QRM auf Kurzwelle

[tofuwurst]

Hallo zusammen,

bin neu hier, aber nicht neu was CB + SWL angeht, habe nach Jahren mal wieder angefangen letztes Jahr als SWL QRV zu sein und inzwischen hat es sich wieder zu einem CB, einem PMR, und einem Freenet Gerät irgendwie auf den Tisch gedrängelt. Freenet und PMR sind ohne Probleme. Das Problem sind die HF.

Anfangs hatte ich ein PowerLAN und habe das als QRM Produzent identifiziert und sehr schnell abgeschafft und Kabel gelegt - Problem gemindert (nicht gelöst). Seit 2-3 Monaten habe ich auf CB Funk und auch auf den anderen Kurzwellen Bereichen 80 - 20m per diverser Empfänger und Antennen ein QRM von S7 - S9. Gestern Abend habe ich mir mal mit einem Tecsun-660 (Akku ohne Netzanschluss) mit ausgezogener Teleskopantenne geschnappt und mich mitten in die Wohnung gestellt und hatte sofort ohne Probleme Shannon Radio Volmet aus Irland empfangen. Daraufhin habe ich mich allen Steckdosen der Wohnung genähert und immer dann hatte ich keinen Empfang und nur noch "brummen" drin. Daraufhin habe ich die Hauptsicherung meiner Wohnung raus genommen (um diese auszuschließen) und bin mit dem Tecsun das Treppenhaus abgegangen und hatte in der Nähe von jedem Anschluss/Lichtschalter ein ähnliches "brummen".

Woher kommt das? Kann ich selbst etwas dagegen tun?

[Holgi_SDR]

Hallo
Machen kann man da nichts, außer die Antenne so weit wie möglich von Störquellen ( Störnebel ) aufzustellen.
Meine Antenne steht in 4 m Höhe auf dem Balkon. Mein Glück ist das drüber nichts mehr kommt.
Gruß

[Freiburger]

Hier ähnlich, bei mir hauptsächlich zwischen 17 und 21 Uhr.

PLC ist überall. Wenn Ich mir meinen Wasserfall anschaue könnte ich Tränen in die Augen bekommen.

Kanäle 41 bis 80 sind so unbenutzbar.

73, Kai

[mibo666]

Und ob man da was machen kann: Vorgang dokumentieren, wann (Uhrzeit/Datum), wo (Frequenz) mit welchem Empfänger/Antenne. Mit dem Handy Videos dazu machen, muss nicht schön sein nur der Inhalt muss klar zu sehen und zu hören sein. Damit eine Störungsmeldung bei der BNetzA machen. Bei massiven Störungen des Rundfunks wird das bearbeitet, habe das mehrfach selbst gehabt.

Vorher immer mal mit dem Nachbarn oder Hauseigentümer reden, Problem schildern und um spannungsfrei schalten des Hauses bitten bevor die BNetzA kommt. Die machen das nämlich genauso, nur warten die dann halt nicht. Der Eigentümer oder die HV kann die Mieter nämlich vorher informieren das dann und dann für fünf Minuten der Strom weg ist, dann ist das für alle viel angenehmer. Wenn die Störung dann viel geringer ist schaltet man den Strom Wohnung für Wohnung zu, bis die Quelle gefunden ist. Bei Störungen von Funkdiensten kann der Eigentümer die Mitarbeit NICHT verweigern, sprich wenn sich die BNetzA ankündigt MUSS er mitspielen.

Die HF Störungen haben stark zugenommen, aber das ist bei weitem nicht nur PLC. Viel wird auch von Schaltnetzteilen kommen die sich dann Überlagern und einen wunderbaren Brei ergeben. In der Weihnachtszeit ist das immer schön zu beobachten wenn die Lichterketten aufgehängt werden, ab Anfang Dezember steigt der Störpegel an, und Mitte Januar ist das wieder weg.

Gegen diese "GrundStörungen" lässt sich nichts mehr ausrichten, nicht solange das politisch nicht gewollt ist. Wir freuen uns ja alle über billige Fernseher, Bohrmaschinen, Solaranlagen usw....

Aber einzelne, herausragende, Störungen kann man angehen und ausschalten. Immer fleißig melden, nur so tut sich was und nur so bekommt auch die BNetzA genügend Budget um auf dem Gebiet etwas zu bewirken. Das Mess-Equipment und die Ing. die bedienen und auswerten sind nicht gerade billig. In so einem Bus sind schnell mal 100k€ Messtechnik drin, der VW kostet extra. Und deshalb brauchen die auch genügend Aufträge damit auch mal ein paar mehr Messteams unterwegs sein können.

Gruß
MiBo

[47up]

Daraufhin habe ich mich allen Steckdosen der Wohnung genähert und immer dann hatte ich keinen Empfang und nur noch "brummen" drin. Daraufhin habe ich die Hauptsicherung meiner Wohnung raus genommen (um diese auszuschließen) und bin mit dem Tecsun das Treppenhaus abgegangen und hatte in der Nähe von jedem Anschluss/Lichtschalter ein ähnliches "brummen".

Woher kommt das? Kann ich selbst etwas dagegen tun?

Hi,

ich habe so ein Brummen auf Kurz- und Mittelwelle, klingt für mich eher nach 100 Hz statt 50. Du kannst einen Weltempfänger als Leitungssucher verwenden aber es ist nicht dieses "Powerline-Knattern". Meine Wohnung stromlos zu machen hilft nur geringfügig, das Brummen schlägt trotzdem durch. Ich hatte mal die neuen "intelligenten" Stromzähler im Keller im Verdacht aber die Störungen können dort genauso gut wegen der vielen Leitungen stärker sein.

Ich muss das irgendwann mal mit dem Vermieter besprechen aber aktuell habe ich andere Prioritäten. Solltest du bahnbrechende Erkenntnisse haben berichte hier doch bitte.


Andreas

[DH2PA]

Was man tun kann:

Zuerst die eigene Wohnung spannungsfrei machen und mit einem akkubetriebenen Gerät prüfen üb die Störung noch vorhanden ist.
Ist die Störung weg, dann die einzelnen Stromkreise wieder zuschalten bis die Störung wieder auftaucht, so kann man eingrenzen.

Ist die Störung noch da, kommt sie von außerhalb. Ab jetzt ein Störtagebuch führen. Wann ist die Störung vorhanden 24/7? Oder nur zu bestimmten Zeiten?

Pegel an der Antenne messen (dBm oder dBµV), S-Meter sind nicht geeignet, da nicht kalibriert.

Die Störung peilen, das Problem liegt meist im 100m Radius.

Mit all den gemachten Erkenntnissen eine Störungsmeldung abgeben. Wenn auch ein KW-Rundfunkband gestört ist auch dies in der Störungsmeldung erwähnen. Der Sender sollte aber nicht auf alternativen Wegen empfangbar sein.Such dir einen aus, der nicht streamt.

Ein Muster für eine Störungsmeldung gibt es auf der DARC Webseite.

4 externe Funkstörungen konnte ich in den letzten 15 Jahren hier selbst finden und Eleminieren. Aktuell brauche ich aber selbst Hilfe von der BNetzA, weil die Störung in einem 6-Parteien-Haus erzeugt wird und nur sporadisch auftaucht, dann aber sehr heftig.

Patrick -DH2PA-

[tofuwurst]

Danke für die vielen sinnvollen Antworten und Hinweise.

Ich werde es jetzt noch genauer dokumentieren und nochmal mit dem Weltempfänger um die Häuser ziehen. Leider wohne ich relativ innerstädtisch und habe hier locker 150 WLANs und unten Geschäfte, Arztpraxen usw. Da ich mein neues CB Gerät erst seit Ende Dezember habe, habe ich noch keine Langzeitbeobachtung. Rein auf der Kurzwelle ist es schlimmer geworden, so dass ich praktisch über alles am Stromnetz angeschlossene seit mehren Wochen nur noch QRM bekomme. Heute geht es etwas, weniger QRM (Wochenende?). Die Störquellen sind hier in der Umgebung massiv gegeben.

[DH2PA]

Eine sinnvolle Maßnahme ist auch die Entkopplung der Antenne vom Störnebel. Nach oben ist meistens Platz. Vertikalantennen sind aufgrund des flachen Abstrahlwinkels (gut für die Bodenwelle) extrem anfällig für QRM. Wie sieht die Antennensituation aus bei dir?

Patrick -DH2PA-

[tofuwurst]

Ich habe derzeit einen 5m Mast (oberste Etage (5) ohne Decke am Balkon, 85m üNN). Ganz oben befindet sich eine 'magnetic Loop' die selbst nochmal auf einem ca. 1m Plastik Rohr sitzt - damit habe ich die wenigsten Probleme. Kurzwellentechnisch befindet sich darunter die MiniWhip (bis jetzt alles über Dach), darunter der Dipol für die Kurzwellenbänder (ca. 40m Band) genau bis zur Hauswand (ohne Isolator) und darunter der CB Funk Dipol der an den gleichen Haken an der Hauswand hängt wie der Dipol für Kurzwelle, allerdings mit mehreren Metern Leine am Ende und Isolatoren. Ggf. würde es schon einmal was taugen wenn ich meinen Dipol für Kurzwelle mit Isolatoren ausstatte und über Bänder abbinde... merke ich gerade während ich schreibe. Jetzt muss nur noch der 30cm Schnee verschwinden damit ich an die Antenne komme und es testen kann.

[Charly Alfa]

Aktuell brauche ich aber selbst Hilfe von der BNetzA, weil die Störung in einem 6-Parteien-Haus erzeugt wird und nur sporadisch auftaucht, dann aber sehr heftig.

Als Mieter würde ich mir das 10 mal überlegen ob ich Stress mache mit anderen Mietern, es sei man ist der Eigentümer .
Kenne so ein "Fall" das hatte zur Folge, Antennenverbot an / auf dem Haus !!!!!!

Bei mir ist das ganze 11m Band zugemüllt bis S 8 db und das ganze 160m Band mit S 9+10 db .
Alle anderen Bänder seltsamer weise super sauber.
Und wenn es schlimmer wäre halte ich die "Füsse " still, denn meine Antenne (mittig gespeister Dipol 31m) im Garten
ist nur geduldet .

73 de Charly

[mibo666]

Als Mieter würde ich mir das 10 mal überlegen ob ich Stress mache mit anderen Mietern, es sei man ist der Eigentümer . Kenne so ein "Fall" das hatte zur Folge, Antennenverbot an / auf dem Haus !!!!!!

Das ist eher nicht das Problem. Die BNetzA gibt nur das Vorliegen einer Störungsmeldung an, nicht von wem und nicht für welchen Funkdienst. Eigentümer oder HV erfahren also nicht wer da die Störung gemeldet hat, das kann genausogut jemand anders aus dem Viertel sein. Dann kannst du halt nicht mit den Technikern auf die Suche gehen, und das ist wirklich sehr spannend für einen Funker.

Bei dem von dir geschilderten Problem: Wenn du aus den Störungsfreien Bändern raus drehst, kommt da dann QRM hoch was sich anhört wie auf 160? Das wäre dann ein Indiz für PLC. Die Dinger können bestimmte Bereiche ausnotchen, evtl. wurde da 160m einfach vergessen.

Mir ist gestern mittag hier eine Fritzbox! hops gegangen. Ein Uraltes Modell das ich nur noch als Wlan AccessPoint am laufen hatte. Plötzlich Prasselstörung ab 20MHz aufwärts und alle ~250kHz. Richtung gabs keine zu peilen, der Krach kam von überall her, weil halt in jeder Ecke mindestens ein Netzwerkkabel liegt und der Fritz das wunderbar zum strahlen benutzt hat. Erst stromlos machen hat dann zum Erfolg geführt. Jetzt ist wieder Ruhe, muss mal schauen was dem Patienten fehlt....

So kann man auch den Tag verbringen

Störungsfreie Grüße

MiBo

[nsx]

Das ist eher nicht das Problem. Die BNetzA gibt nur das Vorliegen einer Störungsmeldung an, nicht von wem und nicht für welchen Funkdienst.

Bei den ganzen Störungen, kann ich mir garnicht richtig vorstellen, dass die Bundesnetzagentur noch groß aktiv und motiviert ist, zumal die Kurzwellen kein öffentliches Interesse genießen und das Budget bestimmt limitiert ist.

Meiner Erfahrung nach, kann man gutes DX nur mobli betreiben oder wenn man halbwegs abgeschieden auf dem Land lebt.

[DF5WW]

Jetzt tust Du der BNetzA aber Unrecht. Die kommen wegen jeder Meldung. Ich kenne sogar OM, s da waren die schon mehrfach. Wegen Corona dauert das im Augenblick etwas aber die kommen wenn, s passt. Und an der Kurzwelle gibt es noch genügend Interesse denn da gibt's unter anderem auch noch Flug- und Seefunk sowie noch etliches anderes.

[mibo666]

Die kommen, und zwar relativ schnell wenn die Meldung gut ist und damit der Einsatz besser planbar wird. Wenn Funkdienste gestört werden, dazu gehören u.a. der Rundfunk UND der Amateurfunk, versteht man da keinen Spaß.
Auch bei mir waren die schon mehrfach. Mittlerweile finde ich viele Störungen selbst, ist auch eine Art Hobby, leider.

Also, nicht genieren - Meldung machen (aber eine ordentliche Herr KaLeun)

Gruß

MiBo

PS: Falls jemand Angst vor verkalkter und ergrauter Beamtenmentalität hat: Die Techniker die die Messeinsätze fahren sind mindestens genauso funkverrückt wie wir, einfach völlig gaga
Die wissen um was geht, und die können einschätzen was eine Störung für einen SWL, Ham und auch einen CBler bedeutet. Und am besten ist das die das Wissen auch weitergeben, d.h. bei solchen Einsätzen kann man viel lernen.
Ich habe schon einen halben Tag an deren Stand auf der HamRadio verbracht, und auf DER Messe gibts eigentlich genug anderes zu sehen. Also, keine Angst vor den Leuten, die sind wirklich cool drauf.