DL16LMA hat geschrieben: ↑Di 10. Nov 2020, 16:45
DocEmmettBrown hat geschrieben: ↑Di 10. Nov 2020, 16:38
Also Du weißt doch, was eine Periodendauer ist, also in diesem Fall eine volle Sinusschwingung. Das kennst Du noch aus dem Physikunterricht aus der Schule. Bei 3 µs pro Kästen brauchst Du für eine Periode vier Stück von den Kästchen, also 4 * 3 µs macht 12 µs. Und es gilt
µ gibst Du in Deinem Taschenrechner mit der EE, EEX, EXP oder ähnlichen Taste je nach Hersteller ein, also
1 / 12 EXP - 6 = 83333, also 83333 Hz oder 83,3 kHz. Ist ganz simpel und reines Schulwissen.
73 de Daniel
Und wie merke ich mir die Formel?!
Hallo,
die musst Du Dir nicht merken - sie ergibt sich ganz logisch aus der Problemstellung. Du möchtest die Frequenz wissen, und die Frequenz ist die Anzahl der Schwingungen, die innerhalb einer Sekunde stattfinden. Diese Information kannst Du aber nicht unmittelbar aus dem Diagramm ablesen, also schaust Du Dir an, welche Information Dir das Diagramm statt dessen unmittelbar liefert: die Dauer
einer Schwingung, in diesem Beispiel 12 Mikrosekunden bzw. 0,000012 Sekunden. Also fragst Du Dich: wie viele dieser Schwingungen zu je 0,000012 Sekunden passen in eine Sekunde? 1/0,000012=83.333. Und schon hast Du Anzahl der Schwingungen pro Sekunde und damit die Frequenz.
DL16LMA hat geschrieben:Den Teil betriebliche Kenntnisse und den Teil Vorschriften schaffe ich gut, nur bei den Technischen Kenntnissen scheitere ich komplett...
Jeder Jeck ist anders wie die Rheinländer sagen, aber genau den Bereich Vorschriften und Betriebstechnik finde ich persönlich viel schwieriger als den Bereich Technik für die Klasse E, und zwar aus folgendem Grund: die allermeisten Fragen im Bereich Technik basieren auf logischen Zusammenhängen und man kann ihre Lösungen aus einem recht überschaubaren Grundstock an physikalischen Gesetzmäßigkeiten logisch herleiten, und selbst diesen Grundstock muss man noch nicht mal zwingend im Detail auswendig können, sondern nur die prinzipiellen Zusammenhänge verstanden haben, denn die Formelsammlung der Bundesnetzagentur, die man in der Prüfung verwenden darf, enthält quasi alle relevanten Informationen (z.B. das ohmsche Gesetz und verschiedene daraus abgeleitete Dinge, Regeln zur Reihen- und Parallelschaltung von Widerständen und Kondensatoren, Methoden zur Berechnung von Effektivwerten, induktiven und kapazitiven Widerständen, die Thomsonsche Schwingungsgleichung, Formeln zur Berechnung von Spiegelfrequenzen, die Eigenschaften verschiedener Modulationsarten, Informationen zur Feldstärkeberechnung und zu Sicherheitsabständen, etc.).
Quasi das komplette Handwerkszeug, das man zur Beantwortung der Fragen des Bereichs Technik E benötigt, steht in der Formelsammlung und man kann es jederzeit nachschlagen. Ich weiß, dass viele Leute ein eher gestörtes Verhältnis zu Formeln und Formelsammlungen haben, aber die Formelsammlung ist ein wunderbares Hilfsmittel. Falls man Schwierigkeiten mit dem Umrechnen von logarithmischen Verhältnissen in dB zu linearen Faktoren haben sollte: die Formelsammlung ist des Prüflings bester Freund. Sie enthält für alle in den Klasse-E-Fragen vorkommenden Leistungs- und Spannungsverhältnisse in dB die entsprechenden linearen Faktoren in einer Tabelle. Wenn man sich mal unsicher ist, ob es nun der kapazitive oder der induktive Widerstand war, der mit zunehmender Frequenz fällt: ein Blick in die Formelsammlung verrät es einem. Die Formelsammlung hängt hinten am offiziellen Fragenkatalog der Bundesnetzagentur für die Klasse E:
https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... -v1-2z.pdf
Es ist natürlich trotzdem sinnvoll, einen gewissen Grundstock an physikalischen Zusammenhängen im Kopf zu haben und nicht alles und jedes nachschlagen zu müssen, aber die Formelsammlung nimmt dem Technikteil wirklich den Schrecken.
Im Gegensatz dazu erfordern die Bereiche Vorschriften und Betriebstechnik ein stupides Auswendiglernen von etlichen Tabellen und Listen, die keiner intrinsischen Logik folgen - ein typisches Beispiel sind die Landeskenner, bei denen man aus dem Namen des Landes in den allermeisten Fällen den zugehörigen Landeskenner nicht logisch ableiten kann.
DL16LMA hat geschrieben:Also darf man in der Prüfung einen Taschenrechner nutzen?
Ja, darf man, in der Praxis braucht man ihn aber nur selten. Die meisten Technikaufgaben für Klasse E, bei denen man rechnen muss, sind so gestellt, dass sie sich problemlos im Kopf lösen lassen. Manchmal muss man zur Beantwortung der Frage noch nicht einmal exakt rechnen, sondern es reicht aus, die Größenordnung des Ergebnisses im Kopf zu überschlagen.
DL16LMA hat geschrieben:
Ich blick da echt nicht durch und finde es schwer zu erlernen.
Schau Dir mal die Formelsammlung an, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht abschreckend wirkt, aber sie hilft wirklich sehr.