Antennen Tuner vs Matchbox

Maxpumpe
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Antennen Tuner vs Matchbox

#1

Beitrag von Maxpumpe »

Hallo Leute,
wer kann mir den unterschied zwischen einem Antennentuner und einer Matchbox erklären?

Daniel
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Sputnik01
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#2

Beitrag von Sputnik01 »

Hallo Max,

so weit ich weiß ist ein Antennentuner elektronisch zur Abstimmung und ein Matcher macht es mechanisch ohne zusätzliche
Energiezufuhr.

Ich denke aber das es hier Leute gibt die das besser erklären können. Aber das Prinzip ist wohl so.

73/Michael
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Toni P.
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#3

Beitrag von Toni P. »

Beides umgangssprachlich das selbe.

Technisch gibt es allerdings erhebliche Unterschiede. Preislich sowieso. :)

Wenn du vorhast dir vernünftig entsprechende Geräte zuzulegen, erkundige dich am sinnvollsten beim freundlichen Händler. Im reinen CB Funk Betrieb sollte es keinen Grund geben sich die Kosten anzutun.


73

Anton
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#4

Beitrag von Maxpumpe »

Hallo, danke für die Infos. Mich interessiert der technische Part zur Antennenanpassung.
Dabei habe ich in google nichts gefunden, wie eine Matchbox funktioniert.

Daniel
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ultra1
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#5

Beitrag von ultra1 »

Hallo Daniel !

Beides umgangssprachlich das selbe. Wie Toni schon sagte.

In Ausfuehrung und Arbeitsweise gibt es viele Unterschiedliche.

Fuer CB-Band so wie 10m, ist die "Zetagi M27" ein gutes, belastbares, zuverlaessiges, einfaches und guenstiges Geraet.


55/73, Ingo.
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#6

Beitrag von Maxpumpe »

Hallo, das Prinzip eines Tuners mit Kondensatoren und Spulen Anpassungen ist mir bekannt.
Dieser passt den Kapazitiven und induktiven begebenheiten an. Was macht eine Matchbox und was ist da drin?
Da die nur zwei Regler haben, gehe ich mal davon aus, das es Drehkondensatoren sind? Auf welchem Prinzip ist das Aufgebaut?
Verbrennt das nur die zurück kommende Energie oder stellt es irgendeine Anpassung her?
Weiß das jemand?

Daniel
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ultra1
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#7

Beitrag von ultra1 »

Ja Daniel.
Da sind zwei Platten-Kondensatoren drin und eine Spule.
Soweit ich weiss(unter Vorbehalt) ist die Spule massgeblich fuer den Frequenz-Bereich, in dem das Anpass-Geraet oder Matcher arbeitet.
Mit den Drehkos wird die Impedanz(50 Ohm) zum Funkgeraet hin angepasst.
Die Resonanz der Antenne selber wird nicht beeinflusst.

Evt. kann mich bitte Jemand korregieren oder noch besser beschreiben.


55/73, Ingo
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der_Kölner
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#8

Beitrag von der_Kölner »

Maxpumpe
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#9

Beitrag von Maxpumpe »

Super vielen Dank für die Info, das hilft mir weiter :D
guglielmo
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#10

Beitrag von guglielmo »

Physikalisch dasselbe. Funktional etwas anders. Eine Matchbox ist ein etwas primitiverer Antennentuner. Normalerweise ist eine Matchbox für ein Band z.B. CB konzipiert. Ein Antennentuner deckt normalerweise viele Bänder z.B. den gesamten Kurzwellenbereich zwischen 10m und 160m ab. Letzteres erfordert eine etwas aufwändigere Konstruktion. Das physikalische Prinzip bleibt dasselbe. Es wird durch ein passives Netzwerk, bestehend aus Spulen und Kondensatoren eine Impedanztransformation durchgeführt. Durch diese Transformation wird ein komplexer Widerstand am Antennenfußpunkt auf einen reellen Widerstand am Transcievereingang (normal 50 Ohm) transformiert. Hierdurch werden Reflektionsverluste minimiert.

Als Netzwerke werden sog. L, T oder PI-Schaltungen verwendet. Bei einem Antennentuner muss die Schaltung etwas flexibler ausgelegt sein. So wird häufig eine Rollspule oder verschiedene, schaltbare Spulen verwendet und zwei Drehkondensatoren. Eine klassische Matchbox besitzt, je nach Schaltung einen oder zwei Drehkondensatoren und eine feste Spule. Bei den Antennentunern sind noch zwischen manuell schaltbaren und automatischen Tunern zu unterscheiden. Bei automatischen wird das SWR automatisch bestimmt und das Netzwerk automatisch getrimmt. Hierbei wird häufig die Sendeleistung der Endstufe des Transcievers beim Abstimmprozess herunter geregelt umd die Bauteile der Endstufe und des Tuners zu schonen. Es treten beim den Schaltvorgängen sonst extrem hohe Feldstärken auf, die zur Funkenentladung führen und Bauteile wie die Drehkondensatoren oder auch die Kontakte bei der Rollspule beschädigen können. Nach Abstimmung wird die Sendeleistung wieder hoch geregelt.

Daher ist es auch bei den passiven Geräten sinnvoll nur bei möglichst geringer Leistung die Abstimmvorgänge durchzuführen. Ich selber führe die Antennenanpassungen bei maximal 5 Watt Sendeleistung durch.
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#11

Beitrag von 13DS29 »

Allein für's CB-Band reicht das billigste.
Normalerweise stellt man das SWR so ein, dass man keine Matchbox braucht. Sonst kauft man lieber eine breitbandigere Antenne.
Matchbox gibt Verluste.

Matchboxen sind üblicherweise in Einheit mit SWR-Meter erhältlich. Messen direkt hinterm TRX misst aber Mist. Man misst das SWR am Antennenfußpunkt, sonst misst man die Leitung mit. Und die Matchbox matcht das Kabel mit an. Schaut auf der Anzeige gut aus, kann aber trotzdem schlecht abstrahlen.

Ab und zu hinterm TRX das SWR-Meter einzuschleifen ist trotzdem angeraten, um zu sehen, ob noch alles ok ist. Und dann wieder raus damit.

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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#12

Beitrag von guglielmo »

"Allein für's CB-Band reicht das billigste.
Normalerweise stellt man das SWR so ein, dass man keine Matchbox braucht. Sonst kauft man lieber eine breitbandigere Antenne.
Matchbox gibt Verluste."

Woher sollten die Verluste kommen? Ein Netzwerk aus Blindwiderständen (Spulen und Kondensatoren) kann keine Verluste erzeugen. Natürlich abgesehen von den Wirkanteilen der Spule oder den Kondensatoren die man erst einmal vernachlässigen kann. Um einen Verlust zu erzeugen ist ein ohmscher bzw. Wirkwiderstand zwingend erforderlich.

Bei den Blindwiderständen spricht man von Blindleistung. Diese Blindleistung tritt nicht durch Wärme in Erscheinung sondern es handelt sich um elektrische und magnetische Feldanteile die ungenutzt zwischen Transciever und Tuner bzw. Tuner und Antenne hin und her pendeln. Der Anteil der Leistung, die nicht reflektiert wird sondern von den Antenne aufgenommen abgestrahlt oder in Wärme verwandelt wird verhält sich wie ein Wirkwiderstand.

P.S. Wenn man eine CB Antenne kauft, die einen Fußpunktwiderstand von 50 Ohm besitzt die also perfekt zum Transvieverausgang passt, dann kann man sich eine Matchbox sparen solange man eine koaxiale Antennenleitung mit einem Wellenwiderstand von 50 Ohm verwendet. Auch das verwenden von SWR Messgeräten ist häufig nicht erforderlich.
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#13

Beitrag von Maxpumpe »

Hallo Leute,
vielen Dank für die vielen Infos. Besonderen Dank an guglielmo.
Wenn man nicht gerade durch die Bänder senden möchte, ist natürlich eine Antenne die für das Band abgestimmt ist, am besten geeignet.
Ich gehe mal davon aus, das die Abstimmung mit einer Matchbox auch das Empfangen verbessert?

Andere Frage, was haltet ihr von dem China Antennentuner?

Daniel
Kanalratte I
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#14

Beitrag von Kanalratte I »

Maxpumpe hat geschrieben: Mo 8. Okt 2018, 12:32 Ich gehe mal davon aus, das die Abstimmung mit einer Matchbox auch das Empfangen verbessert?
Eher verschlechtert. In der Antenne entsteht Elektrische Wechselspannung durch das elektromagnetische Feld. Das geht am besten wenn die Antenne die zur Wellenlänge passende Länge hat. Also abgestimmt ist.
Danach muss diese Wechselspannung (die sehr klein ist im Microvolt-bereich) durch das Kabel zum Funkgerät. Alles was da dazwischen ist, reduziert die Spannung noch. Nur weil da nun Drehkondensatoren in der Leitung sind, wird die Spannung in der Antenne nicht größer.
Also egal was Du da abstimmst, der Empfang ohne Tuner oder Matchbox ist immer noch am besten. Eine Matchbox oder ein Tuner ändert die Leistung der Antenne nicht. Die Antenne kriegt das gar nicht mit daß da was ist. Und alles was danach kommt, reduziert den Empfang.
Ergo: Tuner und Matchbox können nur dafür sorgen daß dem Funkgerät beim Senden eine abgestimmte Antenne vorgegaukelt wird. Beim Empfang bringt ein Matcher im besten Fall gar nichts, ansonsten macht er den Empfang schlechter.
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Re: Antennen Tuner vs Matchbox

#15

Beitrag von guglielmo »

Daniel, es ist genauso wie Du sagst. Beim Anpassvorgang erhöht sich das Rauschen und der Empfangslevel schwacher Stationen deutlich. Jedenfalls merke ich das selber, wenn ich z.B. vom 80m Band auf das 40m Band umschalte und anschließend die Einstellungen am Tuner anpasse. Stationen die ich bereits mit Einstellungen der Antennenanpassung für das 80m Band hörte werden deutlich lauter. Normal stelle ich eine Frequenz in der Mitte des gewählten Bandes ein und gleiche dann ab. Diese Einstellungen verwende ich dann für das ganze Band. Vielleicht ließen sich ja schwache Stationen noch etwas besser herauskitzeln wenn man nach trimmt. Ich werde das heute oder morgen Abend mal ausprobieren und berichten. Dann ließ sich auch die Frage besser beantworten, ob eine Matchbox für CB etwas bringen könnte. Ich werden das dann auch mal auf 10m ausprobieren. CB könnte ich auch, aber darf dies mit meinen Geräten nicht ausprobieren. Einen CB Transciever besitze ich im Augenblick nicht. Die theoretische Frage ist doch die, ob die Standardanpassung für CB (ohne Matchbox) so gut ist, das sie für das gesamte Band so gute Empfangsergebnisse liefert das eine Matchbox mit ihren geringen Verlusten den Empfang spürbar verschlechtert oder umgekehrt. Ich kann dies ohne Test und Messungen nicht beantworten.
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