Drahtstärke für Drahtantennen

Kumulus
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Drahtstärke für Drahtantennen

#1

Beitrag von Kumulus »

Hallo Antennenbauer,
ich habe mir eine Drahtantenne (EFHW) mit 1:49 Balun gebaut, nach dieser Anleitung.



Da ich eine Menge Lautsprecherkabel mit 0,75² habe, wurde eine Ader dieses Kabels verwendet.
Die Erfolge der Bauerei sind bescheiden, was auch von den Platzverhältnissen unter dem Dach hervorgerufen werden kann.
Dennoch die Fragen:
1. Gibt es eine Mindeststärke für Antennendrähte?.
2. Kann ich auch beide Adern paralell, also ohne diese auseinander zu ziehen, verwenden? Am Anfang und am Ende natürlich jeweils zusammen verlötet.
Gruß vom Bodensee
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Gerd
13DX
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#2

Beitrag von 13DX »

Ich baue seit Jahren meine Antennen mit Litzen zwischen 2 und 4mm, vorzugsweise mit "DX-Wire Premium" 👍🏻👍🏻👍🏻
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lonee
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#3

Beitrag von lonee »

Generell funktioniert so etwas natürlich.... Aber wozu einen 1:49 Unun?
Ich bin auch mal auf die Werbung hereingefallen und habe mit so ein Teil mal für 200W angeschafft.
Und ja, wenn man daran einen Draht anschließt, kann man das Gebilde wunderbar anpassen.
Aber warum will ich 50 Ohm TRX, 50 Ohm Koax transformieren, wenn ich meine Antenne doch auch auf 50 Ohm bringen kann?

Für eine reine Monobandantenne, halte ich einen Unun für überflüssig.
Eine Viertelwelle kann man mit 3-4 Stk. Lambda 1/4 langen Radialen (schräg nach unten verspannen) wunderbar auf einen Fußpunktwiderstand von 50 Ohm bringen.
Allerdings hattest Du schon richtig vermutet. Eine Antenne sollte frei stehen. Die Beeinflussung durch das Dach ist auf jeden Fall gegeben.

Nachtrag, weil ich die eigentliche Beantwortung der Frage vergessen habe.
Ja, der Drahtdurchmesser hat Einfluss auf das Antennengebilde. (Stichworte: Skinneffekt und Verkürzungsfaktor)
Nicht umsonst werden spezielle Antennenlitzen angeboten. Diese haben dann zuweilen z.B. Stahllitzen oder auch Kevlarfasern eingearbeitet um ein längen der Drähte zu vermeiden. Eine brauchbare Bastellitze wäre z.B. das Fernmeldekabel des Militärs.
Für Daueraufbauten würde ich dann hochwertigere Litze verwenden.

Gruß,
André
Gruß,
André
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#4

Beitrag von Kumulus »

Hallo,
das hatte ich befürchtet, dass das zu dünn ist. Zusätzlich noch die Dachhautnähe.
Da muß ich mir wohl mal paar Meter von dem DX-Wire Premium kommen lassen um da überhaupt weiter zu kommen.
Ich danke für Eure Hilfe. Mit Antennen hatte ich bisher wenig experimentiert, bin da also absoluter Neuling und die Lernkurve scheint steil.
Aber aufgeben ist keine Option.
Gruß vom Bodensee
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#5

Beitrag von Kumulus »

@vertikal nein das SWR ist eben über 1:4 und daher ist das so unbrauchbar.
Gruß vom Bodensee
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Gerd
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#6

Beitrag von Kumulus »

Hallo,
habe es erst gerade gesehen, die Anleitung ist für eine Lamda/4 EFHW, ich habe aber eine Lamda/2 gebaut und deswegen natürlich den Balun verwendet.
Sorry, mein Fehler.
Gruß vom Bodensee
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Gerd
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DK5VQ
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#7

Beitrag von DK5VQ »

Kumulus hat geschrieben:Hallo,
habe es erst gerade gesehen, die Anleitung ist für eine Lamda/4 EFHW, ich habe aber eine Lamda/2 gebaut und deswegen natürlich den Balun verwendet.
Sorry, mein Fehler.
Eine L/4 EFHW gibt's nicht...
EFHW = Endfed Halfwave = endgespeiste Halbwelle
Die Drahtstärke hat auf die Antenne nicht den großen Einfluss. Bei dünneren Drähten erhöht sich nach meiner Erfahrung die Impedanz etwas, so daß man da oft mit 1:64 besser fährt als mit 1:49.
Ich nutze nur noch Ackerschnacker als Antennenlitze. Gibt für mich nichts besseres und günstigeres.

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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#8

Beitrag von Kumulus »

Hallo Mario,
da hast Du natürlich Recht. Ja von dem Ackerschnacker habe ich nun schon sehr oft gehört. Meist wird es aber als 800 Meter Rolle angeboten. So viel möchte ich mir nicht ans Lager legen. Einen Balun mit 1.64 werde ich mal versuchen.
Hauptproblem sehe ich aber in dem mir zur Verfügung stehenden beengten Platz.
Gruß vom Bodensee
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DK5VQ
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Re: Draht-Halbwelle für CB

#9

Beitrag von DK5VQ »


Krampfader hat geschrieben:

PS: So eine endgefütterte Draht-Halbwelle kann man auch mit einer simplen LC-Anpassung anspeisen, eine derart spezifische LC-Anpassung besitzt eine geringe Durchlassdämpfung von lediglich 0.5 dB, siehe: https://i.ibb.co/KNWkKSj/Bauplan-EFHW-Amidon-T106-6.jpg
Hierzu würde mich mal der verwendete Messaufbau interessieren


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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#10

Beitrag von DK5VQ »

Also ist diese Messung für mich nicht sonderlich repräsentativ da zu ungenau. Korrekt sollte das mit einem Analyzer gemessen werden. Der 1:49 lag wenn ich mich Recht erinnere bei etwa 1,4 dB und bietet eine große Bandbreite. Dadurch kann ich einfach den Strahler austauschen für andere KW Bänder etc.
Sollte Mal Interesse bestehen an dem Buch HF-Messungen mit dem Netzwerkanalyzer... Ich habe das Mal als PDF gekauft und könnte gegen einen kleinen Obolus einen Download anbieten...

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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#11

Beitrag von DK5VQ »

Andreas alles gut. Ich stehe nur auf dem Standpunkt nichts zu "bewerben" was mehr oder weniger mit dem Schätzeisen gemessen wurde. Die Werte stelle ich ja gar nicht grundsätzlich in Frage. Gerne kannst du mir mal 2 schicken. Ich messe die mal nach bestem Wissen und Gewissen durch. Interessiert mich ja auch...


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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#12

Beitrag von noone »

Kumulus hat geschrieben: Sa 12. Jun 2021, 10:03 Hallo Antennenbauer,
ich habe mir eine Drahtantenne (EFHW) mit 1:49 Balun gebaut, nach dieser Anleitung.



Da ich eine Menge Lautsprecherkabel mit 0,75² habe, wurde eine Ader dieses Kabels verwendet.
Die Erfolge der Bauerei sind bescheiden, was auch von den Platzverhältnissen unter dem Dach hervorgerufen werden kann.
Dennoch die Fragen:
1. Gibt es eine Mindeststärke für Antennendrähte?.
2. Kann ich auch beide Adern paralell, also ohne diese auseinander zu ziehen, verwenden? Am Anfang und am Ende natürlich jeweils zusammen verlötet.
Wozu ein 1:49 trafo?

Klar dass das so nicht passt!

Schau mal

http://leobaumann.de/antennenimpedanz.htm


Seh den Impedanzwert als Strahlungswiderstand und damit als real an und verwende um Himmels willen keine Lüsterklemmen, die sind für Lüster
https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%BCster
also für Beleuchtungskörper in die Glühlampen bis 75 Watt reingeschraubt wurden.
Kumulus
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#13

Beitrag von Kumulus »

Hallo Funkfreunde,
wie mir leider erst zu spät aufgefallen ist, habe ich den falschen Film erwischt. Der ist ja über eine Lamda/4 vertikal Antennne und hat schon 50 Ohm, benötigt daher keinen Balun.

Hier nun das richtige Video, das ich eigentlich zeigen wollte.



Das Ergebnis bleibt aber leider das gleiche. Daher versuche ich es nun noch mit einer Inverted V Dipol-Antenne nach dieser Anleitung, natürlich mit Drahtlängen für das 11m Band und im Zimmer unter Dach und einer Raumhöhe von ca. 2,70m. Hier verwende ich einen 1:1 Balun.



Mit den Lüsterklemmen hast Du natürlich im Grundsatz recht. Hier haben die aber nur statistische Aufgaben und dienen nur als Abstandshalter, nichts HF beeinflußendes. Man kann an der Stelle auch Kabelbinder verwenden.
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#14

Beitrag von lonee »

Wenn Du doch nur 2,7m Raumhöhe zur Verfügung hast, warum versuchst Du es nicht erst einmal mit einer Lambda 1/4?

Eine Lambda ½ könntest Du für 11m auch prima mittels Koaxstub umsetzen. Da hättest Du zwar auch die Verluste, je nach Qualität des Kabels, aber die hast Du auch im BalUn, je nach Kernqualität.
Nützt Dir aber bei der Raumhöhe nix, denn wo willst Du die >5m Strahlerlänge unterbringen?

Ich fürchte aber auch, dass Deine Versuche mit dem inverted V nicht ganz so zufriedenstellen gelingen werden.
An den Enden hast Du ein Spannungsmaximun und an der Einspeisung das Strommaximum.
Einer der ersten Merksätze, die ich gelernt habe, ist: Strom strahlt!
Daher ist es dieser Bereich, der die meiste HF in den Äther bringt. Einen Dipol abwinkeln (also im Spannungsbereich), reduziert die Antennenleistung nicht so sehr. Man kann also durch abwinkeln der Dipolschenkel die Länge der Antenne reduzieren, ohne sehr starke Verluste dabei zu haben.

Nur gelingt das Alles eher schlecht innerhalb von Räumlichkeiten...

Gruß,
André
Gruß,
André
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Re: Drahtstärke für Drahtantennen

#15

Beitrag von 13TM003 »

Hiho,

Ich geb auch mal meinen Senf dazu , mit tränt immer das Auge wenn ich lese das Jemand DX Wire für Experimente kaufen will ^^

Wie Mario schon schrieb: Kauf dir doch eine Trommel Vom BW Kabel … definitiv gut angelegtes Geld!

Die Drahtstärke hat kaum Einfluss, schon garnicht vom gewünschten Ergebnis nach 1:4 ;) Zumindest ein günstiger Analyser wie ein kleiner Nanovna sollte beim Bau dann schon verfügbar sein. Die gegebenen Maße für die Länge sind ja nur Richtwerte … bei Deiner Umgebung wirst du da eben noch etwas anpassen müssen.

Wenn Du dann die für Dich passende Antennenform gefunden hast spricht natürlich absolut nix dagegen da ein DX Wire und ein paar Diamantenbesetzte Kabelschuhe für einen dauerhaften Aufbau zu verwenden. Aber nicht während der Erprobung es sei denn Du hast es ganz locker sitzen ;)

VG, von einem dessen EFHW auch mit 0,5qmm super geht ^^
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