Antennenanpassung bei Coax-Dipol

tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#1

Beitrag von tamasgal »

Hallo Leute,

ich bin neu im Forum und habe seit einigen Monaten ein kaputtes Formel 1 DNT CB Funkgerät bei mir herumliegen welches ich von einem Freund bekommen habe. Heute habe ich mich entschlossen das Gerät aufzumachen und zu reparieren (TX ging nicht under Lautsprecher war auch hinüber, dann noch Kabelbruch im Handset etc.). Wie auch immer, das Ding ist repariert und geht jetzt an ;)

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken eine Funklizenz zu erwerben und habe in den letzten Wochen auch einiges über CB Funk gehört (als Einstieg).
Ich wohne in einer Wohnung und habe leider keine Möglichkeit meine Antenne in den Baum zu hängen oder sonstiges und in der Wohnung habe ich auch nur beschränkt Platz, jedoch im 3. Stock im Altbau.

Nach langem hin und her habe ich mich entschlossen eine Coax Dipol Antenne mit RG58 zu bauen (http://www.hamuniverse.com/10metercoaxdipole.html), da ich damit etwa 30% Länge einspare. Nach der dort angegeben Formel (mit VF 0.66) komme ich so auf ca. 1.82m pro Antennenhälfte. Das scheint jedoch eine Antennenart zu sein, die wohl nicht sehr verbreitet ist, insofern bin ich mir nicht sicher ob ich alles richtig mache.

Die Antenne habe ich bei mir übers Fenster an der Wand angebracht (horizontale Polarisierung) und habe dann SWR-Messungen durchgeführt. Ich habe leider nur ein analoges Gerät und der Zeiger spinnt auch etwas beim Einstellen, da wohl der Poti leicht hinüber ist. Ich komme nur auf ca. 3.5 beim Stehwellenverhältnis und da es in dem Bereich keine Teilskala gibt, ist es auch nur qualitativ möglich eine Kurve zu erstellen. Ich sehe jedoch auch kaum einen Unterschied zwischen Kanal 1 und 40.

Meine Frage ist nun: hat jemand Erfahrungen mit solch einer Antenne gemacht? Wenn ja, was ist bei den Antennenenden zu beachten wenn man die Abschirmung mit dem Kern verbindet? Reicht einfaches zusammenlöten?

...und hat man überhaupt eine Chance in einer Häuserschlucht mit solch einer Antenne im Zimmer?

Ich horche natürlich seit einer Stunde auf Kanal 1 und sende auch hin und wieder aber ich denke es gibt wohl kaum noch CB-Funker in der Gegend bzw. mein Setup ist möglicherweise komplett für den Eimer ;)

Bleibt gesund,
Tom
Benutzeravatar
13CVH015
Santiago 7
Beiträge: 508
Registriert: So 30. Sep 2012, 21:44
Standort in der Userkarte: Neckarau

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#2

Beitrag von 13CVH015 »

Hallo Tom,

in der Variante kannte ich diese Antennenform bis dato nicht. Ich kenne sie als "Bazooka-Dipol". Da ist an den kurzgeschlossenen Enden noch ein wenig "freier" Strahler mit dran.
Für dich ein wenig nachteilig für den CB-Funk ist die horizontale Polarisierung. Vertikal ist verbreitet und damit wirst du auch die bessere Bodenwelle hinbekommen. Allerdings für DX ist das horizontale nicht verkehrt.
Da du die Antenne an der Wand hängen hast, wird es mit dem SWR schwierig, da die Antenne nicht frei strahlen kann. Da klingt der von dir gemessene Wert noch gut und realistisch.
Mit der Bazooka habe ich gute Erfahrungen. Hatte die selbst mal auf dem Dach und war sehr zufrieden. Ist aber inzwischen einem klassischen Dipol Vertikal gewichen.
Einfaches verlöten an den Enden reicht.
Zu den Chancen in einer Häuserschlucht:
Empfang lebt manchmal halt auch davon, dass das gegenüber "große Ohren" hat. Kann also gehen.

Viele Grüße
Dennis DL1MIL
13CVH015/13FB025
DL1MIL
DM6A Clubstation IG Amateurfunk Mannheim e.V.
[url]http://www.dm6a.de[/url]
Fielddays bitte ohne Nervensäge :-)
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3536
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#3

Beitrag von Charly Whisky »

Hallo,

zum Mithören im Bereich Nürnberg : http://nbgsdr.ddns.net/
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#4

Beitrag von tamasgal »

Danke euch! Ich habe sogar noch ein SDR irgendwo herumliegen, gute Idee ;)

Ich überlege im Moment ob ich die Antenne einfach aus dem Fenster hänge zum Testen, mal sehen. Rausfahren ist selbstverständlich die beste option.
Benutzeravatar
ultra1
Santiago 9+15
Beiträge: 2039
Registriert: Di 23. Feb 2016, 23:29
Standort in der Userkarte: 32805 horn-bad meinberg
Wohnort: 32805

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#5

Beitrag von ultra1 »

tamasgal hat geschrieben: Do 26. Mär 2020, 11:32 Danke euch! Ich habe sogar noch ein SDR irgendwo herumliegen, gute Idee ;)

Ich überlege im Moment ob ich die Antenne einfach aus dem Fenster hänge zum Testen, mal sehen. Rausfahren ist selbstverständlich die beste option.
Ja, probier das mal .
Vertikale Polarisation ist wichtig, um im nahen Umfeld zu funken .
Dann, -ganz wichtig!- weck von der Hauswand .
Ist deine Antenne in unmittelbarer Nähe von solcher Materie, hast Du eine totale Vehlanpassung (es enstehen Kapazitäten durch Annäherung) .
Deine Antennen muß unbedingt frei stehen, hängen, aufgebaut sein, in unmittelbarer Nähe .
Vielleicht die Antenne mit einer Holzlatte von der Hauswand wegschieben, ... oder Besseres ...

Empfansstörungen können im/um Wohnungen leicht auftreten .
Da hat das Funken im Grünen mit GFK-Mast oder großer Mobilantenne, einen großen Vorteil .


Viel Erfolg :tup:

73, Ingo
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#6

Beitrag von tamasgal »

Danke für die Tipps und die technischen Infos. Ich habe bisher wirklich keinerlei praktische Erfahrung... die grobe Theorie ist für mich als Physiker weniger das Problem aber zwischen Theorie und Praxis+Erfahrung sind bekanntlich Welten!

Ich werde auf jeden Fall versuchen eine Antenne evtl. am Balkon zum Innenhof zu montieren. Ich wohne im dritten Stock, bin also wenigstens schon einmal etwas weiter weg vom Boden ;)

Für draussen werde ich mir definitiv so eine T2LT Antenne bauen, danke Andreas! Der Link zum Bau im Beitrag https://www.funkbasis.de/viewtopic.php?p=547787#p547787 scheint nicht richtig zu sein. Ich habe aber einige Beiträge zu T2LT gefunden wie z.B. https://forestradio.wordpress.com/2019/ ... htantenne/
So wie ich das in Krampfader's Beitrag zu T2LT sehe, wird die Antenne mittels Umknicken der Spitze abgestimmt, das ist natürlich sehr praktisch ;)

Eine Frage habe ich noch: ist es üblich PL (SO239) Adapter zu verwenden, sodass die Antenne selbst und das Kabel zum Funkgerät jeweils mit PL 259 ausgestattet ist? Bevor ich meine Antenne gebaut habe, habe ich überlegt ob ich normale 50Ohm BNC Stecker verlöte weil die kompakter sind, aber mittlerweile fällt mir auf dass rigoros fast überall PL 259 verwendet wird.
guglielmo
Santiago 8
Beiträge: 958
Registriert: Do 22. Sep 2016, 09:24
Standort in der Userkarte: Norderstedt
Wohnort: Norderstedt
Kontaktdaten:

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#7

Beitrag von guglielmo »

@tamasgal: Hallo Kollege! Du scheinst ja nicht nur in der Theorie gute Grundlagen zu besitzen sondern Du bist ja auch schon in der Praxis ganz gut dabei. Wenn Du mal ebenso ein altes Funkgerät auf Vordermann bringst und dann noch gleich eine Antenne selber baust bist Du bei diesem Hobby genau richtig. Ich möchte Dich ermutigen tatsächlich die Lizenz in Angriff zu nehmen. Ich habe sie selber vor ca.20 Jahren erworben und habe als Background eine Ausbildung zum Ingenieur für technische Physik. Die Technikprüfung war im Grund ein Selbstgänger und für Gesetzeskunde sowie Betriebskunde habe ich weinige Tage einige Dinge auswendig gelernt. Ich habe es nicht bereut. So habe ich auch die Möglichkeit, neben der Kurzwelle, auch mit etwas höheren Leistungen auf VHF und UHF zu arbeiten. Hier tun sich sehr viele Betätigungsfelder auf und es bringt echt Spaß. CB habe ich mit 14 Jahren begonnen und auch einige Schwarzsender gebaut. Dann habe ich durch Fachabi, Studium und diverse Jobs wenig Zeit gehabt und erst vor ca. 10 Jahren begonnen aktiv zu werden. Auf CB bin ich schon lange nicht mehr QRV, da ich nur noch Amateurfunk betreibe. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Einstieg und vielleicht kann man ja mal das eine oder andere QSO durchführen. Auf Deine Fragen gehe ich nicht mehr ein, da es ja schon etliche Antworten gibt und Du über das Grundwissen verfügst.
Aberglaube bringt Unglück
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#8

Beitrag von tamasgal »

Krampfader hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 07:19 Ein Physiker, schön. Da können auch wir was lernen, ein bisschen Theorie schadet uns CB-Funkern nämlich auch nicht ;) (ich gucke wöchentlich die Videos von https://www.youtube.com/user/UrknallWeltallLeben )
Freut mich zu hören! Ja, Weltall ist mein Hauptgebiet, ich arbeite an einem Neutrinoteleskop, wir messen einzelne Photonen nanosekunden-genau mit Kubikkilometer grossen Detektoren 3km tief im Mittelmeer um mehr über Neutrinos und ihre kosmische Quellen herauszufinden. Josef M. Gassner mag ich persönlich auch gerne!
Krampfader hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 07:19 Zu Deinen Fragen: Balkon ist schon mal besser (als nur Hauswand). Aber auch da sollte man möglichst mit der Antenne hinauskragen, z.B. an einem Ausleger. Die Antenne interagiert nämlich mit allem was in der Nähe ist. Mal mehr (Metall), mal weniger (Kunstoff, Holz). Es gibt nur eine Antennenform welche innerhalb eines Balkones sooo halbwegs gut arbeitet, durch den hohen magnetischen Anteil im Nahfeld, siehe Fotos unter: https://www.funkbasis.de/viewtopic.php?p=555165#p555165 ... ist aber nicht wirklich was für Einsteiger.
Verständlich! Momentan habe ich die Antenne auf zwei 2m langen flachen Balken montiert und zusammengeschraubt. Ich denke ich werde in der Mitte in T-Form einen Balken dranschrauben und dann kann sie ca. 1m weit weg vom Balkon senkrecht raushängen. Mal sehen wie das klappt ;)

Danke für die Video-Links zum Bau!
Krampfader hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 07:19 Mit zunehmender (Bau-)Erfahrung kann man sich dann auch an andere, erprobte Antennenformen heranwagen, z.B. siehe Bazooka-Dipol unter: https://www.funkbasis.de/viewtopic.php?p=551226#p551226
Ja die habe ich auch im Auge gehabt. Wenn nur alles ein bisschen kürzer wäre ;)
Krampfader hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 07:19 PS: Am wichtigsten ist ein möglichst hoher, freier Standort, ohne QRM (z.B. Anhöhe, Berg). Erst dann folgt die Antenne. Und ganz am Schluss kommt erst das Funkgerät. Beim Funkgerät ist wiederum eine kräftige Modulation wichtiger als die Leistung, siehe Video (4W zu 4W, auf 82km): https://youtu.be/i4TnFkzG62I
:thup:
guglielmo hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 08:36 Wenn Du mal ebenso ein altes Funkgerät auf Vordermann bringst und dann noch gleich eine Antenne selber baust bist Du bei diesem Hobby genau richtig. Ich möchte Dich ermutigen tatsächlich die Lizenz in Angriff zu nehmen. Ich habe sie selber vor ca.20 Jahren erworben und habe als Background eine Ausbildung zum Ingenieur für technische Physik. Die Technikprüfung war im Grund ein Selbstgänger und für Gesetzeskunde sowie Betriebskunde habe ich weinige Tage einige Dinge auswendig gelernt.
Ja, an Elektronik-Ausrüstung und Praxis mangelt es zum Glück nicht wirklich, ich habe von Oszis bis Frequenzzähler und Funktionsgenerator alles parat ;) Die Lizenz will ich schon seit Jahren aber ich es kamen so viele andere Dinger dazwischen. Die Technikfragen sind ebenfalls wie bei dir, kein Problem und ja, die Gesetzeskunde und die ganzen Frequenzbereiche etc. muss man wohl auswendig lernen... Mal schauen ob es dieses Jahr endlich was wird, danke für die Ermutigung :)
guglielmo hat geschrieben: Fr 27. Mär 2020, 08:36 Ich habe es nicht bereut. So habe ich auch die Möglichkeit, neben der Kurzwelle, auch mit etwas höheren Leistungen auf VHF und UHF zu arbeiten. Hier tun sich sehr viele Betätigungsfelder auf und es bringt echt Spaß. CB habe ich mit 14 Jahren begonnen und auch einige Schwarzsender gebaut. Dann habe ich durch Fachabi, Studium und diverse Jobs wenig Zeit gehabt und erst vor ca. 10 Jahren begonnen aktiv zu werden. Auf CB bin ich schon lange nicht mehr QRV, da ich nur noch Amateurfunk betreibe. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Einstieg und vielleicht kann man ja mal das eine oder andere QSO durchführen.
Danke, klingt auf jeden fall nach Spass und Kurzwelle ist natürlich schon reizend :D
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#9

Beitrag von tamasgal »

ANITA finde ich auch spannend! Es gibt ja mehrere Pionierprojekte auf dem Askaryan Feld, als hätten sie sich namenstechnisch abgesprochen (ARA, ARIANNA) ;) und dann gibts noch das RNO.

Wir haben seit kurzem ein neues Mitglied Prof. Dr. Anna Nelles an unserem Institut (ECAP - Erlangen Centre for Astroparticle Physics) die auf den Radionachweis von Neutrinos spezialisiert ist. Sie hat auch schon einige Monate ihres Lebens auf eisigen Landschaften verbracht um unter anderem auch Antennen vom Schnee freizuschaufeln ;) https://ecap.nat.fau.de/index.php/perso ... na-nelles/ Ihre Antrittsvorlesung war sehr interessant. Ich freue mich auf die Ergebnisse in den kommenden Jahren!
Ich persönlich arbeite am KM3NeT Teleskop https://www.km3net.org
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#10

Beitrag von tamasgal »

Wir sind in der Aufbau Phase und haben erst 6 Detektoreinheiten von mehreren hundert installiert, aber wir machen gute Fortschritte und haben bereits etliche Neutrinos detektiert :)
Ja, am Ende sind wir größer als IceCube ;) In Erlangen sind beide Arbeitsgruppen vertreten und wir arbeiten aber auch mit IceCube zusammen. Mein Bürokollege ist zum Beispiel in beiden Projekten und charakterisiert PMTs.

Ich denke wir sollten hierzu einen eigenen Thread aufmachen. Da es sich ja hierbei auch um Empfänger handelt, wenn auch nicht für elektromagnetische Wechselwirkungen ;)
Klar, warum nicht :) Unser Detektor ist auch ein Empfänger für elektromagnetische Wechselwirkungen, da wir ja Licht messen. Die Antennen sind nur wesentlich kleiner :D Aber ja, wir wollen schwache Wechselwirkungen indirekt nachweisen, so hast du das vermutlich gemeint. :thup:
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3536
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#11

Beitrag von Charly Whisky »

Ist doch egal...verläuft sich eh.

Interessantes wird nicht veröffentlicht.

Abgesehen davon: Es ist doch alles ganz einfach. Man muss das nicht messen- man kann es sich auch so zusammen reimen :dlol:

VG
Christian
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3536
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#12

Beitrag von Charly Whisky »

Na ein bisschen kann man drüber reden, obwohl das ja off Topic ist:

Wüssten die Menschen, was wirklich uns gerade so durchstrahlt :seufz:

Manchmal ist es besser, man weiss es nicht, weil man es nicht ändern kann. Deswegen werden die Ergebnisse auch nicht an die Regierten kommuniziert, sondern von "gekauften Wissenschaftlern" so veröffentlicht, dass sie den Intellekt befriedigen- mehr aber auch nicht.

VG
Christian
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3536
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#13

Beitrag von Charly Whisky »

Die N. sind nicht das Problem, sondern die Information, die sie mit sich führen und beim Durchstrahlen hinterlassen.
Benutzeravatar
Charly Whisky
Santiago 9+30
Beiträge: 3536
Registriert: So 3. Dez 2017, 17:28
Standort in der Userkarte: Standort in der Userkarte

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#14

Beitrag von Charly Whisky »

Wer ist „wir“?

Also ich nicht.
Und das ist erst seit „gestern“ so! Stell dir vor: Die N. durchdringen beliebiges Material. ALLES was sie durchdringen hinterlässt Informationsschnipsel. Da die N. auch durch die Erde zischen, nehmen sie dort auch Informationen auf, die der Mensch in den letzten Jahrzehnten „hergestellt“ hat und die nicht „gesundheitsfördernd“ sind. Deswegen sind auch Menschen in einem gewissen Umkreis von Atommülllagern besonders belastet, weil die N. da durchflitzen bevor sie bei den Menschen ankommen (siehe hierzu Themen wie: Unerklärlich hohe Leukämiefälle an Kindern im Umfeld von AKW, obwohl Messungen der Radioaktivität keinen Hinweis geben).
Mit Esotherik hat das leider nichts zu tun, das ist Physik. Da sagt nur (noch) keiner, weil man die Information, die die N. mit sich führen (noch) nicht auslesen kann.
tamasgal
Santiago 1
Beiträge: 18
Registriert: Mi 25. Mär 2020, 21:21
Standort in der Userkarte: Nürnberg

Re: Antennenanpassung bei Coax-Dipol

#15

Beitrag von tamasgal »

Ich wollte eigentlich nicht eine solche Diskussion anfangen und habe mich bis jetzt zurückgehalten aber dennoch muss ich jetzt kurz etwas loswerden, da ich seit mehr 8 Jahren Expertise auf diesem Gebiet sammele und aktiv in der Forschung tätig bin.

Neutrinos gibt es quasi seit es das Universum gibt und wir messen sie ebenfalls wie die restliche Kosmische Hintergrundstrahlung andauernd. Das ist unter anderem auch das Rauschen das wir überall hören.

Es gibt vier fundamentale Wechselwirkungen die sehr gut modelliert sind: die Gravitations, die Elektromagnetische, die Starke und die Schwache Wechselwirkung.

Neutrinos haben eine von Null verschiedene Masse (das ergibt sich aus der Beobachtung von Neutrinooszillationen die wir aktiv beobachten) die jedoch extrem gering ist, besitzen keine (elektrische) Ladung und bestehen nicht aus Quarks (es sind Elementarteilchen). Das heisst sie werden von der Gravitation kaum abgelenkt und sie ignorieren jegliche Magnetfelder und starke Wechselwirkungen.

Neutrinos Wechselwirken nur schwach (mit W und Z Bosonen) und das auch extrem selten. Wie Andreas schon schrieb werden wir sekündlich von abermilliarden Neutrinos durchschossen, ohne dass irgendetwas passiert. Der sogenannte Wechselwirkungsquerschnitt ist nämlich so klein, dass diese Teilchen nahezu ungehindert Materie durchdringen. Eine Informationsaufnahme ist nur bedingt gegeben durch beispielsweise Neutrinooszillation (ein Myon-Neutrino wird zum Elektron-Neutrino etc.). Diese Information auszulesen oder nützlich zu machen ist mehr oder weniger unmöglich, da Neutrinos wie schon erwähnt fast nie Wechselwirken.

Ich möchte hier ein Beispiel zeigen wie schwer es ist Neutrinos nachzuweisen. Unser Detektor (KM3NeT) wird voll ausgebaut aus mehreren Blöcken bestehen und ein Block ist ein Kubikkilometer gross. Wir werden ca 64000 Photomultiplier die einzelne Photonen messen können in einem Kubikkilometer etwa 3km tief im Mittelmeer haben.

Da wir Neutrinos nicht direkt nachweisen können (keine Ladung, kaum Masse, keine Starke Wechselwirkung), müssen wir auf Sekundärteilchen horchen die bei Neutrino (schwache) Wechselwirkungen entstehen. Diese sind geladen (Elektron, Myon oder Tauon) und hinterlassen Licht im Detektor Volumen.

Und jetzt kommt das Wesentliche: wir sind 3km tief weil auch von oben (in der Atmosphäre) Teilchen auf uns draufprasseln, Protonen, Elektronen, Positronen und verschiedene Atomkerne, welche Teilchenschauer und darunter auch Myomen erzeugen (all das ist die Kosmische Hintergrundstrahlung die uns oft auf den Sack geht), die bis ans Meeresgrund herankommen. Wir filtern zwar einiges raus, weil im Wasser sehr viel absorbiert wird, allerdings kommt trotzdem einiges an.

Wir messen ca. 100-200 Myomen pro Sekunde! Das ist für uns nur "Rauschen". Die eigentlichen Neutrinos die wir messen, kommen von unten, durch die Erde durch - denn wenn etwas höhenenergetisches von unten kommt, kann es kein Myon sein, das würde in der Erde Wechselwirken.

Insgesamt erwarten wir pro Tag nur eine Hand voll(!!!) Neutrinos und das ist der Grund weshalb wir solche riesigen Detektoren bauen müssen.

Ich bin jetzt extrem Off-Topic geworden aber ich hoffe nun ist es etwas klarer. Neutrinos waren vor uns schon da und es konnte sich trotzdem Leben auf der Erde entwickeln. Die größten Gefahren aus dem Weltall für das Leben auf der Erde sind Meteoren/Asteroiden, Supernovas aus unserer eigenen Galaxie, UV Strahlung, Kosmische Strahlung. Wobei die Gefährlichkeit von Stufe zu Stufe extrem sinkt. Neutrinos haben in dieser Kategorie nichts zu suchen.

Jegliche Vorstellungen davon dass Neutrinos Atommüll durchqueren und diese "aufnehmen" und weitertragen sind absoluter Schwachsinn. Es gibt dafür keinerlei Mechanismus, mal abgesehen davon wären alle Neutrinoexperimente total Sinnlos wenn solche Mechanismen existieren würden.

Ich kann euch versichern dass das Standardmodell der Teilchenphysik sehr gute Dienste leistet bisher. Nicht so gut wie die allgemeine Relativitätstheorie aber es funktioniert und hat etliche Vorhersagen getroffen die wissenschaftlich überprüft wurden und jederzeit werden können.
siehe hierzu Themen wie: Unerklärlich hohe Leukämiefälle an Kindern im Umfeld von AKW, obwohl Messungen der Radioaktivität keinen Hinweis geben
Dazu hätte ich gerne Quellen, mir ist das neu. Ich bin selbst neben einem Atomkraftwerk in Ungarn aufgewachsen und mir sind keinerlei auffällige Statistiken bekannt zu irgendwelche Leukämie raten. Der Fall Tschernobyl ist übrigens sehr ausführlich untersucht worden (Siehe den UN Bericht https://www.unscear.org/unscear/en/chernobyl.html) und selbst dort sind die Zahlen überschaubar. Auch wenn es hart klingt, der menschliche Körper kann einiges einstecken.
Antworten

Zurück zu „Anfängerfragen“