Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

Nosensus
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#16

Beitrag von Nosensus »

Für den TE:
Hole dir die 3 Element von ZX Yagi https://www.wimo.com/de/antennen/kurzwe ... i/zx11-3cl.
Das ist das beste was man für den Preis bekommen kann. (Edelstahlboomrohrhalter, Mastschelle aus Edelstahl, sturmfeste Elemente)
Gewinn und Vor/Rückverhältnis sind im nachprüfbaren Bereich und du kommst bei mind. 30 m Koaxkabel Aircell 7, kaum über die 10 W EIRP...
(nachrechnen spare ich mir, die Gewinnangaben bei Wimo sind schon in dBi)

Baue die mind. 6 m über Grund (oder 3 m über Dachfirst) horizontal auf.

Dafür braucht es auch einen guten Rotor. Das sollte mind. einer der kleinsten von Create sein (gibt es bei UKW-Berichte).
Den musst du vor dem montieren der Yagi, erst einmal "einnorden".
An den Mastflanschen Markierungen machen, wo Norden oder Süden ist.
Mechanisch montieren und nach Norden drehen.
Dann Antenne (Yagi) über die Mastschelle am Drehrohr (sollte möglichst kurz sein) befestigen.
Aber noch nicht ganz festziehen!
Dann die Antenne so drehen, dass (über das Boomrohr in die eine Richtung gesehen) das kürzeste Element Richtung Norden zeigt.
Dann die Mastschelle festziehen.

Denke dran, eine Schlaufe von 1 m des Koaxkabels vom Drehrohr zum Standrohr zu machen und die Erdung des Mastes wie des Koaxkabels!
Steuerleitung zum Rotor ebenfalls in die Erdung einbeziehen! (dafür gibt es eine Box auch bei UKW-Berichte)

Falls du die Yagi vertikal statt horizontal montieren solltest:
Das Drehrohr muss dann aus GFK sein. (Beeinflussung des Richtdiagramms der Yagi)
Die Mastschellen (Antenne wie Rotor) bekommen dann an den Haltebacken,
jeweils eine Aluschale zwischen Backen und Drehrohr. (sonst reisst das GFK dort ein)
Eine Erdungsleitung muss von oben an der Mastschelle der Antenne nach unten geführt (wie das Koaxkabel auch mit einer Schleife)
und mit einer Erdungschelle an das Standrohr angebracht werden. (das GFK-Rohr wirkt isolierend!)

Viel Spass und Erfolg mit der Antenne!
Kilo-Whiskey
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#17

Beitrag von Kilo-Whiskey »

Super vielen Dank für die vielen Nachrichten und ausführlichen Erklärungen. Jetzt sehe ich ein wenig klarer und muss erstmal sortieren was es denn nun wirklich werden soll und vor allen Dingen kann.
Ich melde mich, wenns so weit ist...
73
Ulf
KiloWhiskey
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64Digger295
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#18

Beitrag von 64Digger295 »

Im CB Funk sind ein Großteil der User mobil unterwegs und auf dem Auto ist nun mal eine vertikale Antenne montiert.
Über die Verluste (siehe oben) die man hat, wenn man mit unterschiedlichen Polarisation sendet bzw. empfängt, brauch ich ja nichts schreiben.

73 Digger
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noone
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#19

Beitrag von noone »

Jack4300 hat geschrieben: Mi 14. Okt 2020, 10:09 Ich glaube mich aber auch ganz dunkel an sowas zu erinnern. Ist vielleicht irgendwann raus geflogen?
Das ist im Amateurfunk so gewesen, zb. bei 50MHz und 70MHz (?) und es wird bei jeder neuen zeitweiligen oder neuen Zuweisung so sein. (wie es bei 50Mhz derzeit ist weis ich nicht) Es kann sein, dass es noch einige Frequenzen als Zuweisung über einen bestimmten Zeitraum gibt, da derzeit alles umgekrempelt wird. also 8m Band und 40MHz. In Südafrika und Australien gab es ja auch zeitlich befristete Zuweisungen zwischen 600-700 MHz für ATV also auf "normaler" Consumertechnik empfangbarer Frequenz.
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DH2PA
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#20

Beitrag von DH2PA »

CB Funk findet vor allem über die Bodenwelle statt. Hier eignen sich Vertikalantennen wegen der flachen Abstrahlung besonders gut und haben sich darum auch durchgesetzt. Mobilstationen arbeiten ausschließlich vertikal polarisiert, ein zusätzliches Argument für eine vertikale Polarisation der Stationsantenne, denn wer will schon auf 20db verzichten. Im CB-Funk gibt es oft Runden. Die Signale fallen also aus unterschiedlichen Richtungen ein. Auch hierfür ist eine Richtantenne nicht geeignet. Um eine Vertikalantenne kommt man also nicht herum.

Die einzige Daseinsberechtigung hat der Beam als Stationsantenne im CB-Funk nach meiner Meinung nur für DX über die Raumwelle. Hierzu montiert man die Antenne horizontal, weil so weder Mast noch Drehrohr oder Koaxialkabel die Antenne beeinträchtigt. Über die Raumwelle bleibt die Polarisation eh nicht konstant und ist kaum vorhersehbar. Zudem kann man das Drehrohr aus Stahl ausführen und die Antenne knapp über das Oberlager montieren, was die Konstruktion wesentlich stabiler macht. Es wird auch eine niedrigere Gesamthöhe erreicht, was von Vorteil sein kann weil in den meisten Bundesländern in DL ab 10m eine Baugenehmigung benötigt wird. Diese bekommt zwar unter Umständen, macht das Vorhaben aber teurer und komplizierter.

Ob einem die Anschaffung einer Richtantenne inkl. Mast, Oberlager und Rotor im Sonnenfleckenminimum das wert ist muss jeder für sich selbst entscheiden.

Die ZX-Yagis kann man empfehlen. Sie sind sehr stabil, aber dadurch auch etwas schwerer als andere Ausführungen.

Patrick -DH2PA-
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#21

Beitrag von DH2PA »

Ok, wenn man sich abseits der Runde befindet, deren Teilnehmer in sich recht dicht beisammen sind und somit alle Signale aus der gleichen Richtung einfallen kann das Sinn machen. Aber das dürfte doch eher die Ausnahmesituation sein.

Im zweiten Teil beziehe ich mich auf die Stationsantenne (meist in Wohngebieten), nicht auf die Portabelantenne in bester Lage ohne Störungen im Umfeld. Da sieht das nämlich anders aus. Die Stationsantenne muss konstruktiv in der Lage sein einen Herbststurm zu überstehen. In Wohngebieten wird man auf der unsymmetrischen Vertikalantenne immer mehr Störgeräusche haben als mit der konsequent symmetrisch aufgebauten Horizontalantenne.

Die oben verlinkte vertikale Richtantenne von WOLFRADIO.COM besitz eine Gamma-Anpassung mit deren Hilfe man fast alles abstimmen kann. Ich will damit sagen, dass eine eventuelle Beeinflussung von Mast oder Koaxialkabel einfach weggestimmt wird. Natürlich wird die Antenne dadurch nicht besser aber man merkt es nicht am SWR. Auch halte ich die im Bild gezeigte Montageart ohne Oberlager für höchst bedenklich.

Patrick -DH2PA-
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#22

Beitrag von Nosensus »

Bei einer vertikalen wie horizontalen Yagi kann eine Beeinflussung der Antenne (und aus Blitzschutzgründen) dadurch vermieden werden,
indem man das Koaxialkabel durch das senkrechte Drehrohr (Alu, GFK) führt.
Also oben an der Drehrohrspitze rein und unten am Oberlager oder Rotor raus.

Bei einem "Volltreffer" durch einen Blitz, fliesst der Blitzstrom aussen (Skin Effekt) am Drehrohr runter,
über das Rotorgehäuse und das Standrohr über eine Erdverbindung (hoffentlich), in den Erdboden.

Bei einem Drehrohr aus GFK wie bei einem aus Alu oder Stahl,
sollte dann von der Halterung des Drehrohres am Oberlager (oder der oberen Halterung des Rotors)
nach unten an das Standrohr an eine Erdungsschelle mit einem 16mm2 Erdungskabel gehen.
Sonst fliesst der Blitzstrom (Überspannung) in den Rotor, implodiert dort bzw. findet das Schmierfett als Zündstoff/Brandbeschleuniger....
Das Rotorkabel, sollte dann im Standrohr nach unten geführt sein und am Ende des Standrohres auch jeder einzelne Draht geerdet werden.
Dafür gibt es eine Erdungsbox z.B. diese hier:
https://stecker-shop.net/epages/27edac8 ... 074/42/137
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#23

Beitrag von heavybyte »

Nosensus hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 11:03 Bei einer vertikalen wie horizontalen Yagi kann eine Beeinflussung der Antenne (und aus Blitzschutzgründen) dadurch vermieden werden,
indem man das Koaxialkabel durch das senkrechte Drehrohr (Alu, GFK) führt.
Also oben an der Drehrohrspitze rein und unten am Oberlager oder Rotor raus.

Bei einem "Volltreffer" durch einen Blitz, fliesst der Blitzstrom aussen (Skin Effekt) am Drehrohr runter,
über das Rotorgehäuse und das Standrohr über eine Erdverbindung (hoffentlich), in den Erdboden.



Guter Witz. :tup:

....aber sag´ dem Blitz vorher, dass er diesen Weg nehmen soll :dlol:
Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#24

Beitrag von Habicht »

Zitat:
Es sieht so aus als ob Chris (Habicht) das Problem insofern eleganter gelöst hat als das er das Kabel von hinten schräg nach oben an seine vertikale Yagi rangeführt hat. Für einen fixe Peilung auf ein bestimmtes Gebiet eine simple, einfache Lösung :tup: . Siehe sein Bild (der rote Pfeil stammt von mir, zeigt auf das vermeintliche Zuleitungskabel):
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Das Foto zeigt noch die Konstruktion mit der Schleppleine zum Drehen und Fixieren, das Kabel ging etwas seitlich vom GFK Mast runter. Aber Andreas hat dennoch mit seiner Vermutung recht :wink: In einem späteren Aufbau nutzte ich ein längeres Kabel gleich mit als Schleppleine, was gut funktionierte. Ich hatte erst überlegt einen Seitenausleger zu bauen, aber dies dann verworfen. Dieses Foto in der SSB Runde sollte nur die Antenne mal im Einsatz zeigen, war aber nicht die endgültige Montage.... :wink:
Als GFK Mast kamen übliche Bundeswehr Zeltstangen zum Einsatz. Die Übergänge wurden bis auf ein Teil mit breiten Schlauchschellen starr gemacht. Als Endstück steckte ich das untere Teil einer defekten ausgeschlachteten A99 verkehrt herum hinein. So konnte ich an dem 40cm Alustück der A99 die Befestigungsschelle der Lemm D3 gut festschrauben ohne das GFK zum Reißen zu bringen, was sonst recht schnell passieren würde.

73, der Chris
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#25

Beitrag von Habicht »

Diese Antenne eignet sich natürlich nicht, um vom Berg aus mit einer Funkrunde zu kommunizieren, welche in alle Himmelsrichtungen verstreut ist. Sie hat zwar einen einen recht breiten Winkel über den Nahbereich hinaus, man kann noch gut mit Stationen arbeiten, so lange sie grob in der Peilrichtung liegen. Aber ab mehreren Dutzend Km wird es dann doch schmaler und die Richtung muss korrigiert werden wenn eine Station abseits liegt.

Ganz ehrlich, ich sehe alles nicht so wissenschaftlich, es liegt mir mehr in der Praxis etwas auszuprobieren.
Zuerst wollte ich sie in Vormast Montage anordnen, um meinen Alu-Mast weiter benutzen zu können. Leider war das Tragrohr zu dünn und die Antenne hing vornüber durch, inzwischen habe ich da ein stabileres Rohr bekommen und werde es nochmal versuchen. So kann ich wieder ein kürzeres Kabel verwenden und auch den Mast hinunter führen. Die Schleppleine geht zum Drehen und Fixieren eindeutig besser und man tritt im Dunkeln nicht ständig auf das Kabel. Leichter Wind ist kein Problem.

Im Vergleich zu anderen Antennen hat alles seine Vor und Nachteile. Ein guter Rundstrahler ist eindeutig bequemer :lol:
Jedoch habe ich in Richtung Berlin deutlich mehr Stationen in der SSB Runde gehört und bin auch gut rüber gekommen :wink:

Wenn man 360 Grad arbeiten möchte, wäre es gut zusätzlich einen Rundstrahler über der Yagi auf den Mast zu bringen. Dies ist aus dem Amateurfunk ja hinlänglich bekannt, aber konstruktionsbedingt für meinen leichten Alu- Mobilmasten zu heikel. Betreffend der Anfälligkeit für Wind müsste man hier schon eine gelagerte 3 Punkt Abspannvorrichtung einbauen um drehen zu können....aber dies ist mir dann schon zu aufwändig.

73, der Chris
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#26

Beitrag von Nosensus »

heavybyte hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 12:52
Nosensus hat geschrieben: Di 20. Okt 2020, 11:03 Bei einer vertikalen wie horizontalen Yagi kann eine Beeinflussung der Antenne (und aus Blitzschutzgründen) dadurch vermieden werden,
indem man das Koaxialkabel durch das senkrechte Drehrohr (Alu, GFK) führt.
Also oben an der Drehrohrspitze rein und unten am Oberlager oder Rotor raus.

Bei einem "Volltreffer" durch einen Blitz, fliesst der Blitzstrom aussen (Skin Effekt) am Drehrohr runter,
über das Rotorgehäuse und das Standrohr über eine Erdverbindung (hoffentlich), in den Erdboden.



Guter Witz. :tup:

....aber sag´ dem Blitz vorher, dass er diesen Weg nehmen soll :dlol:
Das machen die Profis so. Mal an einem Mobilfunkmast die Kabelführung gesehen? Nein?
Dann rate ich dir, dass mal auf dem Höcherberg anzusehen, wie die Profis das machen mit dem Blitzschutz für Koaxialkabel....

Habe mal Bilder von einem Mobilfunkmast im freien Gelände auf einem hohen Berg gemacht, die genau jenes zeigen.
(oben Koaxkabel in den Mast, unten raus wo vorher das Mastrohr geerdet wurde)
Bei mehreren Kabeln an einem Mast, wurden die Koaxkabel oben nach dem Abgang von der Antenne, mit solchen
https://stecker-shop.net/epages/27edac8 ... ucts/S6085 am Mast jeweils geerdet.
Das gleiche nochmals unten am Mastanfang, kurz vor dem Übergang auf eine Kabelpritsche, die in das Häuschen 2-3m daneben, geht.

Von den Grundlagen der Physik (insbesondere über den Blitz) seit Benjamin Franklin und Faraday ganz zu schweigen.... :roll:
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Re: Anfängerfrage für Richtantennenaufbau

#27

Beitrag von heavybyte »

Nur soviel: Du meinst also, dass ein Koaxkabel welches zu einer Antenne führt, vom Blitz verschont bleibt, wenn dieser in die Antenne fährt?

Na dann....will ich dir deinen Glauben nicht nehmen. Gläubige zu bekehren sehe ich nicht als meine Aufgabe an.
Mache die Dinge so einfach wie möglich, aber nicht einfacher.
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