T2LT mit Ferritdrossel

Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

T2LT mit Ferritdrossel

#1

Beitrag von Euli1988 »

Hallo an Alle,

ich wollte nochmal versuchen die bekannte "Spar T2LT" statt mit Luftdrossel, mit Ferritdrossel zu bauen.

Ich habe die bekannten Maße von Krampfader's T2LT V1.0 genommen, da diese schon sehr gut bei mir spielt.
Als Ferritdrossel kommt ein Ferroxcube TX58/41/18-4C65 mit 2x 12 Wicklungen RG 174 zum Einsatz.
Dieser bringt laut NanoVNA eine Sperrdämpfung von knapp -45dB.

Nun das Problem, die Antenne kommt auf ein SWR von 1:1,24 bei 27MHz, aber der Strahler musste auf 2,23m gekürzt werden, da sie bei 2,70m/2,60m 2MHz zu tief lag.
Grundsätzlich funktioniert Sie aber schlechter als die Spar T2LT und deutlich unruhiger.

Habt ihr eine Idee?

Gruß Eule und bleibt alle schön gesund.
IMG_3510.JPG
IMG_3514.JPG
Benutzeravatar
DH2PA
Santiago 6
Beiträge: 461
Registriert: Do 23. Aug 2018, 08:51
Standort in der Userkarte: JN49ae
Kontaktdaten:

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#2

Beitrag von DH2PA »

Euli1988 hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:22 Als Ferritdrossel kommt ein Ferroxcube TX58/41/18-4C65 mit 2x 12 Wicklungen RG 174 zum Einsatz.
Den Kern kenne ich nicht. ich benutze immer -43 Material von Amidon. Erfolgreich getestet von 7-30 MHz
Euli1988 hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:22 Dieser bringt laut NanoVNA eine Sperrdämpfung von knapp -45dB.
Das wäre ein ausgezeichneter Wert, wie hast du das gemessen?
Euli1988 hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:22 ...aber der Strahler musste auf 2,23m gekürzt werden....
Das wäre ein Verkürzungsfaktor von 0,8 und das kommt mit auch etwas viel vor. Ich konnte bei 28 MHz einen Verkürzungsfaktor von 0,89 feststellen. Ich nehme an du hast die Antenne vertikal direkt am Mast befestigt. Aus welchem Material ist dein Mast? Auch die Höhe über Grund hat Einfluss auf den Verkürzungsfaktor.
Euli1988 hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 13:22 Grundsätzlich funktioniert Sie aber schlechter als die Spar T2LT und deutlich unruhiger.
Das kann ich nicht nachvollziehen. Was meinst du mit schlechter? Hast du in einer störungsfreien Umgebung getestet?

Patrick -DH2PA-
Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#3

Beitrag von Euli1988 »

Hallo Patrick DH2PA,

die Sperrdämpfung habe ich mit dem NanoVNA gemessen. (Abschirmgeflecht jeweils an S11 und S21 des NanoVNA und über CH2 - Logmag die Sperrdämpfung ermittelt)
Die Luftdrossel der Spar T2LT hatte mir knapp -38dB Dämpfung gebracht, mit dem FT140-43 nur -27dB, daher habe ich als vernünftigen Abschluss der Antenne den Ferroxcube ausgewählt.

Ich habe die Antenne an einem 10m GFK Mast von WIMO aus dem Dachfester herausgeführt.
Mit unruhig meine ich das ich ein deutlich größeres Rauschen habe.
Ich habe ein QSO verfolgt von 2 bekannten Stationen, einer kam mit S3 R3 und der andere S7 R4 rein.
Dann schnell Antenne runter und meine "normale T2LT" hoch, gleiche S Werte aber Radiowerte jeweils einen Punkt weniger.
Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#4

Beitrag von Euli1988 »

Ok Interessant 😜
Da hat also jemand das gleiche „Problem“ wie ich.
Benutzeravatar
DH2PA
Santiago 6
Beiträge: 461
Registriert: Do 23. Aug 2018, 08:51
Standort in der Userkarte: JN49ae
Kontaktdaten:

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#5

Beitrag von DH2PA »

Krampfader hat geschrieben: Mo 21. Dez 2020, 21:19
Ich habe diese Versuche in Richtung "RF-Cocke mittels Ferritkern" dann abgebrochen da ich keine Vorteile gegenüber einer simplen ins Kabel gewickelten Luftspule erkennen konnte. Weder bezüglich besserer Sperrwirkung noch kostenmäßig.
Die Vorteile liegen in der Breitbandigkeit und darin, dass man die Eigenresonanzfrequenz der Spule nicht genau treffen/abgleichen muss. Wer sich nur für 11m interessiert benötigt die Bandbreite natürlich nicht.

IIch habe mit dem 240-43 40dB Gleichtaktunterdrückung sicher erreicht und das in einem großen Frequenzbereich:

Gleichtaktsperre_DH2PA.gif
Gleichtaktsperre_DH2PA.gif (7.16 KiB) 9823 mal betrachtet

@ Euli1988 Dein SWR war mit 1,26 zu klein. Kann es sein, dass du auf min SWR abgeglichen hast und nicht auf Resonanzfrequenz? Ein Diagramm der Blindanteile (X) wäre hilfreich. Ein SWR-Diagramm alleine sagt nicht viel aus weil wir nicht wissen wie es zustande kommt.
Bei Andreas sieht das mit einem SWR von 1,5 für mich plausibler aus.

Könntest du den Mast, den du verwendest mal verlinken?

Die Eigenschaften der Antenne sind abhängig vom Boden und speziell vom Abstand zu diesem. Wird die Antenne höher angebracht, steigt die Resonanzfrequenz.

Die Eigenschaften der Antenne sind auch abhängig von der Verkopplung mit dem Mast und dem Material des Mastes. Werden mehr Windungen angebracht und liegt die Antenne näher an, fällt die Resonanzfrequenz.

Patrick -DH2PA-
Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#6

Beitrag von Euli1988 »

Hallo Patrick, Hallo Andreas,

vielen Dank schonmal für eure ausführlichen Antworten.
Ich werde die Antenne nochmal mit dem NanoVNA und der Software NanoVNA-Saver messen.
Vielleicht bekommen wir ja mehr raus.

@Patrick, der Mast ist folgender,
https://www.wimo.com/de/zubehoer/antenn ... e/18338-10
CBRApfel
Santiago 3
Beiträge: 173
Registriert: So 2. Feb 2020, 16:08
Standort in der Userkarte: Neunkirchen-Seelscheid

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#7

Beitrag von CBRApfel »

Krampfader hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 12:38 Diesen 10m "Mast" von Wimo habe ich ebenfalls (ist aber eher eine "Angelrute", oben war sogar eine Öse eingearbeitet). Wie auch immer, diese Rute bietet wirklich (abgemessene) 10m. Und sie ist zusammengeschoben sogar kürzer als eine 9m-Askari. Und etwas hochwertiger als die Askaris, zum Zersägen (für meine Basteleien) definitiv zu schade. Allerdings ist sie mit EUR 45,-- auch mehr als doppelt so teuer wie 2 Stück 9m-Askaris á EUR 19,99. Trotzdem ist dieser 10m-Mast von Wimo empfehlenswert.


Andreas :wave:
Ja. Der Wimo-Fieberglas-Mast ist echt ein gutes Produkt. Er verträgt auch sehr gut Wind, ohne zu brechen.
Meiner steht momentan auch mit der T2LT (mit Luftspule by Krampfader) im Garten. Habe ihn zusätzlich aber mit Isolierband gesichert, da ich ihn noch einige Tage stehen lassen möchte. Außerdem verhindere ich mit dem Isolierband, das Wasser hinein läuft.
55+73

Philipp 13HN451
kml
Santiago 2
Beiträge: 61
Registriert: Mi 22. Nov 2017, 13:55
Standort in der Userkarte: Mistelbach

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#8

Beitrag von kml »

Hallo!
Krampfader hat geschrieben: Di 22. Dez 2020, 09:00 ...
Ganz genau Patrick (DH2PA), das vergessen aber einige Funkamateure und empfehlen uns CB-Funkern daher immer wieder Ferritkerne für unsere Mantelwellensperren bzw. RF-Chokes (obwohl die Kerne in der Praxis aber auch messtechnisch auf unserem schmalen CB-Band keine Vorteile bieten). Selbst unser Profi-Amateurfunker Mario (DK5VQ) war sehr überrascht als er unsere simplen Luftspulen messtechnisch untersucht hat (knapp 44 dB Dämpfung), siehe sein toll gemachtes Video:
...
Einen gewissen Vorteil hat eine breitbandinge Antenne auch für CB-Funker.
Die Tatsache, dass man die nicht bei jedem Standort neu abstimmen muss.
Deshalb wird für Bergfunk, etc. meist eine GM nachgebaut, die durch ihre Braindbandigleit eher unbeeinflusst von der Umgebung bleibt (Aufhängehöhe, etc.)
NIcht jeder will/kann einen Analyzer mitschleppen, und oben bei Wind und Kälte die Position der T2LT-Spule ändern, oder gar den Strahler verlängern müssen...

73
Kamillo

P.S: finde es toll, dass der Ideenaustausch in letzter Zeit hier so gut funkt :thup:
Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#9

Beitrag von Euli1988 »

IMG_3856.JPG
Ich hatte Sie heute nochmal kurz am NanoVNA, allerdings ohne Notebook.
War mir einfach zu kalt.
Könnt ihr hier schon was erkennen?
Benutzeravatar
DH2PA
Santiago 6
Beiträge: 461
Registriert: Do 23. Aug 2018, 08:51
Standort in der Userkarte: JN49ae
Kontaktdaten:

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#10

Beitrag von DH2PA »

Ich kann erkennen, dass du versucht hast auf bestes SWR abzustimmen.

Ich kann erkennen das Antennenresonanz und bestes SWR nicht auf der gleichen Frequenz liegen, dir war ein besseres SWR lieber als Resonanz.

Und ich kann erkennen, dass ich mir keinen nanoVNA zulegen würde bei dem zwei Diagramme übereinander angezeigt werden, aber dafür die Achsen nicht beschriftet sind.

Ich hoffe die Software auf dem Laptop kann das besser.

Patrick -DH2PA-
Benutzeravatar
DH2PA
Santiago 6
Beiträge: 461
Registriert: Do 23. Aug 2018, 08:51
Standort in der Userkarte: JN49ae
Kontaktdaten:

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#11

Beitrag von DH2PA »

13DAX66 hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 00:17 Schmalbandige CB Funker wollen ein minimales SWR. Das muss man akzeptieren. Physik passt nicht in dieses Patalleluniversum.
Das glaube ich nicht, aber ein Smith-Diagramm ist ja auch nicht so einfach zu verstehen. Wenn man es aber mal kapiert hat ist es die genialste Art eine Antenne abzubilden und man kann auch noch damit rechnen. Mein miniVNA der ersten Generation kann leider keine Vorzeichen der Blindanteile erkennen. Die Smith-Charts sehen dann immer etwas seltsam aus.

Beim Funkamateur-Service gab es mal einen Koppler der das direkt messen und anzeigen konnte.

Patrick -DH2PA-
Euli1988
Santiago 1
Beiträge: 26
Registriert: Fr 31. Jul 2020, 19:33
Standort in der Userkarte: Rodleben

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#12

Beitrag von Euli1988 »

So ich habe mich heute nochmal an den NanoVNA gesetzt und vermessen.
Ich habe nun folgende Werte,


26.985 MHz
Impedanz: 55,5 + j24 Milliohm
SWR: 1.109

26.565 MHz
Impedanz: 44,7 - j11.4 Ohm
SWR: 1.304

27.405 MHz
Impedanz: 70,5 + 17.3 Ohm
SWR: 1.567

Gruß Kay :wave:
Ferrit T2LT.jpg
kml
Santiago 2
Beiträge: 61
Registriert: Mi 22. Nov 2017, 13:55
Standort in der Userkarte: Mistelbach

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#13

Beitrag von kml »

Hallo!

Ich habe hier mal die durchgemessenen MWS Versionen zusammengefasst.
Vielleicht lässt sich ja doch noch was besseres als die Luftspule finden?
Wäre schön, wenn man die Wicklungsanzahl bzw. Kabelart ergänzen könnte.
Könnte jemand zum Vergleich ev. die Spule nach dem Gainmasterprinzip vermessen? (die mit 16Wdg auf ca. 62-65mm Durchmesser).

Amidon FT140-43 ?Wicklungen Sperrdämpfung -27dB
Luftdrossel RG58 5Wdg. 11cm Sperrdämpfung -38dB
Amidon FT240-43 ?Wicklungen Sperrdämpfung -40dB
Ferroxcube TX58/41/18-4C65 2x 12 Wicklungen RG 174 Sperrdämpfung -45dB

Weiters: Auf welche Materialeigenschaften müsste man achten, um mit einem einen möglichst kleinen Ringkern eine gute/breitbandige Sperrwirkung zu erzielen?

Der Ferroxcube scheint ja gut zu funktionieren, aber laut Datenblatt steht da irgendwas von 10khz?
https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sh ... 8-4C65.pdf

73
kml
Benutzeravatar
DK5VQ
Santiago 9+30
Beiträge: 2639
Registriert: Mo 9. Mai 2005, 22:01
Standort in der Userkarte: Sankt Julian
Kontaktdaten:

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#14

Beitrag von DK5VQ »


Krampfader hat geschrieben:... Selbst unser Profi-Amateurfunker Mario (DK5VQ) war sehr überrascht als er unsere simplen Luftspulen messtechnisch untersucht hat (knapp 44 dB Dämpfung), siehe sein toll gemachtes Video:

Bild
Video: https://youtu.be/HPX1fw82uN4?t=616
Vielleicht mal zur Information... Ich bin sicher kein Profi und mein Wissen reicht auch nicht ansatzweise an das mancher Forenmitglieder heran. Ich gehe vielleicht nur etwas anders damit um. Ich mache auch Fehler, kann aber auch über mich selbst lachen.
Wenn das anders rüber kommt mache ich was falsch...


vy73 de Mario, DK5VQ

vy 73 de Mario - http://www.dk5vq.de - und amateurfunk-westpfalz.de

Hermes SDR & BLF188XR LDMOS PA & EA59+ & Fullsize Dipole
Benutzeravatar
C3PO
Santiago 3
Beiträge: 106
Registriert: Di 10. Nov 2020, 22:33
Standort in der Userkarte: Leonding

Re: T2LT mit Ferritdrossel

#15

Beitrag von C3PO »

Hallo zusammen,

kann es sein das es an der Wicklung liegt? (2 x 12 Windungen) der Wahl des Kabels und des Ferrit. Schaut euch mal dieses u.a. Modell an.
Ant3.jpg
Ant3.jpg (10.09 KiB) 5227 mal betrachtet
Hier kann man den typischen Aufbau sehen, der sich auch für die sehr kurzen Antennen anbietet. Eine Breitbandkoaxialspule als Stromgleichlaufsperre mit Ferritkern z.B. 140-43 als Spulen und etwa 12 Windungen RG-58 als Spulenmaterial. Der Lambda/4-Strahler wird als verkürzte GP ausgelegt, mit einer Strahlerlänge (nach meinen Versuchen optimal) von Lambda/200 und kleiner - also 15-20cm für das 40 Meterband. Diese Art der Stromgleichlaufsperre ist ein USA-Patent von Harper, E.T.: Patent Nr.: 3.576.578, 1967.

Gegenphasige Ströme können ungehindert durch die Sperre fließen, gleichphasige Ströme werden aber unterdrückt. Die sogenannte "Guanella"-Spule hat eine große Verbreitung gefunden und wird fälschlich auch als Symmetrierspule bezeichnet.

(Nach Rothammel-Antennenbuch 10. Auflage)


Grüße C3PO
"Viel zu lernen du noch hast."

„Mach mir keine Vorwürfe - ich brauche eine Steckdose nicht von einem Computeranschluss unterscheiden zu können, ich bin nur ein Droide! “
Antworten

Zurück zu „CB - Antennen“