Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

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lotus79
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Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#1

Beitrag von lotus79 »

Salut zusammen

Gestern habe ich mal versuchsweise die klassische T2LT nachgebaut (V3.0) und diese funktionierte auf Anhieb recht gut.

Obwohl ich mitten in der Altstadt wohne, hält sich der Effekt des städtischen/häuslichen Störnnebels noch einigermassen in Grenzen, da ich die Antenne relativ hoch und frei über der Dachterrasse montieren konnte. Jedoch wollte ich sehen, ob ich mit einer klassische Mantellwellensperre (10W. RG-58 auf Ringkern FT240-31 nach W1JR) in der Zuleitung noch etwas herausholen kann. Ich habe darauf geschaut, dass die MWS sich nicht zu nahe am Sperrkreis der Antenne befindet wegen gegenseitiger Beeinflussung:

[TRX/SWR]-----|ca. 7m RG-58|-----[MWS]-----|ca. 2m RG-58|-----[Klassische T2LT]

Zwar ging der Störnebel damit zurück, aber leider auch die Empfindlichkeit der Antenne auf 11m, wie auch die Effizienz (-1S-Stufe beim Kollegen) beim Senden. Das SWR-Verhalten blieb in etwa gleich (Bandbreite und Verlauf), wenn ich mich nicht irre.

Auch habe ich andere MWS-Positionen in der Zuleitung ausprobiert, jedoch immer mit einem ähnlich schlechten Ergebnis.
Es sei noch erwähnt, dass es sich um relativ minderwertiges RG-58 von CTE International handelt, welches zwar sehr flexibel ist, jedoch eher wenig Metall enthält, resp. ich das Mantelgeflecht eher als grobmaschig/"durchsichtig" beurteile (subjektiv). Könnte dies den Effekt erklären?
Diese Art von MWS ist ja eigentlich sehr bewährt und sollte Gegentaktsignale fast ohne Dämpfung durchlassen.
Auch habe ich die MWS schön symmetrisch, eng und gut fixiert gewickelt.

Ich hätte gesagt, eine zus. MWS schadet selten, vorallem in dieser einfachen Situation...

Wer kann mir diesen Effekt erklären oder was mache ich falsch? :seufz:


Vielen Dank für die Hilfe
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Euli1988
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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#2

Beitrag von Euli1988 »

T2LT (V3)
???
Was ist denn die V3???
Kenne nur die V1 und V2 von dir Andreas?!

Gruß Kay
Euli1988
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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#3

Beitrag von Euli1988 »

Ahh ok also nur der umgeschlagene Strahler oben.
Vielen Dank Andreas! :wave:

Gruß Kay
lotus79
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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#4

Beitrag von lotus79 »

Krampfader hat geschrieben: So 24. Jan 2021, 13:24
lotus79 hat geschrieben: So 24. Jan 2021, 10:40 Gestern habe ich mal versuchsweise die klassische T2LT nachgebaut (V3.0) und diese funktionierte auf Anhieb recht gut.
Hallo Philipp (lotus79)

Freut mich dass Deine T2LT (V3) auf Anhieb funktioniert :tup:

Zur (zusätzlichen) Mantelwellensperre: Hmmm, eigentlich besitzt die T2LT ja schon eine Mantelwellensperre, in Form der schmalbandigen, eigenresonanten Luftspule (RF-Choke). Wenn Du nun eine zusätzliche Breitband-Mantelwellensperre in Form des Ferrit-Ringes anbringst dann hast Du quasi zwei Mantelwellensperren in Serie/Reihe. Das dämpft natürlich etwas. Bezüglich dem QRM: Zuerst würde ich ermitteln ob der hohe Störpegel intern- oder extern reinkommt (z.B. in dem Du das ganze Haus kurz mal stromlos machst). Intern kann man dann die Ursache suchen und ggf. beheben. Extern wird es schon etwas schwieriger (Straßenbeleuchtung, Nachbarn, Stromleitungen, Eisenbahn, usw.).

Ich würde die T2LT ein 2. mal bauen (aus einem etwas höherwertigen RG58) und dann nochmal gucken. Am besten hilft gegen urbanes QRM "die Flucht", raus ins Grüne damit, mache ich ebenfalls.

So oder so, weiterhin viel Spaß :)

Andreas :wave:

Salut Andreas

Danke für deine prompte Antwort.

Ich hätte einfach nie dedacht, dass eine Mantelwellensperre auf einem Ringkern (10Wind. RG-58 auf Ringkern FT240-31 nach W1JR) das schützenswerte Gegentaktsignal im Koaxialkabel drin um mehrere dB zu dämpfen vermag (-1 S-Stufe, also etwa -6dB)...

80 % der Störungen kommen leider aus dem Umfeld. Hier in der Altstadt drängen sich extrem viele kleine Wohnungen an- und übereinander. Damit ist die Störsender-Dichte eher hoch und die einzelnen Quellen damit schwierig auszumachen, geschweige denn ruhigzustellen ^^

Genau, ich will die T2LT nochmals mit hochwertigem RG-58 C/U nachbauen... oder sogar gleich mit dem H-155 PE und zwar durchgängig. Ändert sich nun durch die Verwendung eines gänzlich anderen Koaxialkabeltyps der Aufbau (Windungen & Durchmesser) der eigenresonanten Luftspule? Die veränderten Kabel-Eigenschaften werden die Eigeninduktivität und Koppelkapazität zwischen den Windungen sicherlich beeinflussen. Oder wie siehst du das? :clue:

Mein Ziel ist es, mein Equipment möglichst leicht, simpel und portabel zu halten, jedoch gut optimiert bezüglich Verlusten etc.

Danke und 73 de Lotus79 :book:
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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#5

Beitrag von DH2PA »

@lotus79

Klarheit wird man erst erhalten wenn die Mantelwellensperre vermessen wurde (Gleichtakt und Gegentaktdämpfung). Auch Lötstellen oder lockere Schraubverbindungen könnten eine Fehlerquelle sein.
Auf die in einem Funkgerät angezeigten S-Stufen gebe ich garnichts. Es sollten 6 dB / S-Stufe sein, wenn du dies aber mal nachprüfst wirst du feststellen, dass es nirgends passt, egal bei welchem Gerät. Die Ausnahme bilden hier ein paar SDR-Geräte, die das ziemlich gut können. Mit viel Glück stimmt bei den meisten Geräten S9 einigermaßen, weil das Gerät dort abgeglichen wurde.

Mit dem 31er Material habe ich keine Erfahrung. Ich verwende immer 43er Material für Kurzwelle, darunter 77er.

Wie weit ist die Mantelwellensperre von der Antenne entfernt? Ein günstiger Punkt zur Platzierung der Mantelwellensperre ist die Einführungsstelle ins Haus. Vor Einkopplungen an der Antennenseite schütz dich bereits recht gut die Luftspule der Antenne, sofern du mit ihrer Eigenresonanzfrequenz richtig liegst. Aber das hat dir ja Andreas schon geschrieben.

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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#6

Beitrag von lotus79 »

Salut zusammen

Leider bin ich beim Thema des Aufbaus mit H-155, VNA und Mantelwellensperre noch nicht weiter, lese jedoch des öfteren im Forum.

Ich habe mal einige Meter H-155 PE bestellt inkl. anständigen PL-Steckern mit Dichtung. Auch Ferrit-Ringe des Typs FT-240-43. Leider ist der von mir gewollte "NanoVNA V2 Plus4" immer noch ausverkauft. Da das Material noch nicht hier ist, habe ich also Zeit für Überlegungen und Fragen:

1. Im Forum habe ich mal gelesen, dass Koaxialkabel mit PE-Mantel, im Gegensatz zu dem mit PVC-Mantel, erstens UV-beständiger sei und zweitens geeigneter zum Bau einer T2LT-Antenne (RFD-Antenne) sei, nicht nur wegen der tieferen Dämpfung, sondern auch wegen den HF-Eigenschaften des PE-Mantels. Bei der T2LT strahlt ja die Aussenseite des Koax-Schirms gewollt durch den PE-Mantel hindurch ab. Was ist dran an der Geschichte?

2. Ein altes Thema, jedoch lese ich immer wieder Widersprüchliches: Die Spiegellänge des Koaxialkabels (H155 z.B. etwa 8.82 m usw.) sollte ab TRX/Messgerät bis zum Speisepunkt der Antenne bemessen sein. Bei der T2LT-Antenne wäre dies ja der Punkt, wo sich das Koax in oberen und unteren Schenkel aufteilt, also in der Mitte des Vertikal-Dipols. Trotzdem habe ich im Forum schon gelesen, dass die Länge zwischen TRX/Messgerät und Spule/MWS der T2LT-Antenne sein soll. Das klingt für mich sehr unlogisch, da die HF im Koax ja ungehindert durch die Spule/MWS geht und erst in der MItte des Dipols austritt. Oder sehe ich da etwas falsch?

Danke und Gruss
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Re: Frage zu klassischer T2LT mit zus. Mantelwellensperre

#7

Beitrag von DH2PA »

lotus79 hat geschrieben: Fr 19. Mär 2021, 18:06 ... Bei der T2LT-Antenne wäre dies ja der Punkt, wo sich das Koax in oberen und unteren Schenkel aufteilt, also in der Mitte des Vertikal-Dipols..
Da hast du Recht, genau an dieser Stelle ist der Speisepunkt. Über die λ/2 Länge der Speiseleitung brauchst du dir bei einer abgestimmten Antenne keine Gedanken machen. Zwar messbar, aber ohne Auswirkungen.

Wenn du eine Verbesserung in der Anpassung erreichen willst, dann bau die Antenne bis zur Mantelwellensperre aus 60Ω Kabel, ist aber schwer zu beschaffen.

Patrick -DH2PA-
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