Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

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DocEmmettBrown
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#91

Beitrag von DocEmmettBrown »

PMRFreak hat geschrieben:Der Klang ist normal nicht wirklich viel besser, teilweise sogar durch starke Komprimierung schlechter, aber es fehlt das Fading und
das Rauschen, was es bei UKW doch recht oft gibt.

Hier in Franken ist Digitalradio im Fahrzeug auf jeden Fall eine schöne Sache, auf der Fahrt zur Ham-Radio zu 99% immer den gleichen Sender gehört,
nur mit kurzen Ausfällen, wenn man wirklich keine Netzabdeckung da war.
Also Fading und Rauschen kenne ich speziell im Auto (von Becker hergestelltes MB-Radio) auf UKW defintiv NICHT. Weder auf der Autobahn über mehrere Bundesländer noch über kleinere Straßen durch den Pfälzer Wald. Bei MW, LW und KW (49m) sieht's natürlich anders aus, logisch, aber nicht bei UKW. Nur an manchen Punkten innerhalb der Stadt zerhaut einem die PLC-Seuche den Empfang.
PMRFreak hat geschrieben:Und 50 Sender hier vor Ort sind auch nicht wirklich zu verachten, darunter
Programme, die es im UKW-Band nicht gibt.
Mehr Sender müssen sich eine sinkende Anzahl von Hörern teilen, die im Vergleich zu früher immer öfter Musik aus der mp3-Konserve hört. Damit wird das Hauptargument für DAB, die vielen Sender, immer unrichtiger.

DAB ist neu. Bei allem, was neu ist, gibt es einen richtigen Ansturm. Das war damals auch beim Mobilfunk in den 90ern so, als jeder Autohersteller noch sein eigener Service-Provider für die GSM-Telephonie war, beim Neuen Markt, bei den 118xx-Auskunftsdiensten und zuletzt bei den Fernbussen. Es ist immer das gleiche Schema: Da kommt etwas neues, es wird ein Riesenlärm darum gemacht, was alles besser würde, zu viele wollen ein Stück vom Kuchen abhaben und am Ende überlebt nach einer Phase der Ernüchterung eine Menge, die man an einer Hand abzählen kann.

Da die Bevölkerungsmenge in Deutschland ziemlich konstant ist, jedoch das Hören von mp3-kodierter Musik immer mehr zunimmt, muß schon rein rechnerisch die Anzahl der Rundfunkhörer abnehmen. Je weniger Hörer, desto weniger Werbeeinnahmen gibt es aber für den Radiosender, wenn er nicht gerade öffentlich-rechtlich ist. Der Sender kann das nur damit kompensieren, daß er mehr Werbung bringt, um die Mindereinnahmen auszugleichen - was aber wieder Hörer kostet. In diesem Abwärtsstrudel muß der Sender irgendwann seinen Betrieb einstellen. Wer also glaubt, auf Dauer könnten sich immer mehr Radiosender bei sinkender Hörerzahl halten, hat diesen rein wirtschaftlichen Umstand nicht bedacht.

DAB(+) hat also auf Dauer aus wirtschaftlichen Gründen keinesfalls mehr Sender als UKW, ist bei Störungen anfälliger, bringt in lauter Umgebung keinen Vorteil gegenüber UKW und daheim hören viele ihre Musik gleich über DVB-x oder Internet. DAB++, DAB++HD, DAB++Schlagmichtot und DAB++Hastenichtgesehen werden vielleicht (!) einige technische Verbesserungen bringen, dafür mehr Elektroschrott durch weggeworfene Alt-DAB-Empfänger, Pay-Radio und irgendwann wird vermutlich der Hörfunk vielleicht sogar gänzlich eingestellt. (Nicht als Scherz gemeint.)

73 de Daniel
gernstel
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#92

Beitrag von gernstel »

Das Abschalten der deutschsprachigen Mittel- und Langwellensender bedauere ich sehr.

1) Einmal aus nostalgischen Gründen: Mit dem selbstgebauten Detektor-Empfänger war Rundfunkempfang so richtig begreifbar. Und damit der Einstieg in die Technik überhaupt. Einen Selbstbau-DAB-Empfänger habe ich noch nicht gesehen, auch dürfte die Technik dahinter nicht mehr begreifbar sein, sondern in Silizium und Software gegossen sein. Schön war bei Mittelwelle auch, die Übertragung, Übertragungsstörungen, eben die Distanz zum Sender durch die schwankende Empfangsqualität begreifen zu können. Heute kann man sich wenigstens mit SDR beispielsweise Wasserfalldiagramme anschauen und ganze Bänder speichern. Beachtlich, aber nicht vergleichbar.

2) Zur Begeisterung technischen Nachwuches sind die neuen Technologien nicht geeignet. Viel zu komplex. Eben nicht be-greif-bar, sondern reine Consumer-Produkte.

3) Bei Auslandsaufenthalten habe ich zwar noch die Pflicht, weiterhin meine Haushalts-GEZ-Abgabe zu zahlen, aber kein Recht und keine einfache Möglichkeit mehr, ein deutsches Programm zu hören. Das war mit Kurzwellenprogrammen diverser deutscher Sender und auch der DW früher eine gute Sache. Mit dem Rucksack-Radio war mancher zu begeistern, es gab eine regelrechte Kultur von Weltempfängern. Mit denen man dann auch zuhause (völlig andere!) Nachrichten ausländischer Sender hören konnte, oft auch auf Deutsch. Heute haben wir eben das Händie und WhatsApp und Auslandstarife und...

4) DAB ist für mich uninteressant, seit es DAB+ gibt. Denn auch ich habe kein Interesse an noch mehr Elektronikschrott durch die nächste Evolutionsstufe DAB-HD oder was-auch-immer. Auch fand ich die DAB-Tonqualität nicht so überragend im Vergleich zu UKW. Es gab zumindest bei DAB ohne Plus häufig arge Artefakte, Zischeln usw. durch starke Komprimierung. Das Zischeln fand ich unangenehmer als den dunklen Mono-Klang der Mittelwelle, gerade bei Sprachsendungen.

5) Im innerdeutschen Urlaub hätte ich nun am Urlaubsort erst einen DAB-Suchlauf starten müssen, um die dortigen MUXe einzulesen. Dabei wären die Heimat-Einstellungen überschrieben worden, was ich als lästig empfinde. Ob dann die entfernten DAB-Sender überhaupt in der Tallage ohne Außenantenne empfangbar gewesen wären, weiß ich nicht.

6) Also Webradio. Geht im Ausland nicht am Strand oder zumindest nur mit erheblichen Kosten. Ging auch im innerdeutschen Urlaub nicht, denn da kam genau eine Sendung, die ich anhören wollte, und offenbar Tausende andere auch hören wollten. Mit dem Erfolg, dass es immer längere Aussetzer gab und der Empfang schließlich ganz abgerissen ist. Da war der Schwund (Fading) bei Mittelwelle eine wesentlich akzeptablere, weil weniger plötzlich-unvermutete Empfangsstörung.
Da zahle ich also für zuhause, wo ich gar nicht bin, GEZ-Gebühren, dann über die Hotelkosten ein zweites Mal, und dann funktioniert es nicht. Auch zuhause wäre der Empfang nur noch über DAB oder Webradio (nicht) möglich gewesen. Das weckt bei mir den Eindruck, dass die "Empfangbarkeit" heute gar kein Kriterium mehr darstellt, sondern nur der gesicherte Gebühreneinzug.

7) Im Auto gibt es keinen DIN-Schacht mehr, und wie von noone schön dargestellt, werde auch ich mir weder ein neues Auto kaufen noch eine sündteure Sonderlösung, die spätestens mit der nächsten DAB-Generation wieder Müll ist.

8) DLF habe ich, gerade auch im Auto, gerne über Mittelwelle gehört, weil es über lange Strecken ohne Sendersuche funktionierte, auch im Ausland. Über UKW senden sie hier nur über eine entfernte Funzel, sind nun also weitgehend unhörbar.

9) Insgesamt hat mein Radio-Konsum überhaupt dramatisch abgenommen, weil
- Dudelfunk mit immer der gleichen Konserven-Musik (Last Christmas...)
- Ekelig laute Kompression mit Optimod
- Werbung auch auf den gebührenfinanzierten Sendern
- Idiotische Vermengung von Information und Unterhaltung zu Infotainment. Ich möchte mich aber entweder gezielt informieren, was eine gewisse Anstrengung bedeutet, oder aber Unterhaltung zur Entspannung. Durch die Vermischung habe ich jeweils drei Minuten Wunschprogramm und dann wieder drei Minuten Zwangspause. Absolut nervend.
- Neue Informationswege wie das Internet geben mir den viel schnelleren Zugriff auf benötigte/gewünschte Informationen.
- Neue Medien wie Download-Dienste und MP3-Dateien lassen mich genau die Konserven hören, die ich mag, in der von mir gewählten Reihenfolge und Qualität.
Gerade deshalb übrigens hat mir Mittelwelle als Ergänzung sehr gut gepasst. Mal schnell über den Tellerrand geschaut, aktuelle Infos eingeholt, und dann im Zweifel wieder zurück zur eigenen Konserve. Oder eben zum Ausschalter.

10) Bleibt zu hoffen, dass es keine langen Stromausfälle geben wird. Dann haben all die Bergfunker hier noch ihren Akku fürs Funkgerät und alle anderen Handfunkgeräte bereit, aber Telefon, Händie, Internet, Fernsehen und eben auch Radio - Tschüss. Das finde ich besonders kurz gedacht bei der MW-Abschaltung. Wer war im Münsterland bei der Schneekatastrophe dabei? Waren da die UKW-Sender aus der Nachbarschaft noch gut empfangbar? Das DAB-Radio hätte jedenfalls spätestens nach sechs Stunden wegen leeren Akkus aufgegeben.

11) Natürlich war die Hörerschar gerade für Mittelwelle zuletzt nur noch gering. Die Abschaltung traf also vorwiegend Enthusiasten und nicht die breite Masse, die vermutlich selbst im Katastrophenfall erst wieder hätte lernen müssen, was Mittelwelle überhaupt ist, das Vorhandensein eines tauglichen Empfängers vorausgesetzt. Das muss man fairerweise sagen.

Insgesamt denke ich, wird sich die Medienlandschaft durch das Internet und jedermanns eigene Konserven weiter ändern. In zehn Jahren sind lineare Programme, also vorgegebene Radio- und Fernsehprogramme, vielleicht auch nur noch Nischenprodukte.

@ Foliant: Wenn ich mich recht entsinne, gibt es DVB-T-Sticks, die auch DAB(+) empfangen können. Das wäre die vermutlich preisgünstigste Hardware-Lösung, wobei zu beachten ist, dass DVB-T ja nun durch DVB-T2 abgelöst wird und die alten Sticks zumindest in ihrer originären Anwendung für den TV-Empfang zu Elektronikschrott werden - sofern nicht der DAB-Empfang reicht oder sie auch für SDR einsetzbar sind.
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Wurstauge
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#93

Beitrag von Wurstauge »

Hier die letzten Sekunden der aussendung vom DLF

Informationen in der Videobeschreibung

https://www.youtube.com/watch?v=cxH7cUP ... ture=share
DO8ZZ
Nur verrückte hier! ;)
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#94

Beitrag von Foliant »

gernstel hat geschrieben: @ Foliant: Wenn ich mich recht entsinne, gibt es DVB-T-Sticks, die auch DAB(+) empfangen können. Das wäre die vermutlich preisgünstigste Hardware-Lösung, wobei zu beachten ist, dass DVB-T ja nun durch DVB-T2 abgelöst wird und die alten Sticks zumindest in ihrer originären Anwendung für den TV-Empfang zu Elektronikschrott werden - sofern nicht der DAB-Empfang reicht oder sie auch für SDR einsetzbar sind.
Nunja, ich hab ja bereits einen Stick als SDR laufen, nur finde ich kein Plugin für HDSDR oder SDR# denn da das Signal ja empfangbar ist sollte nach meiner Vorstellung nur eine (neue) Software zur Dekodierung genügen?

Davon abgesehen das ich fürs nur mal probieren die Treiber nicht umfrikeln will hab ich für den DVBT Stick nichtmal Originalsoftware.
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#95

Beitrag von gernstel »

DAB Empfang ist leider nicht so einfach:
Abgesehen vom Transportschutz (FEC etc.) wird eine Frequenz von mehreren Programmen genutzt, die einen sogenannten Multiplex bilden.
Die muss man wieder demultiplexen, also die einzelnen Datenströme separieren.
Und diese Ströme sind dann MP2- bzw. AAC-komprimiert, müssen also von entsprechender Software wieder in Audio umgewandelt werden.

Das wird "zu Fuß" kaum möglich sein.
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#96

Beitrag von 13TH672 »

DocEmmettBrown hat geschrieben:<Ironie>Jau, wenn der Motor brummt, der Fahrtwind um das Auto pfeift und das Abrollgeräusch der Reifen auf dem Asphalt rauscht, dann bringt das glasklare Digiradio natürlich einen Wahnsinnsgewinn.</Ironie> :wall:

73 de Daniel
Gruß.

Mein V6 brummt allerdings schön, und als ich seinerzeit nur UKW hatte und das mal wieder durch beschi.... Empfangsbedingungen (abgeschottet, Fading usw) oder einfach nur die bescheidene Verkabelung im 20 Jahre alten Auto kaum noch hörbar war, habe ich mich am Sound des Motors wahrlich erfreut.

Jetzt habe ich DAB+ (das Radio hat man mir im Kollegenkreis geschenkt) und freue mich über völlig rauschfreie, zündstörungsfreie undwasweißichnochfreie Signale.
Sinnfreie blende ich übrigens selbst aus ;)

Aber Radio hören im KFZ macht mir mit DAB+ wieder Spaß. Zumal es da Sender gibt, die's auf UKW nicht gibt.

Wo kann man sonst noch MEGA SNA hören :)

MfG, Matthias
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DocEmmettBrown
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#97

Beitrag von DocEmmettBrown »

13TH672 hat geschrieben:Mein V6 brummt allerdings schön,
Also "brummen" tut meiner nicht, das ist mehr so eine Art, ach, weiß auch nicht wie man das nennt. Auch der 5-Zylinder von meinem Ex-Audi war äußerst laufruhig.
13TH672 hat geschrieben:Jetzt habe ich DAB+ (das Radio hat man mir im Kollegenkreis geschenkt) und freue mich über völlig rauschfreie, zündstörungsfreie undwasweißichnochfreie Signale.
Sinnfreie blende ich übrigens selbst aus ;)
Bin ich hier eigentlich der Einzige mit einem tadellosen UKW-Empfang? (Obwohl, das UKW-Radio von meinem Radiowecker klingt im Vergleich zum Autoradio auch absolut saumäßig.)

Sinnfreie Signale blende ich auch immer aus, meistens mit der Austaste des Radios, wenn mir das pubertäre Gekreische der SWR3-Moderatoren zu sehr auf den Keks geht.

73 de Daniel
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Eisbär
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#98

Beitrag von Eisbär »

Nein Daniel, Du bist nicht der Einzige. Irgendwie fehlt mir manchmal so ein deftiger Rauscheinbruch , wie er am Anfang der UKW-Autoradiozeit vorkam. :lol: Ich höre eigentlich nur einen Sender im Auto(max 3), denn alle anderen bringen doch nur den gleichen Dreck.
Ansonsten gebe ich Gernstel Recht .Und ohne Detektorempfänger wären viele nicht zum Hobby gekommen.
Gesundes Neues noch und 73 Wieland
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#99

Beitrag von 13TH672 »

DocEmmettBrown hat geschrieben:Also "brummen" tut meiner nicht, das ist mehr so eine Art, ach, weiß auch nicht wie man das nennt. Auch der 5-Zylinder von meinem Ex-Audi war äußerst laufruhig.
Brummen im Sinne eines Kätzchens Schnurren. Er klingt halt schön, spätestens mit öffnen der 2. Drosselklappe dann sogar nach V-Motor :).
DocEmmettBrown hat geschrieben:Bin ich hier eigentlich der Einzige mit einem tadellosen UKW-Empfang? (Obwohl, das UKW-Radio von meinem Radiowecker klingt im Vergleich zum Autoradio auch absolut saumäßig.)
Könnte sein. Ich war mit dem UKW-Empfang in meinen Autos noch nie zufrieden. Entweder keine Empfindlichkeit oder Störungen aus der Maschine.

MfG, Matthias
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Silwerfuchs
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#100

Beitrag von Silwerfuchs »

Es ist vorbei und ich finde es sehr schade.
https://www.youtube.com/watch?v=dMuB-I7abKk
Für uns ging heute ein Stück Heimat unwiederbringlich verloren :(

Seit ich denken kann, waren die Türme im näheren und weiteren Umkreis gut zu sehen (bis zur Schwäbischen Alb und bis in den Taunus); besonders nachts wiesen sie mir stets den Weg in meine Heimat. Der Sender war immer gut zu hören (bis weit nach Frankreich und Belgien hinein, hier in der Gegend sogar im tiefsten Keller, Langwelle kommt überall durch).

Zum Empfang benötigte man hier aufgrund der räumlichen Nähe ganze 6 Bauteile: Spule + Kondensator für den Schwingkreis, Diode + Kondensator für die Demodulation, ein Stück Draht als Antenne und einen Kristallohrhörer. Fertig.
Hohe Bäume, dunkle Wälder,
grüne Wiesen und goldne Felder,
bist gar herrlich anzusehn,
O Odenwald, wie bist du schön.
29dk02
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#101

Beitrag von 29dk02 »

Ich konnte hier in Achill Island an der irischen Westkueste im Auto sitzen und den Sender auf 153 KHz am Mittag um 12 Uhr problemlos mit Nachrichten hoeren.
Seitdem die deutschen Mittel- und Langwellensender abgeschaltet sind, ist damit Schluss. Geht nur noch mit der Sat-Schuessel von zu Hause oder gegen Bezahlung via Internet oder Mobiltelefon. Die Zeiten des easy listening sind vorbei....
:shock: :shock: :shock:
Heimat ? Die Wiegen fast aller meiner Vorfahren standen in unmittelbarer Nachbarschaft vom Sendegelaende....
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doeskopp
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Re: Deutschsprachige Langwelle in Deutschland verstummt

#102

Beitrag von doeskopp »

Ein Kletterparadies für die Jugend. Die Türme hätten sie besser noch stehen lassen, für Didi.........

https://www.youtube.com/watch?v=LSKm2uQGfIA

Grüße from Doeskopp
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