Mikrofonkabelpest?

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blauescabrio
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Mikrofonkabelpest?

#1

Beitrag von blauescabrio »

Aus welchem Material bestehen für gewöhnlich Mikrofonkabel? Irgendein Weichplastik muss es ja sein; PVC möglicherweise?
Es ist mir jetzt zum wiederholten Male untergekommen, dass ich ein Mikrofon im einwandfreien Zustand einlagere, und wenn ich es nach ein paar Jahren hervorhole, sieht die Kabelummantelung aus, als hätte ein Haustier dran geknabbert. Welches ich aber nicht besitze. Kann man dem irgendwie vorbeugen?
"Alle Filterkerne waren lose. Habe sie festgedreht, bevor sie rausfallen."
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DF5WW
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Re: Mikrofonkabelpest?

#2

Beitrag von DF5WW »

Die Ummantelung ist meist PE. Es gibt auch "Haustiere" die man selten sieht wie Mäuse bspw.. Dazu muß
man kein eigenes haben. Die nagen gerne mal an sowas rum.

Mir ist das bisher noch nie untergekommen das Kabel so leiden und ich funke seit 47 Jahren. Die CB-Zeit
mit eingerechnet.
73´s, Jürgen.
2 x G90, 1 x ALT-512, 1 x TS790E. 50m Endgespeist, 4-Ele. Logperiodic 2m/70 cm, Duoband Moxon 50/70 MHz,
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:tup: :tup:
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DocEmmettBrown
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Re: Mikrofonkabelpest?

#3

Beitrag von DocEmmettBrown »

So etwas habe ich an einem Datenkabel für's Handy erlebt. Das lag nur in der Schachtel einige Jahre. Irgendwann ist der Weichmacher perdü, die Ummantelung wird brüchig und zerbröselt. :clue:

73 de Daniel
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lonee
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Re: Mikrofonkabelpest?

#4

Beitrag von lonee »

Hatte ich auch schon.
Zuletzt war das ein original Mike von Yaesu für den FT-50R. Als ich es nach Jahren aus dem Schrank holte, bröckelte das Kabel förmlich auseinander.
Im Gegensatz dazu, ist das Mikekabel des FT-757GXII nach den ganzen Jahren immer noch einwandfrei.

Die Ursache kann eigentlich nur chemischer Natur sein, denn "tierische" Einflüsse kann ich zu 100% ausschließen.

Gruß,
André
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André
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KLC
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Re: Mikrofonkabelpest?

#5

Beitrag von KLC »

Hat man an vielen älteren Betriebsfunkgeräten der Marken BOSCH oder TELECAR gehabt.

Sah wirklich aus wie abgebröselt, ärgerlich bei diesen Kabeln , daß man so einfach keine Spiralkabel mit der Adernzahl bekommt , die dann noch irgendwo geschirmt sind.

Die Annahme , daß die Kabel(hüllen) aushärten, die Weichmacher sich verflüchtigen, scheint wohl Ursache zu sein.

Das Problem ist wohl erkannt , und es scheint nicht gerade wenige zu treffen.
Der Thread hat also seine Berechtigung !


:clue: Gibt es Lösungen ? Die ollen Spiralkabel mit Silikon & Industrievaseline zu masturbieren
(wenn das überhaupt was helfen würde)
um zu retten , was zu retten ist , denke ich ist etwas an den lockigen Haaren beigezogen und oft verspätet ?! :(

Gibt es wirklich vorbeugende Pflege ?

Gibt es empfehlenswerte Ersatz-Spiralkabel ?


:tup: Gerne auch Empfehlungen von Händlern und Fachleuten ... :banane:
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Papa Oscar
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Re: Mikrofonkabelpest?

#6

Beitrag von Papa Oscar »

Ist keine Seltenheit !
Es wird spröte - hart und zerbröselt .
Papa Oscar
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Grundig-Fan
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Re: Mikrofonkabelpest?

#7

Beitrag von Grundig-Fan »

Am schlimmsten bei den stabo Geräten der xm6012 Serie

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Aktuell im Shack: Icom IC7300,Yaesu FT-891,TTI TCB H100,Kaiser KA9040FM,Midland Alan 78 Plus,PAN PC50,Midland Alan 48,President JFK, President Taylor
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ax73
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Re: Mikrofonkabelpest?

#8

Beitrag von ax73 »

Ist sowas wirklich ein Problem?

Bei mir ist das in >40 Jahren mit sicher zig Mikrofonen unterschiedlichster Herkunft vielleicht zweimal vorgekommen.
Man muß eben aufpassen beim Kontakt mit anderen Stoffen. Bestimmte Reiniger und Rasierwasser z.B.

Und wenns passiert ist Ersatz doch fix beschafft.
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blauescabrio
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Re: Mikrofonkabelpest?

#9

Beitrag von blauescabrio »

KLC hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 17:46
:clue: Gibt es Lösungen ? Die ollen Spiralkabel mit Silikon & Industrievaseline zu masturbieren (wenn das überhaupt was helfen würde)
um zu retten , was zu retten ist , denke ich ist etwas an den lockigen Haaren beigezogen und oft verspätet ?! :(
Danke für deine Bestätigung! Und natürlich allen anderen, die das Problem bestätigen. Silikonöl und Vaseline helfen bekanntermaßen bei Gummi, ebenso Talkum. Die Frage ist jetzt, ob das auch bei Kunststoff hilft oder nicht sogar kontraproduktiv ist. Und ja: Gebrauchte Mikrofone unbekannter Herkunft wische ich mit alkoholhaltigen Desinfektionstüchern ab. Dann kommt da meist eine bräunliche Schmiere runter, dass es einem schlecht wird. Auf das Abwischen werde ich auch nicht verzichten, selbst wenn dadurch die Kabel beschädigt werden könnten. Das muss das Boot abkönnen! Allerdings sind mir bis jetzt vier oder fünf Kabel zerbröselt, während 50 Stück keine Probleme machen.
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ax73
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Re: Mikrofonkabelpest?

#10

Beitrag von ax73 »

Es kommt auf den Kunststoff an.
blauescabrio hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:02 Gebrauchte Mikrofone unbekannter Herkunft wische ich mit alkoholhaltigen Desinfektionstüchern ab.
Das ist für manche Kunststoffe der sichere Weg in den Wertstoffkreislauf.

Mit Wasser und Seife habe ich bislang noch jeden Dreck wegbekommen.
Aber das ist wahrscheinlich zu einfach :clue:
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DocEmmettBrown
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Re: Mikrofonkabelpest?

#11

Beitrag von DocEmmettBrown »

ax73 hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:44
blauescabrio hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:02Gebrauchte Mikrofone unbekannter Herkunft wische ich mit alkoholhaltigen Desinfektionstüchern ab.
Das ist für manche Kunststoffe der sichere Weg in den Wertstoffkreislauf.
Unsinn, das Äthanol verdampft so schnell, das kann gar nicht einziehen und tötet nur die Keime auf der Oberfläche. Du tunkst das Kabel ja schließlich nicht in die Brühe und läßt es drei Tage darin stehen.

73 de Daniel
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KLC
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Re: Mikrofonkabelpest?

#12

Beitrag von KLC »

ax73 hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 18:04 Und wenns passiert ist Ersatz doch fix beschafft.
Ja , bei CB und AFu-Standard hätte ich die üblichen Funkfachverständigen heimgesucht.
Aber wer im Anfall von Reliquien-Wahn ein altes Telecar mit Spiralkabel wiederbeleben , und nicht mit funktionellem Kompromiß-Ersatz aus der Meldetechnik, wird sich umsehen müssen
blauescabrio hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:02 Danke für deine Bestätigung! Und natürlich allen anderen, die das Problem bestätigen. Silikonöl und Vaseline helfen bekanntermaßen bei Gummi, ebenso Talkum. Die Frage ist jetzt, ob das auch bei Kunststoff hilft oder nicht sogar kontraproduktiv ist.
Naja, ich bin auch davon ausgegangen, daß ich an Gummi & Kunststoffe generell lösemittelfrei herangehe.
Bestätigen (!) kann ich dazu NIX, da habe ich keine Tests oder Beobachtungen gemacht, die ich als "belastbar" weitergeben könnte!

blauescabrio hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:02 Dann kommt da meist eine bräunliche Schmiere runter, dass es einem schlecht wird. Auf das Abwischen werde ich auch nicht verzichten, selbst wenn dadurch die Kabel beschädigt werden könnten.
NAJA ! wir wollen hier ja nicht politisch werden !!
Aber mit Alkohol(Methanol/Ethanol) gehe ich auch gerne bei, und ob ausgerechnet das dem Gummi den Rest gibt , hatte ich nicht bedacht.
Ansonsten hatte ich auch da viel wert wegen der Hygiene gelegt , als Zweites erst auf die Kreislaufwirtschaft und als letztes auf Politik.

:sup:
Zuletzt geändert von KLC am So 22. Aug 2021, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mikrofonkabelpest?

#13

Beitrag von df2tb »

In der Ummantelung sind Weichmacher, die dampfen mit der Zeit aus und dann wird das Material spröde und reisst. Bei früheren Peiker Mikrofonen ist das sehr gerne passiert. Wenn die lange in Taxis oder Betontaxis verwendet wurden, dann war es aus.

Passiert bei manchen Herstellern nicht, die Weichmacher anderer Zusammensetzung oder anderes Material für die Ummantelung verwenden.

Andreas DF2TB
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ax73
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Re: Mikrofonkabelpest?

#14

Beitrag von ax73 »

DocEmmettBrown hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:49
ax73 hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:44
blauescabrio hat geschrieben: So 22. Aug 2021, 19:02Gebrauchte Mikrofone unbekannter Herkunft wische ich mit alkoholhaltigen Desinfektionstüchern ab.
Das ist für manche Kunststoffe der sichere Weg in den Wertstoffkreislauf.
Unsinn, das Äthanol verdampft so schnell, das kann gar nicht einziehen und tötet nur die Keime auf der Oberfläche. Du tunkst das Kabel ja schließlich nicht in die Brühe und läßt es drei Tage darin stehen.

73 de Daniel
Immer das selbe Problem: Erst lesen, dann posten.
Amorphe Kunststoffe wie PC, PEI, PES und PSU sind empfindlich für Spannungsrissbildung durch polare organische Lösungsmittel. So können z.B. Chemikalien wie Ethanol die spannungsarmen Teile nicht angreifen, jedoch zu einer Spannungs-rissbildung an mechanisch belasteten Teilen führen.
Quelle
Reines Ethanol reagiert mit oder löst Gummi sowie Kunststoffe (z.B. PVC)...
Quelle

Und so gibt es je nach Kunststoffart und Zusammensetzung diverseste Wechselwirkungen mit vielen Chemikalien.
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Re: Mikrofonkabelpest?

#15

Beitrag von criticalcore5711 »

Hab ich an meinem Mikrofonkabel auch, das wird langsam immer schlimmer.

Letztens im Auto gesessen und mich nich gewundert wo die ganzen Krümel aus Kunststoff herkommen...

Ne gute Bezugsquelle für Kabel wäre auch echt hilfreich. 8 adrig davon am besten eine geschirmt.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
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