Jupp hat geschrieben: ↑Sa 22. Jan 2022, 13:11
Du hast nicht verstanden was ich gemacht habe, ich versuche es einmal was besser zu erklären.
Oh, ich habe das schon verstanden, und von so einem Antennenmessdingsbums habe ich auch schonmal was gehört. Naja, eigentlich habe ich die ersten bezahlbaren VNAs aus Spanien importiert und die Anleitungen dazu geschrieben, bzw. übersetzt. Und manchmal habe ich mit dem Gerät auch gearbeitet...
Du brauchst mir also nicht zu erzählen wie so ein Ding funktioniert oder was man damit macht, ok?
mibo666 hat geschrieben: ↑Fr 21. Jan 2022, 23:48
Die zuverlässigste "Messmethode" ist wohl das was der Moesi gemacht hat hat, nämlich von
einem Standort aus in immer
gleicher Haltung zu...
Jupp hat geschrieben: ↑Sa 22. Jan 2022, 13:11
Das ist keine Messung das ist ein Feldversuch, und auch mit einer schlecht angepassten Antenne kann man ja durchaus funken.
Nur mit einer halbwegs angepassten Antenne eben besser.
Was ist denn "Messen" deiner Meinung nach? Schau mal
hier, da ist es schon im ersten Satz richtig dargestellt.
Wie, bzw. wo hast du denn deine Messungen gemacht? Damit es einigermaßen frei von Beeinflussung ist sollte rundherum alles frei sind, mal mindestens hundert Meter gar nichts und dann auch nicht gleich eine steile Felswand oder ein großes Haus.
Hier in den Weinbergen gibts schöne Picknick Tische, da trifft genau das zu und man kann dort sowas schön messen. Daheim geht das nicht, auch wenn der Garten noch so groß wäre...
Da bin ich ja mal auf deine Ergebnisse gespannt, genau diese Antenne habe ich nämlich auch gekauft und zwar weil es mit 132,5cm die längste ist.
Ausführliche Messungen mit dem VNA oder einem SWR Meter schenke ich mir aber, die sind kaum verwertbar, siehe oben. Aber man kann die Antennen untereinander vergleichen. Und da liegen alle meine Kandidaten (2990 Original, Gummiwurst ala Randy, Hyflex und das Teleskop) ganz nah beieinander, bei allen wird direkt auf dem SWR-Meter ein SWR von 1:4 angezeigt, bei 27MHz. Das verbessert sich sofort sobald man eine Hand an das Gehäuse legt. Deshalb ist diese Art von Test, meiner Meinung nach, nutzlos!
Aussagekräftiger ist die Messung direkt auf der Funke, so wie die Antennen auch eingesetzt werden. Dazu habe ich das FT-817 verwendet. Dessen SWR-Meter ist zwar nicht sonderlich genau, aber zum vergleichen untereinander reichts völlig aus: Die original Antenne ist bei 27MHz im Minimum, die Gummiwurst etwa bei 28,5 und das Teleskop erst bei 30MHz. Die Hyflex hatte ich bei diesem Versuch nicht dabei, war eh schon kalt genug. Ob das Teleskop mit einem zusätzlichen Stück Draht an der Spitze als Verlängerung noch weiter nach unten zu bringen ist werde ich noch probieren.
In der Praxis habe ich folgendes erlebt:
Beim Empfangen sind alle Antennen in etwa gleich, nur mit der ganz kurzen 2990 Antenne können S1-2 Signale manchmal nicht mehr aufgenommen werden.
Die gewickelte Gummiwurst(Randy) ist sehr handempfindlich, bei Berührung der obersten Spule bricht der RX sofort ab. Passiert auch mit der Jacke, ist damit schwierig zu transportieren. Die Hyflex macht das auch, aber nicht so krass, die Teleskopantenne ist davon völlig unbeeindruckt.
Beim Senden werden die Unterschiede der Antennen deutlich: Mangels Web-SDR habe ich das mit einem Funkfreund in der Nähe ausprobiert. Für bessere Ergebnisse bräuchte es natürlich viel mehr Messungen, auch in andere Richtungen. Werde ich noch nachreichen im Moment ist das aber mal ein Anfang. Sender war das PNI HP62 (ähnlich dem Alan 42) mit etwa 2,5W Sendeleistung, als RX diente ein President George.
Zwischen TX und RX bestand kein direkter Sichtkontakt, da sind zwei kleine Hügel und ein Dorf dazwischen. Die Entfernung beträgt etwa fünf Kilometer.
1. Teleskopantenne: Sie erreicht bei diesem Versuchsaufbau den besten Wert - S9!
2. Hyflex: Ist etwa gleich, vielleicht eine halbe S-Stufe schlechter. Genaue Bewertung scheitert ein bisschen an der groben Auflösung des S-Meters.
3. Gewickelte Gummiwurst: S8, eine ganze S-Stufe schwächer, dafür nur halb so lang wie die Hyflex
4. Die original Antenne der 2990: S6!!!
Letzteres hat mich am meisten erstaunt, ich hätte nicht gedacht das damit überhaupt eine Verbindung zustande kommt. Die Entfernung ist zwar nicht sehr groß, aber das Gelände ist schwierig, an einer anderen Stelle, vielleicht hundert Meter weiter, aber 10m tiefer ging gar nichts, egal mit welcher Antenne.
Die Teleskopantenne macht einen guten Job und ist auch mechanisch recht stabil. Ich habe so eine Antenne für zwei Meter und die ist sehr wackelig und schwankt auf dem BNC Fuß stark hin- und her. Die 11m Version dagegen ist fest und stützt sich gut gegen das Gehäuse ab. Samba tanzen würde ich damit nicht, aber man kann schon normal laufen ohne das man Angst um den Fuß haben muss. Allerdings ist die Basis der Antenne sehr breit, mit montiertem Lautsprechermikrofon wird es sehr eng!
Jede dieser Antennen hat ihre Stärken, je nach Einsatzzweck. Jetzt im Winter habe ich bei der Hunderunde meistens die Originalantenne drauf und das Teleskop in der Jackentasche. Die Hyflex ist zu lang, und die Gummiwurst wird durch die Jacke beeinflusst. Im Sommer ist dann die Gummiwurst drauf und evtl. die Hyflex im Rucksack.
Die Teleskopantenne ist, entgegen der blumigen Werbetexte, natürlich nicht wasserdicht. Beim letzten Einsatz hatte ich sogar eine Eisschicht drauf
Da man die Antenne leider nicht zerstörungsfrei zerlegen kann, habe ich sie daheim dann wieder komplett ausgezogen und trocknen lassen, da kam noch einiges an Schmelzwasser raus. Für Schmuddelwetter also nicht zu empfehlen!
Ich verwende die Handfunke sehr oft, beim Gassigehen ist immer ein Funkgerät mit dabei. Speziell im Frühjahr/Sommer wenn das Band aufgeht ist es einfach toll dem DX zu lauschen und mit ein bisschen Glück mal eben nach Schottland oder Sizilien zu funken, mit 2 Watt an der Gummiwurst - DAS macht schon Spaß. Aber auch sonst ist es schön ein bisschen den Ortsrunden zuzuhören und sich gelegentlich mal reinzumelden. Das ist meistens schwierig weil viele durch QRM die Rauschsperre weit zu haben. Wenn aber Samstag Abends die Leute auf dem Berg sitzen dann komme ich da auch mit der Handfunke hin, Feldberg(60km), Donnersberg (30) oder auch rüber in den Odenwald, das geht. Als Geldverschwendung würde ich ein Handfunkgerät deshalb nicht bezeichnen, mir hat das Ding schon sehr viel Spaß bereitet.
Man muss sich halt der Beschränkungen bewusst sein, die Antennen sind sehr stark verkürzt, in der Stadt ist der Störpegel sehr hoch. Das ist nunmal Funk, manchmal geht es gut, manchmal gar nicht und dann wieder um die halbe Welt. Das ist doch gerade das spannende, wer etwas will was immer funktioniert der soll telefonieren!
Gruß
MiBo