Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

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Seppelschorsch
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Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#1

Beitrag von Seppelschorsch »

Salute,

kurze Version: Wie kann es sein, dass eine 1/2-wellen Dipol Drahtantenne eine wesentlich bessere Sendeleistung als Empfangsleistung bringt?

DX-Version: Ich habe zuletzt eine Dipoldrahtantenne gebastelt. Den 1:1 Balun habe ich aber bestellt. Alles schön nach Buch gebastelt und die Antenne eingestellt. Zunächst als Slope gehängt (kalt unten) und SWR auf 1:1.2 bekommen. Super Sach. Dann eine befreundete Station in 80km Entfernung angefunkt, die ich bisher mit meinem 110cm 1/4-wellen Vertikalstrahler nicht erreichen konnte; also ich konnte sie zwar empfangen aber eben nicht erreichen.
Und wie erwartet: Befreundete Station kriegt mich mit S7/R5 rein. Fein. Seine Antworten hingegen kamen bei mir nur mit gutgemeinten S3/R1 bestenfalls. ... Dazu muss man noch sagen, dass selbst meine Handquetsche am selben Standort die Station mit S5/R3 empfängt. "Na ja", hab ich mir gedacht und hab die Drahtantenne zunächst mit heiß unten aufgehängt, dann vertikal (um Polarisationsprobleme auszuschließen) und letztlich als Inverted-V. Alles in 6 - 10m Höhe. SWR und Sendeleistung waren in allen Positionen einwandfrei - aus meiner Sicht gerdazu beeindruckend - aber die Empfangsleistung blieb so schlecht wie zuvor, absolut miserabel um ehrlich zu sein.
Wie kann das sein? Es ist mir völlig schleierhaft wie eine Antenne besser senden als empfangen kann. Besser empfangen als senden ist ja erklärbar, aber andersherum ...
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Seppelschorsch
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#2

Beitrag von Seppelschorsch »

13STW hat geschrieben: Sa 18. Apr 2020, 19:28 Du sie hörst, wo sie Dich nicht hört
Ja, vielleicht etwas genauer den Beitrag lesen. Aber trotzdem danke für die Antwort.
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Seppelschorsch
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#3

Beitrag von Seppelschorsch »

13STW hat geschrieben: Sa 18. Apr 2020, 21:16 Sorry, ist natürlich umgekehrt. Lesen und schreiben, wenn der Grill im Garten ruft ist keine gute Idee.
Hatte Sende und Empfang auf die Schnelle verwechselt.
Den Teil mit der Sendeleistung musst Du selbst beurteilen :D.
Der Rest könnte schon so sein wie beschrieben.
ja dachte schon :lol:
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DK5VQ
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#4

Beitrag von DK5VQ »

Ich möchte mal behaupten daß dies nicht an der Antenne liegt. Antennen arbeiten sende-/empfangseitig reziprok. Und ein Balun hat keine Dämpfung nur im Empfang. Die Dämpfung wäre auch im Sendefall vorhanden. Da wird der Hase sonst wo begraben sein... Gerät, Gegenstation etc... Wie wurde die Antenne den aufgehängt. Wie ist die Aufbausituation... Das kann man aus der Ferne alles schwer beurteilen ohne Glaskugel

...von unterwegs aus.


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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#5

Beitrag von DK5VQ »

Krampfader hat geschrieben:
DK5VQ hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 10:44 Und ein Balun hat keine Dämpfung nur im Empfang. Die Dämpfung wäre auch im Sendefall vorhanden.
Das stimmt schon Mario. Deswegen habe ich ja oben auch geschrieben "sendeseitig kann man ja etwas nachhelfen". Und viele CB-Funk-Kollegen "helfen nach", gehörig sogar! ;)

Aber Du hast schon recht. Es könnte natürlich die Gesamt-Situation sein. Hier hilft dann nur das "Ausschließungsprinzip" (um die Ursache einzugrenzen).

Andreas :wave:

PS:
DK5VQ hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 10:44 ...von unterwegs aus.
Mario, bist Du auch irgendwann mal daheim ?? ;)
...man kann ja auch Zuhause unterwegs sein...Bild

...von unterwegs aus.

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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#6

Beitrag von Seppelschorsch »

Krampfader hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 07:39 Ich tippe daher auf den 1:1 Balun welcher das Empfangssignal stark dämpft.
Das finde ich interessant, weil ich irgendwie auch den Balun im Verdacht hatte.
DK5VQ hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 10:44 Ich möchte mal behaupten daß dies nicht an der Antenne liegt. Antennen arbeiten sende-/empfangseitig reziprok. Und ein Balun hat keine Dämpfung nur im Empfang. Die Dämpfung wäre auch im Sendefall vorhanden.
Das ist auch sehr interessant, weil ich mich auch wunderte, wie und ob ein Balun in einer Weise defekt sein kann, dass nur der Empfang beeinträchtigt wird. Ich bin da unschlüssig, die Einfachheit des Geräts lässt vermuten dass Defekte symmetrisch sein müssten, aber andererseits gibts die bescheuertsten Fehler ... in der Physik.
DK5VQ hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 10:44 Wie wurde die Antenne den aufgehängt. Wie ist die Aufbausituation?
Inverted-V an einem 10m GFK Mast mit 90° Abspannung. An verschiedenen Orten getestet, immer das selbe Ergebnis. Erst gestern nochmal getestet; vom Schwarzwald das Relais Tek erreicht, leider keine Werte bekommen, da es eben ein Relais ist, aber es war gut verständlich auf jeden Fall. Keine Chance mit Handfunke oder 1/4-wellen Vertikalstrahler auf dem Autodach, aber wieder hat selbst die Handfunke das Relais klar lesbar empfangen können, wo man bei der Drahtantenne nur erahnen konnte, dass da iwas im Matsch ist.
Und wie gesagt, um Polarisation auszuschließen, hänge ich die Antenne dann immernoch mal ganz vertikal an den Mast. Kein Unterschied (... vielleicht minimalst).

Das ganze ist übrigens postalisch.

Hab auch mal die Antenne bewusst länger gespannt und so den SWR raufgetrieben, hat die Situation nicht gändert außer vielleicht ein ganz klein wenig besserer Empfang bei merkbar schlechterer Sendeleistung.
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#7

Beitrag von CBRApfel »

Krampfader hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 12:44 Hallo Seppelschorsch

Ich würde es trotzdem mal nur zum Vergleich mit einem vertikalen Ärmel-Dipol versuchen, sprich einer simplen T2LT. Ist ebenfalls ein Halbwellendipol. Bauplan findest Du hier: viewtopic.php?p=557629#p557629

So eine T2LT ist ja schnell gebaut und kostet gerade mal EUR 6,-- an Material (einige Meter RG58 + PL-Stecker). Einen 10m GFK-Mast hat Du ja bereits!

So oder so, viel Erfolg!

Andreas :wave:

PS: Wie lange ist Deine Zuleitung ??, und welches Kabel ??
Ich kann mich Andreas nur anschließen!
Bin super zufrieden damit!

Werde meine vielleicht nachher oder nächstes Wochenende nochmal aufbauen! Vielleicht sogar mal aus Dach an den Schornstein gebunden! :mrgreen:
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#8

Beitrag von Seppelschorsch »

Krampfader hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 12:44 T2LT
Hab mich ja bewusst gegen eine Endgespeiste Variante entschieden. Auch wenn man bei der T2LT sagt, sie wäre mittengespeist, weil der Schirm noch bis etwas über die Hälfte mitläuft, da bin ich nicht einverstanden. Ich möchte schon einen sauberen Dipol in dem die Welle schön symmetrisch ausbreiten und zurücklaufen kann und an der Zuleitung in den Raum gedrückt wird. Das ist für mich das einzige Konzept das Sinn ergibt.
Krampfader hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 12:44 Wie lange ist Deine Zuleitung ??, und welches Kabel ??
Das sind 6.4m mit einem H155 Koax.


Natürlich würde jetzt eine andere Antenne bestimmt besser empfangen. (Mal angenommen meine beiden Geräte mit denen ich getestet habe sind nicht defekt.) Aber mich interessiert vor allem wie das sein kann und im Anschluss natürlich wie ich meine Antenne reparieren kann. Von der Sendeleistung bin ich nämlich äußerst angetan.
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#9

Beitrag von DMA284 »

Seppelschorsch hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 12:55
Hab mich ja bewusst gegen eine Endgespeiste Variante entschieden. Auch wenn man bei der T2LT sagt, sie wäre mittengespeist, weil der Schirm noch bis etwas über die Hälfte mitläuft, da bin ich nicht einverstanden. Ich möchte schon einen sauberen Dipol in dem die Welle schön symmetrisch ausbreiten und zurücklaufen kann und an der Zuleitung in den Raum gedrückt wird. Das ist für mich das einzige Konzept das Sinn ergibt.
Ob du damit einverstanden bist, interessiert die Physik aber nun mal nicht. :lol:

Die T2LT ist ein mitten gespeister Dipol. Und alleine nur um zu überprüfen ob dein Dipol da vielleicht doch ein Problem hat würde ich die als Vergleich heranziehen.

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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#10

Beitrag von Seppelschorsch »

DMA284 hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 14:13 Die T2LT ist ein mitten gespeister Dipol. Und alleine nur um zu überprüfen ob dein Dipol da vielleicht doch ein Problem hat würde ich die als Vergleich heranziehen.
Wie gesagt, ich bin sehr sicher, dass andere Antennen besser empfangen werden. Mein 1/4 Stab tuts ja schon, die 56cm Antenne auf meiner Handquetsche tuts ja schon. Ich versuche zu verstehen, wie bei meinem Dipol Sende- und Empfangsleistung so abweichen können - vor allem in der Konstellation.
13STW hat geschrieben: So 19. Apr 2020, 14:26 Als Inverted V aufgebaut polarisiert die Antenne überwiegend horizontal, das ist nicht soo geschickt.
Inverted-V gilt als gemischtpolarisiert. Aber genau um das auszuschließen habe ich die Antenne ja bei jedem Test auch vertikal aufgehängt.

Ich gehe eben davon aus, dass eine größere Antenne, die höher hängt auch empfindlicher empfangen sollte. Gerade Dipol Drahtantennen wird ja nachgesagt, dass sie zudem noch sehr wenig Störungen aufnehmen. Und da die Sendeleistung meiner Antenne auch noch ungefähr so ist, wie ich es von ihr erwartet hätte, wunder ich mich eben sehr, dass die Empfangsleistung so ist, wie mit einem kurzen Gummistummel. Das ergibt doch keinen Sinn. Ich komm nur nicht weiter, weil die Sendung eben stimmt, die Messwerte einwandfrei sind und ich alle Parameter, die ich verändern kann, ausschließen konnte. Deswegen habe ich gehofft, jemand weiß etwas über das Symptom und dass es mit einer Komponente zu tun hat, mit der ich mich nicht auskenne, wie zB der Balun oder sonst etwas.

Alternativ kann auch sein, dass ich zu blöde bin und meine Sendeleistung gar nicht so viel besser ist wie ich denke (vielleicht sind meine Vergleichsleistungen derart bescheiden, dass ich schon von einer unterirdischen Leistung beeindruckt bin), und das ganze System was ich da aufbaue Murks ist.

Oder es könnte sein, dass meine sonstigen Anlagen ziemlich gut sind und ich von einer Dipol Drahtantenne viel zu viel erwartet habe.

... alles denkbar, ich will mich da gar nicht hinstellen, als könnte ich mich als Fehlerquelle ausschließen.
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#11

Beitrag von Seppelschorsch »

Fürs Archiv:

Es lag wohl tatsächlich am Balun. Zumindest hat ein Austauschen desselbigen zu einer wesentlich besseren Empfangsleitstung geführt. Auch die Sendeleistung wurde noch etwas besser.

Danke für die Rückmeldungen.
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Re: Hohe Sende-, niedrige Empfangsleistung

#12

Beitrag von Seppelschorsch »

@Andreas: Ich habe den Balun tauschen lassen. Es handelt sich um einen HARI 1:1 Balun 50ohm 100watt.
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