...na klar, und zwei parallel geschaltete Induktivitäten ohne Schleife wären extrem immun gegen Störungen...
Es geht ja darum, dem Feld möglichst viel Energie zu entnehmen, also muss man so viel Schleifenfläche wie möglich ins Feld hängen. Andererseits ist viel Induktivität widerum schädlich, deshalb versucht man ein optimales Verhältnis aus Fläche zu Induktivität zu erreichen. Das gelingt am ehesten mit kreisrunden Flächen und wenn man dann noch mehrere Kreise parallel schalten kann, ist das optimal.
Bitte beachten: Beim LZ1AQ-Verstärker sprechen wir von nicht-abgestimmten breitbandigen Schleifen. Diese haben keinen Abstimmkondensator und sind klein gegen die Wellenlänge! (Also z.B. Umfang < 1/3 der Wellenlänge)
Ich habe mittlerweile vier Antennen mit Chevdars Verstärker gebaut, weil ich gleich nach der ersten sehr angetan war von den Empfangsleistungen und der Möglichkeit von el. Dipol auf Magnetschleife umzuschalten. Für die Leser, die es nicht wissen: Beim AAA-Verstärker von LZ1AQ können die magnetischen Schleifen per Fernschaltrelais aufgetrennt werden und stellen dann einen elektrischen Dipol dar.
Es ist keineswegs so, dass immer die gleiche Konstruktion gewinnt. Grob sind meine Erfahrungen so:
- je niedriger die Frequenz
- je schlechter die Position der Antenne
- je mehr Man-Made-Störungen,
desto eher gewinnt die Schleife gegenüber dem Dipol.
Sind die Signale sehr schwach, gewinnt eher der el. Dipol, er kann mehr Empfangsleistung liefern. Hat man eine abgestimmte Antenne, also z.B. einen Dipol auf einem Amateurfunkband, liefert diese allerdings noch deutlich mehr Empfangsleistung. Aber dafür ist die Small Magnetic Loop ja auch nicht gedacht, sie soll ja breitbandig sein.
Bei starken Störungen aus dem Umfeld (also nicht atmosphärisch oder durch andere Sender) hat der el. Dipol keine Chance, da schlägt die Stunde der Magnetic Loop. Die Unterschiede sind teilweise eklatant. Beispiel: Antenne steht zum Testen am Haus angelehnt - während BBC auf 198kHz mit dem Dipol ca. 5dB aus dem extremen Störnebel schaut (und außer Störungen nichts zu vernehmen ist), erzeugt die Schleife 40dB Träger-Rauschabstand - BBC glasklar und Störungen nicht wahrnehmbar! Die gleiche Antenne in 8m Höhe und 10m von allen Häusern entfernt: Schleife gleiche Empfangsleistung(!), Dipol mehr Signal und weniger Störungen.
Meine persönliche Schlussfolgerung:
- Dipol profitiert von Höhe und Absonderung von Störquellen
- Schleife braucht keinen übermäßig exponierten Standort.
Baut man eine Antenne mit nicht-koplanaren Schleifen, also zwei um 90° verstezten Schleifen, kann man außerdem auch noch die Richtung mit dem AAA umschalten. So hat man mit einer rel. einfachen breitbandigen Antenne viele Möglichkeiten, das Optimum aus dem Wellensalat 'raus zu holen.
Ich sende nachher noch ein, zwei Fotos meiner Konstruktionen.
Liebe Grüße und 73
Volker - DF9PL