Tipp für Bergfunker mit Auto

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mibo666
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Tipp für Bergfunker mit Auto

#1

Beitrag von mibo666 »

Hallo zusammen,

wer mit dem Auto zum Funken raus fährt, der sollte sich an die alte Berfunker Regel #1 halten: Immer Bergabwärts parken!
Sonst kann es schnell passieren das man mit leerer Batterie nicht mehr den Motor starten kann und ziemlich uncool aus der Wäsche schaut. :shock:

Ich habe das Problem ja noch beheben können, allerdings mit ziemlich viel Gefummel und Gefluche. Vor allem habe ich mich über meine Faulheit geärgert, denn bei meinem Roller, Mopped und Fahrzeugen von Verwandten und Freunden, überall ist an der Starterbatterie ein Powerpole Anschluss dran. Damit kann man sicher und bequem ein Ladegerät oder ein Überbrückungskabel anschließen. Nur beim Kangoo ist das nicht verbaut, na gut ich habe das Auto ja erst seit 22 Jahren... :lol:

Jetzt habe ich das nachgeholt und für euch mal ein paar Bilder davon geknipst. Ist technisch keine super Ing.Leistung, aber SEHR praktisch, auch außerhalb von solchen Notfällen.

Bild
Die Batterie mit montiertem PowerPole Kabel, ist in der Mitte ganz gut zu erkennen

Bild
Hier im Detail, der Stecker ist mit einem Schrumpfschlauch abgedeckt damit sich kein Schmodder drin ansammelt, dieser "Deckel" ist mit einem Kabelbinder gegen verlieren gesichert.

Bild
Mit geöffnetem Deckel - so ist die Funktion besser zu erkennen.

Bild
Ladegerät angeschlossen und bei der Arbeit.

Im Notfall kann man hier auch die Funkbatterie anschließen und darüber den Fzg. Akku aufladen oder, wenn die Spender-Batterie es zulässt, auch direkt den Motor starten. Keine Fummelei mit Zangen, kein Abrutschen beim Starten. Einfach Deckel auf, Stecker rein und fertig. Mein Auto hat einen 1,4l Benziner, zum starten reicht der 7Ah Bleiakku völlig aus. Bei Diesel Motoren wird das anders aussehen, da wird bestimmt ein Akku mit höherer Leistung notwendig sein. Und das funktioniert natürlich nur wenn sonst alles am Motor in Ordnung ist, langes "orgeln" ist nicht möglich.

Bei modernen Autos mit ihren tausend Computern und Steuergeräten weiß ich aber nicht ob man den Akku laden kann ohne ihn vom Boardnetz zu trennen, da bitte mal einen Blick in die Unterlagen werfen.

Der Powerpole Stecker ist zwar nur für 45A Dauerlast ausgelegt und so ein Anlasser zieht gerne ein paar hundert Ampere. Das funktioniert aber trotzdem ohne Material Verluste weil diese hohe Last nur für einen extrem kurzen Zeitraum anliegt. Ich habe vor ein paar Jahren mal eine Untersuchung dazu gemacht und nach 25 Starts die Kontakte per Computerlupe auf Abbrand untersucht und dabei nichts gefunden, keine Einschläge, keine Krater.

Beim Motorrad kann man sich so sehr kompakte Überbrückungskabel basteln und immer dabei haben, mein Automatik Roller hat keinen Kickstarter, wenn die Batterie platt ist kann ich ihn nicht mal anschieben. Da ist auch IMMER das Kabel dabei, und separat, ein Satz Klemmen.

Vielleicht hilft euch dieser Tipp, ich verwende das so schon seit fast zwanzig Jahren.

Gruß

MiBo
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DF5WW
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#2

Beitrag von DF5WW »

Der beste Tip ist immer der das man die Bordbatterie bei solchen Aktionen nicht mit zusätzlichen
Verbrauchern belasten sollte. Ich habe mittlerweile 3 18 AH LiFePo4 Akkus von Eremit und die
ermöglichen mir schon locker ein ganzes WE Funkbetrieb.

Auch Licht bekomme ich darüber und brauche nicht meine Bordbatterie damit zu belasten. Für
Kältemuffel sowieso der Tip gerade bei Minustemperaturen das Fahrzeug immer mal wieder zu
starten und eine Weile laufen zu lassen. So erholt sich die Batterie und es wird auch wieder
warm in der Karre. Ganz schlecht ist Standheizung ohne ab und an zu starten. Eine solche
benötigt eben auch Strom für die Elektronik.

Mein Roller hat im übrigen Kickstarter .... :wink: :wink:
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
Diamond X30 2m/70 cm, HF-P1 + 5,6m Teleskop für draußen + 3 x EREMIT 18 AH LiFePo4.

:tup: :tup:
Bastelfred
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#3

Beitrag von Bastelfred »

Ich habe für solche Aktionen immer eine Zweitbatterie dabei. An die kommt die ganze Funktechnik. Fahrzeuginnebeleuchtung ist i.d.R. auch abgeschaltet falls ich z.B. die Heckklappe offen habe.
So hat die Fahrzeugbatterie ihre Ruhe.
So lange die zweite Autobatterie noch hält, werde ich sie nutzen und dann evtl auf etwas handlicheres umsteigen. Ich habe die nach dem Unfall aus meinem vorherigen Auto entnommen da sie noch fit war und so kam sie dann zu ihrem zweiten Leben zur Stromversorgung für den Funk.

Ist es dann mal kalt und ich will heizen, muss ich sowieso auch das Auto starten da ich keine Standheizung verbaut habe. Das Ding hat mich im letzten Fahrzeug so oft geärgert das ich im aktuellen erst gar keine verbaut habe.
Bis denn vom Sven / Kangaroo 02 / 13HN454
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mibo666
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#4

Beitrag von mibo666 »

Klar, einen Funkakku habe ich ja auch, eine 80Ah Gel Batterie. Daran war meine SSB Funke, sowie der USB Wandler fürs Handy. Das FM Funkgerät im Cockpit hatte ich den Abend über als Zweitempfänger mitlaufen, das Ding zieht so 200-350mA, und war vielleicht sechs Stunden in Betrieb. Ansonsten nur noch die Innenbeleuchtung, das dürften 2* 5W sein (noch echte Glühbirnen!) die aber immer nur ein paar Minuten an war wenn ich mal raus musste. Mit der Konfiguration sollte der KFZ Akku mindestens einen Tag durchhalten, und deswegen war ich ja auch so überrascht. Es könnte aber sein das der KFZ-Akku nicht richtig voll war, ich fahre einfach zu wenig mit dem Auto...

Gruß

MiBo
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CB2Edge
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#5

Beitrag von CB2Edge »

Das mit dem "bergab parken" wird nur erfolgreich sein können sofern man einen Handschalter sein eigen nennt.
Mit Automatikgetriebe (egal ob Wandler oder DSG) ist man ohne Batterie/Starthilfe aufgeschmissen.

Auch das Laden der Batterie direkt an den Batteriepolen führt bei modernen Fahrzeugen mit BMS (Batteriemanagementsystem)
duchaus zu Problemen - sprich da spinnt dann schon mal die Elektronik der Karre. Also das Ladegerät mit Pluskabel an Batterieplus,
Massekabel immer irgendwo an die Karosse/Motor, nie direkt auf Batteriepol Minus.

Ist natürlich für einen 22jährigen Kangoo nicht von Relevanz :)

Ich nutze einen Alu(Piloten-)koffer mit 2 x 20 Ah AGM's (parallel) verbaut. Da hängt Funkequipment, Licht und ggf. Keramikheizer dran. Und natürlich kann man alles anschliessen was USB geladen werden will. Reicht in aller Regel für mindestens ein Funkwochenende.
Wer einmal mit platter Batterie liegengeblieben ist (so wie ich) - der hat da nie wieder Bock drauf :D

Gruss
Thomas
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Brummbär
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#6

Beitrag von Brummbär »

moin,


die Idee mit dem PowerpPol kommt dem "Militärischen" Gedanken doch recht nahe, beim Militär haben "alle" Fahrzeuge eine "Power-Steckdose" um bei einem "Notfall" kurzfristig mit einem extra dafür vorgesehenen Kabel mit ein einheitlichen Stecker die Fahrzeuge überbrückt werden können. auch bei den Zivilen Bussen im ÖPNV sind diese Steckdosen vorhanden.

beim Mil. sind die meisten Fahrzeuge auch auf 24V ausgelegt, aber auch die 12V Bullis konnten mit diesem Stecker/Kabel Starthilfe erhalten, es war ein Spannungswandler intern verbaut.

ich persönlich finde es schade das es solche ein System immer noch nicht im Zivilen PKW durchgesetzt hat, ob wohl die Technischen Möglichkeiten schon lange auf dem Markt sind.

Da ich mir auch Gedanken gemacht habe, und meine PKW alle eine Anhängerkupplung haben, habe ich bei der AHK-Steckdose den "Dauerplus" direkt mit der Starter Batterie verbunden, natürlich mit ausreichender Sicherung, da die 13pol Steckdosen und Stecker als "Standard" Bauteil überall beschaffbar sind habe ich mir auch ein Adapterkabel angefertigt mit dem ich mein Ladegerät über die AHK-Steckdose zum laden der Starter-Batterie anschließen kann.(Alter VW-Bulli Bj 1997)

Leider ist es nicht möglich über die AHK-Steckdose ein anderen PKW Starthilfe zugeben, aber man kann den "schwachen" Akku Ladung geben, wenn man also ein wenig zeit investiert kann man auch den Fremd PKW zum Starten überreden.

Achtet darauf welcher Kabelquerschnitt bei eurer Steckdose angeschlossen ist, 1,5qmm sollte nur mit max. 20A abgesichert werden.
Ich habe bei mir 2,5qmm verlegt und eine Sicherung von max. 30A eingesetzt.
Bis jetzt haben beim PKW-PKW Laden die Sicherungen noch nicht ausgelöst, somit war der Ladungsunterschied noch nicht allzu groß und das Empfänger Auto hatte nur eine 15A Sicherung. Und Ja!, den Fremden PKW "heiß" anschließen, sonst hat der eigene Wagen Schwierigkeiten selbst zu starten weil der eigene Akku zu weit "heruntergezogen wurde".

ich werde für mich aber die Idee mit dem PowerPol direkt am Akku auch noch umsetzten, ich überlege ob ich auch zusätzlich ein Anderson50A Anbringe, Ich Fahre DIesel, und auch eines meiner Überbrückungskabel mit Anderson versehe. 8-)


@mibo666 :tup: gute Idee
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Herbert K.
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#7

Beitrag von Herbert K. »

CB2Edge hat geschrieben: Fr 31. Dez 2021, 22:19Also das Ladegerät mit Pluskabel an Batterieplus,
Massekabel immer irgendwo an die Karosse/Motor, nie direkt auf Batteriepol Minus.

Warum? Hat das irgendeinen geistigen Nährwert?

Das wäre die Vorgehensweise für Starthilfe!

Das Ladegerät direkt an den Bleiakku, den will ich laden, nicht das Auto. :sdown:
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#8

Beitrag von Brummbär »

Herbert K. hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 21:40
CB2Edge hat geschrieben: Fr 31. Dez 2021, 22:19Also das Ladegerät mit Pluskabel an Batterieplus,
Massekabel immer irgendwo an die Karosse/Motor, nie direkt auf Batteriepol Minus.

Warum? Hat das irgendeinen geistigen Nährwert?

Das wäre die Vorgehensweise für Starthilfe!

Das Ladegerät direkt an den Bleiakku, den will ich laden, nicht das Auto. :sdown:
verstehe ich auch nicht!

Ich habe noch gelernt: Beim Überbrücken beim Spender minus am Motorblock, beim Empfänger an den Akku, damit der Minus den Kürzesten weg bekommt, da die LiMa ja direkt mit der Motormasse verbunden ist.

Auch in Modernen Autos kann der Akku im eingebauten zustand geladen werden, wichtig dabei: Die Zündung auslassen solange wie das Ladegerät angeschlossen ist. die Elektronik die im Standby (Zündung aus) versorgt wird kann mit Spannung bis 18V umgehen, durch den Anschluss direkt an den Akku dient der Akku als "Glättungs-Kondensator" und die Leitungen bis zur Elektronik als "Filter-R-L " - glied

@Herbert K ich bin voll bei dir.
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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#9

Beitrag von Moesi61 »

Herbert K. hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 21:40
CB2Edge hat geschrieben: Fr 31. Dez 2021, 22:19Also das Ladegerät mit Pluskabel an Batterieplus,
Massekabel immer irgendwo an die Karosse/Motor, nie direkt auf Batteriepol Minus.
Warum? Hat das irgendeinen geistigen Nährwert?
Beim Laden des Akkus verstehe ich es auch nicht. Für Gleichstrom besteht ja über ein fingerdickes Kabel eine sehr gute Verbindung zwischen dem Minuspol der Batterie und der Karosserie. Aber zum Funken ist es gut, wenn die Antenne RF-mässig eine bessere Masseverbindung hat, denn das dicke Kabel zwischen dem Minuspol der Batterie und der Karosserie kann verdrillt und damit für RF zu induktiv sein...
Bei CB merkt man das nicht so gut. Aber AFu-Antennen wie z.B. die ATAS-120 funktionieren nur dann richtig, wenn die Masse optimal mit der Karosserie verbunden ist.

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Re: Tipp für Bergfunker mit Auto

#10

Beitrag von noone »

Bei vielen Autos ist ein Anschluss für Plus der direkt auf die Batterie geht im Motorraum und Minus ist die Fahrzeugmasse weil der Minuspol zum Laden nicht seperat herausgeführt ist.

In manchen frühren PKW lief die ganze Massegeschichte über die Karosserie per Einzelheit Z oder Kabelsteckschuh.

Aber man kann froh sein, dass die Industrie nach WK2 als man das Kupfer nicht mehr für Tombak gebraucht hat von Alukabeln in PKW abgekommen ist.

In Europa ist heute normalerweise die Masse auf Minus.

Ausnahmen existieren aber bei Uraltfahrzeugen vor allem aus Japan und England, die meisten davon hat eh kaum einer und mangels Ersatzteile wurden die eh meist auf Masse minus umgestellt.
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