Statische Aufladung Antenne

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DocEmmettBrown
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Re: Statische Aufladung Antenne

#1

Beitrag von DocEmmettBrown »

Tomatenpizza hat geschrieben: Sa 26. Jun 2021, 21:07Wenn ich auf einen Heizkörper gehe, denke ich, dass ich vielleicht die Elektronik der Heizungsanlage kaputt mache!?
Wie kommst Du denn darauf? :shock:

73 de Daniel
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mibo666
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Re: Statische Aufladung Antenne

#2

Beitrag von mibo666 »

Klingt aber eher nach Mantelwellen! Welche Leistung hast du da verwendet?
Und welche Antenne ist das überhaupt? 1/2 Lambda Antennen brauchen zum Beispiel keine Erdung um zu funktionieren.

Gruß
MiBo
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Arco-Express
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Re: Statische Aufladung Antenne

#3

Beitrag von Arco-Express »

Auch Laminat-Böden können ursächlich sein, daß Du eine gebrizzelt bekommst. Wenn Du mit Gummisohlen übers Laminat gehst, kannst Du Dich statisch aufladen.

Bevor Du etwas in Deinem Shak anfasst, lieber selbst kurz die Heizung oder eine Türklinke berühren, damit dort eine 'Entladung' erfolgen kann, bevor Du das Funkgerät etc berührst.

Das erinnert mich an die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts: Da gab es Hemden und Blusen und Pullis mit hohem Dralon- oder Nylon Anteil. Zog man(n)/frau sich so ein Teil über den Kopf aus, knisterte es und bei Dunkelheit konnten Funken gesehen werden und die Haare standen tatsächlich für einen Moment zu Berge.
In den heutigen Laminat Böden scheint eine ähnliche neuartige Faser verarbeitet zu sein.
Mach mal den Test :wink:

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Re: Statische Aufladung Antenne

#4

Beitrag von 13TM003 »

Hi,

das hat bei dem Szenario nichts mit statischer Aufladung zu tun.
Du hast Mantelwellen und ja das ist eine Krankheit aber eine Deiner Antennenanlage :)

Eine Mantelwellensperre gleich vor der Antenne schafft Abhilfe aber beseitigt nur die Folgen des Problems und nicht die Ursache.
Überprüfe deine Stecker und die Antenne und deren Abgleich. Am Ende kann es auch gut sein das Dir der Einfluss Umgebung da unter Dach die Mantelwellen beschert. Dann kannst Du nicht viel machen außer der Mantelwellensperre.

VG,
Axel

PS: Für eine statische Aufladung benötigt es einen Ladungsaustausch, von Dir ausgehend z.B. bereits erwähnter Bodenbelag und nice Socken oder Teppichboden und passendes Schuhwerk ^^ Dann knistert es aber auch bei so ziemlich jedem Metallischen Gegenstand den Du berührst. Statische Aufladung bei Antennen hat man vor allem bei starkem Regen und schnellen Winden und beides sollte unter Dach nicht vorkommen :)
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Re: Statische Aufladung Antenne

#5

Beitrag von 13TM003 »

Hallo,

eine Mantelwellensperre sperrt Mantelwellen, keine Störungen :)
Störungen sind ein Effekt den man dadurch in den Griff bekommen kann, ein "heißes" Mikrofon ein anderer ...

Such Hier im Forum einfach mal nach Mantelwellessperre wurde schon oft gebracht und dafür ist ein Forum ja da nicht alles zig mal zu wiederholen :)
Aufbauanleitungen findest du Hier in alles Formen und Farben ^^

VG,
Axel
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mibo666
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Re: Statische Aufladung Antenne

#6

Beitrag von mibo666 »

:tup:

Ein bisschen was muss man auch selber machen...
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lonee
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Re: Statische Aufladung Antenne

#7

Beitrag von lonee »

Du hast das Problem, dass die Antenne unter dem Dach nicht mehr symmetrisch funktioniert.
Im Idealfall ist eine vertikale Antenne auch symmetrisch. In der Realität ist das oftmals aber nicht mehr der Fall, weil eben die Umgebung dabei eine große Rolle spielt. In Deinem Fall das Hausdach drumherum.
Das erzeugt diese Mantelwellen, die man natürlich nicht haben möchte. (bei etwas mehr Leistung, kann man sich auch am Mike "verbrennen", was nicht gerade erstrebenswert ist.)

Ebendiese Mantelwellen können Störungen in der Umgebung erzeugen. Eine Mantelwellensperre unterdrückt also nicht Störungen die Du empfängst, sondern die "Störungen" die DU aussendest!

Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass Du von Deiner eigenen ausgestrahlten HF den "Bruzzeleffekt" hast.

Gruß,
André
Gruß,
André
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DF2JP
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Re: Statische Aufladung Antenne

#8

Beitrag von DF2JP »

Moin André,
Im Idealfall ist eine vertikale Antenne auch symmetrisch.
Die einzigen symetrischen vertikal-Antennen sind, ein vertikaler Dipol oder entsprechende Schleifen.
Die im CB-Funk üblichen Vertikals sind alle unsymetrisch. Sonst bräuchte es ja einen Balun.
Mantelwellen sind immer ein Zeichen von ungenügender Stationserdung.
Der Antennenstrom braucht einen Weg zur Erde, wenn er den nicht findet, sucht er sich einen Weg... notfalls über den OP.

Ich kann mich noch gut an das Monarch (Monacor) Hand-Mikrofon erinnern... gebürstetes ALU-Gehäuse.
Da floß der Antennen-, bzw. Mantelstrom dann über die Lippen ab... hatte aber den Vorteil, dass man immer ein wenig Abstand zum Mikrofon einhielt...hi.hi.

73 Joe
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lonee
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Re: Statische Aufladung Antenne

#9

Beitrag von lonee »

Du hast Recht Joe,
Allerdings habe ich nicht geschrieben, dass dies eine symmetrische Antenne sein.
Wenn ich ein Ungleichgewicht zwischen Strahler und Radialen habe, ist das Resultat Mantelwellen.
Das betrifft in erster Linie natürlich vertikale Antennen, jedoch kann dies auch passieren, wenn ich einen Dipol mittels BaUn speise und die beiden Strahlerhälften ungünstig durch die Umgebung beeinflusst werden.
Dummerweise kann man bei einem Koaxkabel die Stromverteilung auf Seele und Schirm so schlecht separat messen.
Das geht bei symmetrischer Speisung wesentlich einfacher, und den "Umgebungseffekt" kann ich hier bei meiner 2x22m Doublet auch nachweisen.
Rein optisch und von der Höhe her sind die Dipolhälften recht gleich aufgehängt. Aber elektrisch schaut das anders aus.

Gruß,
André

Nachtrag:
Die Luftspule am Fußpunkt habe ich auch bei meiner (derzeit abgebauten) Multiband-Vertikal eingesetzt (6m -80m ohne WARC).
Ich hatte keinerlei Mantelwellen. Auch nicht bei legal Limit. Und selbst auf 160m konnte ich die Antenne abstimmen.
Auf 6-80 brauchte ich nicht einmal einen Tuner und konnte direkt speisen. SWR immer unter 2 auf 6-80m.
Mein Nachbar nutzt hier einen TH6, welcher ebenfalls im Speisepunkt eine Luftspule hat.
Gruß,
André
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Re: Statische Aufladung Antenne

#10

Beitrag von criticalcore5711 »

DF2JP hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 09:03 Mantelwellen sind immer ein Zeichen von ungenügender Stationserdung.
Der Antennenstrom braucht einen Weg zur Erde, wenn er den nicht findet, sucht er sich einen Weg... notfalls über den OP.
:dlol:

Komisch, meine letzte L/2 war auf einem sehr, sehr gut geerdeten metallmast aufgebaut der dazu noch in Ufernähe zu mehreren das Grundstück umgebenden seen stand. Trotzdem hatte ich mantelwellen und nur eine MWS konnte das ganze abstellen.

Also irgendwas stimmt an deiner Aussage nicht.

Zumindest kann es nicht nur an der Erdung alleine liegen.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
--... ...-- -.. . .---- ...-- -.- ... -.-. .--
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Re: Statische Aufladung Antenne

#11

Beitrag von VictorPapa »

Hi,

folgendes kann, muss aber nicht umbedingt helfen:

1. Antenne richtig auf Resonanz abstimmen
2. Mantelwellen-Sperre kurz unter der Antenne verwenden (ca. 6 Wdg mit d=10cm)
3. DC-Grounded Antenne verwenden
4. Erden schadet nicht - Antenne, Mast, Geräte und Kabel
5. 1:1 Balun verwenden
6. Hoch-Ohmigen Draht Widerstand im Funkgrät im Antennen-Anschluss zwischenschalten
7. Draht-Spule (ca. 15 Wdg. mit d=2cm) am Fußpunkt zwischenschalten (siehe Butternut Antennen)
8. An der Antennen-Spitze eine Kugel/Korb o.ä. anbringen
9. Funkenstrecke einbauen
10. Mit Schalter die Antenne kurzfristig auf Erde schalten (entladen)
11. Gutes Koaxial-Kabel verwenden
12. Defekte, wie Kabelschäden, schlechte Lötstellen, Verschraubungen und Kontakte ausschließen

73 Victor
noone
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Re: Statische Aufladung Antenne

#12

Beitrag von noone »

criticalcore5711 hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 13:20
DF2JP hat geschrieben: Mo 28. Jun 2021, 09:03 Mantelwellen sind immer ein Zeichen von ungenügender Stationserdung.
Der Antennenstrom braucht einen Weg zur Erde, wenn er den nicht findet, sucht er sich einen Weg... notfalls über den OP.
:dlol:

Komisch, meine letzte L/2 war auf einem sehr, sehr gut geerdeten metallmast aufgebaut der dazu noch in Ufernähe zu mehreren das Grundstück umgebenden seen stand. Trotzdem hatte ich mantelwellen und nur eine MWS konnte das ganze abstellen.

Also irgendwas stimmt an deiner Aussage nicht.

Zumindest kann es nicht nur an der Erdung alleine liegen.
Antennenstrom ist Hochfrequenz einfach mal oben in der Nähe der Antenne (am besten auf den Stecker) auf eine blanke Stelle mit zb einer Schlauchschelle ein Kabel oder mehrere um Landa/4 Länge (abgestimmt) oder wenns nichts bringt auch mal länger und mehrere in beliebigen Längen festzwingen.

Da ist es egal ob alte Stromkabel, Lautsprecherkabel alte Koax TV-Koax Netzwerkkabel usw usw Hauptsache es leitet! Ich habe schon Steuerungskabel mit 20, 30 oder mehr von 0,25 bis 1mm² Einzelleiter gesehen, als Radialnetz einfach auf dem Boden oder unter zb einem Teppich.
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Re: Statische Aufladung Antenne

#13

Beitrag von lonee »

Du brauchst für eine einfache Mantelwellensperre kein Kabel durch irgendwelche Ferritringe würgen.
Da tun es auch eine Reihe Ferritperlen, die man auf das Kabel auffädelt.
Alternativ dazu, kann man auch eine Luftspule in das Koaxkabel wickeln, wenn man am Ende der Spule die Abschirmung erden kann.

Und wenn Du 5mm bohren darfst, fallen 7mm nicht mehr auf. (Das wäre dann das bessere Kabel).

Gruß,
André

Aber wenn Du doch eh schon die Antenne auf dem Dachboden hast, wäre es doch ein Leichtes dort eine fachgerechte Halterung anzubringen.
Dann vielleicht noch mit dem Vermieter vertraglich regeln, dass man bei Auszug den Kram wieder in den Ursprungszustand versetzt.
Die herausgenommene Dachpfanne sollte man dann natürlich beiseite legen!!! ;-)

Das funktioniert natürlich nur, wenn von vorherigen Antennen noch eine Leitung zur Potential-Ausgleichsschiene liegt.
(die muss man nämlich anklemmen, wenn es fachgerecht sein soll!)

Gruß,
André
Gruß,
André
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lonee
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Re: Statische Aufladung Antenne

#14

Beitrag von lonee »

Tomatenpizza hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 16:21 Habe jetzt auch nochmal ein nagelneues, gutes (!) Koaxkabel mit nagelneuen Steckern genommen. Ja, ich habe die Antenne jetzt mal geerdet (als Test am Schutzleiter), meine Stehwelle ist sofort deutlich besser geworden,
Kabel gewechsel,-> Unterschied zu vorher?
Antenne "geerdet?" Was habe ich mir darunter vorzustellen?

Bei den beschriebenen Messungen stehe ich gerade auf dem Schlauch.
Was hast Du denn da messen wollen, abgesehen davon dass Du offensichtlich einen Potentialunterschied hast?

Gruß,
André
Gruß,
André
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Re: Statische Aufladung Antenne

#15

Beitrag von Jack4300 »

Tomatenpizza hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 16:21 ... wenn ich von der Masse zum Schutzleiter an der Steckdose die Spannung messe (hat mir ein Elektriker gesagt) und ich auf TX gehe, dann misst das Messgerät zwischen 40V u. 50V Wechselspannung, ist das normal?
Ist denn dein Messgerät HF-fest? Sonst kann es schon sein, dass es alles Mögliche anzeigt. Also bei einem Wald-und-Wiesen-Multimeter wäre ich da extrem skeptisch.
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