Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

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Canva 1
Santiago 7
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Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#1

Beitrag von Canva 1 »

Schon seit längerer Zeit mache ich mir über eine Kommunikations-Infrastruktur über Funk für Krisensituationen Gedanken.

Richtig auf das Thema bin ich vor ein paar Monaten gestoßen worden, als heftige Regenfälle hier in unseren Ort das gesamte (neue Glasfaser-) Kabelnetz außer Betrieb gesetzt haben, und auch über mehrere Stunden kein Strom war. Auch die Handy-Netzabdeckung war schlagartig sehr schlecht. Was wohl daran liegt, dass die in den letzten Jahren neu hinzu gekommenen Funktürme, welche die Funklöcher stopfen sollten, vom normalen Stromnetz versorgt werden.
Der ganze Vormittag kein Strom und kein Netzwerk. Ab frühen Nachmittag war dann wieder Strom da aber immer noch kein Netzwerk, nur Handynetz funktionierte wieder normal. Einen Tag später am Montag haben die Banken gar nicht erst aufgemacht, da alle Geldautomaten weiterhin außer Betrieb waren und ihre Netzwerke nicht funktionierten. In den Läden funktionierte die Kartenzahlung auch nicht. Nur wer Bargeld in Tasche hatte, konnte was kaufen. Der einzige funktionierende Geldautomat war der von der Postbank, da die Post ein Datennetzwerk über Satellitenschüssel hat. Die Schlange ging aus der Post heraus noch um die Ecke - so was habe ich das letzte mal vor der Wende gesehen. :shock:

Den Sonntag Vormittag über war also alles Tod, meine Frau war ja auf der Arbeit (Gästebetreuung Pension) - keine Ahnung was die da ohne Strom gemacht haben - ich mir also zum Mittag ne Stulle geschmiert und mal das Küchenfenster aufgemacht und rausgeschaut was so draußen los ist. Neben mir schaute meine Nachbarin auch raus und wir kamen ins Gespräch - ja, ein echtes analoges Gespräch zwischen zwei Menschen. :dlol:
Hauptthema natürlich, dass nichts mehr funktionierte und dass sie ihren Mann erreichen müsse, der mit dem Auto unterwegs sei und im Handy nur die Ansage, dass der Teilnehmer außer Reichweite sei. Sie sagte: "Früher wäre das kein Problem gewesen, da hatte sie CB-Funk im Auto und eine Feststation zu Hause." Na so was - endlich lernt man die Leute live kennen, die man füher nur vom Rufnamen auf CB gehört hat. :D

Den Tag darauf habe ich dann im Keller und Garage alles, was ich noch an CB-Funk Equipment habe, herausgesucht und beschlossen, das ins Auto und zu Hause wieder CB-Funk installiert wird.

Ja, CB-Funk ist meiner Meinung daher krisentauglich, da die Gerätschaften in großer Menge (auch Altgeräte aus früheren Zeiten und in fast jeden LKW) vorhanden, einfach zu installieren und auch einfach von Jedermann(frau) zu bedienen sind und die Funktion, wenn Batteriebetrieben, von nichts anderen abhängig, also autark ist.
Im Auto ist die Stromversorgung kein Problem aber zu Hause sollte da noch eine zusätzliche Akku bzw. Batteriegestützte Stromversorgung installiert werden.
Krisen-tauglich heißt also wenn die Geräte zu jeder Zeit Sende und Empfangsbereit sind, ohne dass noch was aufgebaut werden muss.

Vielleicht können wir hier Ideen zusammentragen, wie wir so eine Kommunikationsinfrastruktur auf CB-Funkbasis redundant und autark aufbauen können.
Ideen zu Stromversorgungen oder Antennenanlagen, die auch unter schlechten Bedingungen funktionieren, wären da hilfreich.
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13HN135
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#2

Beitrag von 13HN135 »

Hallo, schau auch mal hier:

https://www.paranoid-prepper.com/

https://funknetzdeutschland.simdif.com/index.html

https://daf880.de/

Da findest Du schon ein paar Anregungungen. Konnte während der Oderflutkatastrophe damals life erleben wie man sich mit Hilfe
der Amateur- und CB-Funker half. Traktorbatterie, CB-Funkgerät aus dem Auto bzw. Haus, Antennenkabel, Draht für Behelfsantenne,
alles gesehen und hat funktioniert ... :!:

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Wolfgang
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DocEmmettBrown
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#3

Beitrag von DocEmmettBrown »

Canva 1 hat geschrieben: Do 13. Feb 2020, 14:48Nur wer Bargeld in Tasche hatte, konnte was kaufen.
Ja, das ist wirklich ein unhaltbarer Zustand. Zum Glück bemüht sich Brüssel redlich darum, das Bargeld abzuschaffen. Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder in einer Krise weiterhin bezahlen könnte.

Die letzten Tage wurde ja auch die CH von der stürmischen Sabine heimgesucht. Fast in der gesamten Schweiz war die Swisscom offline, incl. natürlich der Notrufnummern. Wieviele Herzinfarkte und Schlaganfälle in der Zeit wohl zu beklagen waren? :clue:

Funk in Krisenzeiten wird ja von der Politik immer belächelt. Wozu denn auch? Die Politik ist ja der Meinung, daß wenn das Telephon nicht geht, man ja immer noch WhatsApp nutzen könne. :wall:

73 de Daniel
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Alpha Wolf
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#4

Beitrag von Alpha Wolf »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Do 13. Feb 2020, 21:57 Wo kommen wir denn da hin, wenn jeder in einer Krise weiterhin bezahlen könnte.
In einer wirklich großen Kriese wird nicht mehr mit Bargeld bezahlt, da wird auf Schwarzmärkten getauscht. Da haben dann hoffentlich auch Nichtraucher Zigaretten. 8)
VG
gesendet mit DHL

Alles lief nach Plan, nur der Plan war Kacke.
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jodreibia
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#5

Beitrag von jodreibia »

DocEmmettBrown hat geschrieben: Do 13. Feb 2020, 21:57
...
Die Politik ist ja der Meinung, daß wenn das Telephon nicht geht, man ja immer noch WhatsApp nutzen könne. :wall:

73 de Daniel
Wieso ist die Politik dieser Meinung - Ich denke 90 % der Bevölkerung, vertritt den irrglauben, dass Ihr Smartphone Ihnen in einer Kriesensituation das Überleben sichern wird...

...
criticalcore5711
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#6

Beitrag von criticalcore5711 »

Den stationären Gedanken... :clue:
Wenn die bei dir im Fenster licht sehen kommt gleich jeder vorbei und will noch das nutzlose Smartphone Laden :dlol:

Für mich als nächste Neuanschaffung großer LiFePo4 Akku, jede Menge PV Panele, die faltbaren. Und ein großer Fahrradanhänger mit antrieb.

Die ladetechnik für den Akku am Rad bzw. E-Roller und den Anhänger kann man sich ganz einfach auf den Anhänger bauen.

So einen zb. https://www.carlacargo.de/e-carla/

Die 48V Variante.

Vorteil: Du kannst nicht nur die PV Panele so gut wie überall aufbauen, der Akku ist leichter und hat eine höhere nutzbare Kapazität. Und wenn du zuhause nicht mehr bleiben kannst geht's los zum nächsten Anlaufpunkt.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#7

Beitrag von DD01 »

Bei einem längeren Stromausfall hole ich den Honda EU10i aus der Garage. Ich kann mich noch gut an Kyrill erinnern. Eine Woche kein Strom. Alles was in der Truhe und Kühlschrank war, konnten wir wegschmeißen. Das passiert mir nicht noch einmal. Der CB Funk wurde komplett durch Freenet ersetzt. Die ganzen Störungen auf CB waren nicht mehr auszuhalten. Wollte auch erst eine Solaranlage mit Batterie-Speicher aufbauen, habe mich dann aber für den Moppel entschieden. War billiger wie ein Batteriespeicher und ist nicht an einem Standort gebunden.
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#8

Beitrag von criticalcore5711 »

Man kann auch solar flexibel aufbauen.

Ich hatte jetzt lange mit 24Ah Blei gel, 50WPV eine kleine Insel laufen (5Jahre) die zuverlässig einen Berfunktag + Großen Teil der Nacht klaglos rumbrachte.

Anschaffung 95€, bis auf die solarzelle alles vom Gebrauchtmarkt. Akku 10, Laderegler 15 und PV 70€.
"Und als Buße Zehn Bloody Marry und ein F***" :dlol:
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#9

Beitrag von DD01 »

Krampfader hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 08:04
DD01 hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 07:19 Der CB Funk wurde komplett durch Freenet ersetzt. Die ganzen Störungen auf CB waren nicht mehr auszuhalten.
Hallo DD

Waren die (lokalen) Störungen auf CB (durch PLC & Co) auch während des Stromausfalles vorhanden ??

Würd mich interessieren!

Danke und Grüße

Andreas
Das kann ich dir leider nicht beantworten. Ist ja auch schon paar Tage her.
Ich kann dir nur sagen das ich mit CB Funk generell Störungen hatte. Freenet hingegen läuft Störungsfrei.
Für die Leute welche über ein Notstromaggregat nachdenken, kann ich sagen das es bei mir im Funkbetrieb keine Störungen verursacht.
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#10

Beitrag von Canva 1 »

criticalcore5711 hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 06:36 Den stationären Gedanken... :clue:
Wenn die bei dir im Fenster licht sehen kommt gleich jeder vorbei und will noch das nutzlose Smartphone Laden :dlol:

Für mich als nächste Neuanschaffung großer LiFePo4 Akku, jede Menge PV Panele, die faltbaren. Und ein großer Fahrradanhänger mit antrieb.

Die ladetechnik für den Akku am Rad bzw. E-Roller und den Anhänger kann man sich ganz einfach auf den Anhänger bauen.

So einen zb. https://www.carlacargo.de/e-carla/

Die 48V Variante.

Vorteil: Du kannst nicht nur die PV Panele so gut wie überall aufbauen, der Akku ist leichter und hat eine höhere nutzbare Kapazität. Und wenn du zuhause nicht mehr bleiben kannst geht's los zum nächsten Anlaufpunkt.
Warum denn nicht gleich ein E-Babboe-Lastenrad das kannst Du wie ein Fahrrad fahren und kannst da noch drauf sitzen. :clue:
https://www.babboe.de/lastenraeder
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#11

Beitrag von Canva 1 »

Als schnell einsetzbare Notstromquelle hab ich mir gedacht einen Block von 12X "enelop" =14,4V liegen zu haben.
Dafür zwei 6er Batteriefacher zusammenschließen, so dass man die enelops raus nehmen und in einem herkömmlichen Ladegerät laden kann. So dass diese Batterieanschaffung universell nutzbar bleibt.
Für den längeren Betrieb wäre natürlich ne Solar-Akkukombination sinnvoll.
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#12

Beitrag von Canva 1 »

@Krampfader
Geräte, die für den Fahrzeugeinbau geeignet sind sollten ein zwei Volt mehr abkönnen, denn beim abschalten von "Großverbrauchern" im Fahrzeug(Halogenscheinwerfer) sind Spannungsspitzen um die 18V normal. Und wenn, wie Du sagst, da durch die vielen Kontakte sowieso Verluste auftreten, kann es ja nicht verkehrt sein da ein bisschen mehr zu haben. Schlimmer wäre, wenn da dann statt 12V nur noch 11 oder 10,5 durch die Verluste anliegen.
Diese Stromversorgung ist ja nicht für den ständigen Dauergebrauch bestimmt sondern sollen geladen parat liegen, falls mal der Netzstrom weg ist. Also werden die ein- zweimal im Jahr überprüft und ggf. nachgeladen.
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#13

Beitrag von Canva 1 »

Genau - die enelop sind genau richtig für eine Notstromversorgung - selten bis gar nicht benutzt - und wenn doch mal nach langer Zeit, dann zuverlässig einsatzbereit. :thup:
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ax73
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#14

Beitrag von ax73 »

So, jetzt haben wir zig Lösungen für ne Stunde oder zwei.
Darüber hinaus wäre zu bedenken wie es danach weiter geht. Zum Beispiel wie laden ohne Netzstrom, welche
Kapazität benötige ich für welche Zeit und so weiter.

Da wird es schon sehr individuell aber eine Kombination aus Solarstrom, Generator und Netzladeeinrichtung
wäre die nächste Stufe. Nebenbei Warmwassererzeugung (Gas) und Licht (Kerzen) sind auch nicht schlecht
in so einer Situation.

Sind Mutti und die Kinder oder Oma auch in der Lage so eine Notversorgung zügig zu aktivieren und
am Laufen zu halten?
Einige meiner Beiträge werden in einem anderem Kontext präsentiert als von mir authorisiert und beabsichtigt.
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Re: Funk-Infrastruktur für Krisensituationen

#15

Beitrag von criticalcore5711 »

ax73 hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 19:03 Sind Mutti und die Kinder oder Oma auch in der Lage so eine Notversorgung zügig zu aktivieren und
am Laufen zu halten?
Wenn es clever gemacht ist sehe ich da keine Probleme.
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