Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

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Wingman
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Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#1

Beitrag von Wingman »

Moin zusammen,

Ich habe seit geraumer Zeit ein bis dato noch undefiniertes Problem mit meinem IC-7300.
Vorweg sei gesagt ich betreibe derzeit recht viel digitale Betriebsarten (FT8), da ich das auch über TeamViewer betreiben kann,
wenn ich nicht im Shack bin, somit ist es genau genommen kein unbemannter Betrieb aber ich kann trotzdem gewissermaßen Betrieb machen.
Im FT8 Betrieb ist mir dieses Problem dann auch aufgefallen, hier die Videos:

https://youtu.be/YXVb8qVeHK8

https://youtu.be/I83ENmAvujE

Ab Sekunde 48 im 2. Video sieht man es sehr deutlich.
Es sieht so aus als würde die Ausgangsleistung ab einem gewissen Zeitpunkt in unregelmäßigen Abständen zusammenbrechen (SWR geht in den roten Bereich und die ALC schlägt auch aus), bevor sie dann wieder voll da ist.
Auch fällt auf, dass die Sendeleistung dann nur langsam ansteigt, was auch nicht so sein dürfte.

Heute habe ich dann einmal einen Dummyload an meinen 7300 angeschlossen und ca. eine halbe Stunde mit 80W CQ gerufen in FT8, natürlich ließ sich der Fehler nicht reproduzieren, auch nicht, als ich stattdessen die Antenne angeschlossen habe.
Nächste Woche Mittwoch bin ich wieder ganztätig im Homeoffice, da kann ich es noch einmal ausgiebiger testen.

Ich frage mich nun ob jemand schon einmal ein ähnliches Problem beobachten konnte, vielleicht auch mit einem anderen Transceiver?

Für mein Verständnis kommen mehrere Dinge in Frage:
- Mantelwellen --> wären möglich, da der Antennenmast auch in Shacknähe steht (Stichwort Nahfeld), allerdings sind die Sendeleistungen mit 80W nicht wirklich hoch und Probleme dieser Art hatte ich auch mit meiner vorherigen Antenne (Sirio Gainmaster 5/8) nicht, außerdem ist an
meiner aktuellen Antenne (Grazioli FE10v) etwa 1m unterhalb der Radiale eine Mantelwellensperre (Luftspule) + 40 Ferritkerne auf dem Koaxialkabel montiert, das Koaxialkabel selbst (das Schirmgeflecht) ist mit einer Erdungsgarnitur mit dem Schiebemast verbunden der wiederum mit einem 3m Tiefenerder geerdet ist. Zum Betrieb bräuchte die Groundplane allerdings keine separate Erde.
Wenn das nicht reicht um die Mantelwellen vom Shack fernzuhalten weiß ich auch nicht weiter..

- Schaltnetzteil --> Maas SPS-8400 - Ist inzwischen ca. 15 Jahre alt, es könnte sein, dass es Probleme durch gealterte Bauteile macht sobald das System warmgelaufen ist bzw. zu undefinierbaren Zeitpunkten --> Hier steht schon eine Batterie bereit um das ausschließen zu können

- Tranceiver selbst --> ggf. schwingt sich der Transceiver auf, gealterte C's, Defekt an der (SSB) Endstufe oder vielleicht auch ein defektes Soundmodem? Der Transceiver selbst wäre jedenfalls der Worst Case..

- ungünstige Antennenlänge --> Schließe ich aus, da ich das Antennenkabel erst kürzlich gewechselt hatte und das alte Kabel kürzer war.

- Verbindungskabel zwischen SWR-Meter und Tranceiver --> habe ich auch neu gemacht, schließe ich somit auch aus.

- Antenne --> ggf. irgendwo ein Kontaktproblem bei der neuen Grazioli FE10v 5/8 Groundplane, obwohl ich die genau nach Anleitung zusammengebaut habe und das SWR auch perfekt passt, wie könnte man sowas testen? :clue:
Viele Möglichkeiten gibt es da aber nicht, eigentlich nur der Punkt wo die Verbidung zwischen Stecker und Spule über den Alu Winkel hergestellt wird.

Es wäre super, wenn mir hier jemand weiterhelfen kann, natürlich werde ich meine Tests nicht einstellen und ich bin mir auch ziemlich sicher den Fehler irgendwie finden zu können, hoffentlich auch durch eure Hilfe.

Danke und Grüße

Stefan
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Mario73
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#2

Beitrag von Mario73 »

Tritt der Fehler ab einer gwissen Betriebsdauert FT8 konstant auf? Oder nur sporadisch bei einzelnen Kontakversuchen?

Wenn letzteres: auf welcher Frequenz in Hz steht der TX in WSJT-X (oder was immer du benutzt) wenn der Fehler auftritt? Mir ist aufgefallen dass wenn ich zum Beispiel auf ein CQ antworte das relativ knapp unter 3.000 Hz liegt (also weit rechts im Wasserfall der Software), dann tritt genau dieses Phänomen auf. Der IC-7300 packt nicht die ganzen 3kHz. Da fehlt unten ein klein wenig, nach oben hin ein klein wenig mehr.
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Wingman
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#3

Beitrag von Wingman »

Du meinst bestimmt die Bandgrenzen, das wäre echt ein Ding wenn es genau das wäre... Ich achte da mal drauf, sein kann das natürlich.
Im RX macht er zwar theoretisch 3.6 KHz laut Filter, das gilt aber wohl nicht für den TX, trotzdem ist dieses Verhalten meiner Meinung nicht normal.

Gruß Stefan

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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#4

Beitrag von 13CT925 »

Das Video sieht für mich so aus, als ob da schnell eine Antenne überlastet wird, z.B. ein hochomiger Übergang oder eine geschwächte Spule.
Auf alle Fälle würde ich schnell feststellen, wo die 370 Watt Eingangsleistung verbrutzelt werden und die Experimente nicht ao lange ausdehnen.
Tritt der Effekt auch auf, wenn du das z.B. mit 10W ausprobierst?
Wingman hat geschrieben: Di 12. Okt 2021, 23:13 Wenn das nicht reicht um die Mantelwellen vom Shack fernzuhalten weiß ich auch nicht weiter..
Mantelwelle ist eine möglichkeit, und direkte Einstrahlung durch räumliche Nähe
Mantelwellen sind kein Schalter, den man mit 20 Windungen oder 40 Ferrit umlegen kann.
Ferritkörper haben unterschiedliche magnetische Durchlässigkeiten für unterschiedliche Frequenzen,
Luftspule sind in Windungszahl und -abstand und Durchmesser berechnet.
Ob und mit welcher Dämpfung solch eine Maßnahme funktioniert, kann man einfach z.B. mit einem Spektrumanalyzer feststellen.
....73 Joe
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Wingman
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#5

Beitrag von Wingman »

In der Regel würde ich dir, was Mantelwellen oder das Nahfeld angeht, zustimmen, aber dann würde der Effekt häufiger bzw. regelmäßiger auftreten und wäre auch vorher mit der anderen Antenne, die niedriger und somit noch näher am Shack montiert war, aufgetreten.

Hochohmiger Übergang klingt irgendwie plausibel, eventuell sind es ja sogar die Ringkabelschuhe am Stromkabel des Transceivers, ich wüsste nicht wo ein solcher schlechter Übergang noch auftreten könnte..
Geschwächte Spule meinst du im Gerät?

Wie kommst du auf die 370W Eingangsleistung?

Gruß

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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#6

Beitrag von DF5WW »

Wingman hat geschrieben: Mi 13. Okt 2021, 08:25 Wie kommst du auf die 370W Eingangsleistung?
Strom/Spannung am Netzteil ablesen und rechnen ? :wink: :wink:

P= U*I :wink: :wink:
73´s, Jürgen.
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#7

Beitrag von Wingman »

Achso :D


Nunja, danach kann man aber auch nicht wirklich gehen.
Ich hatte laut SWR Meter etwa 110W output, durch die Kabellänge von +- 26m und der Verlustleistung kommen da auf jeden Fall weniger an der Antenne an.
Selbst am Dummyload, bei einem SWR von 1:1 und einem FT8 Träger, der mit 80-90W aufmoduliert, zieht der Transceiver bei 13,8V etwa 20-25A.
Klar liegt der Wirkungsgrad nie bei 100%, das wäre schön :D
Bei einer vorgeschaltenen PA, um auch mal 100W Dauerstrich machen zu können, liegt der Wirkungsgrad vermutlich bei 50% und dann passt es ja wieder so einigermaßen.

Das Phänomen, um zum Thema zurückzukommen, tritt allerdings auch ohne PA auf.
Bisher ist der Fehler nicht trivial, zumindest für mich..

Gruß

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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#8

Beitrag von DF5WW »

80 - 90 W bei einem 100W Gerät in FT8 abzufordern ist schon Grenzwertig. Das kann u.U. so sein das die ALC zwar
gerade noch nicht Ausschlägt aber bei kleinsten Kleinigkeiten springt diese dann an. Man spricht normalerweise
von etwa 50% der max. Leistung die man bei FT8 & Co. auskoppeln sollte. Also mit dem TRX volle Leistung schalten
und mit dem Audio soweit runter das in den Spitzen gerade die 50-60 W erreicht werden. So bleibt die ALC dann
auch so das sie nicht anfängt wild zu regeln.
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#9

Beitrag von Mario73 »

DF5WW hat geschrieben: Mi 13. Okt 2021, 13:19 80 - 90 W bei einem 100W Gerät in FT8 abzufordern ist schon Grenzwertig.
Ist es nicht. Dies stellt bei mir schon immer das Regelszenario dar und läuft beim 7300 ohne Probleme.
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DF5WW
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#10

Beitrag von DF5WW »

Und was ist es wert die Endstufe bei Dauerstrich soweit auszureizen ? Wenn ich 60 W mache brauche ich doppelte
Leistungssteigerung für gerade einmal 3 dB mehr Gewinn, Du hast also zwischen 60 und 90 W etwas das auf dem
S-Meter des Gegenübers kaum zu sehen ist. Mir wäre das nichts wert aber ich arbeite von Haus aus sowieso noch
in kleineren Leistungsklassen.

:wink: :wink:
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#11

Beitrag von Charly Alfa »

Heute habe ich dann einmal einen Dummyload an meinen 7300 angeschlossen und ca. eine halbe Stunde mit 80W CQ gerufen in FT8, natürlich ließ sich der Fehler nicht reproduzieren

HF schlägt in´s SchaltNetzteil rein !!!
Nehme ein Linearnetzteil und das Problem ist weg.
Ansonsten versuche eine andere Steckdose von einer anderen Phase .

HF geht seltsame Wege !!!!!!!

73 de Charly
TRX: FT-7800E ; UVR 5 ; IC 7400 ; IC 7300 ;PA´s Ameritron AL 80A + Alpin 100
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#12

Beitrag von DJ2CS »

Servus,

ich habe das gleiche Setup wie du und nur bei einer Antenne ein ähnliches Problem und zwar bei einer DIY EndFed, da wird der Balun iwann zu heiß und hält dadurch seine elektr. EIngeschaften nicht mehr ein. Dadurch steigt der SWR bei einer Aussendung langsam und unaufhörlich bis eben die ALC eingreift und die Leistung abregelt.

Trotzdem sind keine so extremen Stromfluktuationen wie bei dir zu sehen, sonder ein konstanter Abfall der Leistung.

Beim Umschalten auf TX laufen kurzzeitig 4 Amps durch das Funkgerät (Leerlauf SSB) bis die eigentliche Aussendung beginnt, dann liegt diese bei rund 25A. Das passiert aber sehr schnell, das heißt die Nadel des Messwerkes wackelt noch durch das abrupte ansteigen des Stromes nach, bei dir im Video sah es mehrfach so aus als würde der Strom nach zurückfallen langsam wieder steigen, was etwas komisch ist. Ein Filmen der Messwerte des 7300 wäre auch interessant, einfach länger auf die S-Meter Anzeige drücken, um alle Messwerte wie ALC Spannung Strom einzublenden.

Mit anderen Antennen kann ich ohne Probleme oder ohne ALC Eingriff auch mit 100% Leistung über Stunden hinweg Digimodes betreiben, der IC7300 wird ebenfalls kaum warm, der Lüfter läuft immer nur kurz nach bei einer Aussendung.

Bei der EndFed hatte ich auch Probleme mit Mantelwellen, das hat sich durch einen gestörten Bildschirm wie auch Brummen und Pfeifen in den Aktiv-Lautsprechern und Subwoofer bemerkbar gemacht. Trotzdem gab es weder diese Fluktuationen noch Aussetzer in der Spannungsversorgung. Abhilfe hat eine passend platzierte MWS geholfen, damit ein Teil des Coax als Gegengewicht noch spielen kann und der Rest nahezu Mantelwellenfrei ist.

Ich hab das einfache 35A Netzteil von Difona, habe dies nach Erhalt erstmal mit einer elektronischen Last getestet und es gerät ab ca. 28A in Resonanz mit der elektronischen Last, mehr als 28A geht nur kurzzeitig (kleiner als 2s) entgegen der Specs. Aufgrund des niedrigen Preises wird das wohl die Toleranz sein. Trotzdem ist es möglich mit dem 7300 auf voller Leistung zu senden ohne das eben dieses Probleme macht.

Also würde ich auch wie die anderen Poster vorschlagen haben, die komplette HF Leitung sowie die Antenne zu prüfen, ggf. auch ein anderes Netzteil oder Batterie versuchen und auch die DC-Zuleitungen mal checken bzw. auch ohne den EMI Filter probieren. Eventuell kann es auch HF sein die aufgrund ungünstiger Konstellation sich im Netzteil niederschlägt.

Die heutigen Schaltnetzteile und die effizente Filterung in den höher wertigen Funkgeräten ist im Prinzip als Spannungsversorgung vollkommen ausreichend. Selbst ein umgebautes Server-Netzteil ist absolut brauchbar. Ein Linearnetzteil zu benutzen halte ich aufgrund des geringen Wirkungsgrades und unnötigen Stromverbrauch im Leerlauf bzw. bei geringer Last wegen dem Trafo für keine gute Idee. Die Vorteile sind natürlich absolut ruhige Spannungsversorgung, keine Schaltfrequenzen die die Versorgung überlagern könnten etc.. Ich persönlich würde nur eins verwenden, wenn es nicht anders geht, also wenn durch ungünstige Standortbedienungen tatsächlich Störungen vom Schaltnetzteil in die Anlage eintreten. Dies kann man aber zum Beispiel mit einem Akku getrennt vom Hausnetz ausprobiert werden.

Die Erdung ist auch eine wichtige Sache, da können schnell Schleifen auftreten die alle möglichen anderen Probleme begünstigen oder auch hervorrufen. Im Idealfall sollte die komplette Anlage an einer eigenen Poti-Schiene hängen und von da aus sternförmig an alle Komponenten wie Antenne TRX, Umschalter etc. gehen. Dieser wiederrum direkt am Fundament oder Ringerder mit min. 16mm2. Bei mir habe ich diese Konstellation ebenfalls nicht, zumindest noch nicht. Daher versorge ich alle Geräte inklusive PC über eine Steckdose im Raum, dadurch ist sicher gestellt das diese die einzigste Erdungsmöglichkeit ist und entgehe Schleifen. DIe Antennen stehen bei mir auf der Terasse die komplett aus Holz besteht.

Da die IC7300 ja per USB am Rechner hängt wird es da auch eine Masse Verbindung geben und wenn dieser ganz normal über eine Steckdose geerdet ist, die nicht direkt an der "HF-Erdung" hängt, hat man sich da schon ein Groundloop geschaffen.

Das würde ich mit einem Notebook testen, der über Akku läuft wenn einer zur Verfügung steht.

Das ganze Thema HF ist wirklich komplex, ich bin auch erst relativ frisch dabei und habe schon einige Anfängerfehler gemacht.

Gruß
Carsten
DG0JK
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#13

Beitrag von DG0JK »

Wingman hat geschrieben: Mi 13. Okt 2021, 10:05 Selbst am Dummyload, bei einem SWR von 1:1 und einem FT8 Träger, der mit 80-90W aufmoduliert, zieht der Transceiver bei 13,8V etwa 20-25A.
Hallo,

ist zwar ein bissel alt, aber ich war geschockt von den Strömen. Mein IC-7300 zieht maximal 16A bei 100W. Das Netzteil bestätigt die 16A.
Ausgangsleistung extra nochmal geprüft. Laut SX-1000 gehen die 100W auch raus.

Den von dir beschrieben Effekt habe ich auch, wenn ich am Rand in FT8 sende (unter 200 und über 2650).

Bild Bild

73 de Jürgen, DG0JK
Zuletzt geändert von DG0JK am Mo 20. Feb 2023, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
hb9pjt
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Re: Seltsames Verhalten Icom IC-7300 - defekt?

#14

Beitrag von hb9pjt »

Bei 50 Watt Sendeleistung ist die Belastung für das gerät durch die Verlustleistung grösser als mit 100 Watt Sendeleistung. Unter 25 Watt kann man das Gerät minim schonen. Siehe Bild, Verlustleistung Pd in blau.

73, Peter - HB9PJT
Dissipation vs. Output.png
DF5WW hat geschrieben: Mi 13. Okt 2021, 13:19 80 - 90 W bei einem 100W Gerät in FT8 abzufordern ist schon Grenzwertig. Das kann u.U. so sein das die ALC zwar
gerade noch nicht Ausschlägt aber bei kleinsten Kleinigkeiten springt diese dann an. Man spricht normalerweise
von etwa 50% der max. Leistung die man bei FT8 & Co. auskoppeln sollte. Also mit dem TRX volle Leistung schalten
und mit dem Audio soweit runter das in den Spitzen gerade die 50-60 W erreicht werden. So bleibt die ALC dann
auch so das sie nicht anfängt wild zu regeln.
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