Mantelwellensperre

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Wingman
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Re: Mantelwellensperre

#16

Beitrag von Wingman »

Moin,

mitgenommen aus dem verlinkten Video von @DF5WW habe ich, dass eine Mantelwellensperre, gewickelt nach W1JR, Vorteile bietet, wenn man die Sperrwirkung relativ homogen über die gesamte Breite der Kurzwelle erreichen möchte.
Will man dagegen nur einen kleinen Bereich abdecken - wie eben das CB Band und ggf. noch Teile des 10m Bandes - und das mit einer noch größeren Sperrwirkung - macht eine Luftspule, aufgewickelt auf einem Körper mit 110mm Durchmesser, durchaus Sinn, ggf. sogar noch mehr als Koaxialkabel auf einen Kern aufgewickelt oder ein Strombalun.
Man könnte eine Luftspule nun für alle möglichen Frequenzen berechnen/messen, je tiefer die Frequenz ist desto mehr Wicklungen bräuchte man allerdings auch.

In meinem Fall würde eine solche MWS für die 10m bzw. 11m Monobandantenne also durchaus Sinn machen, wenn man den Dip genau trifft.
Schwierig ohne Messgerät, wobei ich mir demnächst einen NanoVNA besorgen werde, damit sollte sich das ja die Sperrwirkung irgendwie messen lassen?

Ich wollte mir ja noch einen Dipol für 15m und ggf. 80m bauen.
Ein bekannter OM gab mir nun den - hoffentlich guten - Tipp einmal einen Sloper für 15m zu testen.
Hier könnte ich testweise einfach einmal bei der Grazioli FE10v unterhalb des Anpassnetzwerks einen Abgriff machen und da mit einem Draht entsprechender Länge 45° nach unten fahren, den Draht gegen Mast zugentlasten und das Ganze dann mit dem Koaxialkabel, welches an der Grazioli angeschlossen ist, speisen.
Vorteil: Nur ein Speisekabel notwendig und die Anpassung der Grazioli sollte sich dadurch nicht verändern.
Abstrahlen werde ich dann mit dem Sloper, es entsteht also eine weitere Resonanz für das 15m Band.
Sollte das funktionieren werde ich das auch mit einem Draht für das 80m Band testen, allerdings bräuchte ich dann wiederum eine "breitere" Mantelwellensperre, sowohl für 15m als auch ganz besonders für 80m

Was ist denn von einem Ferritperlenbalun nach W2DU zu halten?
Die Perlen gibt es ja u.a. bei DX-Wire zu kaufen, für 80m bräuchte man ca. 30-40 von diesen Kernen, die einfach über das Kabel geschoben und mit Schrumpfschlauch befestigt werden.
Das Gewicht wäre jetzt nicht so das Problem in meinem Fall, da ich das Kabel ohnehin am Mast befestige und dieser abgespannt ist. :tup:
Vorteil hiervon wäre, dass man das Kabel nicht auftrennen müsste und die erforderliche Sperrwirkung gegen Mantelwellen auch gegeben sein sollte.
Ich hätte das gerne nach der W1JR Methode gemacht, allerdings möchte ich Hyperflex 10 bzw. RG213 nutzen und das bekommt man schlecht insgesamt 10x durch den Kern und da bleibt eigentlich nur die Möglichkeit mit den Ferritperlen, wenn man das Kabel nicht auftrennen möchte, korrekt?

Gruß Stefan
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Wingman
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Re: Mantelwellensperre

#17

Beitrag von Wingman »

Hi Andreas,

danke dir für die Infos.
Gibt es eigentlich eine Möglichkeit diesen "Dip" mit einem NanoVNA irgendwie zu bestimmen?
Habe mir nun einen solchen VNA bestellt um so komfortabler den SWR Verlauf messen zu können, da ich demnächst auch Multiband Antennen bauen möchte 8)
Ich hätte den Dip auch gerne etwas höher, so im Bereich 27.500 MHz - 28.000 MHz, Kabel als Zuleitung wird dann etwa 25-26m Hyperflex 10 sein.
Grob wird man sich wahrscheinlich am RG213 orientieren können, zumindest was den Durchmesser angeht, der Verkürzungsfaktor, falls relevant, liegt jedoch bei fast 0,9 (!).
Müssten es dann eher 4 anstatt 5 Windungen mit einem Durchmesser von 110mm sein?

Gruß
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Re: Mantelwellensperre

#18

Beitrag von Wingman »

Niemand eine Idee?

Wenn ich eher Richtung 28 MHz und auf den alten 40 CB Kanälen QRV bin, dann eher 4 Windungen RG213 anstatt 5?
Laut Tabelle würde ich darauf schließen..

Und ich habe jetzt einen NanoVNA H4, wie Messe ich damit am Besten die Sperrtiefe?
Tatsächlich die eine Seite meines 26m Koaxkabels an den einen und das andere Ende an den zweiten Kanal des VNA?

Gruß Stefan
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Re: Mantelwellensperre

#19

Beitrag von lonee »

Gruß,
André
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Re: Mantelwellensperre

#20

Beitrag von Wingman »

Moin,

Das Video hatte ich auch gesehen, allerdings sind die Koaxkabel meiner Luftspule ja deutlich länger und wird nicht, wie die MWS mit Ferritkern, als kurzes Stück an der Antenne angeschlossen sondern durchgehend.
Macht das einen Unterschied?

Gruß

Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk

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Re: Mantelwellensperre

#21

Beitrag von lonee »

d.h. Du hast die Mantelwellensperre quasi am Ende des Koaxkabels gewickelt....
In dem Fall spielt Dir natürlich auch der "Rest" des Kabels in die Messung und die Mantelwellensperre kann dann. nur MIT dem Kabel als zusammenhängend betrachtet werden.
Will sagen: Du misst jetzt die Dämpfung des Kabels auch mit und nicht nur die Mantelwellensperre alleine.

Es sollte aber trotzdem so funktionieren, sofern der VNA noch ausreichend Leistung durch das Kabel schicken kann.

Ich habe mir angeeignet Koaxkabel möglichst nicht ohne sinnvollen Grund abzuschnibbeln.
Zudem ist eine Luftspule als Duct einfacher zu messen, wenn da keine 20Kg Kabel dranhängen und zudem kann man diese auch nach Bedarf austauschen (wenn einem etwas Besseres eingefallen ist, oder man eine andere Sperrfrequenz braucht).

Insofern würde ich auch in Deinem Fall die Luftspule als Einzelteil aufbauen, auch wenngleich dann noch Stecker zum Anschluss benötigt werden.
Wenn man z.B. die von M&P nutzt, sind diese auch wetterfest. (besser allerdings mit dem "berüchtigten" Isoband abwickeln!)

Gruß,
André
Gruß,
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Re: Mantelwellensperre

#22

Beitrag von lonee »

Naja, der "Kellermann" ist vom Material und Arbeitsaufwand allerdings auch nicht zu verachten.
Übrigens bekommt man die originalen Ferrite bei Amidon auch als Bausatz. http://www.amidon.de/contents/de/d275.html
Und eigentlich war dieses Teil als BalUn gedacht und nicht als eigentliche Mantelwellensperre.
Wenn man einen solchen Kellermann (bzw. die Hälfte davon) mit einem Z-Match kombiniert, hat man übrigens einen brauchbaren Tuner für unresonante Dipole.
Wenn ich also die vorhandenen Bedingungen zugrunde lege:
1. Kabel soll nicht getrennt werden
2. Soll am Mast befestigt werden
(allerdings habe ich grade auch nicht die Freq. parat)..

Dann wäre jedenfalls ein Kellermann raus.
Mir fällt dann nur die Variante mit Ferrit-Perlen auf dem Kabel ein.
Quasi so: http://www.amidon.de/contents/de/d657.html

Und da sieht man auch wieder gut, dass man die MWS als einzelne Komponente aufbauen sollte.

(Ich wickle übrigens meine Luftspulen mittels eines passenden Rundkörpers z.B. Abflussrohr, Bohnenglas, Flasche.. und Heißkleber. Mit Heißkleber dauert zwar länger als mit Seku, ist aber auch elastischer. Zum Schluss dann noch ein paar ordentliche Kabelbinder und diese ebenfalls mit eingefärbtem Kleber abdecken. Hält länger der UV-Strahlung stand. Übrigens kann man mittels des Klebers und Schrumpfschlauch die "billigeren" Stecker auch abdichten. Wenn man die Verschraubung dann noch ordentlich abwickelt, bleibt das über Jahre (Jahrzehnte) wasserdicht.)

Gruß,
Andé
Gruß,
André
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