Wenn die Kiste in die Sättigung kommt, also ab S 9 aufwärts,
ist der Unterschied des Linearitätsfehlers zwischen den Geräten größer, als im unteren Bereich.
Wenn dann ein Funkhändler, der inzwischen schon über 20Jahre geschlossen hat,
den Leuten erzählte, "Du mußt zu einer Heimstation mit Hochantenne ganz ans Haus hin fahren,
und wenn der den Träger setzt, auf 9+60 einstellen !" dann ist schon der Wert bei S 9 um +/-20dB vekehrt.
Wenn dann dieses "Wissen " noch im Umlauf ist, mir begegnete erst letztes Jahr wieder Einer,
der das verbreitete, dann mache ich mir keine Sorgen, da gibt es immer wieder Arbeit.
Zu mir kamen ja schon Funkgeräte, bei denen der "Leistungspoti"(Netzteil AE8000) zerwerkelt war,
auch defekte Hub-Potis gab es ab und an, aber der defekte S-Meter-Poti
und die damit begleitenden Texte, "war auf ein mal kaputt", sind eher häufiger.
Bei der 5890 gab es seit der 5800 ja sehr viele Änderungen, unter Anderem eben auch
die Geschichte mit dem Oszillator 10,24MHz für die Mischung zur zweiten Zwischenfrequenz.
Der war mal mit dem IC MC3361 Pin 1 und 2 ein Colpits-Oszillator,
dabei kam aber viel zu wenig Spannung raus, die Mischung war "unempfindlich".
Um die Spannung zu erhöhen, haben die Leute bei Albrecht die Kondensatoren,
die im Emitterkreis des Oszillators auch als Last dienen, verkleinert, oder weg gelassen.
Die Spannung war nun ausreichend für einigermaßen Empfang, die Frequenz nicht so stabil,
aber echt grauslig verzerrt, mit korrekter Last ist sie halt sinusförmiger.
Zwischenzeitlich wurde auch der 10,24MHz Oszillator der PLL angezapft, das war dann nicht einstellbar.
Zur Mischung wäre ein spektral reines und variables Signal von Vorteil.
Das habe ich am Telefon damals dem Herrn Schaper bei Albrecht immer wieder ans Herz gelegt.
Damals ging es mehr um die 7500er, die ist da ganz ähnlich und ich sagte ihm, das ist wie bei ...etc.
Und siehe da , es wurde ein eigener Quarzoszillator "designed",
der ist jetzt sinusförmig mit ausreichend Spannung für die Mischung und
auch schön stabil schwingend und in der Frequenz abstimmbar,
für ein Minimum an Klirr bei FM.
Bei den Geräten von dnt gab es Eines, das hatte so eine S-Meter-Zeile mit LEDs,
das konnte man so abgleichen, daß die Anzeige oben wie unten stimmte.
Nur um ein Beispiel zu nennen.
Es gab früher mal CB-Funkgeräte mit richtig guten und linearen S-Metern !
Nach dem Wechsel des ZF-Filters mit einem guten Filter aus einer alten Kiste,
war auch die Anzeige meiner Jackson II recht zufriedenstellend linear,
das nach unten hin etwas weniger angezeigt wird,
also S 1 bei tatsächlich S 2 kann ich da schon verschmerzen,
wenn es bei den meißten anderen Kisten da S 1 bei tatsächlich S 3 anzeigt.
An das hat man sich doch inzwischen gewöhnt.
Aber den Effekt, daß das Gerät unten zu viel anzeigt, hatte ich bei noch keiner Jackson II.
Wenn jemand so ein Gerät hat, möchte er es mir bitte zusenden, das will ich gerne untersuchen.
