Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

Kilo-Whiskey
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Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#1

Beitrag von Kilo-Whiskey »

Hallo liebe HF-Gemeinde,
es ist schon schlimm mit dem Virus…- also nicht der Civid 19, welcher mich glücklicherweise noch nicht erwischt hat, sondern mit dem HF-Virus…
Höher, schneller, weiter, mehr Leistung, bessere Geräte- und Antennensetups, jede Menge Zubehör, Kabel und DX-Equipment! Wer kennt das nicht!
Nachdem mein Setup was Gerät und Vertikalantenne relativ zufriedenstellend (für mich zur Zeit 😉) ist, denke ich über eine Richtantenne nach. 11 Meter Band.
Eine drei, oder fünf Element Yagi könnte evtl. QSO´s in bisher unerreichte Entfernungen ermöglichen.
Leider bin ich diesbezüglich totaler Laie und hoffe auf ein paar Tips von Wissenden.
Insbesondere möchte ich wissen:
Zählt bei Horizontalen Richtantennen ebenso die Höhe? Sollte die Yagi in ähnlicher Höhe wie die vertikale stehen?
Wie sieht es mit der Abstrahlung aus? Gibt es zwischen 3 Element und 5 Element ähnliche Unterschiede wie zwischen ½ Welle und 5/8?
Woher weiß ich wie ich die Gradzahl einstellen muss? (Bei einem empfangenen Signal gradweise weiter drehen, bis das Signal am stärksten ist?
Ein Rotor mit Kompass werde ich wohl benötigen. Wie wird der in die Anlage eingebunden?
An was muss ich noch denken?
Fragen über Fragen und ich hoffe jemand kann mich erleuchten.
73
Ulf
KiloWhiskey
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DF5WW
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#2

Beitrag von DF5WW »

Richtantennen (Yagis):

Die Höhe bei Richtantennen ist immer wichtig und sollte mindestens 1/2 Wellenlänge
über dem Boden nicht unterschreiten um Bodeneinflüsse zu verringern. Aber auch hier
gilt, je höher desto besser.

Der Unterschied zwischen 3- und 5-Element schlägt sich im höheren Richtungsgewinn
nieder und in der breite der Keule (Öffnungswinkel). In der Regel haben die 5-Elementer
einen kleineren Offnungswinkel und dadurch mehr Gewinn nach vorne.

Wenn alle vertikale Strahler verwenden im Nahfeld wird Dir eine solche Antenne nicht
viel nutzen da alleine der Verlust durch die unterschiedliche Polarisation mit - 3dB zu
Buche schlägt. Bringen wird es was bei DX via SporadicE (meist immer in den Sommermonaten)
oder bei DX via F2-Schicht (immer in den Jahren im Sonnenfleckenmaximum. Hier gibt
es aber einen Unterschied mit der Ausrichtung. Bei F2 dreht man die Antenne immer direkt
auf die Gegenstation aber bei ES auf die reflektierende ES Wolke. Die kann durchaus in einer
ganz anderen Richtung liegen als die Gegenstation. Also musst Du dort wirklich immer nach
dem lautesten Signal drehen und seltenst in die direkte Richtung.

Einfacher ist das immer mit einer vertikal die aus allen Richtungen Empfängt denn mit
einer Richtantenne kannst Du u.U. Signale nicht hören die von der Seite kommen. Man
sollte also beide Varianten haben und auf die Yagi schalten wenn man weis das man auf
der vertikalen jemanden hört.

:wink: :wink:
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64Digger295
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#3

Beitrag von 64Digger295 »

Für den Anfang, würde es vielleicht ein Wimpelbeam ausreichen?

viewtopic.php?t=47058

73
Digger
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#4

Beitrag von Jack4300 »

DF5WW hat geschrieben: Di 13. Okt 2020, 11:42 Wenn alle vertikale Strahler verwenden im Nahfeld wird Dir eine solche Antenne nicht
viel nutzen da alleine der Verlust durch die unterschiedliche Polarisation mit - 3dB zu
Buche schlägt.
Ich darf mal kurz korrigieren:
Der Verlust, wenn du eine horizontal polarisierte Antenne benutzt und der andere eine vertikale ist -20dB.
Die -3dB sind richtig wenn mit einer linearen (horizontal oder vertikal) auf der einen und einer zirkularen Polarisation auf der anderen Seite gearbeitet wird.
noone
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#5

Beitrag von noone »

Bei der Gainmastergeschichte wird eine Richantenne aus Glasfaservertikals gezeigt, so n Art halbe Vertikal YAgi
Maulwurf
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#6

Beitrag von Maulwurf »

Hallo zusammen,

ist aber nur theoretischer Natur, da in Deutschland auf CB nur horizontale Richtantennen erlaubt sind.
Es gibt noch die HB9RU, das ist eine halbe Yagi, da kann der Mast aus Metall sein.
Es gibt auch welche mit Dreieckschleifen über dem Boom.

Der Vollständigkeithalber sei auf die abgestrahlte Leistung hingewiesen. Unter Beachtung von Geräteleistung, Kabeldämpfung und Antennengewinn kann man sich ausrechnen ob man im erlaubten Bereich ist.

73, Stefan

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Maulwurf
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#7

Beitrag von Maulwurf »

Hallo Andreas,

Du hast eine T2LT mit Direktor und Reflektor versehen.

Die HB9RU ist nur halb so hoch
wie eine klassische Yagi da lediglich eine Seite (quasi eine Seite des Booms) aufgebaut wird. Ist nicht so "wuchtig" und kann oben am Metallmast montiert werden. Man kann auch die Antenne so niedrig montieren, dass der Boom gerade überm First ist.

Ist im Feld vielleicht egal, für dauerhaften Betrieb im urbanen Umfeld vielleicht relevant.

73, Stefan

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Jack4300
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#8

Beitrag von Jack4300 »

Maulwurf hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 08:32 Hallo zusammen,

ist aber nur theoretischer Natur, da in Deutschland auf CB nur horizontale Richtantennen erlaubt sind.
Das wäre mir neu. Wo ist das denn geschrieben? In der aktuellen Allgemeinzuteilung kann ich nichts dergleichen finden. Lediglich ist auf AM und FM zu beachten, dass 4 Watt ERP nicht überschritten wird. Also die Senderausgangsleistung ist bei Antennen mit Gewinn entsprechend zu reduzieren.
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DF5WW
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#9

Beitrag von DF5WW »

Maulwurf hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 08:32 ist aber nur theoretischer Natur, da in Deutschland auf CB nur horizontale Richtantennen erlaubt sind.
:?: :?:

Steht aber nix von in der Allgemeinzuteilung zumindest hab ich da nix von "nur horizontal" gelesen:

https://www.bundesnetzagentur.de/Shared ... nFile&v=3
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#10

Beitrag von Jack4300 »

Ich glaube mich aber auch ganz dunkel an sowas zu erinnern. Ist vielleicht irgendwann raus geflogen?
criticalcore5711
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#11

Beitrag von criticalcore5711 »

:dlol: immer das gleiche wenn Leute aus anderen Ländern hier auf Fragen antworten die außerhalb ihres eigenen Dunstkreis liegen.

Es gibt keine verbotenen Antennen mehr in Deutschland.

Und wen ihr sie in Penisform, rechtsdrehend zirkular in Richtung Maulwurfshügel baut.... vollkommen wurscht!
Einzig mit NS Symbolen als Antennen wäre ich vorsichtig, das gibt mecker wegen Volksverhetzung bzw. Verwendung verbotener Symbole.

Ansonsten gibts keine Einschränkungen mehr.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
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DF5WW
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#12

Beitrag von DF5WW »

Die gibt´s aber leider noch im AFu. Da wird für 6m und 4m die vertikale Polarisation schlichtweg verboten.
Grund ist hier das die Primärnutzer ansonsten "Störungen" befürchten und sich garkeine Gedanken drüber
machen das sie bei SporadicE Bedingungen eher aus den umliegenden Ländern "gestört" werden.

Eine "Unfug Regelung" aber ist leider so. Aber das ist halt o.T. und hat nix mehr mit CB-Antennen zu tun.

:wink: :wink:
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:tup: :tup:
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#13

Beitrag von Maulwurf »

Hallo,
Ich erinnere mich noch deutlich an die Formulierung, dass nur horizontale Richtantennen erlaubt wären. Vorher hat es mal geheißen "bei horizontalen Antennen geht bei erlaubter Geräteleistung die Behörde davon aus, dass die Grenzwerte eingehalten werden".
War genau so blöd und unrichtig. Wenn das alles jetzt Geschichte ist können sie ja auch vertikal aufgebaut werden.

Lese eben nicht ständig die Verordnungen durch. Wundert mich aber hier noch nichts darüber gelesen zu haben.

Danke für den Hinweis.
73 Stefan

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criticalcore5711
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#14

Beitrag von criticalcore5711 »

Teile der Verordnung kann man sowieso getrost als "Schlecht formuliert und überreguliert" betrachten.

AM/FM 4W ERP beispielsweise.
Da ist doch sowieso fast jeder drüber der mit einer vernünftigen Stationsantenne sendet.

Sollte lieber wieder wie vorher 10W ERP sein.
Die Standortbescheinigung blieb ja unverändert ab 10W.
Maulwurf hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 12:02 Wundert mich aber hier noch nichts darüber gelesen zu haben.


Mich nicht, hat doch keiner mehr wirklich die Erlaubnis für große Antennen oder es fehlt an Platz.
Daher werden die meisten von uns wohl die üblichen Vertikalantennen benutzen.
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#15

Beitrag von DF5WW »

criticalcore5711 hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 12:29 Sollte lieber wieder wie vorher 10W ERP sein.
Die Standortbescheinigung blieb ja unverändert ab 10W.
Sind allerdings 10W EIRP und nicht ERP das ist immerhin ein Unterschied von -2,15 dB für EIRP.
D.h. auf einen angegebenen Antennengewinn von 6 dBd (über Dipol) kämen nochmal 2,15 dB drauf
um die EIRP zu berechnen. Da ist man ganz schnell auch mit den 4 W über dem Limit und bräuchte
auch hier schon eine Standortbescheinigung.

Diese Grenze ist m.A. nach auch total unterdimensioniert aber halt auch denen zu verdanken die
Gehör finden wenn sie sich schon über Kopfweh beklagen wenn sie nur eine Antenne sehen, auch
wenn die garnicht in Nutzung ist.

:dlol: :dlol:
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