Vertical hat geschrieben: ↑Fr 13. Nov 2020, 07:18Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Die Ablenkung, egal was man in der Hand hält oder wie man beschallt wird, Ist einfach gegeben.
Aber nicht durch das Mic in der Kralle! Das Wichtigste ist, daß die Augen auf der Straße sind. Ob Du Dich engagiert und womöglich noch wild gestikulierend mit Deinem Beifahrer unterhältst (*) oder mit einem Mic in den Griffeln, spielt bei der
Aufmerksamkeit, um die es ja angeblich geht, absolut keine Rolle. Will niemand hören/lesen, ist aber so.
Das einzige, was ich vielleicht gelten ließe, wäre, daß die rechte Hand für die Fahrzeugführung nur eingeschränkt einsatzfähig wäre. (Das ist sie aber auch, wenn Du in der Hand ein Butterbrot hältst, den Kaffeepott aus seiner Halterung fummelst oder Dir einen Sargnagel ansteckst.) Das heißt, die handblockierende Komponente der Begründung des Mic-Verbots ist ziemlich weit hergeholt - da sind andere erlaubte Tätigkeiten im Fahrzeug weitaus brenzliger.
In YT habe ich einige LKW-Videos gesehen, bei denen das Mic mit einem Gummiband oder so von oben herabhängt. Läßt der Fahrer das Mic in einer brenzligen Situation los, verschwindet es einfach nach oben. Das lenkt weder den Blick von der Straße ab, noch besteht eine Gefahr beim Loslassen des Mics.
Ich behaupte, daß die ganze Mic-Diskussion einfach nicht ehrlich geführt wird. Es werden Behauptungen aufgestellt (Ablenkung von der Straße, Gefahrenpotential durch eine teilblockierte Hand), die in der Art, wie sie öffentlich diskutiert werden, einfach sachlich gesehen nicht gegeben sind. Das, was
wirklich ablenkt, ist das Lesen von SMS oder WhatsApp am Handy mit den Augen auf dem LCD (und nicht auf der Straße) und das Wählen einer Rufnummer mit Blickkontakt zum LCD und deswegen kam damals das Handyverbot überhaupt erst auf. Aber die Geschichte mit dem Mic entbehrt vor allem mit anderen Tätigkeiten, die absolut erlaubt sind, jeglicher Grundlage.
Und diese Unehrlichkeit seitens der Politik ärgert mich!
73 de Daniel
(*) Da habe ich letztens eine Frau im Auto gesehen mit Freisprecheinrichtung (also ganz ohne Beifahrer), die beide Hände zum Gestikulieren benutzte, anstatt sie am Volant zu haben.