Tipps für Magloop Selbstbau

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atreju
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Tipps für Magloop Selbstbau

#1

Beitrag von atreju »

Hallo zusammen

Ich habe mir aus Laune heraus einen russischen Vakuumdrehkondensator 20-1000pF und 10kV sowie 50A zugelegt. Optisch finde ich das Ding ja eine Wucht :D

Da der nun mal da ist, liegt es natürlich nahe, damit eine Magnetic Loop zu bauen, bei den Werten des Drehkos müsste diese auch etwas bumms aushalten und nicht bei ein paar Watt durchschlagen. Welch gefährliche Spannungen entstehen können ist mir soweit klar, es geht um den Bastelfaktor.


Hat jemand für mich Tipps, um eine Loop zu bauen? Ich denke dass Einspeisung mittels Koppelschleife am einfachsten funktioniert. Welches Material als Schlaufe? Billiges RG213 oder doch besser Kupferohre nehmen? Die Übergange dann hartlöten? Fragen über Fragen :D

kp1-4.jpg

Gruss und Danke für eure Inputs
Atreju
Freiburger
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#2

Beitrag von Freiburger »

Toller Kondensator :tup:

Mit dem allein wird es aber vielleicht etwas knifflig. Ich habe ein Loop für 10 m bis 12 m gebaut und mein Kondensator hat eine Kapazität von 60 oder 80 pF. Ich müsste den genauen Wert nochmal nachschauen. Es fällt mir aber schon mit diesem schwer, auf eine Frequenz abzustimmen. Das Problem dabei ist, eine gute Magloop ist extrem schmalbandig. Meine hat ein SWR2 von etwa 100 kHz. Dein Kondensator hat 1.000 pF wenn ich das richtig gelesen habe, da brauchst Du vielleicht was für die Feinabstimmung.

Ich habe meine Magloop aus flexiblem Kuperrohr (Heizungsrohr) gebaut und die Koppelschleife aus RG58. Ich habe auch eine aus RG213 aber die hat mehr Probleme verursacht als gelöst, bin daher wieder zurück zu RG58.

Als nächstes will ich mal eine portable Loop aus RG213 bauen. Koppelschleife wird aber wieder RG58. ich brauche nur noch einen ordentlichen Kondensator.

73, Kai
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atreju
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#3

Beitrag von atreju »

Danke für die Antwort! :D

Der Kondensator ist variabel von 20 bis 1000pF und das bei 44 Umdrehungen an der Achse. Er ist also sehr fein einstellbar. Ich denke das sollte das abstimmen etwas erleichtern, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich mir den Aufwand für eine motorisierte Abstimmung überhaupt mache, oder mittels umdrehungszähler und drehknauf etwas bastle.

So rein rechnerisch müsste ich damit mit einer 1.5m loop von 20-80m abdecken können. Die Theoretisch mögliche Leistung lasse ich mal aussen vor, ich glaube nicht, dass ich mich getraue auf so ein Gebilde 500W und mehr zu geben :lol:
dd4da
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#4

Beitrag von dd4da »

WIr werden sehen ob das C nicht etwas zu groß ist. Es hängt ja davon ab, welche Bänder damit bedient werden sollen. Ich erinner mich, dass mein C bis 5 - 125pf ging und damit die Bänder 10m-30m abdeckte. https://www.dg0sa.de/loop.htm Hier lässt sich errechnen, was für Verhältnisse an so einer Loop anliegen und es ist möglich, ein wenig mit den Parametern zu spielen.
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DF5WW
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#5

Beitrag von DF5WW »

Was sollte an dem C zu groß sein ? Es ist halt ein variables C das von bis geht und es ist völlig Wurscht
ob es nun für den Anwendungsfall zu groß ist oder nicht. Wenn ich weniger C beötige muss ich halt
nicht den kompletten Abstimmbereich nutzen. Aber Vacuum C´s sind halt hervorragend für Leistung
geeignet. Ob man das dann indoor nutzen sollte wäre eine andere Frage.
73´s, Jürgen.
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insomnia
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#6

Beitrag von insomnia »

Hallo,
Und Glückwunsch zu diesem tollen Dekostück.

Na da bin ich mal sehr gespannt auf die mechanische Umsetzung.

Viel Erfolg
... wir machen das mit den Fähnchen!
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DF5WW
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#7

Beitrag von DF5WW »

Alles eine Sache des Antriebs, dann baut man halt eine Übersetzung ein und evtl. sogar Schnell- und Langsamlauf. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Das Vakuum C ist m. A. nach sehr gut geeignet. Vor allem auch deshalb weil es nunmal vorhanden ist.
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lonee
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#8

Beitrag von lonee »

Dieser Vaccum-C weckt tatsächlich ein wenig Neid bei mir. Allerdings würde ich diesen für einen LL-Tuner verwenden.

Pollin hatte vor einiger Zeit einen schönen Getriebemotor mit 12V im Angebot. Wenn man diesen mit PWM ansteuert, kann man auch schön langsam drehen lassen. Quasi stufenlose Abstimmgeschwindigkeit.
Rückmeldung könnte man mittels Mehrgang-Präzisionspotis realisieren. Allerdings haben diese zumeist nur 10 Umdrehungen.
Würde also noch eine Untersetzung benötigen.

Wenn man jetzt noch ganz bequem sein möchte, kann man selbst eine Servosteuerung ähnlich der eines RC-Servos missbrauchen.
D.h. man stellt mittels eines normalen Potentiometers eine bestimmte Stellung ein, und der C läuft hinterher.
Man sollte allerdings darüber nachdenken, ob man nicht sicherheitshalber Endlagenschalter zum Schutz der C-Mechanik vorsieht.
Bei Schmetterlingsdrehkos braucht man diese ja nicht.
Gruß,
André
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DH2PA
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#9

Beitrag von DH2PA »

Von DJ1UGA gibt es ein gutes Buch zu diesem Thema:
loops.jpg
loops.jpg (33.87 KiB) 3294 mal betrachtet
Die Investition in dieses Buch sollte dir das Projekt schon wert sein. Auch im DARC Antennenbuch wird der Bau von Magnetantennen beschrieben, das Buch von Hans Nussbaum finde ich jedoch besser für den Nachbau geeignet.

1000pF über 22 Gänge sind optimal für den Bau einer sendefähigen Loop, die auf möglichst vielen Bändern funktionieren soll. Ich könnte mir nichts Besseres vorstellen als solch ein Vakuumdrehko für diesen Anwendungsfall. Eine fein justierbare Fernsteuerung würde ich auf jeden Fall empfehlen.

Ich selbst habe meine Experimente mit Loops eingestellt und die drei ferngesteuerten Käferlein-Magnetantennen verkauft. Wer Platz hat kann mit weniger Aufwand/Kosten wesentlich effektivere Antennen bauen. Lediglich den Schubert-Bausatz (Handabstimmung) habe ich behalten, als Vorführobjekt und zum Experimentieren.

Patrick -DH2PA-
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DF2JP
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#10

Beitrag von DF2JP »

Moin Antreju,

sehr schöner VC, den Du da "ergattert" hast :thup:

Für 10m ist die Anfangskapazität zu groß.

Hier eine Loop mit 85cm Durchmesser, 20mm Rohr auf 28 MHz:
ML28.jpg
ML28.jpg (50.57 KiB) 3282 mal betrachtet
Die angezeigten 16,2pF reduzieren sich noch un die Eigenkapazität der Loop, Du brauchst also 13,8 pF. Je größer die Loop = hohe Induktivität der Schleife, desto geringer das benötigte C.

Mit dieser angenommenen Schleife von 85 cm könntest Du aber alle anderen Bänder von 15 - 80m abdecken. Der Wirkungsgrad wird aber immer schlechter...wie hier auf 80m:
ML3_6.jpg
ML3_6.jpg (47.93 KiB) 3282 mal betrachtet
Die Mag-Loop ist, wie jede Antenne eigentlich nur ein Schwingkreis, bestehend aus dem L der Schleife und dem C des Abstimmkondensators und lässt sich mit der Maxewll´schen Schwingungsgleichung leicht berechnen.

Mach Dir erst mal Gedanken, welche Bänder Du mit der Antenne abdecken willst und wie groß die Schleife sein darf.
Bei der Endkapazität von 1nF solltest Du dich auf die längeren Bänder konzentrieren, für 10 - 20m geht immer etwas, die "Low-Bands" sind antennentechnisch immer eine Herausfordereung, da macht die Mag-Loop dann auch Sinn.

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#11

Beitrag von DH2PA »

DF2JP hat geschrieben: Mo 29. Nov 2021, 11:11 Die Mag-Loop ist, wie jede Antenne eigentlich nur ein Schwingkreis, bestehend aus dem L der Schleife und dem C des Abstimmkondensators und lässt sich mit der Maxewll´schen Schwingungsgleichung leicht berechnen.
Thomsonsche Schwingungsgleichung

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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#12

Beitrag von atreju »

Danke für die Antworten! :D

Das mit dem anfangs - C könnte durchaus problematisch werden, ich habe mit einem LC Meter den Kondensator gemessen und komme auf 39-989pF.
Tiefer geht nicht, dann löst sich die Achse innendrin und höher natürlich auch nicht da merkt mann dann gleich, dass der Faltenbalg am Ende ist.

Mal schauen - wirklich "brauchen" tu ich die Loop nicht, ich habe eine Hyendfed Antenne, welche von 80-10m wirklich gut funktioniert. Mal rechnen, evtl könnte ich jedoch eine Loop für 160 oder 60m bauen, diese bänder gehen auf der Hyendfed nicht.

Zudem wäre es eine Idee wert, auf der Loop einfach nur mein VLF-HF Receiver laufen zu lassen und digimodes zu decodieren. Dann würde mir diesen nicht den "Draht" blockieren. :)
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DF2JP
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#13

Beitrag von DF2JP »

Thomsonsche Schwingungsgleichung

Patrick -DH2PA-
Ja, natürlich, die Beiden verwechsele ich öfter...hi.hi.
Das mit dem anfangs - C könnte durchaus problematisch werden, ich habe mit einem LC Meter den Kondensator gemessen und komme auf 39-989pF.
Tiefer geht nicht, dann löst sich die Achse innendrin und höher natürlich auch nicht da merkt mann dann gleich, dass der Faltenbalg am Ende ist.
Vorsicht bei den Anschlägen. Die meisten defekten VC rühren vom Fahren auf die Endpunkte her. Da ist die mechanische Belastung des Faltenbalgs am größten.
evtl könnte ich jedoch eine Loop für 160 oder 60m bauen, diese bänder gehen auf der Hyendfed nicht.
60m ginge mit einer 2m durchmessenden Loop schon ganz gut, 160m...naja, da ist der Wirkungsgrad eher "dürftig" und bei einer 2m Loop reicht die Endkapazität nicht:
ML5,3.jpg
ML5,3.jpg (49.1 KiB) 3250 mal betrachtet
ML1_8.jpg
ML1_8.jpg (51.06 KiB) 3250 mal betrachtet
Man könnte jetzt, wie oft im AFU, mit parallel Cs arbeiten. Ich rate davon ab. Es gibt viele Kondensatoren die die hohe Spannung vertragen, aber der dabei auftretende Strom lässt eigentlich nur Luft oder Vakuum als Dielektrikum zu. Selbst große keramische Sende-Kondensatoren verringern dann die Güte und den Wirkungsgrad.

Bei einer Empfangsloop für VLF kannst Du statt des VCs besser Styroflex-Kondensatoren verwenden, die kosten nur ein paar Cent :D
Wenn das Ganze aber passiv funktionieren soll, empfehle ich Dir eine Rahmenantenne, da ist dann der Wirkungsgrad wesentlich besser.
Hier ein Bild meiner Rahmenantenne für 136 kHz. Damit habe ich auch Sendeversuche gemacht ( deshalb der VC :D ), weiter als 15km bin ich damit aber nicht gekommen...

73 Joe
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Rahmen.JPG
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Re: Tipps für Magloop Selbstbau

#14

Beitrag von lonee »

Wie wäre es mit einer zuschaltbaren Kapazität parallel zum Vaccum-C?

Edit..
grmpf, zu langsam...
Gruß,
André
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