PMR Sendepower messen

noone
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Re: PMR Sendepower messen

#16

Beitrag von noone »

Also ich habe hier ganz alte PMRs liegen bei denen tatsächlich der Input gemessen wurde und nicht der Output.
Auch gelesen: Die Ausgangsleistung des Gerätes liegt aufgrund der verbauten Endtufenbauteile (dann folgte der verbautete Transistor) unter 0,5Watt
messen können wir nichts außer wenn eine Buchse da ist die Leistung aber auch nur annäherungsweise denn ob da mit 50Ohm gearbeitet wird (das baucht auch bei einer 50Ohm Buchse nicht so zu sein) weis keiner außer dem Hersteller.

Aber mal anders gefragt wie kommt du auf die Idee, du bis nicht verantwortlich für den Hersteller, leg einfach nicht viel Fachwissen an den Tag!
Alexander
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Re: PMR Sendepower messen

#17

Beitrag von Alexander »

jerome hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 21:26 Aufgrund der Weise wie die Batteriekontakte bei dem Gerät aufgebaut sind, ist eine Messung des verbrauchten Strom nicht leicht durchführbar.

Aber, Leute, es soll doch möglich sein eine grobe Einschätzung der Sendeleistung eines Senders zu ermitteln? Es kann doch nicht sein, dass die vierfache Sendeleistung keine Unterschied macht, oder? :clue:
Für die Reichweite hat es absolut keine Relevanz ob die Leistung 0,5 Watt oder 2 Watt ist. Eine Gefühlmäßjege Schätzung wie Du es erwartest ist schlicht nicht möglich Selbst über den UMweg der Messung der Gesamtleistungsaufnahme ist zwangsläufig von vielen " AHAs behauftet, daher nicht ausreichend zutreffend.

vy 73 de Alexander
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DocEmmettBrown
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Re: PMR Sendepower messen

#18

Beitrag von DocEmmettBrown »

Krampfader hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 23:03Hier ist z.B. so ein "2W" Gerät, siehe: https://retevis.info/shop/retevis/retevis-rt24/

Bilde mir ein es war egal was man in der Software einstellte (Power Hi/Low) ... kein Unterschied bemerkbar, immer volle Power ... hab die Geräte mittlerweile wieder verkauft ...
Die Webseite an sich ist schon drollig. PMR446 und gleichzeitig 2 W, irgendwas kann da nicht so recht stimmen. :lol:

73 de Daniel
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Re: PMR Sendepower messen

#19

Beitrag von jerome »

heavybyte hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 22:41 Wie kommst du darauf?
Was lässt dich vermuten, dass das Gerät mehr Leistung hat als angegeben?
Sogar mit konkreter Leistungsangabe, 2W.
Ich sage 2W, weil es das gleiche Gerät auch mit 2W gibt, aber natürlich nicht als PMR gerät.

Aber wenn die Messung durch versierte Funker nicht machbar ist, dann ist sie auch nicht machbar. Danke für die Antworte.
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DocEmmettBrown
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Re: PMR Sendepower messen

#20

Beitrag von DocEmmettBrown »

Krampfader hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 23:44
DocEmmettBrown hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 23:13Die Webseite an sich ist schon drollig. PMR446 und gleichzeitig 2 W, irgendwas kann da nicht so recht stimmen. :lol:
Solange wir mit unseren "Spielzeugen" schön brav innerhalb der uns zugeteilten "Sandkiste"* bleiben juckt es doch in Wirklichkeit niemanden was wir dort anstellen, verwüsten, zerstören, oder wie groß die Schaufel ist ...
Nicht ganz. Ihr dürft nur Sandburgen bauen, die maximal 0,5 m hoch sind. Diese PMR-Büchse dort aber verspricht Sandburgen mit 2 m Höhe und das ist zu viel. Das gibt dann Mecker von den anderen Kindern, die in der gleichen Sandkiste nur 0,5 m können. :dlol:

73 de Daniel
jerome

Re: PMR Sendepower messen

#21

Beitrag von jerome »

Krampfader hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 23:03 Hier ist z.B. so ein "2W" Gerät, siehe: https://retevis.info/shop/retevis/retevis-rt24/
Ja, dies ist ein gutes Beispiel. Das RT-24 wird als "Legal und Lizensfrei" verkauft, trägt auch CE-Zeichen. Eine EU-Konformitätserklärung ist auch dabei. Auf der Herstellerseite wird aber ein Programmiersoftware angeboten, womit man angeblich Frequenz und Leistung einstellen kann.

Klar sollte es dem Benützer sein, dass durch eine Umprogrammierung der Sendefrequenzen Ärger mitprogrammiert wird (sollte sowas überhaupt möglich sein).

Weniger klar ist es mit der Leistung. Ändert das Software tatsächlich die Sendeleistung, wenn ich zwischen "high" und "low" wählen würde oder ist der Schalter ohne Funktion? Wie könnte ich es wissen? OK: ich kann relativ leicht feststellen, ob es eine Unterschied gibt oder keine. Aber wie sollte ich feststellen ob "high" und "low" eine Wahl zwischen:
-0,5W und 0,125W (legal) oder
-2W und 0,5W (illegal) bedeutet?
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Re: PMR Sendepower messen

#22

Beitrag von gernstel »

Wenn das Gerät mit 2 W netto sendet, also tatsächlich 2 W HF-Nutzleistung erzeugt, und die angeschlossene Antenne -6dB "Gewinn" hat, ergeben sich wieder die erlaubten 0,5 W abgestrahlter Leistung.

Tatsächlich ist hier viel Theorie im Gange. Ich habe dieser Tage erst wieder ein paar Antennen von Handfunkgeräten vermessen und fand sie teils überhaupt nicht, teils mehr oder weniger abseits des Nutzfrequenzbereichs resonant. Nur eine einzige war einigermaßen im Nutzbereich resonant, und das ganz stark abhängig von der Handhabung/Haltung von Handfunkgerät und Antenne. Real ergaben sich Rückflussdämpfungen von knapp unter -3 bis bestenfalls -14dB. Der exzellente Wert von -14dB ergab sich in einem nur knapp 100 kHz schmalen Bereich, der durch anderes An-/Umfassen das nachgebildeteten Handfunkgerätekörpers (Plastikgehäuse mit interner Aluminiumkaschierung) problemlos um bis zu 5 MHz (bei 433 MHz) verschieben ließ und dann im Nutzbereich auf -4dB abgefallen ist.

Das bedeutet, dass die betreffenden Antennen bereits durch Fehlanpassung oft nur knapp die Hälfte (!) der angebotenen Sendeleistung aufnehmen. Und wie "gut" sie die dann abstrahlen, das könnte man wiederum nur durch umfangreiche Feldstärkemessungen ermitteln. Und die müsste man wiederum durch ein "statistisch gesichertes Norm-Handfunkgeräte-Haltemodell" ermitteln, das dann auch verbindlich für die Nutzung des Geräts wird! :mrgreen: Denn die geringste Abweichung davon verändert Resonanzfrequenz, Strahlungsdiagramm usw.

Ändern lässt sich sowas nur durch Verwendung in sich resonanter Antennen mit beispielsweise Lambda/2 Länge und Entkopplung zum Funkgerät bzw. dessen Nutzer mit Verdrosselung der Speiseleitung. Solchermaßen unhandliche Konstruktionen widersprechen aber der gewünschten Handlichkeit eines Portabelgeräts und sind somit eher selten anzutreffen. Im Gegenteil werden die Antennen möglichst auf unter Lambda/4 verkürzt und sind durch das dafür erforderliche Anpassungsnetzwerk nochmals schmalbandiger.

Über die Stromaufnahme die Sendeleistung zu messen, ist ohne Schaltungskenntnisse nicht immer zielführend, weil für höhere Sendeleistungen ausgelegte Sendezüge bei niedrigerer Leistung in der Regel drastisch sinkende Wirkungsgrade haben. Ein bei 5 W mit 40% Wirkungsgrad sendendes Gerät hat bei 0,5 W mitunter nur noch 15% Wirkungsgrad. Die Stromaufnahme würde entsprechend eine deutlich höhere Sendeleistung vermuten lassen.

Wenn Du die Geräte-Sendeleistung messen möchtest, prüfe, ob es im Gehäuse eine Messbuchse gibt und/oder ob die Antenne vielleicht nur mit der Buchse verklebt ist und sich mit sanfter (!) Gewalt lösen lässt. Dann kannst Du mittels HF-Leistungsmessgerät mit internem Abschlusswiderstand oder mit externem Abschlusswiderstand ("Dummy Load") dessen Ausgangsleistung bestimmen. Ferner kannst Du dann von einem vertrauenswürdigen Hersteller eine Antenne mit definiertem Gewinn und passenden Frequenzbereich erwerben und damit das Gerät wieder komplettieren. Wobei das Thema "entkoppelte, in sich resonante Antenne" bedacht werden sollte, weil sonst oben genannte Problematiken die tatsächliche Abstrahlung wieder völlig verändern. Der kleine Unterschied zwischen Theorie und Praxis zeigt sich in so einem "offenen System" leider besonders deutlich.
Und selbst die scheinbar ideale, in sich resonante, entkoppelte Antenne wird, wenn um sie herum nicht Freiraum über vielleicht fünf bis zehn Wellenlängen herrscht, anders abstrahlen als in der Theorie.
Alexander
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Re: PMR Sendepower messen

#23

Beitrag von Alexander »

Hallo Gernstel...

...das war sehr umfassend und sehr verständlich erklärt..ich ziehe den Hut.

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Re: PMR Sendepower messen

#24

Beitrag von jerome »

gernstel hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 12:19Ich habe dieser Tage erst wieder ein paar Antennen von Handfunkgeräten vermessen und fand sie teils überhaupt nicht, teils mehr oder weniger abseits des Nutzfrequenzbereichs resonant. Nur eine einzige war einigermaßen im Nutzbereich resonant, und das ganz stark abhängig von der Handhabung/Haltung von Handfunkgerät und Antenne.
Klar. Mit der Nanovna habe ich auch das Smith-Diagramm einige Antennen gemessen und bei Antennen, die für Handfunkgeräte gebaut wurden, sind sie nur abgestimmt, wenn mein Hand in der Nähe ist. Dies ist aber so gewollt: die Antenne werden für den tatsächlichen Nutzfall abgestimmt. So arbeiten z.B. die Smartphone Antennen, sie werden mit Hand und Kopf des Nutzer berechnet, notfalls mit dynamischem Anpassungsnetzwerk.

Ich denke deshalb, dass die kleinen PMR auch so abgestimmt sind: d.h, die 0,5W, die sich von Speisung und Antennengewinn, gibt es nur wenn diese Geräte in der Hand gehalten werden (oder bei der Messung in einer Halterung, die eine Hand nachbildet).

Dieses Effekt macht meine Messung schwierig. Aber, wenn die Frage trivial wäre, hätte ich sie gar nicht gestellt.
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Re: PMR Sendepower messen

#25

Beitrag von 13CT925 »

jerome hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 18:05 Bei PMR ist die Antenne nicht abnehmbar. Ich kann deshalb keinen Leistungsmessgerät anschliessen.
Mein Problem is eine grobe Messung durchzuführen.
Wenn du unbedingt willst, kannst du das Gerät aufmachen, die feste Antenne ablöten/Feststellschraube lösen und statt dessen eine SMA-Buchse anlöten.

Erlaubt ist 0,5W Strahlungsleistung.
Da die verkürzten Antennen ungefähr 50% Wirkungsgrad haben, macht der Sender ungefähr 1W HF.
Da ein 70cm-Sender ungefähr 50% Wirkungsgrad hat, müßte das Gerät dann eine Eingangsleistung von ungefähr 2W haben.

Messbeispiel:
Eines meiner PMR (Cobra microtalk MT-800) braucht beim Senden 6V/320mA = 1,92W
Ein anderes PMR (Magnum PMR2005) braucht beim Senden 4,5V/395mA = 1,77W
....73 Joe
gernstel
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Re: PMR Sendepower messen

#26

Beitrag von gernstel »

Lieber Freund, wenn Du mit einem Kreisdiagramm umzugehen weißt, dann weißt Du doch auch, wie Du das Problem löst.

1. Du brauchst eine Messhalle mit Absorberwänden oder das freie Feld.

2. Ein Stativ, auf dem Du das Testobjekt befestigst. Wenn es praxisnäher sein soll, in der Höhe, in der es sonst auch zum Einsatz kommt.

3. Ein weiteres Stativ mit Mast und der Messempfänger-Antenne und definiertem Gewinn. Entweder eine aperiodische, aktive Sonde, oder eine definierte Antenne wie ein Dipol oder eine Groundplane (der Dipol ist vermutlich hier die bessere Notlösung von beiden).

4. Einen Messempfänger mit abgeglichener Feldstärkeanzeige.

5. Etwa 5...10 Wellenlängen Abstand zwischen den Antennen und die Möglichkeit, den Abstand konstant beizubehalten bei verschiedenen Messpunkten.

6. Ein Vergleichsnormal. Also einen Messsender mit z.B. 20dBm an einer Antenne bekannten Gewinns am Ort des Testobjekts anstelle dessen.

Ja und dann geht es los. Je nach Anspruch beispielsweise je vier Messungen rings um die Sendeantenne auf vier Ebenen, um aus diesen 16 Messpunkten einigermaßen das Strahlungsdiagramm erkennen zu können. Das durch die Antennenanordnung des Handfunkgeräts leicht deformiert sein dürfte - und bei Nachbildung einer Haltehand nebst Arm und Körper auch stark deformiert.
Einmal messen mit dem Handfunkgerät, und einmal mit dem Vergleichsnormal. Messergebnisse in Relation setzen, Mittelwert bilden (welchen?) - und freuen.

Durch beliebige Anpassung (Vereinfachung/Verkomplizierung/Veränderung) dieses Messszenarios lassen sich zu meiner völligen Überzeugung alle Werte messen, die man sich nur wünschen möchte. Reale wie völlig idiotische. Hier wird es dann politisch statt technisch: Wir messen, was wir möchten. Oder was unser Auftraggeber wünscht.
jerome

Re: PMR Sendepower messen

#27

Beitrag von jerome »

Natürlich geht die Messung unter dem Aufwand schon. Die praktische Frage ist, ob es auch mit geringerem Aufwand auch geht. Zum Beispiel, Anhand des hier vorgestellten RT-24 wie sollte ich feststellen ob "high" und "low" eine Wahl zwischen:
-0,5W und 0,125W (legal) oder
-2W und 0,5W (illegal) bedeutet?

Die Geräte sind schon auf dem Markt und die Frage entspricht einen reellen Fall.
heavybyte
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Re: PMR Sendepower messen

#28

Beitrag von heavybyte »

Ein bisschen viel verlangt, von jemanden der schrieb:
jerome hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 21:26 Aufgrund der Weise wie die Batteriekontakte bei dem Gerät aufgebaut sind, ist eine Messung des verbrauchten Strom nicht leicht durchführbar.
...und jetzt fangen wir wieder ganz von vorne an...
Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.
jerome

Re: PMR Sendepower messen

#29

Beitrag von jerome »

heavybyte hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 14:39 Ein bisschen viel verlangt, von jemanden der schrieb:
jerome hat geschrieben: Sa 30. Nov 2019, 21:26 Aufgrund der Weise wie die Batteriekontakte bei dem Gerät aufgebaut sind, ist eine Messung des verbrauchten Strom nicht leicht durchführbar.
Klar. Man kann das Gerät zerlegen, Antenne durch SMA Buchse ersetzen, Anschluss für einen externen Netzteil auflöten, usw. Aber bitte nach der Garantiezeit.
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Re: PMR Sendepower messen

#30

Beitrag von DocEmmettBrown »

Krampfader hat geschrieben: So 1. Dez 2019, 08:52Und wehe ein "Dahergelaufener" baut in der öffentlich frei zugänglichen Sandkiste eine Sandburg welche höher und schöner ist als jene der benachbarten staatlich geprüften "Sandburgenbauer", auch dann ist der Aufschrei groß, das geht ja nun mal gar nicht ;)
Hat Dir denn Deine Mama nicht beigebracht, daß man mit den Schmuddelkindern, die ihre Sandburgen zu hoch bauen, nicht spielen soll? :lol:

73 de Daniel
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