlängerungsspule").
Das möchte ich so nicht unkommentiert stehen lassen, weil es einfach nicht richtig ist. Nur eine λ/4 Antenne ist eine λ/4 Antenne. Könnte man eine Antenne einfach mit einer Spule verlängern wäre es problemlos möglich aus einer λ/4 eine λ5/8 mit flacherer Abstrahlung zu machen. Das funktioniert aber nicht.
Vielmehr verhält sich der Zusammenhang wie folgt: Muss eine Antenne aus mechanischen Gründen kürzer werden so wird ihre Impedanz für die vorgegebene Frequenz zunehmend kapazitiv. Durch das Einbringen einer Induktivität (Spule) wird diese Kapazität kompensiert, so dass im Idealfall die Impedanz rein reell wird, also möglichst ohne Blindanteile. So ist auch die Resonanz definiert, und nicht etwa als Frequenz mit der besten Anpassung (niedrigsten Stehwelle).

Bis zur 1/8λ kann man verkürzen ohne das der Wirkungsgrad oder die Bandbreite extrem darunter leiden. Da die Antennen für 11m recht klein sind würde ich dir auch diese Methode für den Balkon empfehlen. Eine käuflich zu erwerbende Lösung wäre z.B. eine Mobilantenne.
Die verkürzte Antenne wird aber nur dann gut funktionieren wenn du ihr entweder mindestens ein abgestimmtes und isoliertes Radial oder eine unabgestimmte Fläche ausreichender Größe als Gegengewicht bietest. Letzteres stellt bei der Mobilantenne die Fahrzeugkarosserie dar.
Magnetantennen lohnen erst bei tieferen Bändern, weil hier für eine Balkonlösung extrem verkürzt werden müsste.

Patrick -DH2PA-
Zuletzt geändert von DH2PA am Di 11. Mai 2021, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Neuland
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Re: Antennenempfehlung

#22

Beitrag von Neuland »

Bin schwer beeindruckt, super Antworten!

Jetzt gilt es nur, von meiner Seite alles noch einmal im Detail durchzugehen und auszusortieren. Von magnetischen Loopantennen werde ich dann wohl besser Abstand nehmen, da mich die hohe Spannung und auch die permanente Neuabstimmung (nun gut, bei fester Frequenz kein Thema!) weniger erfreuen. Auch ist für mich nicht ganz geklärt, in welcher Sitzentfernung ich bedenkenlos mich aufhalten sollte.

Sehr auffällige, lange Antennen über den Balkon hinaus möchte ich auch dann eher vermeiden, und Mobilantennen für Autos sollen ja auch nicht so ganz das wahre sein.

Zusammenfassend für mich:
Vielleicht einfach mal eine der hier genannten Antennen um die 20 Euro* probieren, mal sehen... Ich gehe mal davon aus, daß üblicherweise das Antennenkabel einen PL-Stecker haben dürfte, dann bräuchte ich eine Fensterdurchführung (auch die ist ja bereits hier im Thread benannt und soll ja sehr gut sein; PL-Buchse auf PL-Buchse - gibt es bei Ebay). Dann fehlt noch ein (PL-Stecker auf PL-Stecker-)Kabel von der Fensterdurchführung zum Funkgerät, für das ich aber noch einen Adapter PL-Buchse auf TNC-Stecker benötige (Handfunkgerät hat TNC-Antennenanschluß). SWR-Gerät natürlich auch gleich dazukaufen. Und damit habe ich hoffentlich für's erste nichts vergessen, und es kann losgehen. :-)


*Konkret jetzt mal auf die DV27S bezogen - glaube, werde mir die mal zulegen, hoffe, da ist dann auch alles mit dabei, was benötigt wird (Montagemöglichkeit, Kabel, PL-Stecker?)
Als Gegengewicht würde ich es einfach mal mit einem Backblech versuchen, bevor ich irgend etwas fest am Balkongeländer montiere...
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Re: Antennenempfehlung

#23

Beitrag von Neuland »

Oh! Da fängt dann für jemanden wie mich wieder gleich das nächste Problem an. Da muß ein Loch in das Alublech? Hatte nämlich gedacht, die Antenne könne man einfach daran festschrauben. Ich habe nämlich keine Bohrmaschine, und ehrlich gesagt auch noch nie eine benutzt. ;-)
Maulwurf
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Re: Antennenempfehlung

#24

Beitrag von Maulwurf »

Hallo,
nimm mit KLC Kontakt auf. Der kann sich das vielleicht mal vor Ort anschauen und helfen. Oder mal wenigstens einen Kanal ausmachen für ein Orts-QSO.

Hört sich sonst ja hoffnungslos an.

Viel Erfolg,
Stefan


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Re: Antennenempfehlung

#25

Beitrag von lonee »

jetzt wird es gerade etwas merksam....
Ich habe ja schon viele Doppellinkshänder und Technik-Legastheniker im Bekanntenkreis.
Aber selbst die finden den Einschaltknopf bei einer normalen Handbohrmaschine....
Und auch meine bessere Hälfte kann mit so einem "magischen" Gerät ein Loch in ein Stahlblech zaubern. Und das auch noch mit einem Plasmaschneider.

Aber wie dem auch sei, man kann einen Antennenfuß auch mittels Metallwinkel und Metallschraubzwinge mit einem Blech zusammenbappen.
Hauptsache es ist ein elektrisch leitender Zusammenbapper!
Den Radialdraht kann man um das Befestigungsgewinde des Antennenfußes wickeln (natürlich abisoliert, gell?)

Gruß,
André
Gruß,
André
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Re: Antennenempfehlung

#26

Beitrag von Neuland »

Na ja, ich hatte halt vorhin gerade etwas recherchiert, und da stand eben, daß das Durchbohren von Aluminium nicht so einfach sei.

Werde es dann zunächst mal mit Schraubzwingen versuchen und ggf. eine Bohrmaschine z.B. bei meinem Bruder ausleihen. Wird schon irgendwie klappen. Bin halt der geborene Theoretiker, der noch nie eine Steckdose gelegt hat usw. :-) Mein Vater konnte das alles, da hätte ich früher besser aufpassen müssen. ;-)
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Re: Antennenempfehlung

#27

Beitrag von lonee »

dann bitte mit einem Metallbohrer. Oder einem Blechschälbohrer.
So ein Alublech hat man ruckzuck durch. Bei massivem Alu sollte man mit Spiritus kühlen.
Gruß,
André
Neuland
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Re: Antennenempfehlung

#28

Beitrag von Neuland »

Alles klar!

Mein Bruder hat zwar meines Wissens null Interesse am Funk, dafür aber mehr Platz und im Gegensatz zu mir auch so einiges an Werkzeugen.

Wird schon werden.


/edit:

Hier ist ein Bild der DV27-S zu sehen; kann der blau umkreiste Bereich vom Antennenfuß abgenommen werden, so daß die Antenne plan auf ein Backblech gestellt werden kann, um sie dann zumindest provisorisch mit Schraubzwingen zu fixieren? Oder läßt sich das nicht auseinanderbauen?

https://www.bilder-upload.eu/bild-70e52 ... 9.jpg.html
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Re: Antennenempfehlung

#29

Beitrag von noone »

Neuland
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Re: Antennenempfehlung

#30

Beitrag von Neuland »

Danke für den Link zu den Notantennen, aber sehr viel Stoff und sehr vieles über lange Drähte draußen im Freien - scheidet bei mir aus.


Noch einmal auf den hier im Thread erwähnten Link zu einem Thread von @Krampfader zurückkommend:

https://www.funkbasis.de/viewtopic.php?f=15&t=45030

Hier ist ja die DV27-S auf einfach zu realisierende Weise am Balkongeländer befestigt. Mir als absolutem Laien fehlen aber für vieles die notwendigen Begriffe, daher nicht lachen, aber wie nennt man diese Metallstücke genau, in die die Antenne geschraubt (?) ist?

Und wie sind die Metallteile befestigt? Sieht aus wie Metallklammern, richtig?


Falls eine solche Antenne dauerhaft am Balkongeländer befestigt sein sollte, muß man sich dann auch um einen Blitzschutz kümmern?


Danke nochmals.
Antworten

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