Handfunk-Antenne an Basisstation?

[India Charlie 1]

Auch wenn jetzt vielleicht der ein oder andere die Augen verdreht, hier mal ne Anfänger-Spaß-Frage:
Kann man eine Antenne für eine Handfunke mehr oder weniger erfolgreich an einer Basisstation verwenden? Habe das mal mit einer Faltantenne an einem AE6110 ausprobiert. Obwohl ich den Körper sozusagen als Gegengewicht verwende, indem ich die Antenne in der Hand halte, bekomme ich rein gar nichts rein. Das SWR ist auch katastrophal. Das Prinzip müsste ja aber eigentlich das gleiche sein wie bei einer Handfunke. Mache ich einfach was falsch oder geht das wirklich nicht? Eventuell ist auch meine Antenne einfach Müll? An einer Handfunke hat sie allerdings funktioniert. Nicht besonders gut, aber es kam immerhin was rein.

[DF5WW]

Spaßfrage hin, Augenverdrehen her. Man muss sich ins Hirn rufen das Feststationen meist in irgendwelchen
Innenräümen stehen. Abhängig davon wie die Bausubstanz ist (Nur Mauer oder aber Stahlbeton) ändert
sich schonmal vieles.

Eine Antenne für ein HaFuG hat in der Regel mal wesentlich weniger Wirkungsgrad als "ausgewachsene"
Antennen und auch noch weniger als Mobilantennen. Wird vermutlich nix werden und die Aussage das
Du damit nix hörst bestätigt das ja eigentlich.

Ich gehe dabei noch nichtmal auf Faltantennen ein. Die werden ja eher im militärischen Bereich genutzt
und die MIL Transceiver haben schon Möglichkeiten sowas anzupassen. Hat eine Gemeine CB-Gurke eher nicht.

[DocEmmettBrown]

Obwohl ich den Körper sozusagen als Gegengewicht verwende, indem ich die Antenne in der Hand halte

An welcher Stelle der ANT hast Du sie denn in der Hand gehalten? Das ist nicht ganz unwichtig.

73 de Daniel

[India Charlie 1]

Habe die Antenne unten am PL-BNC-Adapter gehalten, also quasi zum "erden".
Mir ist schon klar, dass die Antennen schon alleine aufgrund der Länge wesentlich schlechter sein müssen, als fest installierte, aber wenn ich unter gleichen Bedingungen mit gleicher Antenne mit der Handfunke was höre und mit der Basisstation halt nicht, wundert mich das schon ein bisschen

Die Überlegung ging ein bisschen dahin, dass man die AE6110 als Pseudo-Handfunke in der Tasche trägt und die Antenne wie auch immer hält, weil so ein Funkgerät ja doch schon etwas mehr Leistung nach außen bringt als eine Handfunke (und weil ich auch gar keine Handfunke mehr habe )

[Fensterbrettfunker]

weil so ein Funkgerät ja doch schon etwas mehr Leistung nach außen bringt als eine Handfunke

Wie kommst Du denn da drauf? Auch eine Handfunke kann man mit einem 12V-Akku betreiben, dann geht das auch. Nur in Sachen SSB kommt die Albrecht nicht auf 12W. Und die beste Leistung nutzt auch ohne wirksame Antenne nix
Handfunk-Antennen sind bei 27MHz eh ein Kompromiss, und idR ja auch nicht abstimmbar, um sie ggf. anderen Masseverhältnissen ein Wenig anpassen zu können. Selbst auf einem Magnetfuß am Auto geht die sonst schon nicht schlechte Hyflex nicht mehr wirklich brauchbar.
Portable CB-Lösungen sind echt eine Herausforderung. Schau dir doch z.B. mal den Brotbeutel-Thread an..

[India Charlie 1]

Andreas, ich bewundere deine Handgelenk-Muskulatur Nein mal im ernst, meine Überlegung ging ja genau ins Gegenteil. Basisfunkgerät X mit einer Handfunkgerät-Antenne
Das nächstbeste, was ich mal versuchen will: Boomerang auf einem 2-3m Pfahl aufrichten. Bin so bisschen am überlegen, wie ich am besten mit möglichst wenig Equipment (vor allem das der langen, sperrigen Sorte) gut unterwegs Betrieb machen kann - insbesondere zu Fuß.

Ansonsten wie immer vielen Dank für die schnellen und zahlreichen Antworten. Werde mir mal den Brotbeutel-Thread anschauen.

[mibo666]

...gut unterwegs Betrieb machen kann - insbesondere zu Fuß.

Dann schau mal da rein. Diese Antenne hat sich beim Wandern wirklich sehr gut bewährt, ist die natürliche Ergänzung zum Brotbeutel.

Deine Idee hatte ich übruígens auch schon mal, uns das PNI 6500 mit einem PL Winkeladapter und der Hyflex an Küchenfenster gestellt. Hören geht damit gar nicht mal so schlecht, senden in die Nachbarschaft, vlt. so 500m Radius. Für mehr fehlt dann einfach das Gegengewicht und natürlich die freie Abstrahlung. Im freien Feld erreiche ich mit dieser Antenne und der halben Leistung SEHR VIEL mehr, je nach Gegenstation sind dann schon mal 50km drin.

Die oben genannte Antenne ist dann aber eine andere Hausnummer und bringt zur Hyflex etwa zwei S-Stufen!

Gruß

MiBo

[India Charlie 1]

Andreas, du bist ja ein krasser Typ! Von deinen Beiträgen lebt das Forum, auch wenn mir das meiste echt noch bisschen zu hoch ist. So viele Möglichkeiten, da muss man erst mal durchblicken. Eine T2LT hab ich mir sogar schon gebastelt nach der "Sekundenklebermethode", allerdings konnte ich sie mangels Mast noch nicht vernünftig einsetzen. Würde man von so einer (wenn auch selbst gebauten) Antenne eine bessere Performance erwarten, als von einer "vernünftigen" Boomerang (in meinem Fall SIRIO 27A)?

[mibo666]

Ich bin zwar nicht Andreas aber auch krass.
Die T2LT ist bei gleicher Aufbauhöhe in etwa gleich mit der pm4D Wandertenne, oder deiner Boomerang. Du wirst da keinen Unterschied feststellen.
Mit dem Radial geht ein bisschen Richtwirkung einher, aber das ist auch eher mess- als in der Praxis spürbar.
Wichtig ist die Höhe und rundrum frei sollte es sein. Für die T2LT braucht man halt schon einen Mast oder eine große Angelrute, die kleine pm4D geht schon mit einer 5m Rute die dann auch als Wanderstock funktioniert und sogar dabei noch als Antenne zu gebrauchen ist.
Es kommt immer drauf an wie man unterwegs ist und was man vorhat, die perfekte Lösung gibt es nicht. Sonst wärs ja auch langweilig, oder?

Gruß

MiBo

[Bastelfred]

Da kann ich einer T2LT aber etwas mehr Leistung bescheinigen.
Ich habe hier eine Boomerang (lang), eine A99, eine Schweißfuß, eine Team Eco 200 (5/8), eine A99 und mehrere T2LT (Die ich bei Bedarf am knapp 15m Mast erhänge).

In Versuchen habe ich alle diese Antennen an gleicher Stelle auf gleiche Spitzenhöhe gebracht und über mehrere Wochen immer wieder hin und her getestet.

Die besten Ergebnisse lieferten die Eco 200 und die T2LT. Beide annähernd gleich. (Bei QSO´s mit bekannten Stationen im bis ca 50km Radius.

Die Antennen waren jeweils per Masthalter an der Garagenwand befestigt und wurden alle auf eine Spitzenhöhe von ca 11m Hoch geschoben.
Im DX Betrieb habe ich bisher nicht großartig getestet da ich während des Testzeitraumes nicht genug Koax Leitung und keinen Umschalter liegen hatte um mehrere Antennen binnen kürzester Zeit umzuschalten.

In diesen Tests habe ich mir übrigens die vermutete Bestätigung abgeholt das eine A99 eine verdammt taube Nuss ist. Das was die mir so zum Empfänger geschickt hat, das hat mir in vielen Fällen meine ~ 165cm Mobilantenne auf dem MPV Dach in die Mobilstation geliefert.

Meine Ergebnisse haben mich jetzt dazu gebracht das ich mir eine relativ unauffällige Halterung ans Rettungspodest auf dem Dach befestige und von dort dann bei guten DX Bedingungen und an manchem Wochenende mit einer T2LT an knapp 14m Mast betrieb machen werde.

[India Charlie 1]

Ja das mit "rundherum frei" könnte in der Tat auch schwierig werden, denn der höchste Punkt in meiner Nähe ist mitten im Wald
Muss einfach mal mit dem was ich habe bisschen testen. Habe bis jetzt etwas vor einem Mast und dem damit einhergehenden Aufwand zurückgeschreckt. Klar, kann man sich da mal am Wochenende ins Auto setzen und auf nen Berg fahren, aber wenn man mal spontan mit wenig Zeit sehen will, ob überhaupt Leute QRV sind, ist das doch etwas umständlich.

[mibo666]

@Sven: Da macht jeder so seine eigenen Erfahrungen. Und da kaum jemand von uns über richtig gute Messgeräte verfügt wirds auch selten richtige Messergebnisse geben. Ich richte mich ein bisschen an der Fachliteratur aus und benutze die dort beschriebene Theorie und mache dann meine eigenen Vergleiche. Damit komme ich meist ganz gut hin, habe aber auch schon ordentliche Böcke geschossen.
Die T2LT und eine PT99 (dreiteilige A99) hatte ich hier auf dem Balkon nacheinander in Betrieb, beide auf gleicher Höhe. Die T2LT ist breitbandiger, damit kann man auch noch auf 10m Betrieb machen, das geht bei der PT99 überhaupt nicht. Dafür kommen damit weniger Störungen rein und deshalb lassen sich richtig leise Stationen noch arbeiten. Wie die beiden Antennen ohne QRM abschneiden muss ich noch ausprobieren, das ist fürs Frühjahr geplant. Aluschiebemast und Stativ liegen hier schon, nur das Wetter muss halt mal wieder bei erträglichen Temperaturen sein.

@India Charlie 1: Ein bisschen Arbeit steckt schon in so einem Hobby, da musst du auch was für tun. Und vor einem Mast zurück schrecken klingt dramatisch. Kauf dir für nen 10er eine 5m Angelrute und nagel dir eine pm4D zusammen, das kostet wenn du alles neu kaufen musst vielleicht 5€.
Oder hol dir gleiche eine 10m Rute für ~30€ und baue eine T2LT. Das ist ein bisschen anspruchsvoller, die Kosten dafür sind aber ähnlich niedrig. Zum Messen sind für beide Antennen nur SWR Meter und Funkgerät notwendig. Damit kannst du probieren und damit wirst du auch Erfolg haben, je nach Standort und Zeitpunkt mal mehr, mal weniger. Übrigens muss gar nicht unbedingt ein "Berg" sein, ein paar hundert Meter raus aus dem Ort reicht schon um dem Störnebel zu entkommen, je höher du stehst und je weiter du gucken kannst, desto besser ist das auch für den Funk. Und wenn du im Flachland zuhause bist, dann such dir eine Abraumhalde, einen Müllberg, einen Aussichtsturm, irgendwas in der Richtung.

Wenn dir das alles zu aufwendig erscheint, such dir ein anderes Hobby.

Gruß

MiBo

[India Charlie 1]

@mibo666: Da hab ich mich vielleicht ein bisschen missverständlich ausgedrückt. Ich habe auch schon einiges an Aufwand betrieben, um irgendwie Betrieb zu machen mit meinen begrenzten Mitteln und an meinem damals sehr ungünstigen Wohnort. Habe sogar mal zwei überkreuzte GF-Zeltstangen an den Balkon getaped, um meine T2LT bei mir zu Hause möglichst hoch heinauf zu bekommen
Habe prinzipiell aber auch kein Problem damit, mir nen Mast anzuschaffen. Weil ich immer noch Einsteiger bin, will ich mich auch erst mal vortasten, was für mich speziell am meisten Sinn macht, bevor ich mir gleich alles anschaffe, was mir im Forum über den Weg läuft Mir ging es hier im Thread primär darum, wie man in fußläufiger Entfernung vom Wohnort (in dem Fall jetzt eher ländlich und auf ca. 500m) mit möglichst wenig Ausrüstung und Aufwand "mal eben" Betrieb machen kann oder schauen was so geht.

Wie "schlimm" sind denn Bäume eigentlich? Bin hier wie gesagt recht schnell zu Fuß aus dem Dorf raus auf nem Hügel, aber der ist eben bewaldet. Also was ist am Ende wichtiger - baumfreie Umgebung oder ein paar Höhenmeter? Ansonsten müsste ich nen anderen Ort aussuchen.

[mibo666]

Probiere es einfach aus. Generell gilt: Je dichter der Baum und je weiter die Antenne drin hängt desto mehr Sendeenergie geht von der Antenne über den Baum in den Boden. Wenn du eine Lichtung findest, min. ~10*10 m dann kannst du dort auch die Angelrute aufbauen und bist von den Bäumen nur wenig beeinflusst. Noch besser ist aber wenn du den Mast IN den Baum stellen kannst, mindestens der Einspeisepunkt der Antenne sollte über der Baumkrone sein. Das ist oft nicht möglich, was eher geht ist zw. zwei Bäumen eine Schnur spannen und dort die Antenne hochziehen, dann ergibt sich auch ein Abstand zu den Bäumen.

Mir ist das alles zu umständlich, ich nehme meinen Antennenmast mit und habe dann IMMER eine Möglichkeit was aufzubauen. Zu Fuß die kleine Angelrute mit der pm4D oder den 10m MiniMast von Spiderbeam. Im Auto dann den 12m GFK Mast mir T2LT. Und ich feile und bastel ständig an der Ausrüstung rum, auch am drumherum, also alles was eher in den Bereich Camping, Essen und Trinken, Wetterschutz usw. passt.

Im Sommer mal Samstag Abends an einen schönen Ort wandern, dort die Funkausrüstung aufbauen und gemütlich in den Sonnenuntergang funken, dann bis in den frühen morgen und zufrieden in den Schlafsack kriechen.

Klingt bescheuert, macht aber RIESEN SPAß!!!

Gruß

MiBo

[mibo666]

Irgendwas geht immer, Klettkabelgurte oder Gummiexpander, RuckZuck steht der Mast. Bei belebten Ausflugszielen sollte man unbedingt drauf achten die Koaxkabel stolpersicher zu verlegen oder den Bereich einfach absperren, Flatterband oder einfache Maurerschnur helfen Unfälle zu vermeiden.
Bei Kindern in der Nähe besonders aufpassen, da passiert schnell was.
Und wenn mich einer fragt "Was machen Sie da?" dann antworte ich oft "Ein Wetterexperiment!".
Aber nur wenn eine Turmuhr in der Nähe ist und ein Gewitter aufzieht
1.21 GIGAWATT - Great Scott!