Sperrkreise / Traps messen

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dl8dbw
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Sperrkreise / Traps messen

#1

Beitrag von dl8dbw »

Hallo

Ich möchte eine Sperrkreisantenne für 160 / 80 / 40m nach Anleitung W8NX (July 1992) bauen. Ich frage mich, wie ich die Sperrkreise messen kann. Ich habe gelesen, dass die mit einem VNA möglich sein soll. Leider finde ich weiter keine Informationen.

https://www.arrl.org/files/file/Technol ... 207035.pdf

Danke für euer Hilfe.

VY 73 Thomas
df2tb
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#2

Beitrag von df2tb »

Immer wieder erstaunt mich, daß vielen die Suchmaschine Google unbekannt ist. Einfach "traps messen" eingeben und es kommen sehr viele Antworten. hw?

Andreas DF2TB
13TM003
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#3

Beitrag von 13TM003 »

Moin Thomas :)
dl8dbw hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 22:40 Anleitung W8NX (July 1992)
Mal abgesehen davon das du meiner Meinung nach wissen solltest wie man einen Trap misst - schöner Artikel, aber hast Du ihn auch gelesen? Der ist nämlich detailliert geschrieben :wink:

Und wenn die Aufgabe/Funktionsweise eines Traps klar ist dann sollte auch schnell klar sein wie man ihn mit Hilfe eines VNA ausmessen kann.

Viele Grüße,
Axel
13CT925
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#4

Beitrag von 13CT925 »

....73 Joe
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Rossi
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#5

Beitrag von Rossi »

Vieleicht hilft es auch wenn man die Funkionsweise versteht, jedenfalls geht es mir so.
Ein Trap bestehend aus Spule und Kondensator, dabei sollte man wissen, was Frequenz mit diesen beiden Bauteilen anfängt.
Da beide Bautele anders reagieren, im Idealfall 90° Phasenverschoben (nein wir werden jetzt nicht über imaginäre Berechnung reden) stellt sich irgendwann der Resonazfall ein, dies ist dann der Zeitpunkt indem der Trap nur noch ein Wirkwiderstand ist und leitend wird.

Also erst berechnen dann frickeln und ausprobieren, AFU ist Experimentierfunk, oder auch Versuch macht Klug :banane: , wen schert da schon das Messgerät.
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DocEmmettBrown
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#6

Beitrag von DocEmmettBrown »

dl8dbw hat geschrieben: Di 5. Nov 2019, 22:40Ich habe gelesen, dass die mit einem VNA möglich sein soll.
Rossi hat geschrieben: Mi 6. Nov 2019, 07:06Also erst berechnen dann frickeln und ausprobieren, AFU ist Experimentierfunk, oder auch Versuch macht Klug :banane: , wen schert da schon das Messgerät.
Ich bin sicher, daß er die Sperrkreise berechnen kann. Er hat vermutlich nur keine Meßausrüstung, um die Dinger mit den ganzen kapazitiven Lötbatzen hinterher auch durchmessen können, und will vermutlich einfach nur wissen, wie er das kostengünstig machen kann.

73 de Daniel
dl8dbw
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#7

Beitrag von dl8dbw »

Hallo

Danke für die Hinweise. Ich werde mein Glück versuchen und eine Antenne zusammenbauen. Ob ich dann noch messen muss muss ich dann einmal sehne.
dl8dbw
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#8

Beitrag von dl8dbw »

Hallo Andreas

Danke für die Info. Das ist sehr anschaulich.

73 Thomas
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#9

Beitrag von Nasa »

Hallo Thomas,

für die korrekte Messung eines Sperrkreises (Trap) benötigst Du unbedingt einen VNA mit 2 Ports.
Also z.B. einen MiniVNA Tiny oder miniVNA Pro http://miniradiosolutions.com/
Damit kannst Du die Sperrdämpfung S21 sehr gut über den gewünschten Frequenzbereich messen.

Mit einem miniVNA Pro konnte ich so z.B. die Fritzel-Sperrkreise meines Beams nach 25 Jahren Betrieb nachmessen und defekte Traps aussortieren und reparieren.

Zum Messen am besten einen kleinen Prüfplatz wie folgt aufbauen:

Zwischen zwei PL-Buchsen wird der zu prüfende Trap zwischen dem Innenleiter angeschlossen und aufgehängt .. freischwebend!
Der Schirm muss natürlich zwischen den Buchsen verbunden sein .. z.B. über ein breites Kupferband das einen Bogen um
den zu messenden Sperrkreis macht, d.h. möglichst geringe Induktivität sowie möglichst geringe kapazitive Kopplung zum DUT.

Gruß,
Lothar
QTH Crailsheim - Locator JN59BD
Jack4300
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#10

Beitrag von Jack4300 »

Krampfader hat geschrieben: Mo 11. Nov 2019, 20:11
Meine T2LT hat am 10m GFK-Mast und Verlängerungskabel normalerweise ein SWR von 1,3 bei 27,205 MHz. Wie interpretierst Du obiges Messergebnis ??

Ich würde gerne das Konzept der "T2LT" weiter optimieren, sprich auch den RF-Choke. Wo soll/kann ich da ansetzten ?? ... besseres/anderes Kabel ??, anderer Durchmesser der Luftspule ?? und/oder andere Windungsanzahl ??
Ich denke, daß exakt auszumessen ist aufwendig, weil sich die parasitäre Kapazität ändert wenn du die Spule solo misst. Sprich es fehlt die Kapazität zwischen Strahler und Speiseleitung. Also wenn das beides dran ist wird die Resonanzfrequenz niedriger liegen. Man müsste die fehlende Kapazität mal näherungsweise ausrechnen und dann hinzufügen. Dann bist du wahrscheinlich näher dran.

73 Jack
gernstel
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#11

Beitrag von gernstel »

Wenn Du HF-Energie in die Koaxialkabeldrossel einspeist, während weitere Elemente an dieser hängen, werden diese auch mit aktiviert und gehen in die Messung ein. So dürfte die vom Gerät angezeigte Senke (Dip) der Resonanz des Strahlers entsprechen, der die über die durch die Ankopplung zum HF-Trafo mutierte Koaxialkabeldrossel zugeführte Messenergie schlichtweg abstrahlt.

Gleiches gilt für angeschlossene Zuleitungskabel, die man ja eben durch diese Drossel entkoppeln möchte durch Sperrung des Mantels für HF-Wellen. Vermutlich wäre es also zielführend, die Drossel ohne Strahler und Anschlussleitung auf Sperrung der Nutzfrequenz zu optimieren.

Theoretisch müssten dann bei Messung der kompletten Antenne aus Strahler und Drossel die Handeffekte weg sein, wenn man das Messgerät anschließt und berührt, erdet oder frei hängen lässt. Freilich nur bei der Resonanzfrequenz der Drossel, denn abseits davon verliert sie ja wieder ihre Sperrwirkung.

Danke für Deine Experimente und Deine stets beeindruckende Dokumentation!
gernstel
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#12

Beitrag von gernstel »

Ich könnte schwören, dass es diese Drossel mit Kondensator ergänzt als hochwirksam selektive Mantelwellensperre gibt, kann das Konzept aber gerade nicht finden.

Max Rüegger schreibt dazu:
"Die einfachste Mantelwellensperre besteht aus einem Ring aus Koaxial-Kabel den man möglichst nahe am Speisepunkt aufhängt. Dieser uralte Trick mit dem Koax-Kabel Ring funktioniert denn auch ganz leidlich,leider aber nicht immer optimal. Es ist die klassische Lösung wenn man improvisieren muss, so nach dem Motte „quick and dirty“." Und: Sieben Windungen sollen für den Kurzwellenbereich 3,5...30 MHz genügen. (von: http://hb9nf.ch/wp-content/uploads/2014 ... mplett.pdf ) Also ein Konzept, das ohne zusätzlichen Kondensator und dank geringer Wicklungskapazität ohne Eigenresonanz bleibt, sondern breitbandig und tatsächlich nur als Drossel wirkt. Da sieht man dann am Analyzer tatsächlich wenig, oder eben nur die induktive Wirkung.

DG0OSA zeigt breitbandige Messungen mit dem Frequenzgang der Dämpfung in Abhängigkeit von der Konstruktion der Koaxialkabeldrossel. Da zeigt sich dann doch eine gewisse Resonanz im Frequenzgang: http://www.dg0sa.de/stoerungen.pdf
gernstel
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Re: Sperrkreise / Traps messen

#13

Beitrag von gernstel »

Acht Kiloohm! Sowas ist bei solchen Baugrößen ungeheuer schwer zu messen. Das sind nämlich schon 50dB Dämpfung! Wenn man das in S-Meter-Stufen umrechnet, würde ein über den Mantel der Zuleitung kommendes Störsignal um acht S-Stufen gedämpft. Von vier Watt Sendeleistung würden gerade noch 40 mW auf das Zuleitungskabel koppeln. Das kann man wohl vernachlässigen, für den Funkbetrieb.
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