Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

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CB Leon
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Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#1

Beitrag von CB Leon »

Hallo erstmal,
ich heiße Leon und komme aus dem schönen Ostfriesland.
Beim durchlesen der Anleitung meiner Albrecht Hurricaine27 ist mir aufgefallen das eine gewisse Kabellänge gefordert wird.
Nun habe ich mir 10m Kabel bestellt und mich für 8,48m entschieden.
(Siehe hier: viewtopic.php?f=15&t=14114)
Zwischen meiner Albrecht AE4400 Cept und der Antenne möchte ich aber gerne noch ein SWR Meter und eine Zegati M27 Matchbox dauerhaft zum Abgleich einbauen.
Wird die Stehwelle durch die Messgeräte verfälscht und kann ich anstatt 8,48m z.B auch 9m Kabel benutzen?
Wird meine Sendeleistung weniger wenn ich nicht genau 8,48m benutze?
l.G Leon 55+73
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Nasa
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#2

Beitrag von Nasa »

Hallo Leon,

bei richtigen "Antennen" ist die Länge der Zuleitung schnurz-piep-egal.

Es gibt aber eben leider auch so "Krücken" wie die Hurricane, bei der das Antennenkabel
als Gegengewicht/Radial wirkt. Dann sollte die Länge ca. Lambda/4 oder ein vielfaches davon betragen.

Leider beeinflusst auch die Umgebung/Verlegung des Kabels das SWR.

Musst Du einfach probieren.

Gruß,
Lothar
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KLC
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#3

Beitrag von KLC »

ist es jede λ/4-Länge verwendbar , oder nur die ungradzahligen λ/4-Länge

Andere Funker sind nicht weniger begeistert wie der NASA .... :sup:
:kotz: https://funkbasis.de/viewtopic.php?f=15&t=47461 :wall:
:kotz: https://funkbasis.de/viewtopic.php?f=15 ... ane#p91921 :wall:
:kotz: https://funkbasis.de/viewtopic.php?f=15&t=44060 :wall:

und deine genaue Adresse -hier Straße- brauch auch nicht jeder zu sehen, vor allem die, die nicht angemeldet und nicht eingeloggt sind.
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DocEmmettBrown
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#4

Beitrag von DocEmmettBrown »

KLC hat geschrieben: So 29. Sep 2019, 23:27ist es jede λ/4-Länge verwendbar , oder nur die ungradzahligen λ/4-Länge
Aber nur bei diesen seltsamen Antennen. Ansonsten ist die Länge schnurz.

73 de Daniel
CB Leon
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#5

Beitrag von CB Leon »

Also die Hurricaine zurückschicken und die Boomerang kaufen?
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#6

Beitrag von CB Leon »

Moin Antreas,
ich habe vor die Antenne an der Halterung unser Sat-Schüssel zu montieren und das Kabel über meinen Balkon in mein Zimmer zu führen. Die Antenne soll 3m über dem Boden montiert werden, so dass diese ungefär bündig mit dem Geländer in 4m Höhe abschließt. Bäume direkt vor der Antenne gibt es keine. Nach PLC Störungen habe ich nochnicht gesucht werde aber eine Email an die BNetzA schreiben falls es welche gibt.
Edit: Außerdem gibt es ein 100m langes Feld zwischen der Antenne und einer Autobahn
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#7

Beitrag von CB Leon »

Moin Andreas,
Habe die Bestellung der Hurricain nun storniert und die Originale 100W Version der Boomerang gekauft.
Ja der Balkon ist überdacht, macht das einen großen Unterschied?
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#8

Beitrag von guglielmo »

Ein kleines bischen Theorie.

Vorweg: Die Länge einer Leitung ist keinesfalls egal. Sie ist nur in speziellen Fällen egal.

1. Eine reale Leitung dämpft die Signale, weil sie nicht verlustfrei ist.
2. Stimmen Wellenwiderstand und Abschlusswiderstand nicht überein findet eine Impedanztransformation statt, die längenabhängig ist.

Beispiel: Aus einer Lambdaviertel-Leitung die am Ende kurzgeschlossen ist, also niederohmig ist, wird der Eingang hochohmig. Ist sie am Ende offen, wirkt sie am Eingang wie ein Kurzschluss.

Ist eine 50 Ohm Leitung am Ende mit einer Antenne abgeschlossen die einen reellen Fußpunktwiderstand von 50 Ohm besitzt hat sie auch am Eingang einen Widerdstand von 50 Ohm. Hier verhält sie sich wie eine undendlich lange Leitung. Die Länge, abgesehen von Dämpfungverlusten ist egal. Das aber gilt nur für Signale die mit der Antenne resonant sind. Verschiebt sich die Frequenz ändert sich auch der Fußpunktwiderstand und die Ausgangsimpedanz wird transformiert, es sei denn, die Leitungen ist halb so lang, wie die Wellenlänge. Dann ändert sich nichts.

Zur SWR Messung kann man sagen, das jede Messung das System an sich beeinflusst und mit Fehlern behaftet ist. In Deinem Fall wirst Du wohl ausreichend genaue Informationen erhalten. Ich würde das Gerät zwische Transciever und Antennenkabel einbauen. Ob es dauerhaft drin bleiben kann, hängt von der Qualität und Bauart ab. Manche Geräte produzieren beim Messen hässliche Oberwellen die zu Störungen führen können. Ich selber habe beim Kurzwellenfunk das SWR-Gerät ständig im Auge.
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CQ RS DL Rundspruch
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#9

Beitrag von CQ RS DL Rundspruch »

Auch danke an guglielmo für Deine Ausführungen :thup: !

Krückenantennen welche eine bestimmte Kabellängen brauchen um den passenden Abschluss von 50 Ohm für den RX/TX am Anschlusspunkt zu liefern, sind der beste Beweis dafür, dass ein Koaxkabel durchaus transformieren kann. Damit die 50 Ohm von Antenne, über Zuleitung, bis zum RX/TX auch diese 50 Ohm bleiben, ist Grundvoraussetzung, dass diese auch von allen Komponenten im System ein gehalten werden. So bald eine der Komponenten, z.B. die Antenne, hier weit abweicht - also durch mangelnde Anpassung z.B. 76 Ohm hat, werden diese dann mit den 50 Ohm des Kabels verrechnet - es wird transformiert.

Im Fall von CB 11Meter sind dann bei einer Antenne mit falschem 76Ohm Abschluss z.B. alle 50-60cm andere Endwerte der Rechnung anliegend. Diese angezeigten Werte können an einem Kabel zufälliger Länge sowohl gut wie schlecht sein. Ist der Anzeigewert gut, z.B. SWR 1.1:1 freut man sich und geht von einer verlustfrei angepassten Antenne aus. Das ist natürlich falsch, denn unsere Beispielantenne ist ja mit 76 Ohm fehl angepasst zum 50Ohm-Koax. Ist das SWR hingegen schlecht z.B. 1.5:1, könnte durch testweises kürzen der 50 Ohm Koax-Zuleitung wieder eine 1.1:1 vorgetäuscht werden, was ebenfalls nicht der Realität von 76Ohm SWR 1.5:1 am Antennenfußpunkt entspricht.

Damit es also insbesondere bei der Erstinbetriebnahme einer Antenne nicht zu solchen falschen Rechnungen kommt, wird praktisch bei jeder seriösen Antenne die SWR-Messung am Fußpunkt empfohlen. Was aber nicht immer praktisch umsetzbar ist. Damit die Messung auch an einem Anschlusskabel halbwegs reelle Werte ergibt, kann dieses von berechneter Länge sein: Vielfache von Lambda Halbe mal Verkürzungsfaktor des Koaxkabels. Man erhält dann die (ca.) Spiegelwerte des Antennenfußpunktes.

Fazit:
-Antenne hat reelle 50Ohm am Fußpunkt=Kabellänge egal
-Antenne ist unangepasst neu aufgebaut angeschlossen=Kabellänge hat starken Einfluss, daher nicht egal

Sonderfälle:
-Ich baue aus praktischen Gründen komplette Antennensysteme für den portabel Einsatz mit fester Zuleitung - es kann nichts vergessen werden, weniger/keine Lötstellen bis zum RX/TX. Diese "festen Kabel" sind von berechneter Länge, damit sie ein möglichst echtes Abbild der Werte am Fußpunkt ergeben, weil eine Messung direkt am Fußpunkt konstruktiv ja nicht möglich ist.
-Ich Nutze eine Mantelwellensperre welche phasenoptimiert platziert wird. Eine Änderung der Kabellänge würde die elektrische Position der MWS verschieben und die vorherige Position wäre nicht mehr optimal, die MWS müsste neu positioniert werden.
-Die Antenne wird mit einer resonanten Spule abgeschlossen - ein berechnetes Zuleitungs-Kabel stellt sicher, dass die Spule in optimaler Phasenlage angefahren wird und damit effizient arbeitet.
-auch endgespeiste Halbwellen brauchen für den "Stromrückfluss" ein kurzes Radial, denn sie sind ja auch irgendwie ein Dipol. Bei der Festinstallation ist der Mast und deren Erdung der Weg. Im portabel Einsatz ohne gleichbleibende Erdungsverhältnisse braucht die EFHW jedoch einen Radialersatz, sonst gibt es Mantelwellen auf dem Kabel. Als Radial kann hier der Koaxaussenmantel selbst genutzt werden - das Radial wird mit eine Sperre abgeschlossen. Längenänderungen innerhalb dieses Antennensystem , würden die Anpassung ändern.
-Antennen mit einem großen Anpassungsspielraum sollten (zur Meßsicherheit)immer an Kabeln berechneter Länge betrieben werden. Im Profibereich ist das zur Fehlermeldung bei Antennenanlagen normales Vorgehen. Es gibt sogar Koaxkabel das an Mantelwellenknoten leuchtet und den Service so erleichtert.

Also die Kabellänge ist wurscht oder von großer Bedeutung.

73 Sven
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#10

Beitrag von guglielmo »

Ja der Verkürzungsfaktor ist zu berücksichtigen. Einfach aus dem Grunde, da sich die Wellen nicht mehr mit der sog. Vakuum-Lichtgeschwindigkeit ausbreiten. Gemäß der Beziehung

lambda: Wellenlänge [m]
C: Lichgeschwindigkeit im Leiter [m/s]
F: Frequenz [Hz]

"lambda=C/F"

wird die Wellenlänge mit abnehmender Ausbreitungsgeschwindigkeit kürzer. Das gilt dann auch für die Kabel. Die Lichtgeschwindigkeit hängt von den elektrischen und magnetischen Materialeigenschaften des Leiters ab. Hier gilt:

C0: Vakuum Lichgeschwindigkeit
er: Dieelektrizitätszahl er>1
pr: Permeabilitätszahl pr>1

"C=C0/sqrt(er*pr)"

Hieraus ergibt sich der Verkürzungsfaktor k=C/C0=1/sqrt(er*pr) < 1

Was im zitierten Skript vom Amateurfunklehrgang steht ist natürlich alles richtig, soweit ich nachgeschaut haben.

P.S.; Mit sqrt ist die Quadratwurzel engl. Squareroot gemeint.
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Nasa
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Re: Ist die Kabellänge zwischen Antenne und Funke wichtig?

#11

Beitrag von Nasa »

Hallo Sven,
CQ RS DL Rundspruch hat geschrieben: Mi 2. Okt 2019, 09:48 So bald eine der Komponenten, z.B. die Antenne, hier weit abweicht - also durch mangelnde Anpassung z.B. 76 Ohm hat, werden diese dann mit den 50 Ohm des Kabels verrechnet - es wird transformiert.
Das ist schon teilweise richtig. Sobald ein Koaxialkabel nicht mit seiner Nennimpedanz abgeschlossen ist, wird transformiert. Aber das bringt uns mit einem 50 Ohm-Kabel nichts, da wir dadurch niemals eine Antenne mit Fußpunktimpedanz ungleich 50 Ohm auf 50 Ohm transformieren könnten.
Du kannst also Kabel abschneiden oder verlängern soviel Du willst.. Du wirst dadurch kein besseres SWR erreichen. Extremfall mit unendlich langem Koaxialkabel einmal ausgenommen :sup:

Es sei denn das Koaxialkabel wirkt als Radial der Antenne (mit entsprechenden Mantelwellen). Das hat dann aber nichts mehr mit einer Impedanztransformation zu tun.

Der Vorteil mit einem Kabel von z.B. 8,82m H155 (wie von Andreas vorgebracht) ist nur der: ich kann im Shack messen (bei 27MHz), welche Impedanz hier WIRKLICH oben an der Antenne herrscht. Das bringt aber nur dann einen Vorteil, wenn ich oben einen Antennentuner habe den ich z.B. von unten manuell einstellen muss. Habe ich an der Antenne einen Autotuner oder womöglich gar keinen Tuner, kann ich keinen Vorteil aus der speziellen Kabellänge ziehen.

Gruß,
Lothar
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