Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

Antworten
Benutzeravatar
Wingman
Santiago 9+30
Beiträge: 3070
Registriert: So 31. Aug 2003, 20:01
Standort in der Userkarte: 27367, Sottrum
Wohnort: Sottrum
Kontaktdaten:

Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#1

Beitrag von Wingman »

Moin zusammen,

Ein bekannter OM von mir aus Hildesheim hat kürzlich Zuhause seine Anlage aufgebaut, nachdem er davor hauptsächlich im Feld unterwegs war zum Funken, natürlich störungsfrei, nur auf Dauer geht das irgendwann nicht mehr.

Nun hat er enorme Störungen und zwar gar nicht mal so sehr von PLC sondern einfach ein stark erhöhtes Grundrauschen teilweise bis über S9 auf den Afu Bändern. (white noise)
Im Gespräch mit einem anderen OM aus Sizilien - ein Hochfrequenzingenieur - kam als Fazit raus, dass es sich bei den Störungen mit ziemlicher Sicherheit um Störungen durch Glasfaser handelt und er einmal nach "optical fibre noise" googeln solle.
In Zeiten von immer höherer Geschwindigkeit mit Glasfaser kann ich mir das sogar sehr gut vorstellen.

Folgendes Video fand er hierzu:
https://youtu.be/tpcWYoDEh7U

Er sagte mir, dass es in England sogar eine Interessensgemeinschaft dagegen gibt, hierzulande wohl aber nicht und die Bundesnetzagentur nimmt das Thema offenbar auch nicht Ernst, da sie wegen "Einzelschicksalen" eher kein Fass bei den Telekommunikationsunternehmen aufmachen werden.

Daher seine Frage, da er hier nicht angemeldet ist, ob es vielleicht lokal oder deutschlandweit eine IG, Petition oder Stelle gibt, die seine Rechte vertritt?

Er schrieb mir:
Es kristallisiert sich heraus, dass unser modernes Internet die Kurzwelle erstickt und, dass auch VHF und CO. nicht in Ruhe genutzt werden können, wenn sich keine Welle dagegen aufbaut.
In GB ist es unseren Funkfreunden gelungen die AFU-Frequenzen notchen zu lassen - hierzulande finde ich noch keine geordneten Aktivitäten.
Du bist doch in einigen Foren aktiv. Hast du schon von dem Thema gehört?
Weißt du, wer sich möglicherweise auch mit dem Problem herumschlägt?
Ich möchte das nicht tatenlos akzeptieren.
Am liebsten wäre mir eine Bewegung im Stile der Freunde aus GB hier bei uns auf den Weg zu bringen. Ich weiß nur nicht, und finde nichts, ob es bereits Aktivitäten gibt.
Wenn es lokal Initiativen gibt, möchte ich sie bündeln. Wenn es gebündelte Aktivitäten gibt, möchte ich sie unterstützen.
Habe etwas Erfahrung im Aufbau von Widerstand und bin wütend - was sehr hilfreich sein kann ;)

Er hat auch den QRM Eliminator von Wimo im Einsatz, der hilft zwar etwas dagegen aber er kann eben auch nicht zaubern.

Jede Info & Hilfestellung von euch wäre super.

Gruß Stefan

Gesendet von meinem SM-G960F mit Tapatalk

13EK222 - 13DK725 - 13TH725 - 13GD725 - QTH: Nähe Bremen (Niedersachsen) - 19m ü.NN. [JO43OC]
criticalcore5711
Santiago 9+30
Beiträge: 3159
Registriert: Mi 8. Jul 2015, 08:55
Standort in der Userkarte: Hilden

Re: Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#2

Beitrag von criticalcore5711 »

Ach herrjeh, ich glaube da bringt aber jemand ganz schön was durcheinander.
Es wäre mir auch jetzt nicht ganz schlüssig wie eine Glasfaserleitung also ein Lichtleiter bestehend aus dünnen nichtleitenden glasfäden elektromagnetische Wellen aussenden sollte.

VDSL bedeutet auch nicht das es ein Glasfaseranschluss sein muss, es geht sowohl Kupfer als auch Glasfaser.

Das VDSL stören kann ist ja durchaus denkbar, Glasfaserkabel sind da aber sicher nicht die Ursache für. Die sind eher die Lösung falls eine Störung durch VDSL auftreten sollte. Denn wenn ein "Undichtes" Kabel gegen einen Lichtleiter ausgetauscht wird bleibt nur die Technik am Straßenrand für Störungen übrig. Die ganzen netten grauen Kästen In denen die Leitungen aus der Straße zusammenkommen um zu verstärken, verteilen usw.. (DSLAM https://de.m.wikipedia.org/wiki/Digital ... ultiplexer /Backbone https://de.m.wikipedia.org/wiki/Backbon ... unikation) )

Ein Glasfaserkabel überträgt nur lichtimpulse, keinen Strom.
Es ist auch immun gegen einstrahlung von HF, anders als eine Telefonleitung oder ein Koaxkabel aus Kupfer.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
--... ...-- -.. . .---- ...-- -.- ... -.-. .--
Benutzeravatar
Newcomer
Santiago 8
Beiträge: 922
Registriert: Mo 8. Okt 2018, 09:27
Standort in der Userkarte: Nürnberg Thon TEVI
Wohnort: Nürnberg

Re: Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#3

Beitrag von Newcomer »

Ich kann mir auch nicht denken das HF Störungen durch das Glasfasernetz entstehen.
Die Links sind gut und erklären schon vieles bis auf das Backbone hinter dem BNG.

Man weis das eine Glasfaser an Biegungen ausstreuen kann und das man eine Spleiß stelle mit Fasern in einem bestimmten Winkel die Fasern schneidet um Reflexionen am Spleiß die rückwärts laufen sich tot reflektieren. :shock:

Man weis das man eine durchgehende Glasfaser von außen sehr wohl wechselwirkungsfrei mitlesen kann. Aber all das erzeugt keine HF. :shock:

Man weis auch das die CU Datenübertragung über DSL und vor allem VDSL ist mit ihrer jeweiligen Mittenfrequenz (Spectral?) schön in einem durch Funk genutzten Bereich bei irgendwas mit 20MHz plus und bei VDSL glaube ich um die 32MHz. Da bringt das am Router ankommende CU Kabel mit VDSL Spektrum ein funktionierendes PowerlLan schon mal in Schwierigkeiten. :(

Zu Glas ist es doch so das die Fasern in einem z.b. Hochhaus rein gehen und dann nicht unbedingt unten im Keller in elektrische Signale umgewandelt werden. Die Inhouse Glasfaser Verkabelung kann durchgezogen bis in die Wohnungen eines Hochhaus erfolgen.

Und dann muss wieder ein Gerät das im MHz oder GHz Bereich taktet eine Demodulation in der Wohnung durchführen. Kann sein das diese Geräte die Übeltäter sind ob nun im Keller des Einfamilien-Haus oder in der Wohnung des Hochhaus. Man stelle sich die Intermodulation von hundert solcher Geräte in einem Hochhaus vor. Das sind aber dann auch Sekundäreffekte der Glasfaser. :|


Was aber sicher ist.
Die Dinge mit denen Geld verdient wird haben immer Vorrang vor sehr sehr vielen anderen Dingen in normalen Zeiten.

Newcomer / Norbert
Maulwurf
Santiago 9+15
Beiträge: 2433
Registriert: Mi 5. Okt 2005, 22:13
Standort in der Userkarte: 67433 Neustadt
Wohnort: Neustadt a.d. Weinstr.

Re: Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#4

Beitrag von Maulwurf »

Hallo,
Oft ist die letzte "Meile" das alte Kupfer. Das kann natürlich strahlen.
Es gab einen Artikel zum Thema, da war von Sendepegelbegrenzung o.ä. die Rede. Wenn der Netzbetreiber dies "vergißt" strahlt es eben mehr. Sind Amateurfunkfrequenzen betroffen sollte die BNetzA informiert werden. Ob CB auch gestört ist würde ich auch nachprüfen, denn auch VDSL ist keine Funkanwendung und sollte wie PLC im Kabel bleiben.

73, Stefan



Gesendet von meinem SM-A705FN mit Tapatalk

Benutzeravatar
DF2JP
Santiago 9+15
Beiträge: 1907
Registriert: Fr 11. Sep 2020, 18:38
Standort in der Userkarte: Colonia Ulpia Trajana

Re: Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#5

Beitrag von DF2JP »

Moin Stefan.

ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschliessen, bei Gassfaser werden nur Lichtimpulse übertragen, die keine eletromagnetische Strahlung aussenden.

Ich hatte an den letzten 3 Standorten Glasfaser, da ist Totenstille von ELF bis in den 13cm Bereich.
Anders bei VDSL, damit hatte ich auch Probleme...meistens sind hier aber die Router das Übel, besonders Fritz-Boxen sind sehr anfällig...

https://www.hb9f.ch/verein/pdf/HB-Radio ... o_17-4.pdf

https://www.uska.ch/wp-content/uploads/ ... 5_2018.pdf

73 Joe
"The wire telegraph is a kind of very, very long cat. You pull his tail in New York and is head is meowing in Los Angles. Radio operates the same way... the only difference is that there is no cat."
Albert Einstein
Benutzeravatar
KLC
Santiago 9+30
Beiträge: 4965
Registriert: Mi 16. Aug 2006, 23:08
Standort in der Userkarte: Saarbrücken
Wohnort: Dehemm/Saar

Re: Massive Funkstörungen durch VDSL bzw. Glasfaser?

#6

Beitrag von KLC »

Also wenn man die Glasfasern nur mit Lichtübertragung (war Lichtübertragung nicht mal in den letzten Wochen ein Thema hier ??) nutzen kann, gebe ich meinen Vorrednern uneingeschränkt Recht. Sonst wird es politisch.
Newcomer hat geschrieben: So 25. Apr 2021, 06:03 Zu Glas ist es doch so das die Fasern in einem z.b. Hochhaus rein gehen und dann nicht unbedingt unten im Keller in elektrische Signale umgewandelt werden. Die Inhouse Glasfaser Verkabelung kann durchgezogen bis in die Wohnungen eines Hochhaus erfolgen.
Naja , das wird der Pferdefuß an der ganzen tollen DFÜ-Technik des jungen 21 Jahrhundert sein.
Daß nach & nach die Stränge durch die Straßen in den letzten 15 Jahren durch Glasfaser erneuert wurden , hatte jeder schon in seinen Khaff bis Großstadt nachverfolgen können. Bis hin zu den schönen neuen grauen Kästen mit der "schnellen Internet"-Werbung drauf. Bei uns steht auch so ein Teil vor der Hauswand.
Da müßte nur einer ein Loch in die Rückwand bohren.
Das macht aber Keiner und die Glasfaserkabelverlegung in die Bude zu Otto Normal-User stelle ich mir auch sehr zögerlich vor.
Vor allem in der Mietbude .
Oder auch wenn die neuen Bau-Herren &-Damen sich das schicke Vorstadt-Domizil mit Smart-Home und 2 flotten Oberklasse-Karossen vor der Tür , gegenfinanziert durch zwei moderne Full-Time-Jobs & KiTa für die 1,35 Kinder, von dritter Hand geplant wurden, befürchte ich , daß da nicht mal an alle möglichen Rechner-Plätze (und dazu zähle ich seit 1/4 Jahrhundert auch Kinder- & Jugend-Zimmer, Wohnzimmer und Telefon im Flur, aber auch Waschküche & Werkstatt/Hobbykeller) mit Netzwerk-fähigem Kabel oder entsprechender auswechselbarer Verlegung (Leerrohre u.Ä.) ausgestattet sind.
Eher unke ich , daß hier mit technisch überholtem Firlefanz(z.B.PLC), der höchstens allgemein schädlich ist , aktuelle technische Annehmlichkeiten suggeriert(vorgegaukelt) werden.
Bis sich gewonnene gute Erkenntnisse gerade in der Elektroinstallation durchsetzen können und praktiziert werden , ist wohl leider immer noch mit einem Zeitparameter von Jahrzehnten zu versehen. Das können die Praktiker heute wohl noch immer bestätigen.
Von HDTV (hochauflösendem Fernsehen) wurde schon in den 80ern gesprochen, und Steckdosenstromkreise werden zum Glück heute immer mehr mit 2,5mm² Kupfer verlegt, was bei den Franzosen zB. seit dem letzten Jahrhundert Vorschrift ist.

So, es ist Funkerwetter ! :wave:
Da kann man auch 2,5mm² als Antennendraht nehmen.
SAARLAND
Großes vergeht immer im Kleinen.
Antworten

Zurück zu „Ohne Rubrik“